Unter dem Namen „Unzertrennliche“ (Agaporniden) werden mehrere afrikanische Pagageienarten aus der Gattung Agapornis zusammengefasst. Die am häufigsten in Privathand gehaltenen Arten sind:
- Schwarzköpfchen (Agapornis personatus)
- Rußköpfchen (A. nigrigenis)
- Rosenköpfchen (A. roseicollis)
- Pfirsichköpfchen (A. fischeri)
Neben den Wildformen gibt es zahlreiche Farbvarianten der genannten Arten. Unterschiede in der Pflege und Haltung gibt es nicht. Mit Ausnahme der Rosenköpfchen wird für die genannten Arten ein Herkunftsnachweis benötigt, Meldepflicht besteht aber nicht. Rosenköpfchen sind weder nachweis- noch meldepflichtig!
Aussehen
Die Arten der Gattung Agapornis zeichnen sich vor allem durch ihr farbenprächtiges Gefieder aus. Die Grundfarben des Körpergefieders sind überwiegend Grün und Gelbgrün, wobei die Köpfchen der unterschiedlichen Arten verschieden gefärbt sind. So haben Rußköpfchen, wie der Name schon sagt, ein eher graues Köpfchen, während Stirn, Wange und Kehle des Pfirsichköpfchens eine orange-rote Färbung zeigen. In den Schwanzfedern finden sich meist blaue Anteile. Es gibt jedoch auch Tiere in unterschiedlichen Blautönen oder solche, die fast weiß sind. Die Zucht hat hier zahlreiche Varianten hervorgebracht. Einige Arten haben einen weißen Ring um die Augen, beispielsweise Schwarz-, Ruß- und Pfirsichköpfchen. Auch der Schnabel unterscheidet sich. So haben Pfirsich- und Schwarzköpfchen einen roten Schnabel, während dieser bei Rosenköpfchen hornfarben ist. Je nach Art werden Unzertrennliche etwa 13-18 cm groß und wiegen 45 bis 60 Gramm. Die Lebenserwartung liegt bei 10 bis 15 Jahren.
Ursprüngliche Verbreitung & Lebensweise
Die Unzertrennlichen stammen ursprünglich aus Afrika. Je nach Art besiedeln sie unterschiedliche Gebiete. So erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Schwarzköpfchen zum Beispiel überwiegend auf Tansania und den Südwesten des Sambesis und Kenias, während Rosenköpfchen aus Südwestafrika stammen. Sie leben in kleinen Gruppen zusammen, können sich jedoch auch zu größeren Schwärmen zusammenfinden.
Unzertrennliche leben in freier Wildbahn in kleinen Gruppen.
Bei den Unzertrennlichen (auch „Liebesvögel oder „Lovebirds“ genannt) ist der Name Programm. Die intelligenten, tagaktiven und flugbegeisterten Vögel finden sich zu einem Paar, welches dann lebenslang zusammenbleibt und sich intensiv miteinander beschäftigt (Gefiederpflege, Kuscheln, gemeinsamer Schlafplatz usw.). Diese Paarbindung gehört zum natürlichen Verhalten der Tiere und muss ausgelebt werden können.
Tiergerechte Haltung
Unterbringung
Die Tiere sollten niemals einzeln, sondern immer mindestens zu zweit bzw. in einer Gruppe mit einer geraden Anzahl an Tieren, damit jeder einen Partner findet, gehalten werden. Stirbt der Partner eines Tieres, so sollte ein neuer Partner gesucht werden. Am erfolgversprechendsten ist aber die Vergesellschaftung von Jungtieren. Bei erwachsenen Tieren kann das Aneinander-Gewöhnen schwieriger sein und länger dauern. Am besten die Tiere lernen sich zunächst aus der Ferne in zwei getrennten Käfigen, aber mit Sichtkontakt und in Hörweite, kennen.
Wichtig: Agaporniden sind sehr „gesprächige“ Vögel, die auch sehr laut sein können. Je nach Wohnsituation sollten Deine direkten Nachbarn dies tolerieren. Bitte bedenke dies bitte unbedingt vor der Anschaffung! Es ist empfehlenswert, die Tiere vorab auch mehrmal „in Aktion“ zu beobachten, z. B. bei einem Agaporniden-Züchter oder bei uns im Kölle Zoo. So kannst du Dir ein besseres Bild von den Tieren machen und ihre Lautstärke einschätzen.
Bei Unzertrennlichen ist der Name Programm: Sie gehen ganz besonders innige Partnerschaften ein.
Für die Haltung von Unzertrennlichen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.
- Ein Vogelzimmer mit einem „Schlafkäfig“: Um Platz zum Fliegen zu haben, ist die Haltung in einem Vogelzimmer mit „Schlafkäfig“ empfehlenswert. Hier können die Tiere ihren großen Bewegungsdrang am besten ausleben.
