Immer mehr Hundehalter greifen zur Verpflegung ihrer Lieblinge auf die biologisch artgerechte Rohfütterung (BARF) zurück. Was viele noch abschreckt, ist der vermeintlich hohe Zeitaufwand, der für diese Fütterungsmethode erforderlich ist. Tatsächlich kann Barfen zeitaufwendiger sein als die Fütterung von konventionellem Trocken- oder Nassfutter, da hier die Komponenten individuell zusammengestellt werden. Es ist jedoch möglich, die einzelnen Portionen in einem Schwung vorzubereiten und dann einzufrieren, wodurch der Aufwand erheblich reduziert wird und die Notwendigkeit, täglich eine frische Portion zuzubereiten, entfällt. Wie man zeitsparend und effektiv vorportioniert und worauf dabei zu achten ist, haben wir hier für Dich zusammengefasst.
Teilweise oder komplett vorportionieren
Es ist sowohl möglich, komplette BARF-Rationen vorzubereiten als auch einzelne Bestandteile – je nachdem, was für Dich und Deinen Alltag am komfortabelsten ist.
Du kannst also entweder nur den Fleischanteil (also Muskelfleisch, Innereien, Pansen sowie rohe, fleischige Knochen) vorportionieren und den Rest frisch dazugeben oder aber die komplette Mahlzeit, also zusätzlich beispielsweise
Gemüse, Obst und Kohlenhydrate sowie eventuell noch fehlende Zusätze bzw. Supplemente. Einige Barfer geben sogar schon das Öl beim Vorportionieren hinzu und frieren es mit ein.
Es ist sowohl möglich, nur den Fleischanteil vorzuportionieren und einzufrieren als auch komplette Rationen.
Portionsweise einfrieren
Aus der jeweiligen Tagesration kannst Du die benötigte Zutatenmenge für den gewünschten Vorportionierungs-Zeitraum berechnen. Du kannst in jede Tagesration alle Zutaten geben oder aber z. B. eine Mischung für eine Woche vorbereiten und diese dann auf die entsprechende Anzahl an Tagen aufteilen. Wichtig ist es, die entsprechenden Tagesmengen separat einzufrieren, sodass Du sie einzeln auftauen kannst, wenn sie benötigt werden.
Was wird benötigt?
Bevor Du loslegst, richte Dir Deine benötigten Arbeitsmaterialien zurecht. Dazu gehören z. B.:
- Waage
- Schüsseln
- Mixer
- Schneidbretter
- Messer und Löffel
- Geflügelschere
- Gefrierstabile Feinkostschalen
Wie am besten verarbeiten?
Wenn Du Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Reis oder Nudeln verfütterst und ebenfalls vorportionieren möchtest, koche diese gar und lasse sie gut abkühlen. Taue dann das Fleisch so weit an, dass Du es bequem portionieren kannst. Wichtig ist es, immer unter Sauerstoffzufuhr an- und aufzutauen, also nicht in der verschlossenen Verpackung. Am besten, Du taust eingefrorene tierische Produkte in einer Glasschüssel im Kühlschrank an bzw. auf. Hast Du vergessen, die Verpackung des Fleisches zu öffnen und diese bläht sich auf, entsorge das betroffene Produkt sicherheitshalber. Versuche, alle Zutaten möglichst zügig zu verarbeiten, und friere sie dann portionsweise ein.
Das portionsweise Einfrieren von Rationen vermindert den Zeitaufwand beim Barfen enorm.
Je länger Du die Futterbestandteile bei Zimmertemperatur stehen lässt, desto schneller verderben sie. Die meisten gesunden, ausgewachsenen Hunde vertragen zwar sogar Fleisch, das schon etwas streng riecht, aber vom Verfüttern solchen Fleisches ist aus hygienischen Gründen dennoch abzuraten. Reinige bereits beim Portionieren Deinen Arbeitsplatz zwischendurch immer wieder und spüle zum Schluss alle verwendeten Materialien sowie den Arbeitsplatz gründlich ab. Heißes Wasser leistet Dir hierbei gute Dienste, denn es tötet sehr wirkungsvoll Bakterien.
Wie verfüttern?
Taue die Futterration rechtzeitig auf. Am besten ist es, wenn das Futter Zimmertemperatur hat, wenn Du es Deinem Liebling anbietest. Sollte das Futter noch zu kalt sein, kannst Du es auch kurz in der Mikrowelle erwärmen. Wichtig dabei ist, das Futter anschließend gut zu vermischen, da es sonst an der Oberfläche wärmer (eventuell sogar zu heiß!) sein kann als in den inneren Futterschichten. Wenn Du das Futter in der Mikrowelle erwärmt hast, teste nach dem Durchmischen die Temperatur z. B. mittels eines Fingers. Du kannst das Futter auch mitsamt der Verpackung in Wasser antauen. Allerdings nur ein paar (wenige!) Minuten in der geschlossenen Verpackung, da der Sauerstoffabschluss die Vermehrung gesundheitsschädlicher Bakterien begünstigt. Auch hier gilt: Hast Du vergessen, die Verpackung des Fleisches zu öffnen und diese bläht sich auf, entsorge das betroffene Produkt sicherheitshalber. Das Antauen mittels Wasser ist besonders dann zu empfehlen, wenn Du unter Zeitdruck stehst und das Futter an der Verpackung festgefroren ist. Gerade in Gefrierbeuteln vorportioniertes Futter lässt sich oftmals schwierig(er) aus seiner Verpackung herauslösen.
Die BARF-Ration sollte immer zimmerwarm verfüttert werden. Denke daher daran, die Portion rechtzeitig aufzutauen.
Hast Du einmal vergessen, das Futter rechtzeitig aufzutauen, so kannst Du die Ration auch in der Mikrowelle mittels der Auftaufunktion erwärmen. Auch hier ist wichtig, das Futter zwischendurch immer wieder zu vermischen, da die Mikrowelle nicht alle Schichten des Futters gleichmäßig erwärmt. Lässt sich das Futter nicht problemlos aus der Verpackung herauslösen, so taue es wie oben beschrieben mit Wasser an. Bitte stelle das Futter nicht in der Plastikverpackung in die Mikrowelle! Durch das Erwärmen des Futters in der Mikrowelle kann sich seine Optik verändern (im Gefäß oben liegendes Fleisch kann z. B. eine gräuliche Farbe bekommen). Hier beugt häufiges Durchrühren des Futters während des Auftauens vor. Gib vor dem Füttern noch eventuell fehlende Bestandteile dazu und fertig ist die Mahlzeit!
Fazit
BARF ist eine Fütterungsmethode, die auf frische, rohe Zutaten setzt und somit als besonders naturnah gilt. Durch die Möglichkeit, die Futterbestandteile selbst zu wählen und zusammenzustellen, kannst Du die individuellen Vorlieben und Bedürfnisse Deines Vierbeiners optimal berücksichtigen. Der etwas höhere Aufwand, der beim Barfen im Vergleich zur Fütterung mit konventionellem Fertigfutter entsteht, kann minimiert werden, indem einzelne Bestandteile oder auch komplette BARF-Rationen vorportioniert und eingefroren werden. Vor der Fütterung musst Du sie dann nur noch rechtzeitig auftauen. Solltest Du Dir unsicher sein, wie die perfekte BARF-Ration für Deinen Vierbeiner aussieht, sprich gerne unsere Mitarbeitenden in unseren Kölle Zoo Erlebnismärkten an, die Dir gerne bei der Rationsberechnung zur Seite stehen und Dich beraten!