Die Urlaubszeit steht bevor und Du planst eine längere Reise? Vielleicht möchtest Du sogar die lange ersehnte Fernreise endlich nachholen oder einen spannenden Städte- und Sightseeing-Trip unternehmen? So gerne wir es würden: Leider können wir unsere Hunde nicht überallhin mitnehmen. Eine lange Flugreise, die Einreisebestimmungen des Urlaubslandes, die geplanten Aktivitäten oder sonstige Umstände können dagegensprechen – und so müssen wir eine geeignete Unterbringungsmöglichkeit für unsere Vierbeiner finden. Bei der Wahl einer passenden Option ist vor allem eines wichtig: sich in Ruhe informieren, keine Schnellschüsse – schließlich soll es der Fellnase in unserer Abwesenheit gutgehen und an nichts mangeln. Doch welche Möglichkeiten gibt es? Welche Vor- und Nachteile haben sie? Worauf ist bei der Wahl der Urlaubsbetreuung zu achten?
Unterbringung von Hunden während des Urlaubs
Betreuung durch Familie oder Freunde
Die beste Möglichkeit aus Sicht des Vierbeiners ist es sicherlich, in seiner gewohnten Umgebung bleiben zu können, sprich: in der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus. Hier ist er daheim, hier fühlt er sich wohl und sicher. Ideal wäre es also, wenn Du Verwandte oder Freunde hast, die während Deines Urlaubs bei Dir einziehen und sich in der vertrauten Umgebung um Deinen Liebling kümmern. Wichtig ist natürlich, dass er nicht länger alleine bleiben muss, als er es gewohnt ist – dass also zum Beispiel nur jemand zum Gassigehen vorbeikommt, der Hund ansonsten aber sich selbst überlassen ist, kommt nicht in Frage.
Sollte diese Möglichkeit nicht bestehen, ist eine zweite Option die Unterbringung im Zuhause von Freunden oder Familie. Hier muss der Hund zwar einen Ortswechsel verkraften, aber zumindest wird er von Menschen betreut, die er kennt und mag und die sich gut um ihn kümmern. Das lindert den Stress und Trennungsschmerz erheblich. Auch hier gilt allerdings, dass es schwierig werden kann, wenn der Hund zum Beispiel während der Arbeitszeiten der Betreuungsperson alleine bleiben muss. Hunde lernen das Alleinbleiben nämlich vor allem ortsbezogen. Nur weil Dein Liebling also seelenruhig in seinem Körbchen schlummert, während Du bei der Arbeit oder einkaufen bist, bedeutet das nicht, dass er das auch anderswo tut. Es wäre also ideal, wenn die Betreuungsperson ebenfalls gerade Urlaub hat oder ohnehin im Homeoffice arbeitet und sich somit angemessen um Deine Fellnase kümmern kann.
Viele Menschen, die selbst keine Hunde haben können, genießen es ungemein, Herrchen oder Frauchen auf Zeit zu sein. Vielleicht denken aber auch, ohne dass Du es weißt, Freunde von Dir darüber nach, sich selbst einen Hund anzuschaffen, und würden sich über die Möglichkeit eines „Probelaufs“ in Form einer Urlaubsbetreuung Deiner Fellnase freuen! Frag einfach mal in Deinem Freundeskreis herum – vielleicht wirst Du erstaunt sein, welche Optionen sich ergeben.
Homeoffice und Hund vertragen sich außerordentlich gut – womöglich kann Dein Vierbeiner während Deines Urlaubs bei einer vertrauten Person untergebracht werden, die von zu Hause aus arbeitet?
Tierpension
Eine weitere Option der Unterbringung während des Urlaubs sind Tierpensionen. Oftmals sind solche Pensionen auch an „normale“ Tierheime angeschlossen. Die Hunde werden hier in „Hundezimmern“ (je nach Verträglichkeit und Vorlieben alleine oder in Gruppen) untergebracht. Tierpensionen müssen eine Genehmigung nach § 11 Tierschutzgesetz haben – frage ruhig danach, um sicherzugehen, dass die Voraussetzungen stimmen! Diese Genehmigung stellt sicher, dass die Pension über die notwendige Sachkenntnis, eine geeignete Umgebung und kundiges Betreuungspersonal verfügt. Es bedeutet auch, dass sie regelmäßig vom Veterinäramt kontrolliert wird, wodurch ein gewisser Standard gewährleistet ist.
Gleichwohl unterscheiden sich die einzelnen Tierpensionen teilweise erheblich voneinander – von liebevoll eingerichteten Hundezimmern bis zu kargen Zwingern ist alles zu finden. Dasselbe gilt für die Qualität der Betreuung, also Aspekte wie Ansprache, Kuscheleinheiten oder gemeinsames Spielen.
Daher ist es unbedingt erforderlich, dass Du Dir die Tierpension persönlich ganz genau anschaust und Dir einen umfassenden Eindruck verschaffst.
Folgende Checkliste soll Dir hierzu eine Hilfestellung leisten:
- Liegt eine Genehmigung nach § 11 Tierschutzgesetz vor?
- Ist die Anlage sauber und gepflegt?
