Die Familie der Igel (Erinaceidae) besteht aus 24 Arten, die auf drei Kontinenten (Europa, Afrika, Asien) ganz unterschiedliche Habitate bewohnen. Der Afrikanische Weißbauchigel (Atelerix albiventris) ist insbesondere in den letzten Jahren zu einem beliebten Haustier geworden. Seine Heimat liegt in den weiten Savannen und Graslandschaften Zentralafrikas. Der Weißbauchigel ist der einzige Igel, der nicht unter das Bundesnaturschutzgesetz fällt und dessen Haltung in Deutschland erlaubt ist.
Aussehen
Afrikanische Weißbauchigel erreichen eine Länge von etwa 15 bis 20 cm und ein Gewicht von 300 bis 500 Gramm. Sie gehören somit zu den kleinen Vertretern ihrer Familie. Ihr Rücken ist von dunklen Stacheln bedeckt, die an einigen Stellen bis zu 2 cm lang werden können. Der Bauch ist weiß bis cremefarben und flauschig. Die Ohren sind kleiner als die sie umgebenden Stacheln, der Schwanz ist mit etwa 1 bis 2 cm kaum zu sehen. Die kleinen Füße haben hinten nur vier statt den bei Igeln sonst üblichen fünf Zehen. Beim Männchen ist der Penis etwa in der Mitte des Bauches deutlich sichtbar. So lassen sich die Geschlechter eindeutig bestimmen. Afrikanische Weißbauchigel werden mit etwa 9 Wochen geschlechtsreif und bekommen im Durchschnitt vier bis fünf Junge. In freier Wildbahn werden sie selten älter als drei Jahre, in menschlicher Obhut können sie ein Alter von bis zu zehn Jahren erreichen, durchschnittlich liegt die Lebenserwartung jedoch etwa bei fünf Jahren.
Charakter & Verhalten
Weißbauchigel sind Einzelgänger, die sich nur zur Paarung mit Artgenossen treffen. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv und ziehen sich tagsüber in geschützte Unterschlüpfe zurück, um zu schlafen. Gegen Spätnachmittag werden sie munter, gehen auf Futtersuche und erkunden ihre Umgebung. Dabei können sie in einer einzigen Nacht mehrere Kilometer zurücklegen. Anders als europäische Igel halten Afrikanische Weißbauchigel keinen Winterschlaf, legen jedoch eine Art Sommerpause ein, in der sie zwar nicht tief schlafen, aber deutlich inaktiver sind als im restlichen Jahr. Bei Igeln in der Heimtierhaltung kommt dies in der Regel nicht vor, obwohl es wichtig für den Stoffwechsel wäre. Droht Gefahr, so rollen sich die kleinen Tiere zu einer Kugel zusammen. Ihre Stacheln schützen sie dabei vor Feinden.
Grundsätzlich sind Afrikanische Weißbauchigel freundliche und aktive Zeitgenossen, die bei entsprechender Geduld und vorsichtigem Umgang auch handzahm werden können. Da sie jedoch kräftig zubeißen können, ist bei der Fütterung aus der Hand Vorsicht geboten.
Tiergerechte Haltung
Die Haltung von afrikanischen Weißbauchigeln ist anspruchsvoll und sollte vor der Anschaffung gut bedacht werden. Die Tiere brauchen sehr viel Platz und Bewegung und benötigen eine abwechslungs- und proteinreiche Ernährung.