Herkunft und Geschichte
Ocicats ziehen mit ihrem exotischen, wilden Aussehen alle Blicke auf sich! Ihren Namen hat die anmutige Katzenrasse vom Ozelot, einer in Südamerika lebenden Wildkatzenart. Doch die Gemeinsamkeiten beschränken sich lediglich auf das Äußere: Die Ocicat trägt keine Wildkatzengene in sich, sondern ist ein anschmiegsamer, freundlicher Mitbewohner. Der Werdegang der Ocicat begann Mitte der 1960er-Jahre in den USA. Züchterin Virginia Daly verpaarte einen Siamkater mit einer Abessinerkatze. Eines der Kitten zeigte überraschenderweise goldfarbene Tupfen. Daily gab dem Kater den Namen „Tonga“ und ließ ihn kastrieren, da dieses Ergebnis eigentlich nicht gewünscht war. Doch die hübschen Tupfer hatten das Interesse eines Genetikers geweckt, eines gewissen Dr. Clyde Keele. Eine Wiederholung des „Experiments“ mit Tongas Eltern brachte erneut goldbraun getupfte Kitten hervor. Somit sind die Mixe aus Abessiner und Siam des zweiten Wurfs die Urahnen der Ocicats. Es sollte jedoch noch zwei lange Jahrzehnte dauern, ehe sich aus einem getupften Katzenkind die Ocicats etablierten und 1992 international als Rasse anerkannt wurden. In Deutschland ist sie nach wie vor sehr selten.
Aussehen und Farbe
Die Ocicat ist eine mittelgroße, grazile und athletische Katze mit auffällig getupftem Fell. Kater erreichen ein Gewicht von bis zu 7 kg, Kätzinnen sind mit etwa 4 bis 5 kg etwas leichter. Die Ocicat hat einen tiefen Brustkorb und eine nach hinten leicht ansteigende Rückenlinie, die in einen recht langen Schwanz mündet. Der keilförmige Kopf ist gekennzeichnet durch eine stark ausgeprägte Wangen- und Kinnpartie sowie große, mandelförmige Augen, die in allen Farben – außer Blau – funkeln. Die mittelgroßen Ohren trägt die Ocicat wachsam aufgestellt. Einige Tiere haben kleine Fellbüschel an den Ohren. Das Fell der Ocicat ist dicht, kurz, glatt und glänzend. Sechs Farben sind laut Rassestandard anerkannt: Schwarz, Blau, Chocolat, Lavender, Cinnamon und Fawn. Von jeder Farbe gibt es jeweils eine Silbervariante, bei der das obere Drittel der Haare silbrig ist. An der Schwanzspitze ist die Farbe am dunkelsten. Verboten sind laut Rassestandard blaue Augen sowie Weißanteile, die nicht an Nase, Augen, Kinn oder Kehle auftreten. Im Gesicht hat die Ocicat eine Tabby-Zeichnung. Die typischen Flecken bzw. Tupfer heben sich farblich vom Rest des Fells ab und sollen deutlich zu erkennen sein.
Wesen und Haltung
Ocicats sind besonders verträgliche Mitbewohner, die sich in der Regel problemlos mit Hunden und Kindern verstehen und damit für Familien gut geeignet sein können. Sie sind treu, anschmiegsam und kontaktfreudig und lassen sich für eine gemeinsame Kuscheleinheit oder lustige Spieleinheiten nicht lange bitten. Ihr Freiheitsdrang ist groß: Regelmäßige ausgiebige Streifzüge durch die wilde Natur gehören zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Daher sollten sie in ihrem Zuhause Freigang haben oder notfalls ein großes Außengehege zum Frischluft-Schnuppern, Beobachten und Entdecken. Auch ein Artgenosse ist wichtig für die sozialen und aktiven Katzen: Insbesondere Menschen, die häufig außer Haus sind, sollten dafür sorgen, dass ihre Ocicat einen Kuschel- und Spielpartner hat, um Einsamkeit zu vermeiden. Der wilden Schönheit wird nachgesagt, dass sie ein Ausmaß an Treue und Anhänglichkeit zeigt, wie man es eher von Hunden kennt. Generell braucht sie recht viel Aufmerksamkeit und Zuwendung und liebt nichts mehr, als mitten im Geschehen zu sein! Ocicats sind hochintelligente, agile Temperamentsbündel mit Schmusegarantie. Dies erfordert viel Zeit, Zuwendung und Aufmerksamkeit seitens ihrer menschlichen Gefährten. Somit ist vor der Anschaffung sorgsam zu überlegen, ob ausreichend Zeit und Geduld für diesen getupften Herzensbrecher aufgebracht werden können.