Der Hummelplaty bzw. der Xiphophorus maculatus Hummel, manchmal auch Spiegelkärpfling oder einfach Platy genannt, gehört zur Familie der Zahnkarpfen und zeigt, dass schwarz-gelb nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch in Deinem Aquarium ein meisterlicher Hingucker sein kann! Der Körper des Platys ist dabei gedrungen, hochrückig und seitlich abgeflacht, dir strahlend gelbe Grundfärbung wird durch schwarze Musterungen insbesondere im Bereich des Kopfes kontrastreich akzentuiert.
Ähnlich wie bei den Guppys finden sich im Handel inzwischen zahlreiche farbenprächtige Zuchtformen des lebendgebärenden Platys bzw. Zahnkarpfens. Neben dem häufig anzutreffenden Papageienplaty in leuchtendem Gelb-Orange, dem schwarz-rot-goldenem Deutschland- bzw. Glühlichtplaty und dem Pandaplaty in Schwarz-Weiß erfreut sich auch der Hummelplaty in kontrastreichem Schwarz-Gelb großer Beliebtheit in der Aquaristik.
Platys gibt es inzwischen in vielen farbenprächtigen und attraktiven Zuchtformen.
Herkunft
Der kleine Süßwasserfisch im Hummel-Look stammt ursprünglich aus den Tropen und Subtropen Mittelamerikas. Seine Habitate liegen z. B. in Guatemala, Brasilien und auf den Honduras, wo er in langsam fließenden Hochlandflüssen und Fließgewässern in Küstennähe lebt, wobei er den Anschluss an stehende, flache sowie sumpfige Tümpel bevorzugt. Allerdings haben sich unterschiedliche Platy-Gattungen auch als invasive Spezies in anderen Wildgewässern etabliert und sind so z. B. in Australien zu einer Bedrohung für die heimische Flora und Fauna der jeweiligen Gewässer geworden.
Verhalten
Hummelplatys gelten als lebhaft, schwimmfreudig, friedlich und aktiv – in voller Aktion können sie sich sogar mit gewagten Sprüngen über die Wasseroberfläche katapultieren, weswegen Dein Aquarium unbedingt über eine Abdeckung verfügen sollte, damit Deine Platys Dir nicht verloren gehen. Platys sind zwar gesellige Fische, allerdings gelten sie nicht als Schwarmfische, denn sie sind in locker zusammengefügten sozialen Verbänden organisiert, die nicht uniform in eine Richtung schwimmen. Das Sozialverhalten von Platys ist durch Dominanz und Unterwerfung geprägt, die sich in relativ stabilen Strukturen verfestigen und ihren Ausdruck in Flucht- und Angriff finden. Darüber hinaus sind die aktiven Tiere oft mit der Balz beschäftigt. Der Xiphophorus maculatus hält sich vorzugsweise in den oberen und mittleren Schichten Deines Aquariums auf und verschwindet bei potentieller Gefahr im Dickicht Deiner Wasser- und Schwimmpflanzen.
Männchen und Weibchen des Hummelplatys zeichnen sich durch mehr oder weniger deutliche Geschlechterunterschiede aus: So sind die Männchen in der Regel etwas schlanker, kleiner und farbenprächtiger als ihr weibliches Pendant. Die Afterflosse ist zu einem sogenannten Gonopodium verlängert. Gonopodium setzt sich aus den griechischen Wörtern gon (Zeugung) bzw. gonos (Geburt) und podion (kleiner Fuß) zusammen und bezeichnet eine ehemalige Extremität, die sich zu einem Organ der Begattung entwickelt hat.
Die Geschlechtsunterschiede sind nicht immer eindeutig zu identifizieren, hier lässt sich das Gonopodium jedoch deutlich erkennen.
