Laufräder
Bewegung ist ein Grundbedürfnis von Kleinsäugern. Um dieses zu befriedigen sollte nicht nur das Kleintiergehege ausreichend groß dimensioniert sein, auch ein Laufrad kann gute Dienste leisten damit Kleinsäuger ihren natürlichen Lauftrieb ausleben können.
Welchen Kleinsäugern sollten Laufräder angeboten werden?
Laufräder können sich für Gold- und Zwerghamster, Farbmäuse und -ratten, Rennmäuse, Degus, Chinchillas aber auch Lemminge eignen. Diese Tiere haben alle einen großen Bewegungsradius und legen in natürlicher Umgebung teilweise viele Kilometer pro Tag zurück. Hier können Laufräder also zusätzliche Bewegungsanreize bieten.
Das tiergerechte Laufrad
Ein tiergerechtes Laufrad sollte eine durchgehend geschlossene Lauffläche und Rückwand aufweisen. Die Einstiegsseite sollte dagegen komplett offen sein. Bei Laufrädern mit Querstreben an der Einstiegs- und/oder der Rückseite können sich die Tiere beim Laufen einklemmen und schwer verletzen. Auch die Lauffläche selbst sollte geschlossen sein, sodass die Tiere gut rennen können und sich nicht an etwaigen Sprossen verletzen.
Grundsätzlich sind Laufräder mit Standfuß zu bevorzugen, da diese einen festeren Stand aufweisen und nicht so schnell umkippen. Außerdem sind sie deutlich leiser als Räder, die man am Gitter anbringen kann. Bei der Platzierung ist darauf zu achten, dass das Rad auf keinen Fall umkippen und die Tiere verletzen kann. Sorge also immer dafür, dass das Laufrad umkippsicher angebracht wird.
Außerdem muss das Laufrad mit einem Untergrabschutz versehen sein, damit kein Tier darunter eingeklemmt werden kann. Hierfür kannst Du das Laufrad z. B. auf eine Zwischenebene des Geheges stellen oder einen Backstein direkt auf den nicht eingestreuten Boden des Kleintierheims legen, das Laufrad darauf stellen und anschließend Einstreu verteilen. Achte immer darauf, dass sich zwischen Laufrad und Stein keine Lücke entsteht!
Ein weiterer Faktor, der beachtet werden sollte, ist die Leichtgängigkeit, sodass die Kleinsäuger das Rad problemlos in Bewegung setzen können.
Arten von Laufrädern
Laufräder gibt es nicht nur aus unterschiedlichen Materialien, sondern es gibt auch Laufteller. Während Laufräder entweder aus Holz, Plastik oder Metall gefertigt sind, sind Laufteller in der Regel aus Metall.
Welcher Durchmesser für welche Tierart?
Deine tierischen Mitbewohner profitieren nur dann von einem Laufrad, wenn es groß genug ist. Zu kleine Laufräder sind tierschutzwidrig und können Haltungsschäden verursachen. Bitte achte daher beim Kauf darauf, dass Du die richtige Größe für Dein(e) Tier(e) wählst! Nach den Vorgaben aus den Informationsblättern gemäß § 21 Tierschutzgesetz ergeben sich die folgenden Durchmesser für die einzelnen Tierarten:
- Zwerghamster, Lemminge und Farbmäuse: mindestens 20 cm Durchmesser
- Goldhamster und Teddyhamster: mindestens 25 cm Durchmesser
- Mongolische Wüstenrennmaus und Degu: mindestens 30 cm Durchmesser
Übrigens: Solltest Du Dich für einen Laufteller entscheiden so gilt auch hier - die passende Größe muss es sein. Für Chinchillas und Farbratten sind Laufteller eine gute Alternative zu Laufrädern. Für beide Arten sollte der Laufteller einen Durchmesser von mindestens 40 cm haben.
Laufräder und -teller sicher aufstellen
Grabende Tierarten wie Hamster und Rennmäuse buddeln für ihr Leben gern. Teilweise leider auch an Stellen an denen das Graben gefährlich werden kann. Untergraben die Tiere schwere Einrichtungsgegenstände wie Futternäpfe oder eben Laufräder und -teller können diese Gegenstände die Tiere erdrücken. Bitte sichere daher schwere Einrichtungsgegenstände immer vor Untergrabung. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten: stelle die Gegenstände entweder direkt auf den Gehegeboden, platziere sie auf einer Zwischenebene oder lege einen Backstein auf den Käfigboden und stelle den Gegenstand darauf auf. Bei der Verwendung eines Backsteines hast Du den Vorteil, dass problemlos um das Laufrad herum eine ausreichend hohe Einstreuschicht eingestreut werden.