- Wie werden die Hunde untergebracht? Sind die Zimmer sauber und hell? Sind die Zimmer im Winter beheizt? Ist im Sommer ein Schutz vor Sonne und Hitze vorhanden?
- Kann auf besondere Bedürfnisse Deines Hundes, z. B. Krankheiten oder Allergien, Rücksicht genommen werden?
- Welchen Eindruck machen die Mitarbeiter auf Dich? Wie gehen sie mit den Hunden um? Wie reagiert Dein Hund auf sie?
- Wie werden die Hunde beschäftigt (z. B. regelmäßige Spaziergänge, Ansprache, Streicheleinheiten, gemeinsames Spielen etc.)?
- Gibt es ein Freilaufgehege, in dem die Hunde toben oder sich zwischendurch die Beine vertreten können?
Frage bei Deinem Besuch genau nach, wenn Dir etwas unklar ist. Sinnvoll ist es, einen „Probelauf“ zu vereinbaren und den Hund stundenweise (später auch mal über Nacht) dort abzugeben. So gewöhnt er sich an die Umgebung und lernt, dass Du ihn wieder abholst.
Dein Vierbeiner sollte sich in der Hundepension wohlfühlen und die Mitarbeitenden mögen.
Denke daran, dass viele Tierpensionen vor allem im Sommer schnell ausgebucht sind – eine frühzeitige Anmeldung ist also sinnvoll!
Die meisten Hundepensionen haben für die Aufnahme die folgenden Voraussetzungen:
- Bestehender Impfschutz (hier genau informieren, welche Impfungen verlangt werden und wie lange diese zurückliegen dürfen)
- Entwurmung/Flohschutz (auch hier genau erkundigen, wie zeitnah die Behandlung erfolgen muss)
- EU-Heimtierpass (das sind die blauen „Impfausweise“)
- Keine ansteckenden Krankheiten
- Keine Hündinnen mit aktueller Läufigkeit
- Bestehende Haftpflichtversicherung
- Verträglichkeit mit anderen Hunden sowie Menschen
Vor einem Aufenthalt in der Hundepension sollte der Impfschutz überprüft werden. Auch eine Entwurmung ist in vielen Pensionen Voraussetzung.
Für Vierbeiner, die von der Anwesenheit anderer Hunde gestresst sind, ist eine Hundepension keine Option. Auch sehr ängstliche Hunde sollten dieser Situation nicht ausgesetzt werden. Hier wäre es besser, einen Hundesitter zu beauftragen, der den Hund während des Urlaubs bei sich zu Hause betreut.
Hundesitting
Hundesitter sind eine weitere Möglichkeit der Urlaubsbetreuung für Hunde. Hier ist zu unterscheiden zwischen Personen, die diesen Service beruflich bzw. gewerblich anbieten und somit über oben genannte Genehmigung nach § 11 Tierschutzgesetz verfügen müssen, und Menschen, die beispielsweise selbst Hunde haben und tage- oder wochenweise andere Vierbeiner zur Betreuung aufnehmen.
Professionelle Hundesitter haben meist eine eigene Website, auf der Du Dich vorab über die Preise und die Unterbringung informieren kannst. Mittlerweile gibt es auch diverse Internetplattformen, über die (private) Anbieter Hundesitting-Dienstleistungen offerieren – gegen Entgelt oder in Form einer gegenseitigen Betreuung (d. h., ihr vereinbart, dass ihr während Urlaubszeiten gegenseitig auf den Hund des jeweils anderen aufpasst). Dabei besteht natürlich eine gewisse Unsicherheit, wenn Dir die Person unbekannt ist. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, den künftigen Hundesitter im Vorfeld kennenzulernen. Vereinbare zum Beispiel gemeinsame Gassirunden, bei denen Du beobachten kannst, wie er mit Deinem Hund umgeht. Hast Du ein gutes Gefühl, ist es sinnvoll, Deinen Vierbeiner vor Deinem Urlaub hin und wieder ein paar Stunden (und auch mal über Nacht) bei der Betreuungsperson abzugeben. So kann er sich an sie gewöhnen und lernt, dass Du ihn wieder abholst.

Sympathie ist alles: Achte darauf, dass Dein Hund den Hundesitter mag und gerne Zeit mit ihm verbringt.
Vereinbare mit dem Hundesitter außerdem die genauen Rahmenbedingungen, zum Beispiel die Art der Unterbringung während Deiner Abwesenheit, die Häufigkeit und Dauer der Spaziergänge, die Ansprache (Beschäftigung/Spielen mit dem Hund, Streicheleinheiten) etc. Wenn Du genau Bescheid weißt, wie Dein Hund während Deines Urlaubs betreut wird, wirst Du deutlich beruhigter sein und Deinen Urlaub entspannter angehen können.
Meist betreuen Hundesitter nur wenige Hunde gleichzeitig, weshalb sie deutlich mehr Zuwendung erhalten als in einer großen Hundepension, und weniger Stressfaktoren ausgesetzt sind. Außerdem wohnt Dein Hund während Deiner Abwesenheit im Haushalt des Hundesitters. So muss er sich zwar trotzdem umgewöhnen, hat aber zumindest Familienanschluss.
