Du träumst von einem Meerwasseraquarium? Ein eigenes Riff zu Hause ist ohne schlechtes ökologisches Gewissen möglich! Wie das geht? Mit Nachzuchten!
Nachzuchten im Aquarium haben viele Vorteile. Sie kommen ohne Naturentnahmen aus und somit werden die natürlichen Lebensräume und Populationen geschont. Außerdem sind Nachzuchten bereits an Aquarienhaltung und eine entsprechende Fütterung gewöhnt, was Eingewöhnung und dauerhafte Pflege erleichtert. Ein weiterer Vorteil ist, dass Nachzuchten keine unliebsamen Mitbewohner mit ins Becken bringen.
Fast alle Bewohner in dem nachfolgend vorgestellten Becken haben sehr kurze Transportwege hinter sich. Kürzere Transportwege bedeuten nicht nur weniger CO2-Ausstoß, sondern es wird auch deutlich weniger Verpackungsmaterial benötigt. Weniger Verpackungsmaterial erzeugt wiederum weniger Müll. Je kürzer die Transportwege, desto geringer ist zudem der Stress für die Tiere.
Meerwasseraquaristik und Nachhaltigkeit passen also doch zusammen! Hier zeigen wir Dir, wie!
Meerwasseraquaristik, Artenreichtum und Nachhaltigkeit – kein Widerspruch!
Unser Kollege Manfred Kern, passionierter Meerwasseraquarianer und langjähriger Mitarbeiter aus dem Team des Kölle Zoos Ludwigshafen, hat dort im November 2019 seine Idee von nachhaltiger Meerwasseraquaristik umgesetzt. Er hat ein Schaubecken, welches nur mit Nachzuchten besetzt ist, eingerichtet.
Die Bewohner und das Aquarium
In dem Nyos Opus 300 Aquarium in Ludwigshafen tummeln sich zurzeit auf knapp 280 Litern insgesamt 40 Tierarten. Bei allen Bewohnern handelt es sich ausschließlich um Nachzuchten.
Fische
Das Becken beherbergt unter anderem verschiedenen Fischarten, wie mehrere Anemonenfische (Amphiprion ocellaris), einen Banggai-Kardinalbarsch (Pterapogon kauderni), einen Gelben Segelflossendoktorfisch (Zebrasoma flavescens), zwei Springers Zwergbarsche (Pseudochromis springeri) und einen Mandarinfisch (Synchiropus splendidus).
Die Anemonenfische sind sicherlich die bekanntesten und beliebtesten Bewohner in unserem Becken, bei denen übrigens bereits durch ihre Optik deutlich wird, dass es sich um Nachzuchten handelt. Sie tragen die Sonderfarben „fancy white“ und „premium fancy white“, welche bei Vertretern aus der freien Natur nicht zu finden sind.