Süßwasser-Schaubecken Kölle Zoo Karlsruhe

Bei unserer internen Aquaristikmeisterschaft 2020 war unser Kölle Zoo in Karlsruhe von allen 21 Märkten der strahlende Sieger! Wir möchten Euch daher heute eines der Schmuckstücke aus unserem Karlsruher Markt vorstellen bzw. vorstellen lassen. Die Vorstellung des Beckens übernimmt nämlich unser tierischer Experte fürs Aquascaping, Joey, die Amano-Garnele!

Hallo Leute! Ich heiße Joey. Ich bin eine Amano-Garnele und wohne in einer wunderschönen Unterwasser-Dschungellandschaft im Kölle Zoo Karlsruhe. Die Leidenschaft für Aquaristik und vor allem fürs Aquascaping ist bei mir angeboren – mein Ur-Ur-Opa in 20. Generation hat beim Begründer des Aquascapings, Takashi Amano, seine Ausbildung gemacht und alles Wissen zu dem Thema an seine Nachkommen (vor allem natürlich an mich) vererbt! Doch genug angegeben, ihr wollt ja auch was über unser Schaubecken erfahren.

Die Einrichtung

Ich hab‘s ja schon erwähnt – ich bewohne eine Unterwasser-Dschungellandschaft. Am Strand im Vordergrund liegen ein paar einzelne Felsen, flankiert von einer steil aufragenden Felsformation mit Urwald im Hintergrund.

Bei der Auswahl der unbelebten Einrichtung, des Hardscapes, wurde auf Minimalismus gesetzt – mit beeindruckendem Ergebnis, wie ich finde!

Die ausgewählten Steine sind übrigens Seiryu-Steine. Durch ihre raue, karstige Optik eigen sie sich hervorragend, um Felsen oder Gebirgsketten in Aquarien zu gestalten. Ihre dunkelgraue Färbung bildet zu dem weißen Sand im Vordergrund einen deutlichen Kontrast, was zudem die Tiefenwirkung verstärkt.

Cool, was ich alles weiß, nicht wahr? Aber nicht nur ich soll zu Wort kommen. Meine menschlichen Kollegen aus der Aquaristikabteilung dürfen sich auch mal (aber nur kurz) zu Wort melden:

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Tipp von unserem Aquaristikexperten Andreas aus Karlsruhe: Seiryu-Steine eignen sich dank ihrer rauen Oberfläche hervorragend, um auch Moose darauf anzusiedeln. So lässt sich auch der Effekt bewaldeter Bergketten erzeugen.

Der Bodengrund in meinem Reich besteht übrigens aus Lavagranulat. Darüber befindet sich als zweite Schicht aktiver Bodengrund (Soil). Der sorgt für optimales Pflanzenwachstum.

Aquarium, Beleuchtung und weitere Technik

Apropos mein Reich: Die Dschungellandschaft wurde in einer Eheim Proxima 175 Aquarienkombination erschaffen. Das Becken hat die Maße 50 cm x 70 cm x 50 cm (Höhe x Breite x Tiefe) bei einem Fassungsvermögen von 175 Litern. Der Materialmix aus Glas, Holz und Aluminium sowie der Unterschrank ohne Griffe sorgen für eine elegante und zeitlose Optik (ja, ich bin auch gleichzeitig Innenarchitekt ;-) ).

Das Floatglas des Beckens hat eine Glasstärke von 8 mm. Durch die Innentiefe von 50 cm ist das Aquarium ideal zum kreativen Gestalten geeignet – ein echter Traum für Aquascaper!
Jetzt noch ein paar Infos zu unserer Sonne, wobei wir hier ehrlich gesagt drei Sonnen haben: Die Standardbeleuchtung des Eheim Proxima 175 sind zwei Eheim classic LED-Leuchten mit je 12 Watt. Im Falle unseres Schaubeckens wird zusätzlich zu den LEDs eine spezielle Pflanzenlampe, eine LED A 360X Tuna Sun von Kessil, verwendet, um das Pflanzenwachstum zu fördern.

Mein Becken verfügt über einen Oberflächenabzug, einen sog. Skimmer. Dieser saugt Kleinteile an der Wasseroberfläche wie z. B. Futter- oder Pflanzenreste ein. Der Skimmer ist sozusagen ein Nahrungskonkurrent von mir, aber für mich und meine Artgenossen bleibt trotzdem noch genug Futter übrig. Und weil ihr Menschen ja so viel Wert auf Optik legt:

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Tipp von unserem Aquaristikexperten Mario aus Karlsruhe: Ein Skimmer verhindert zudem eine unschöne Kahmhaut auf der Wasseroberfläche.

