Die Morosche Karotten- bzw. Möhrensuppe, auch Moro-Suppe genannt, wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgreich gegen Durchfallerkrankungen eingesetzt. Doch schon viel früher wurde sie als Hausrezept von Generation zu Generation weitergegeben. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um ein unerforschtes Placebo: Die Wirksamkeit der Suppe gegen Durchfall ist wissenschaftlich nachgewiesen. Auch unsere Vierbeiner müssen auf die gesundheitsförderliche Wirkung nicht verzichten: Da sie nur aus Karotten, Wasser und etwas Salz besteht, eignet sie sich hervorragend, um den Darm eines Hundes bei akuten Durchfällen sanft zu unterstützen. Doch warum wirkt sie überhaupt, wie wird sie zubereitet und wie viel darf ein Hund davon fressen?
Moro-Suppe als jahrhundertealtes Hausmittel gegen Durchfall
Die Erfolgsgeschichte der Moro-Suppe reicht bis Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Zu dieser Zeit war der Kinderarzt Ernst Moro als Oberarzt in der Kinderklinik der LMU (Ludwig-Maximilians-Universität) in München tätig, einer renommierten und bekannten Uni-Klinik. Doch auch hier war Durchfall insbesondere bei Kindern ein ernstzunehmendes Problem: Über 90 % aller an Durchfall erkrankten Kinder starben. Der Durchfall zehrte an ihren Kräften und entzog ihren Körpern lebenswichtiges Wasser und Mineralien. Um den Kindern zu helfen, ordnete Moro an, ihnen Karottensuppe nach einem altbewährten Hausrezept zu geben. Schlagartig stellten sich fundamentale Verbesserungen ein und die Sterblichkeitsrate konnte drastisch gesenkt werden. Seitdem wird die nach ihm benannte „Moro-Suppe“ oder „Morosche Karottensuppe“ standardmäßig von Ärzten und Ärztinnen zur unterstützenden Behandlung von Durchfallerkrankungen empfohlen.
Warum wirkt die Morosche Karottenensuppe so gut?
Lange Zeit war völlig unbekannt, wie genau die Suppe gegen Durchfall wirkte, man wusste nur: Sie tut es. Erst viele Jahrzehnte später wurde das Wirkprinzip durch die beiden Professoren Guggenbichler und Jurenitsch nach fast 20-jähriger Forschung entschlüsselt. Dazu muss man sich zunächst ansehen, wie Durchfall entsteht. Meist sind Bakterien, Viren oder andere Keime im Spiel, die sich – vereinfacht gesagt – an der Darmschleimhaut ansiedeln, dort Entzündungen verursachen und Giftstoffe freisetzen. Dieses Anhaften an der Schleimhaut wird als Adhärenz bezeichnet. Um die Keime wieder loszuwerden, gibt die Darmwand Wasser, Elektrolyte und Schleim in den Darm ab – es entsteht Durchfall, der die Keime sozusagen ausspülen soll. Das zentrale Prinzip ist somit die Adhärenz: Können sich Bakterien nicht anheften, führen sie auch nicht zu Durchfall. Und genau hier setzt die Morosche Möhrensuppe an: Ein zentraler Pfeiler ist das lange Kochen der Karotten. Dadurch werden Bestandteil der Zellwände (saure Oligogalakturonide) frei, die vom Aufbau her ähnlich sind wie die Rezeptoren an der Darmschleimhaut, an denen die Keime andocken. Sie passen also 1:1 zu den Keimen, binden diese und verhindern deren Adhärenz an der Darmschleimhaut. Andere Studien deuten darauf hin, dass die Oligogalakturonide nicht die Keime binden, sondern die Rezeptoren der Darmschleimhaut – so können die Keime dort nicht mehr andocken (Rhoades et al., 2008). Ein einfaches Prinzip mit einer durchschlagenden Wirkkraft.

Durch das lange Kochen entstehen die wirksamen Bestandteile der Moroschen Karottensuppe – das anschließende Pürieren sorgt für die feine, gut verdauliche Konsistenz
Moro-Suppe für den Hund?
Das Wirkprinzip der Moroschen Möhrensuppe ist bei Hunden genau dasselbe wie beim Menschen. Somit können auch unsere Vierbeiner davon profitieren und die Suppe kann bei akuten, unkomplizierten Durchfallerkrankungen helfen, den Darm zu entlasten und die Verdauung zu stabilisieren.
Wichtig ist jedoch der Hinweis, dass die Morosche Karottensuppe kein Ersatz für eine tierärztliche Behandlung ist. Wenn ein Hund apathisch wirkt, blutigen Durchfall zeigt, Fieber hat, erbricht oder der Durchfall länger als ein bis zwei Tage anhält, sollte man unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Das gilt besonders für Welpen, Senioren und chronisch kranke Hunde, da sie schneller dehydrieren können. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Gabe der Moro-Suppe immer kurz mit dem Tierarzt abzuklären, vor allem wenn man unsicher ist (z. B. bei bekannten Nierenerkrankungen, denn hier sollte meist kein Salz gegeben werden).
Nun aber zum Grundrezept für die Moro-Suppe
Die Zubereitung ist unkompliziert, aber ein Punkt ist entscheidend: die lange Kochzeit. Nur dadurch entstehen die wertvollen Oligogalakturonide.
Für einen Liter Suppe benötigst Du:
- 500 g geschälte Karotten
- 1 Liter Wasser
- 1 gestrichenen Teelöffel Salz
- etwas abgekochtes Wasser zum Auffüllen
Wichtig: Salz gehört zum Grundrezept der Moro-Suppe und kann bei Durchfall hilfreich sein. In einigen Fällen, zum Beispiel bei Nierenerkrankungen, sollte jedoch auf Salz verzichtet werden. Frage hierzu am besten Deinen Tierarzt.

