Tierpension
Eine weitere Option der Unterbringung während des Urlaubs sind Tierpensionen. Oftmals sind solche Pensionen auch an „normale“ Tierheime angeschlossen. Die Hunde werden hier in „Hundezimmern“ (je nach Verträglichkeit und Vorlieben alleine oder in Gruppen) untergebracht. Tierpensionen müssen eine Genehmigung nach § 11 Tierschutzgesetz haben – frage ruhig danach! Diese Genehmigung stellt sicher, dass die Pension über die notwendige Sachkenntnis, eine geeignete Umgebung und kundiges Betreuungspersonal verfügt. Es bedeutet auch, dass sie regelmäßig vom Veterinäramt kontrolliert wird, wodurch ein gewisser Standard gewährleistet ist.
Gleichwohl unterscheiden sich die einzelnen Tierpensionen teilweise erheblich voneinander – von liebevoll eingerichteten Hundezimmern bis zu kargen Zwingern ist alles zu finden. Dasselbe gilt für die Qualität der Betreuung. Daher ist es unbedingt erforderlich, dass Du Dir die Tierpension persönlich anschaust und Dir einen umfassenden Eindruck verschaffst.

Checkliste:
- Liegt eine Genehmigung nach § 11 Tierschutzgesetz vor?
- Ist die Anlage sauber und gepflegt?
- Wie werden die Hunde untergebracht? Sind die Zimmer sauber und hell? Sind die Zimmer im Winter beheizt? Ist im Sommer ein Schutz vor Sonne und Hitze vorhanden?
- Kann auf besondere Bedürfnisse Deines Hundes, z. B. Krankheiten oder Allergien, Rücksicht genommen werden?
- Welchen Eindruck machen die Mitarbeiter auf Dich? Wie gehen sie mit den Hunden um? Wie reagiert Dein Hund auf sie?
- Wie werden die Hunde beschäftigt (z. B. regelmäßige Spaziergänge, Ansprache, Streicheleinheiten, gemeinsames Spielen etc.)?
- Gibt es ein Freilaufgehege, in dem die Hunde toben oder sich zwischendurch die Beine vertreten können?
Frage bei Deinem Besuch genau nach, wenn Dir etwas unklar ist. Sinnvoll ist es, einen „Probelauf“ zu vereinbaren und den Hund stundenweise (später auch mal über Nacht) dort abzugeben. So gewöhnt er sich an die Umgebung und lernt, dass Du ihn wieder abholst.
Unsere Hunde haben ein untrügliches Gespür für Menschen. Beobachte daher genau, wie sich Dein Hund in der Pension und gegenüber den Mitarbeitern verhält: Ist er neugierig und freudig-erregt oder reagiert er mit Unsicherheit und Angst? Höre auf Dein Bauchgefühl und auf die Intuition Deines Lieblings! Für manche Hunde sind fremde Personen und der Aufenthalt in einer Hundepension der pure Stress – in diesem Fall solltest Du im Sinne Deines Hundes entscheiden und eine andere Betreuungsform wählen.
Denke daran, dass viele Tierpensionen vor allem im Sommer schnell ausgebucht sind – eine frühzeitige Anmeldung ist also sinnvoll!
Die meisten Hundepensionen haben für die Aufnahme die folgenden Voraussetzungen:
- Bestehender Impfschutz (hier genau informieren, welche Impfungen verlangt werden und wie lange diese zurückliegen dürfen)
- Entwurmung/Flohschutz (auch hier genau erkundigen, wie zeitnah die Behandlung erfolgen muss)
- EU-Heimtierpass (das sind die blauen „Impfausweise“)
- Keine ansteckenden Krankheiten
- Keine Hündinnen mit aktueller Läufigkeit
- Bestehende Haftpflichtversicherung
Hundesitting
Eine weitere Möglichkeit sind Hundesitter. Hier ist zu unterscheiden zwischen Personen, die diesen Service beruflich bzw. gewerblich anbieten und somit über oben genannte Genehmigung nach § 11 Tierschutzgesetz verfügen müssen, und Menschen, die beispielsweise selbst Hunde haben und tage- oder wochenweise andere Vierbeiner zur Betreuung aufnehmen.
