BARF, eine Abkürzung für Biologisch Artgerechtes Rohes Futter, ist eine naturnahe Art der Fütterung mit frischen rohen Zutaten. Beim Barfen wird durch die Zusammenstellung der Einzelzutaten versucht, ein Beutetier „nachzubauen“. Eine Ration beinhaltet rohes Fleisch, Gemüse, Obst, ggf. in geringen Mengen Getreide und verschiedene Supplemente. Wenn Du Deinen Hund oder Deine Katze barfen möchtest, gelingt das mit ein wenig Vorbereitung recht einfach! Dennoch ranken sich um das Thema „BARF“ viele Mythen und Vorurteile, die Dich vielleicht vor der Umstellung auf BARF zweifeln lassen. Wir räumen mit den gängigsten Mythen auf!
Mythos 1: „Eine BARF-Ration muss mittel Bedarfszahlen akribisch berechnet werden!“
Ernährst Du Dich jeden Tag nach Tabellenvorgabe, um zu jedem Zeitpunkt optimal mit allen Nährstoffen im richtigen Verhältnis versorgt zu sein? Das schafft vermutlich niemand und ist auch überhaupt nicht notwendig! Viele BARF-Einsteiger werden beim Stöbern in Foren-Beiträgen im Internet regelrecht mit Informationen, Empfehlungen und Bedarfszahlrechnungen überflutet und verunsichert. Einige trauen sich deshalb vielleicht nicht, zu barfen, und entscheiden sich für die „sichere“ Variante Fertigfutter. Alle Lebewesen ernähren sich von dem, was die Natur bereithält, im Optimalfall also von naturbelassenen, frischen und reifen Zutaten.
Entscheidend ist also vor allem die Qualität der Komponenten und nicht die längste Tabelle! Dennoch ist es wichtig, dass Du Dich vorab über die Zusammenstellung der Ration informierst oder eine(n) ausgebildete(n) Ernährungsberater(in) beauftragst. Auch wir bei Kölle Zoo beraten Dich in unseren Erlebnismärkten gerne zur richtigen Rationsgestaltung! Ein paar Grundregeln sollten nämlich unbedingt eingehalten werden, das ist besonders bei heranwachsenden Hunden und Katzen sehr wichtig. Auch die Zufütterung von verschiedenen Supplementen sollte wohlbedacht erfolgen und nicht nach Belieben, denn es kommt hier auf verschiedene Begebenheiten an. Zum Beispiel: Ist Dein Hund gesund, verträgt er rohe Knochen, mag er einzelne Zutaten nicht, ist er wählerisch etc.? Du siehst, jeder Futterplan ist individuell und auf die Bedürfnisse Deines Tieres zugeschnitten – genau das ist das Schöne beim BARFEN!
Mythos 2: „BARFEN ist gesundheitsschädlich!“
Viele Hunde- und Katzenbesitzer(innen) haben Angst, dass sich ihr Tier durch die Fütterung von rohem Fleisch gefährliche Krankheitserreger einfangen könnte. Ja, das kann durchaus passieren, die Wahrscheinlichkeit ist aber gering, solange Du bei der Zubereitung eine ordentliche Grundhygiene beachtest. Dies betrifft besonders den Umgang mit rohem Hühnerfleisch, welches oftmals im Verruf steht, eine Infektion mit Salmonellen auszulösen.
Das Brettchen, auf dem Du das rohe Hühnerfleisch (oder anderes Fleisch) zubereitet hast, sollte anschließend nicht für weitere Zutaten verwendet werden, sondern sorgfältig gereinigt werden. Generell ist zu empfehlen, für die Zubereitung der BARF-Rationen eigenes „Werkzeug“ zu reservieren, welches nicht für die Zubereitung von Deinem eigenen Essen genutzt wird. Ebenso solltest Du rohes Fleisch, gerade im Sommer, nicht zu lange außerhalb des Kühlschrankes und geschützt vor Fliegen lagern. Wasche Dir nach der Zubereitung des rohen Fleisches gründlich die Hände.
Eine Übertragung von schädlichen Keimen ist grundsätzlich möglich, aber unwahrscheinlich, wenn Du die genannten Hygienemaßnahmen beachtest! Übrigens kann auch eine unsachgemäße Lagerung einer geöffneten Nassfutterdose Krankheitserreger aufweisen. Der Verdauungstrakt von Hund und Katze ist außerdem spezialisiert auf die Verdauung von frischen und rohen Zutaten. Die aggressive Magensäure lässt bereits im Magen die meisten Keime nicht überleben und auch die vergleichsweise kurze Passage durch den Darm lässt eine Ansammlung von schädlichen Krankheitserregern kaum zu. Meist infizieren sich ältere oder durch Vorerkrankungen immungeschwächte Tiere, aber auch hier überwiegen die Vorteile einer frischen und naturnahen Fütterung dieser Tiere, denn die Wahrscheinlichkeit einer Infektion ist mit einer gesunden und stabilen Darmflora immer noch sehr gering.