Die Hummelplaty-Damen sind ein wenig größer und beleibter, sie können bis zu sechs cm groß werden, und sind hinsichtlich ihrer Färbung ein wenig schlichter. Bei den sogenannten Spätmännchen, die sehr groß werden können, entwickelt sich das Gonopodium erst spät, sodass hier die Gefahr der Verwechslung mit einem Weibchen besteht. Die Annahme, dass diese Fische eine Geschlechtsumwandlung von einem Weibchen zu einem Männchen vollziehen, ist übrigens ein absoluter Irrglaube – Spätmännchen sind einfach Spätzünder, die länger brauchen als ihre Artgenossen, um geschlechtsreif zu werden. Das einzige verlässliche Merkmal der Identifizierung des Geschlechts ist daher der Trächtigkeitsfleck, den nur Weibchen aufweisen.
Fischgerechte Pflege und Unterbringung
Hinsichtlich ihrer Haltung zeigen sich Hummelplatys relativ einfach und anspruchslos, sodass sie auch für Einsteiger in das schöne Hobby der Aquaristik gut geeignet sein können.
Die flinken und quirligen kleinen Fische benötigen neben ausreichend Raum zum Schwimmen auch eine üppige Aquarienbepflanzung zum Verstecken – hier stehen auch Schwimmpflanzen hoch im Kurs. Hinsichtlich der Wassertemperatur stellen die hübschen Zierfische keine besonderen Ansprüche und fühlen sich in einem Spektrum von 19 – 26 °C wohl. Da Platys immer in einer größeren Gruppe gehalten werden müssen, benötigen sie ein Aquarium mit einer Kantenlänge von zumindest 60 cm, wobei mehr natürlich deutlich besser ist. Sollen Deine Platys zusätzlich Gesellschaft bekommen, muss das Aquarium definitiv größer sein – in einem Becken mit einem Volumen von über 100 Litern können Deine Platys ihrem Schwimmdrang nachkommen, sich ungestört vermehren und es ist immer noch ausreichend Platz für Gesellschaft. Die Höhe Deines Aquariums sollte zwischen 15 und 80 cm liegen, bei wesentlich höheren Aquarien muss auf eine ausreichende Versorgung mit Futter geachtet werden, da Platys zur Nahrungsaufnahme zumeist nicht tiefer als 80 cm schwimmen.
Das Wasser sollte eher hart sein und einen pH-Wert von über 7,0 aufweisen, die Gesamthärte sollte bei 10° dH oder höher liegen. Zudem benötigst Du einen leistungsstarker Filter benötigt, denn der hohe Stoffwechsel Deiner Platys macht einen schnellen Umsatz des Wasservolumens erforderlich. Auch ein regelmäßiger großzügiger Teilwasserwechsel ist notwendig.
Hummelplatys sind gesellige kleine Fische, die in freier Wildbahn in größeren Gruppen zusammenleben – daher sollten sie auch in Deinem Aquarium nicht auf Gesellschaft verzichten müssen und in einer Gruppe von zumindest fünf Artgenossen gehalten werden. Besonders wohl fühlen Platys sich in einem Verbund mit 15 oder mehr Partnern.
Hummelplaty leben als gesellige Fische gerne in Gesellschaft.
Hier solltest Du darauf achten, dass der Gruppe zumindest fünf Männchen angehören, da sehr dominante Männchen ansonsten ein aggressives Verhalten gegen ihre Geschlechtsgenossen entwickeln können. Generell gibt es Empfehlungen, die eine Zusammensetzung einer Platy-Gruppe im Verhältnis von ein Drittel Männchen und zwei Dritteln Weibchen befürworten. Wichtig ist bei dieser Konstellation jedoch zu wissen, dass es bei einer gemischt-geschlechtlichen Gruppe praktisch unmöglich ist, eine Vermehrung Deiner Platys zu verhindern. Möchtest Du eine Vermehrung ausschließen, muss Dein Aquarium eine reine Männer-WG bleiben. Als Pendant zu den Spätmännchen gibt es übrigens auch die frühreifen Frühmännchen, die zumeist deutlich kleiner bleiben, allerdings schon im Alter von 10 – 12 Wochen geschlechtsreif sind und nicht erst nach drei bis vier Monaten.