Professionelle Hundesitter haben meist eine eigene Website, auf der Du Dich vorab über die Preise und die Unterbringung informieren kannst. Mittlerweile gibt es auch diverse Internetplattformen, über die (private) Anbieter Hundesitting-Dienstleistungen offerieren – gegen Entgelt oder in Form einer gegenseitigen Betreuung (d. h., ihr vereinbart, dass ihr während Urlaubszeiten gegenseitig auf den Hund des jeweils anderen aufpasst). Dabei besteht natürlich eine gewisse Unsicherheit, wenn Dir die Person unbekannt ist. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, den künftigen Hundesitter im Vorfeld kennenzulernen. Vereinbare zum Beispiel gemeinsame Gassirunden, bei denen Du beobachten kannst, wie er mit Deinem Hund umgeht. Hast Du ein gutes Gefühl, ist es sinnvoll, Deinen Vierbeiner vor Deinem Urlaub hin und wieder ein paar Stunden (und auch mal über Nacht) bei der Betreuungsperson abzugeben. So kann er sich an sie gewöhnen und lernt, dass Du ihn wieder abholst.
Vereinbare mit dem Hundesitter außerdem die genauen Rahmenbedingungen, zum Beispiel die Art der Unterbringung während Deiner Abwesenheit, die Häufigkeit und Dauer der Spaziergänge, die Ansprache (Beschäftigung/Spielen mit dem Hund, Streicheleinheiten) etc.
Wenn Du genau Bescheid weißt, wie Dein Hund während Deines Urlaubs betreut wird, wirst Du deutlich beruhigter sein und Deinen Urlaub entspannter angehen können. Hundesitter sind eine gute Option, wenn Du nicht die Möglichkeit hast, Deinen Liebling bei Verwandten oder Freunden unterzubringen, und Dein Hund eher ängstlich ist. Meist betreuen Hundesitter nur wenige Hunde gleichzeitig, weshalb sie deutlich mehr Zuwendung erhalten als in einer großen Hundepension. Außerdem wohnt Dein Hund während Deiner Abwesenheit im Haushalt des Hundesitters. So muss er sich zwar trotzdem umgewöhnen, hat aber zumindest Familienanschluss.
Unterbringung während der Arbeit
Gassi-Service und Hundesitter
Nach langen Monaten im Homeoffice und der Möglichkeit der 24/7-Betreuung unserer Vierbeiner werden viele bald vor der Aufgabe stehen, den Hund angemessen unterzubringen, während sie (wieder) im Büro sind. Alle oben genannten Optionen können eine mögliche Lösung darstellen.
Die beste Option für den Vierbeiner ist sicherlich die stundenweise Unterbringung bei Verwandten/Freunden oder bei einem Hundesitter, den er im Vorfeld kennenlernen konnte und mag. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, einen Gassi-Service zu beauftragen. Wenn Dein Hund gelernt hat, alleine zu bleiben, kommt in diesem Fall regelmäßig eine Person zu Dir nach Hause und holt Deinen Liebling für einen Spaziergang ab. So kann er sich lösen, hat Ansprache, ist aber ansonsten in seiner vertrauten Umgebung.

Natürlich kann die Gassirunden auch ein Dir vertrauter Nachbar oder ein Freund übernehmen. Hier gilt: Der Hund sollte die Person mögen und vor allem trotzdem nicht zu lange alleine sein. Je nach Alter, Temperament und Charakter des Hundes sollten 5–6 Stunden nicht überschritten werden. Hunde sind Rudeltiere, sie brauchen Ansprache und verkümmern, wenn sie zu lange auf sich alleine gestellt sind. Daran kann auch ein Gassi-Service nichts ändern. Bevor Du einen solchen Service vereinbarst, solltest Du den Gassigänger gut kennenlernen. Vereinbare gemeinsame Spaziergänge und beobachte genau, wie er mit Deinem Hund umgeht und wie Dein Vierbeiner auf ihn reagiert.