Karotten, Wasser, Salz – das Grundrezept der Moroschen Möhrensuppe ist schlicht und dennoch erstaunlich wirkungsvoll
Zuerst werden die Karotten geschält, gewaschen und in Stücke geschnitten. Anschließend kommen sie in kochendes Wasser und dürfen dort mindestens anderthalb Stunden vor sich hin köcheln. Die Suppe sollte wirklich lange gekocht werden, denn erst gegen Ende der Kochzeit beginnen sich die wichtigen Moleküle aus den Zellwänden zu lösen. Nach der Kochzeit wird alles gründlich püriert, am besten mit einem Stabmixer, bis eine gleichmäßige, leicht dickflüssige Konsistenz entsteht. Mit abgekochtem Wasser wird die Menge anschließend wieder auf einen Liter aufgefüllt. Nun fehlt nur noch ein gestrichener Teelöffel Salz. Viele Hunde mögen die Suppe noch lieber, wenn man einen kleinen Schuss Honig hinzugibt (optional und nicht notwendig, aber gut für mäklige Fresser). Die Suppe lässt sich sehr gut im Thermomix oder einem ähnlichen Küchengerät zubereiten – wichtig ist nur, dass die Gesamtkochzeit eingehalten wird.
Abgekühlt hält sich die Moro-Suppe im Kühlschrank etwa zwei Tage. Man kann sie aber auch problemlos einfrieren, beispielsweise in kleinen Portionen (Eiswürfelbehälter eignen sich dafür perfekt).

Eiswürfelformen sind ideal zum Einfrieren – damit lässt sich die Morosche Karottensuppe bequem in kleinen, gut dosierbaren Portionen aufbewahren
Wie viel Morosche Suppe bekommt der Hund?
Die Moro-Suppe sollte über den Tag verteilt in mehreren kleinen Portionen gegeben werden. So wird der Darm nicht überlastet und kann sich zwischendurch erholen.
Als Faustregel gilt: Ein Hund bekommt pro Tag etwa 30 ml pro Kilogramm Körpergewicht.
Das bedeutet: Ein 20-kg-Hund erhält ungefähr 600 ml Suppe, verteilt auf vier bis fünf kleine Mahlzeiten.
Am besten gibst Du sie etwa eine halbe Stunde vor der regulären Futtergabe. Das unterstützt die Wirkung zusätzlich, weil der Darm zu diesem Zeitpunkt relativ leer ist und die Moleküle besser arbeiten können.
Was tun, wenn der Hund die Suppe nicht mag?
Die meisten Hunde lieben die leicht süßliche Note der Karotten und nehmen die Moro-Suppe sofort an. Es gibt jedoch auch einige empfindliche Vierbeiner, die skeptisch reagieren. In solchen Fällen kann man die Akzeptanz ganz einfach erhöhen. Ein Löffel Naturjoghurt, ein Schuss selbst gekochte Hühnerbrühe (ohne Salz, Gewürze oder Zwiebeln) oder ein wenig Honig reichen oft aus, um die Suppe schmackhafter zu machen. Wichtig ist nur, dass der Grundcharakter der Suppe erhalten bleibt.

Die leicht süßliche Note der Karotten sorgt bei vielen Hunden für gute Akzeptanz; wer wählerisch ist, lässt sich mit etwas Joghurt oder einem Hauch Brühe meistens überzeugen
Fazit
Die Morosche Karottensuppe ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass einfache Rezepte manchmal erstaunliche Wirkungen entfalten können. Sie ist schnell zubereitet, wissenschaftlich belegt und hilft vielen Hunden bei akuten, unkomplizierten Durchfallerkrankungen: Sie kann den Darm beruhigen, die Verdauung stabilisieren und dem Körper helfen, sich schneller zu regenerieren. Trotz ihrer Wirksamkeit ersetzt sie jedoch keine tierärztliche Diagnose, insbesondere wenn der Durchfall länger anhält oder von weiteren Symptomen begleitet wird. Als erste unterstützende Maßnahme – liebevoll zubereitet, mild und leicht verdaulich – kann die Moro-Suppe aber einen wertvollen Beitrag leisten, damit sich Hunde rasch wieder wohler fühlen.
Literatur
Rhoades, J.; Manderson, K.; Wells, A.; Hotchkiss J.R., A. T.; Gibson, G. R.; Formentin, K.; Beer, M.; Rastall, R. A.: Oligosaccharide-Mediated Inhibition of the Adhesion of Pathogenic Escherichia coli Strains to Human Gut Epithelial Cells In Vitro.. In: Journal of Food Protection. 71, 2008, S. 2272–2277.
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