Auch wenn in Deutschland seit 2003 kein Vorkommen der sogenannten Aujeszky’schen Krankheit nachgewiesen wurde, solltest Du sicherheitshalber von der Verfütterung von rohem Schweinefleisch absehen. In diesem kann der Aujeszkyvirus vorkommen, welcher für Hunde und Katzen äußerst gefährlich ist.
Mythos 3: „BARFEN macht Hunde und Katzen aggressiv!“
Wirklich hartnäckig hält sich das Gerücht, dass gebarfte Hunde und Katzen zu blutrünstigen, aggressiven Zeitgenossen mit gesteigertem Jagdtrieb mutieren. Tatsächlich ist oft genau das Gegenteil der Fall, denn frisch und roh gefütterte Tiere erhalten hochverdauliche und abwechslungsreiche Rationen, die zu einem ausgeglichenen Gemüt beitragen können. Vor allem hohe Getreideanteile in industriell hergestelltem Futter liefern oft wenig essenzielle Aminosäuren, wodurch sich Aggressionen unter Umständen sogar verstärken können! Oft hört man auch, dass durch den roh ernährten Hund nicht mal mehr die hauszugehörigen Kaninchen sicher wären. Hier entscheidet der Jagdtrieb des Hundes, denn beim Jagen ist der auslösende Reiz meist die Bewegung des Beutetieres, und die fällt beim Blick in den Futternapf in der Regel weg!
Mythos 4: „Knochen in der Ration sind gefährlich!“
Grundsätzlich muss jeder Hund und jede Katze, egal ob Welpe oder ausgewachsenes Tier, bei der Umstellung auf BARF behutsam an die Verfütterung von Knochen herangeführt werden, damit sich der Verdauungstrakt daran gewöhnen kann. Zum Einstieg bietet es sich an, dass Du zunächst nur weiche Knochen, wie zum Beispiel Hühnerhälse oder gewolfte Karkassen, fütterst. Verträgt Dein Tier diese gut, kannst Du auch härtere Knochen wie Brustbein oder Rippen füttern. Bitte beobachte Dein Tier und seinen Kotabsatz nach der Ration mit Knochen regelmäßig. Bei der Verfütterung großer Mengen Knochen kann es gelegentlich zum sogenannten „Knochenkot“ kommen. Dieser ist sehr fest und hell gefärbt. Solltest Du dies bei Deinem Tier beobachten, solltest Du die Menge an Knochen pro Fütterung deutlich reduzieren, denn für Dein Tier ist das nicht angenehm und kann sogar zu Verstopfung führen.
Generell ist es ratsam, pro BARF-Mahlzeit maximal 15-20 % (vom tierischen Anteil) rohe fleischige Knochen zu füttern. Manche Hunde oder Katzen vertragen rohe Knochen auch nach mehrmaligem Heranführen nicht gut. Gerade bei älteren Tieren kann es durchaus passieren, dass die Tiere durch die Abnahme an Magensäure und eine verlangsamte Darmtätigkeit Knochen nicht mehr gut verdauen können. Dann solltest Du die Knochen auch nicht weiter füttern und auf ein Calcium-Supplement, wie zum Beispiel Lottis Eierschalenpulver, umsteigen. Die Größe der Knochen sollte zudem zur Größe Deines Tieres passen. Beachtest Du diese Empfehlungen, bieten Knochen bei der Fütterung mit BARF eine wunderbare Quelle für Calcium, Kollagen, Magnesium, Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente. Daneben sind sie hervorragende „Zahnbürsten“ und beschäftigen durch das lange Kauvergnügen Deinen Hund oder Deine Katze tiergerecht. Hier erfährst Du mehr zum Thema Knochenfütterung bei Hunden.
Wichtig: Rohe Knochen dürfen vor der Verfütterung NIEMALS gekocht werden! Der Kochvorgang entzieht den Knochen ihre Elastizität, wodurch sie beim Zerkauen splittern können, was beim Schlucken dann wiederum lebensbedrohliche Folgen für Dein Tier haben kann!
Mythos 5: „BARFEN liefert zu viel Protein, was Leber und Nieren schädigen kann!“
Auch der oben genannte Mythos, dass BARFEN zu viel Eiweiß liefert und damit Leber und Nieren überlastet, hält sich seit Jahren. Vorab sei gesagt, dass der Eiweißbedarf bei Belastung, im Wachstum oder bei Trächtigkeit sogar zunimmt. Der berechnete Eiweißbedarf von Hunden und Katzen bezieht sich auf den Bedarf an verdaulichem Rohprotein, also Protein (Eiweiß), was zu 100 % verdaut werden kann. Enthält ein Futter nicht genug verdauliches Eiweiß, dann muss in der Regel auch mehr von diesem Futter gefüttert werden, um den Bedarf zu decken. Im Vergleich zu minderwertigem Nass- oder Trockenfutter liefert eine Fütterung nach dem BARF-Modell hochverdauliches, frisches und energiereiches Eiweiß. Sehen wir uns das Ganze an einem Beispiel an:
Ein Hund mit 35 kg Körpergewicht benötigt ungefähr 75 g Rohprotein pro Tag. Um in eine leber- und nierenschädigende Überversorgung an Eiweiß zu gelangen, müsste man diesem Hund täglich etwa über 3 kg Fleisch füttern. Das ist nicht realistisch! Manche Fertigfutter mit hohen Anteilen minderwertiger Eiweiße liefern teilweise sogar mehr Rohprotein als BARF!