Zum Glück ist der Sog des Skimmers nicht so stark, dass ich angesaugt werde!

Die Bepflanzung

Mein Becken ist mit unterschiedlichen Vorder-, Mittel- und Hintergrundpflanzen bepflanzt.
Im vorderen und mittleren Bereich wurde der Wasserkelch Cryptocoryne albida „brown“ eingesetzt. Zur Frontscheibe hin, an meinem Strand wurden mit Hilfe dieser Pflanze einzelne Vegetationsinseln erschaffen.
Für die Bepflanzung des Mittelgrundes wurden zudem kleinbleibende bzw. langsam wachsende Wasserpflanzenarten wie z. B. Perlkraut (Hemianthus callitrichoides) und Speerblatt (Anubias „nangi“) verwendet. An den tiefgrünen Blättern von des Speerblattes Anubias „nangi“ sitze ich übrigens besonders gerne und fresse Algen.

Im Hintergrund des Schaubeckens befinden sich die auffällig rote Rotala sp. „colorata”, flankiert von Rotala sp. „green” und das indische Sternkraut (Pogostemon erectus). Die sorgen für echtes Urwald-Feeling und der rote Kontrast sieht einfach toll aus!

Um einen üppigen Bewuchs des Hintergrundes zu erhalten und den Eindruck einer dicht bewachsenen Dschungellandschaft zu verstärken, wurden jeweils mehrere Exemplare einer Art gepflanzt. Dort kann ich mich auch so richtig gut verstecken, wenn mir danach ist!

Neben der passenden Beleuchtung und ausreichenden CO2-Düngung, die hier übrigens voll automatisiert über einen Twinstar CO2-Diffusor erfolgt, benötigen Pflanzen noch mehr, um optimal zu gedeihen. Um das zu gewährleisten, erfolgt regelmäßig eine Düngung mit Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K), durch ein flüssiges Kombiprodukt – einen NPK-Dünger. Zusätzlich kommt ein flüssiger Spurenelementdünger zum Einsatz.

Die tierischen Bewohner

Ich wohne hier nicht allein. Wir Amano-Garnelen (Caridina multidentata) sind ja der Putztrupp im Aquarium (wir fressen am liebsten Algen und Futterreste!) und im Team am effektivsten. Durch unsere Fressarbeit halten wir das Algenwachstum in dem Schaubecken in Schach, denn niemand will unschöne Algen in seinem Traumparadies haben!

Neben meinen Artgenossen und mir tummeln sich Königssalmler (Inpaichthys kerri) in der Farbe „superblau“, Fünfgürtelbarben (Desmopuntius pentazona) und ein Pärchen Inka-Zwergbuntbarsche (Apistogramma baenschi) in meinem Aquarium. Ich komme eigentlich mit allen gut aus, nur Diego, das Zwergbuntbarsch-Männchen kann zeitweise etwas anstrengend sein. Kommt man „seinem“ Bereich zu nahe, stellt er immer drohend die Flossen auf.

Manchmal bin ich schon ein bisschen neidisch auf die Königssalmler und die Fünfgürtelbarben. Die haben so brillante Farben und bilden einen deutlichen farblichen Kontrast zueinander und zur Gesamteinrichtung des Beckens. Damit sind sie absolute Blickfänger und wirken wie glitzernde Juwelen in der Dschungellandschaft. Und die Optik spielt halt beim Aquascaping eine große Rolle.

Königssalmler in superblau...

...und Fünfgürtelbarben.

Ich habe aber eine große Bitte an Dich: Die tierischen Bewohner sollten natürlich so ausgewählt werden, dass sie sich in ihren Ansprüchen bezüglich Wasserwerten und Temperatur ähneln und in dem Aquarium ausreichend Platz finden.

Bist Du auf den Geschmack gekommen? In unserem Blog-Artikel „Einstieg ins Aquascaping“ kannst Du Dich vorab über alles Wichtige zu diesem Thema informieren. Den Artikel habe zwar nicht ich geschrieben, sondern nur ein Mensch, aber ich habe die Qualitätskontrolle übernommen.
Unsere Kollegen vor Ort in unseren Kölle Zoo Fachmärkten beraten Dich gerne und helfen Dir, Dein Wunschaquarium auszuwählen und einzurichten. Auch wenn es ein größeres Aquarium werden soll, bist Du bei uns an der richtigen Adresse. Gerne verwirklichen wir auch ein Großprojekt für Dich.

Viele Grüße und hoffentlich bis bald,

Euer Joey

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