Auch artübergreifend sind die schwarz-gelben Platys gut zu vergesellschaften und leben z. B. gern mit anderen Lebendgebärenden wie Mollys oder Guppys, aber auch Neons (Freilaicher) zusammen. Bei der Vergesellschaftung mit Schwerträgern gilt es zu bedenken, dass diese zusammen mit Platys fruchtbare Nachkommen zeugen können.
Ernährung
Platys sind recht genügsame Allesfresser, sie vertilgen Algen und verringern so die Algenpopulation an Steinen, Pflanzen und Deko, aber auch Pflanzenreste, Wasserflöhe, Insekten und Kleinstlebewesen stehen auf ihrem Speiseplan. Als Leckerbissen kannst Du Deines Platys mit überbrühtem Gemüse wie z. B. Gurke, Zucchini, Salat oder Möhre verwöhnen. Die Überreste sollten allerdings nach spätestens 12 Stunden aus dem Aquarium entfernt werden, um das Wasser nicht zusätzlich zu belasten. Der regelmäßige Speiseplan sollte eine Mischung aus Flocken,- Frost- und Lebendfutter sowie pflanzlicher Kost bieten.
Fortpflanzung und Zucht
Platys sind lebendgebärend und zudem äußerst fruchtbar und vermehrungsfreudig. Die Männchen befruchten die Weibchen mit der zum Gonopidium ungebildeten Afterflosse, wobei die Spermien über mehrere Wochen hinweg im Körper des Weibchens fruchtbar bleiben und so für mehrere Tragzeiten sorgen können. Die Tragzeit beträgt circa 24 Tage. Bereits ein oder zwei Wochen vor der Geburt bildet sich im hinteren Bauchbereich des Weibchens ein dunkler Trächtigkeitsfleck – kurz vor der Geburt wirkt die werdende Mutter unruhig und begibt sich in die tieferen Wasserschichten am Boden Deines Aquariums. Am Ende der Tragzeit platzen die Eier genau im Augenblick der Geburt (Ovoviviparie) und das Weibchen bringt bis zu 80 oder sogar mehr Jungfische zur Welt, die bereits kurz nach ihrer Geburt eigenständig schwimmen und fressen können und wie kleine Spiegelbilder ihrer Eltern wirken. Um Deinen Fischnachwuchs vor gefräßigen Mitbewohnern im Aquarium zu schützen, ist es sinnvoll, den Mutterfisch rechtzeig vor der Geburt in ein spezielles Aufzuchtbecken zu setzen.
Fragen und Antworten zum Hummelplaty
1. Wie viele Platys sollte man halten?
In freier Natur leben Platys in größeren Gruppen zusammen, daher sollten sie auch in Deinem Aquarium über ausreichend Gesellschaft verfügen und in einem Verbund von zumindest fünf besser mehr Artgenossen gehalten werden.
2. Was brauchen Platys im Aquarium?
Auch Deine Platys möchten ab und an ein wenig Ruhe genießen! Dein Aquarium sollte daher über einen relativ dichten Pflanzenbewuchs verfügen, damit Deinen Platys ausreichend Platz zum Verstecken geboten wird – auch Schwimmpflanzen erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Grund Deines Beckens sollte mit Sand oder Kies befüllt sein. Neben der üppigen Bepflanzung solltest Du darauf achten Deinen bewegungsfreudigen Platys ausreichend Platz zum Schwimmen zur Verfügung steht.
3. Wie vermehren sich Platys im Aquarium?
Platys sind Lebendgebärende, die Dich vielleicht einmal mit jeder Menge Nachwuchs überraschen werden, da das Weibchen bis zu 80 oder sogar mehr Jungfische auf einmal in die Weiten Deines Aquariums entlassen kann. Um die kleinen Jungfische vor allzu gefräßigen Mitbewohnern zu schützen, solltest Du das trächtige Weibchen jedoch rechtzeitig separieren und in ein spezielles Aufzuchtbecken setzen.
4. Wer verträgt sich mit Platys?
Platys sind gesellige Fische, die sich gut mit anderen Artgenossen vergesellschaften lassen – oft werden sie zusammen mit Guppys oder Mollys gehalten, aber auch Neons dürfen sich gerne ein Aquarium mit Deinen Platys teilen.