Vorbereitung
Für alle diese Möglichkeiten – Betreuung durch Familie/Freunde, Hundepension und Hundesitter – gilt: Vorbereitung ist alles! Mache Dir daher rechtzeitig vor Deinem Urlaub Gedanken, wie die Betreuung Deines Vierbeiners während Deiner Abwesenheit aussehen soll. Erkundige Dich genau über die Rahmenbedingungen und höre auf Dein Bauchgefühl!
Hier eine Checkliste, worauf Du achten solltest:
- Unterbringung: Wo und wie wird Dein Hund während Deiner Abwesenheit untergebracht (Wohnung der Betreuungsperson/Hundezimmer/alleine/in Gruppen etc.) Entspricht das Deinen Vorstellungen und dem Wesen Deines Hundes?
- Ist für regelmäßige Spaziergänge und Auslauf (z. B. auf einer Hundewiese) gesorgt?
- Bekommt Dein Hund genug Ansprache (Beschäftigung/Spielen, Streicheleinheiten etc.)?
- Muss er alleine bleiben? Wenn ja, wie lange? Ist das ok für Deinen Hund?
- Informiere die Betreuungsperson unbedingt über vorliegende Erkrankungen/Allergien Deines Hundes und über Medikamente, die eingenommen werden müssen, oder bestimmte Nahrungsmittel, die es zu meiden gilt (genaue Instruktion!). Kann die betreuende Person das leisten?
- Informiere die Betreuungsperson über Eigenheiten Deines Hundes (z. B. Unverträglichkeit mit anderen Hunden, Jagdverhalten, Verhalten gegenüber Kindern/anderen Haustieren etc.).
- Gebe der Betreuungsperson die Nummer Deines Tierarztes, einer nahe gelegenen Tierklinik für den Notfall und eine Nummer, unter der sie Dich im Urlaub jederzeit erreichen kann.
- Bei der Unterbringung in Hundepensionen und bei professionellen Hundesittern ist normalerweise ein kompletter Impfschutz sowie eine frische Entwurmung/Flohschutz erforderlich. Frage hier unbedingt rechtzeitig nach!
- Vereinbare Termine zum Kennenlernen, wenn Dir die Betreuungsperson unbekannt ist. Dein Hund soll sich an den Hundesitter/die Hundepension gewöhnen können und lernen, dass Du ihn wieder abholst. Beobachte hier genau: Wie geht die Person mit Deinem Hund um? Fühlt er sich wohl? Wie verhält er sich, wenn Du ihn wieder abholst?
- Gebe Deinem Hund, wenn möglich, sein eigenes Körbchen/Decke und sein Lieblingsspielzeug mit.
Und noch ein Tipp zum Schluss: Wenn Du Deinen Hund abgibst, vermeide es, Dich überschwänglich oder gar tränenreich von ihm zu verabschieden. Dein Hund wird Deine Unruhe und Deinen Trennungsschmerz spüren und verunsichert sein. Bleib ruhig und entspannt – gebe Deinem Hund die Sicherheit, die er jetzt braucht.
Es gibt Hunde, die eine Betreuung durch andere Personen problemlos wegstecken, aber auch Vierbeiner, die sehr leiden, wenn sie abgegeben werden. Ist Dein Hund sehr ängstlich, dehne die Kennenlernphase aus – lasse ihm die Chance, sich langsam an die Betreuungsperson zu gewöhnen. Bei sehr ängstlichen Hunden ist die Betreuung durch eine vertraute Person einer Unterbringung in einer Tierpension oder einer Hundetagesstätte vorzuziehen. Hat Dein Hund große Probleme damit, durch andere Personen beaufsichtigt zu werden, denke darüber nach, vielleicht doch lieber mit Deinem Vierbeiner Urlaub zu machen. Hier findest Du Tipps, worauf es dabei zu achten gilt.
Ein Urlaub mit Hund kann wunderschön sein und viele Ferienwohnungen und -häuser empfangen mittlerweile auch sehr gerne Gäste mit vier Pfoten.
Fazit
Hunde wollen als Rudeltiere am liebsten immer und überall bei uns sein. Daher ist es natürlich aus Sicht unserer Vierbeiner die beste Möglichkeit, gemeinsam mit dem Hund zu verreisen. Mittlerweile sind Hunde in vielen Ferienwohnungen und -häusern sowie Hotels erlaubt. Es gibt sogar eigens Angebote für „Urlaub mit dem Hund“ – inkl. sogenannter „Hundehotels“ mit stundenweiser Betreuungsmöglichkeit. Kannst Du Deinen Hund jedoch aus diversen Gründen nicht mit in den Urlaub nehmen, so erkundige Dich rechtzeitig und in aller Ruhe über geeignete Betreuungsmöglichkeiten: Ob Du Dich schließlich für die Betreuung durch Freunde/Verwandte oder einen Hundesitter oder für die Unterbringung in einer Hundepension entscheidest – wichtig ist, dass sich Dein Vierbeiner wohlfühlt und dass gut für ihn gesorgt wird.