Gibt es etwas Entspannenderes, als im Liegestuhl am eigenen Gartenteich zu sitzen und dem munteren Treiben bunter Fische unter Wasser zuzuschauen? Ein besonders schöner Kaltwasserfisch für den heimischen Teich ist der Drachenfisch (Zacco platypus), der ursprünglich in Ostasien beheimatet ist. In Japan ist diese zu den Karpfenfischen gehörende Kaltwasserart unter dem Namen „Oikawa“ bekannt; im Englischen wird sie u. a. auch als „Pale Chub“ (Blasser Döbel) bezeichnet. Seinen deutschen Namen verdankt der Drachenfisch der auffälligen Tigerzeichnung an den Körperseiten, die in Kombination mit den verlängerten Brust- und Bauchflossen an Darstellungen chinesischer Drachen erinnert.
Herkunft
Der Drachenfisch kommt ursprünglich in Japan und von der koreanischen Halbinsel über das östliche China bis nach Nordvietnam vor. Dort lebt er in sauberen, schnellfließenden Flüssen und Bächen mit hohem Sauerstoffgehalt. In Anpassung an diese Gewässer erinnern seine Lebensweise und der Körperbau stark an Forellen, obwohl er als Karpfenfisch mit diesen nicht näher verwandt ist.
Verhalten
Drachenfische sind geschickte Jäger, die neben Insektenlarven und schwimmfähigem Fischfutter auch gerne in der Dämmerung auf die Jagd nach Anfluginsekten gehen, welche sie meist aus dem Sprung erbeuten. Sie eignen sich also auch dazu, um Deinen Garten stechmückenfrei zu halten. Bei der Pflege im Kaltwasseraquarium muss das Becken für die agilen Springer gut abgedeckt sein!
Fischgerechte Unterbringung und Pflege
Der Drachenfisch stammt aus schnellfließenden Gewässern und bevorzugt auch im Teich eine leichte Wasserströmung, z. B. über eine Umwälzpumpe oder auch über einen kleinen Wasserfall oder einen in den Teich mündenden Bachlauf. Drachenfische sind in Mitteleuropa im ausreichend tiefen Gartenteich (mindestens 80 cm, Teich darf nicht durchfrieren!) winterhart. Die Kälteperiode kommt auch der Gesundheit und Lebenserwartung der Fische zugute, die dann bei bis zu 6 Jahren liegen kann. Oikawas sind nicht nur mit ihrem attraktiven Aussehen ein optisches Highlight im Gartenteich, sondern bestechen auch mit ihrem unermüdlichen und äußerst lebhaften Schwimmverhalten. Am besten hältst Du die schnellen Schwimmer im kleinen Schwarm ab 10 Exemplaren in einem Teich, der über ausreichend freie Schwimmfläche verfügt und regelmäßig vor Verkrautung geschützt wird.
Der Drachenfisch eignet sich auch zur Pflege im Kaltwasseraquarium, wenn dies eine ausreichende Größe (mindestens 500 l) aufweist. Du solltest viel freien Schwimmraum und ausreichend Strömung bieten. Achte darauf, dass die Temperaturen im Sommer nicht über 26 °C ansteigen und die Fische in den Wintermonaten eine Ruhephase bei unter 10 °C einhalten können, die nicht nur lebensverlängernd wirkt, sondern möglicherweise auch einen wichtigen Faktor für die erfolgreiche Nachzucht darstellt.
Ernährung
Die natürliche Nahrung des Drachenfischs besteht aus Fluginsekten, die er blitzschnell von der Wasseroberfläche oder sogar im Sprung aus dem Flug schnappt. So tragen sie durch das Vertilgen von Mücken maßgeblich dazu bei, Dir den Aufenthalt am Teich angenehmer zu gestalten. Neben Anflugnahrung fressen Drachenfische aber auch eine Vielzahl von Wasserinsekten wie Mücken- oder kleine Libellenlarven. Selbst Flocken- und Granulatfutter für Teichfische wird – bevorzugt noch auf der Wasseroberfläche schwimmend – angenommen. Sind Deine Drachenfische richtig hungrig, so fressen sie auch an Algenbüscheln, aber Du solltest nicht erwarten, dass sie den Algenwuchs in Deinem Teich in Zaum halten!