- Für die Haltung in einer Voliere sollte diese für zwei Tiere mindestens 100 x 50 x 100 (Länge x Breite x Höhe; Vorgaben aus dem Informationsblatt gemäß § 21 TierSchG) groß sein. Die TVT (Tierärztliche Vereinigung für Tierschutze e. V.) nennt ein Mindestmaß von 150 x 60 x 100 cm (BxTxH). Bei dieser Haltungsform solltest Du Deinen Vögeln aber auf jeden Fall täglichen, mehrstündigen Freiflug anbieten. Trotz Freiflug sollte die Voliere aber so eingerichtet sein, dass die Tiere auch darin die Möglichkeit zum Fliegen haben
- Eine ganzjährige Außenhaltung ist möglich, wenn die Tiere einen ausreichend großen, frostsicheren Schutzraum zur Verfügung haben.
Am wohlsten fühlen sich Deine Vögel bei einer Temperatur von 18 bis 25°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit über 60 %. Hältst Du Deine Vögel im Innenraum, so biete ihnen eine punktuelle Beleuchtung mit UV-Licht (UVA und UVB) an. Das UV-Licht brauchen Deine Vögel für bestimmte Stoffwechselvorgänge und gesunde Knochen. Zudem „leuchtet“ das Gefieder Deiner Vögel unter UV-Licht auf eine für jeden Agaporniden eigene Weise. So kann der jeweilige Partner noch besser erkannt werden (UV-Sehen). Da Fensterscheiben das natürliche UV-Licht größtenteils „aussperren“, ist eine UV-Lampe unverzichtbar. Bei Leuchtstoffröhren sollte mittels eines Vorschaltgeräts sichergestellt werden, dass sie nicht flackern. Anders als wir Menschen können Agaporniden das Flackern wahrnehmen, was sehr unangenehm für die Tiere ist. Dasselbe gilt für Fernsehgeräte und Computer.
Den Gehegeboden kannst Du mit staubfreier Hanfeinstreu bedecken. Für die Einrichtung benötigst Du Sitzstangen mit unterschiedlichem Durchmesser. Hervorragend geeignet sind Naturäste, diese federn beim Landeanflug auch weich und schonen somit die Gelenke Deiner Vögel. Bei starker Verschmutzung kannst Du die Äste unkompliziert austauschen. Da Agaporniden gerne Holz benagen, eignen sich die Naturäste zusätzlich als Beschäftigungsmaterial (zum Beispiel ungespritzte Obstbäume, Weide, Haselnuss).
Breitere Bretter (so breit, dass zwei Vögel nebeneinander darauf passen) eignen sich zum Sitzen und Schlafen und sollten auf jeden Fall angeboten werden. Bademöglichkeiten nehmen die Vögel ebenfalls sehr gerne an. Als Versteckmöglichkeit und zum Schlafen sollten die Tiere eine Höhle zur Verfügung haben. Diese sollte an der Vorderseite offen sein, um eine Brut zu vermeiden. Bei der Gruppenhaltung benötigt jedes Paar eine eigene Schlafhöhle.
Agaporniden brauchen täglich um die 12 Stunden Helligkeit. Abends ist für eine entsprechende Abdunkelung in von Menschen genutzten Zimmern zu sorgen. In komplett dunklen Räumen sollte ein schwaches Licht zur Orientierung verbleiben.
Beschäftigung
Für Deine intelligenten und bewegungsfreudigen Vögel ist Beschäftigung sehr wichtig, um Langeweile vorzubeugen. Hier einige Anregungen:
- Lasse Deine Vögel ihr Futter erarbeiten. Lege das Frischfutter nicht einfach in den Futternapf, sondern spieße z.B. das Obst und Gemüse an unterschiedlichen Orten im Gehege auf Ästchen auf oder verstecke Futter in Asthöhlen. So können Deine Tiere auf Futtersuche gehen und ihre natürlichen Instinkte ausleben.
- Peppe die Gehegeeinrichtung regelmäßig auf. Du kannst z.B. mit unterschiedlichen Naturästen variieren, weicheres und härteres Holz anbieten, Pappröhren zum Zernagen geben usw. hier sind Deiner Fantasie (fast) keine Grenzen gesetzt. Das angebotene Material sollte nur ungiftig sein.
- Stelle Deinen Tieren regelmäßig unterschiedliche Naturmaterialien zur Verfüfung, zum Beispiel Heu, Stroh, Kork etc.
- Spiele Innenarchitekt und gestalte die Voliere für die Tiere so spannend wie möglich, etwa mit Leitern, Schaukeln, großen Ästen oder dicken Seilen. Achte darauf, dass noch genug freier Flugraum verbleibt.
- Du kannst Dich natürlich auch in die Beschäftigung aktiv mit einbringen. Das hat auch den Vorteil, dass Deine Vögel zahmer werden. Wie wäre es mit Clicker- und/oder Target-Stick-Training?