Mythos 6: „BARFEN ist teuer!“
„Du bist, was Du isst!“ – dies trifft häufig nicht nur für uns Menschen zu, auch unsere Haustiere profitieren von einer ausgewogenen, abwechslungsreichen und frischen Fütterung. Je nach Wahl der Zutaten kann BARFEN teurer sein als beispielsweise ein großer Sack Trockenfutter. Genau dort liegt aber das Problem, denn das vermeintlich günstige Trockenfutter enthält womöglich eher weniger gut verdauliche und nährstoffreiche frische Zutaten, sondern oftmals viel Getreide und minderwertige Eiweißquellen. Hier kannst Du also beim Kostenvergleich ansetzen, denn hochwertige ausgewählte Zutaten haben zwar ihren Preis, sie tragen aber auf Dauer zur Gesunderhaltung Deines Lieblings bei.
Verglichen mit einem sehr hochwertigen Nassfutter bewegst Du Dich auf dem Markt im preislichen Mittelfeld. Am wichtigsten ist doch immer, dass Dein Hund oder Deine Katze ein Futter erhält, was ihn oder sie hochwertig und ausgewogen ernährt und zu einem langen, gesunden Leben beiträgt. Gebarfte Hunde und Katzen sind in der Regel agil, haben ein schönes, glänzendes Fell, wenig bis gar keinen Mundgeruch sowie einen konstanten und geringen Kotabsatz.
Mythos 7: „BARFEN ist viel zu aufwendig und unpraktisch!“
BARFEN ist in erster Linie eine hunde- und katzengerechte Ernährung, die Dein Tier vollwertig ernährt und gesund hält. Natürlich ist es aufwendiger, eine Futterration aus Einzelzutaten selbst herzustellen, als eine Dose oder einen großen Sack Trockenfutter zu öffnen. Aber genau diese Abwechslung in der Zusammenstellung des frischen Futters wird Dein Tier lieben – Du möchtest ja auch nicht jeden Tag das immer Gleiche essen?! Du kannst bei der Zubereitung gezielt auf die Bedürfnisse Deines Tieres eingehen und kannst bei Unverträglichkeiten oder Allergien sehr gezielt füttern.
Außerdem gibt es praktische Möglichkeiten der Vorbereitung: Bei einem ausgewachsenen Hund oder einer Katze kannst Du die Rationen zum Beispiel für eine Woche im Voraus portionieren und in Vorratsdosen einfrieren. So musst Du nur am Vorabend die Vorratsdose für den nächsten Tag herausholen und bei Raumtemperatur (oder Kühlschrank, je nach Außentemperatur und Menge) auftauen lassen. Auch die Supplemente können zum Beispiel in vorgeteilten Tablettenboxen oder kleinen Döschen vorgemischt werden.
Natürlich kannst Du als „Barfer“ auch in den Urlaub fahren. Viele Barfer steigen für die Zeit des Urlaubs auf ein hochwertiges Nassfutter oder sogenanntes Trockenbarf um, welches mit heißem Wasser aufgegossen wird. Am besten testest Du ein paar Tage vor der Abfahrt die Verträglichkeit des Futters, damit es im Urlaub keine Überraschungen gibt. In der Regel gelingt diese zeitweise Umstellung aber ohne Probleme. In vielen Urlaubsorten gibt es zudem die Möglichkeit, frisches Fleisch und Gemüse etc. zu erhalten. Mit einer kleinen Küche vor Ort kannst Du also auch im Urlaub Deinem Liebling frische Zutaten gönnen.
Fazit
BARFEN bietet Deinem Hund oder Deiner Katze einen ausgewogenen Speiseplan, mit dem Du ganz gezielt auf die Vorlieben und Bedürfnisse Deines Tieres eingehen kannst. Wie Du siehst, ist es mit der entsprechenden Vorbereitung und ein wenig Übung weder schwer noch gefährlich, eigene BARF-Rationen herzustellen. Solltest Du Dir dennoch unsicher sein, komm doch einfach in einen unserer Kölle Zoo Erlebnismärkte und lass Dich fachkundig beraten. Alle nötigen Zutaten findest Du ebenfalls bei uns!
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