Hardscape und Softscape
Neben einem Aquarium benötigst Du fürs Aquascaping sogenanntes Hardscape und Softscape. Alle unbelebten Einrichtungsgegenstände wie Wurzeln, Steine und die Aquarienrückwand werden Hardscape, die lebende Einrichtung wie Aquarienpflanzen und Moose wird Softscape genannt. Mittels geschickter Kombination von Hard- und Softscape, kannst Du z. B. Unterwasser-Bäume und Büsche entstehen lassen. Binde hierfür Moose oder Wasserpflanzen z. B. mittels Baumwollbindfaden oder Unterwasser-Pflanzenkleber auf Wurzeln oder Äste auf.

Die Grundregeln, an die man sich beim Aquascaping meist hält, sind meist der goldene Schnitt, bzw. die auch auf dem Prinzip des goldenen Schnittes basierende goldene Spirale oder die Drittel-Regel.
Sie dienen als Grundlage für die Struktur des Layouts. Punkte, die den Blick auf sich ziehen sollen, sogenannte Fokuspunkte, werden meist auch so platziert, dass sie dem goldenen Schnitt entsprechen und so besonders in den Fokus des Betrachters geraten.

Stark vereinfacht erklärt: Lege gedanklich eine 3 x 3 Tabelle über Dein Bild. An den Schnittpunkten des mittleren Viereckes (hier durch die orangenen Smilies markiert) kannst Du diese Fokuspunkte setzen. Das Gesamtbild wirkt dann besonders harmonisch.
Beim Aquascaping kommen in der Regel drei Grundformen zum Einsatz, dies sind entweder die zentrale Form, die Dreiecks-Form oder die U-Form.
Bei der zentralen Form sind Hard- und Softscape mittig angeordnet. Dadurch entsteht das Bild eines Hügels. Achte bei der zentralen Form darauf, die Seiten des Aquariums frei zu lassen bzw. nur kleine Elemente an den Seiten anzuordnen. Wenn der Blick am zentralen Aufbau seitlich vorbei gehen kann, entsteht nämlich der Eindruck von mehr räumlicher Tiefe.
Bei der Dreiecks-Form erfolgt die Anordnung der Einrichtung von einer Seite her und fällt zur anderen Seite hin verjüngend ab. An der Seite, zu der die Anordnung sich verjüngt, sollte der Blick auf die Rückseite des Aquarium frei sein, denn so erzielst Du eine gute Tiefenwirkung.

Die Wahl der U-Form ist immer dann zu empfehlen, wenn Du z, B. einen Bachlauf oder steil abfallende Klippen mit einer Schlucht realisieren möchtest. Setze an die linke und rechte Seite Deines Aquariums jeweils einen hohen Aufbau und lasse in der Mitte oder auch etwas auf eine Seite versetzt freien Raum.
U-Fom bei einem Süßwasser-…

…und bei einem Meerwasserbecken.

Damit der Einstieg ins Aquascaping klappt!
Für den Einstieg benötigst Du ein geeignetes Aquarium, Wurzeln und/oder Steine, Wasserpflanzen, Moose und Bodengrund. Eine längere Pinzette hilft heim Einsetzen kleinerer Elemente. Setze Dir zu Anfang keine zu hohen Ziele. Versuche Dich am besten erstmal an einem einfacheren Design.
Pflanzen
Wähle am Anfang am besten robuste und relativ pflegeleichte Pflanzenarten. Die Platzierung der Pflanzen in Deinem zukünftigen Becken will gut überlegt sein. Je nach Wuchsform, Blattform und Größe der Blätter eignen sich manche Pflanzen eher für eine Bepflanzung im Vordergrund (Vordergrundpflanzen), in der Mitte (Mittelgrundpflanzen) und im Hintergrund des Beckens (Hintergrundpflanzen).
Kleinwüchsige Arten kommen nach vorne, größer werdende in die Mitte und die größten Arten werden im hinteren Teil des Beckes gepflanzt.
Geeignete Anfängerpflanzen sind z. B. Speerblatt (Anubias), Javafarn, kleiner Wasserstern, Vallisnerien oder Kleefarn (Marsilea). Es gibt verschiedene Anubias-Arten mit unterschiedlicher Wuchs- und Blattform. Anubias barteri nana „Bonsai“ hat sehr kleine Blätter und eignet sich daher gut als Vordergrundpflanze. Javafarne eignen sich besonders gut zum Aufbinden auf Wurzeln oder Steine. Es gibt schmal- und breitblättrigere Varianten dieser Pflanzen. Meist wird Javafarn als Mittelgrundpflanze eingesetzt. Kleefarne sind kleinwüchsige, rasenbildende Pflanzen, die sich optimal als Vordergrundpflanzen eignen. Mit ihnen lassen sich z. B. „Wegränder“ in Aquarien sehr schön bepflanzen, so dass realistische Effekte entstehen.