Ernährung
Neben einer Agaporniden-Körnermischung fressen die Tiere auch gerne Kolbenhirse und Frischfutter. Als Frischfutter eignet sich verschiedenes nicht blähendes Gemüse, wie z. B. Gurke, Karotte, Paprika und Zucchini. Auch Kräuter und Keimlinge werden gerne angenommen. Obst wie z. B. Apfel, Banane, Birne und Weintraube kannst Du ebenfalls verfüttern. Nicht gefressenes Frischfutter solltest Du täglich entfernen, damit sich kein Schimmel im Vogelgehege bildet. Grit brauchen Deine Unzertrennlichen, um die gefressenen Körner im Magen zerkleinern zu können. Nur so können sie die Körner anschließend richtig verdauen. Sepiaschalen sorgen für eine ausgeglichene Mineralstoffversorgung. Biete Deinen Vögeln in der Mauser tierisches Eiweiß, z. B. in Form von Eifutter, an, um ihnen den Gefiederwechsel zu erleichtern.
Gesundheit
Unzertrennliche sind bei tiergerechter Haltung nicht sehr krankheitsanfällig und können ein hohes Alter erreichen. Die Grundlagen für ein langes und gesundes Leben sind tiergerechter Ernährung, ausreichend Bewegung (Freiflug), Gesellschaft durch Artgenossen und Beschäftigungsmöglichkeiten. Bei Vögeln ist es wichtig, bei Krankheitsanzeichen schnell zu reagieren, daher solltest Du Deine Tiere gut im Blick behalten.
Viele „Vogelkrankheiten“ sind hausgemacht und auf falsche Fütterung oder Haltungsfehler zurückzuführen. Ein Mangel an Bewegung kann zu Verfettung, Stoffwechselstörungen und Muskelproblemen führen. Ungeeignete Sitzstangen, die beispielsweise mit Sandpapier oder Kunststoff überzogen sind oder alle den gleichen Durchmesser haben, sodass die Vögel immer auf die gleiche Weise „greifen“ müssen, können schmerzhafte Geschwüre an den Sohlenballen verursachen. Lichtmangel und zu trockene Luft können in Gefieder- und Atemproblemen resultieren. Besonders fatal wirkt sich bei Unzertrennlichen eine Einzelhaltung aus: Psychische Verkümmerung mit Verhaltensstörungen wie Selbstverletzungen (Federrupfen) und Krankheiten sind die Folge.
Fragen & Antworten
Für wen eignen sich Unzertrennliche?
Unzertrennliche sind ideale Mitbewohner für Menschen die sich tagaktive, intelligente, bewegungsfreudige und „gesprächige“ Mitbewohner wünschen, mit denen man sich auch intensiv beschäftigen kann. Mit einer Lebenserwartung von 10 – 12 Jahren (in Ausnahmefällen auch 20 Jahre) bereiten Dir Deine Unzertrennlichen lange Freude! Man sollte jedoch bedenken, dass Unzertrennliche nicht so zahm werden wie zum Beispiel Nymphen- oder Wellensittiche.
Sind Unzertrennliche laut?
Unzertrennliche sind sehr „gesprächige“ Vögel, die viel miteinander kommunizieren. Ihre Schreie können sehr schrill und laut sein. Daher empfehlen wir, vor der Anschaffung von Agaporniden mit dem Vermieter und evtl. hellhörigen Nachbarn zu sprechen.
Können Unzertrennliche alleine leben?
Die „Unzertrennlichen“ haben ihren deutschen Namen wegen ihrer extrem engen Paarbindung erhalten. Hat sich einmal ein Paar gefunden, ist es im wahrsten Sinne des Wortes „unzertrennlich“. In der Regel hält die Paarbindung ein Leben lang an. Aus diesem Grund dürfen Unzertrennliche auf keinen Fall alleine gehalten werden. Sie würden stark unter der Einsamkeit leiden und verkümmern.
Wie viel Pflege brauchen Unzertrennliche?
Für die tägliche Grundversorgung Deiner Vögel (Gesundheitskontrolle, Fütterung, Reinigung des Geheges und der Einrichtungsgegenstände) solltest Du 20 – 30 Minuten einplanen. Hinzu kommt ein wöchentlicher Zeitaufwand für die gründlichere Gehege- und Einrichtungsreinigung von 1 – 2 Stunden.
Was machen Unzertrennliche besonders gerne?
Unzertrennliche baden gerne. Sie sollten daher immer Zugang zu einer entsprechenden Bademöglichkeit haben. Außerdem brauchen sie natürlich so viel Freiflug wie möglich. Wie die meisten Papageien sind sie äußerst nagefreudig, weshalb ihnen immer entsprechende Materialien wie Naturäste, Kork etc. zur Verfügung stehen sollten.
Braucht man für Unzertrennliche Papiere?
Mit Ausnahme der Rosenköpfchen wird für die genannten Arten ein Herkunftsnachweis benötigt, Meldepflicht besteht aber nicht. Rosenköpfchen sind weder nachweis- noch meldepflichtig!
Fazit
Agaporniden sind lebhafte Mitbewohner, an denen Du Dich dank ihrer hohen Lebenserwartung lange erfreuen kannst. Überlege vor der Anschaffung von Unzertrennlichen aber bitte, ob du den Ansprüchen der Tiere hinsichtlich tiergerechter Haltung (z. B. mit ausreichenden Flugmöglichkeiten), Reinigungsaufwand und dem möglichen Lärmpegel gerecht werden kannst und ob auch alle anderen Familienmitglieder einverstanden sind.
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