Der Ohrgitterharnischwels ist auch als Otocinclus affinis bekannt. Der Name Otocinclus affinis bzw. Otocinclus cf. affinis wird heute als eine Art Sammelbegriff verwendet und bezeichnet eine Vielzahl sehr ähnlich aussehender und hinsichtlich ihrer Haltungsbedingungen identischer kleiner Welse, die sich allesamt dem Otocinclus zurechnen lassen – zu ihnen zählen z. B. der Otocinclus vittatus, der Otocinclus vestitus, der Otocinclus macrospilus, der Otocinclus hoppei oder der Otocinclus batmani. Der „eigentliche“ Otocinclus affinis gilt als einer der kleinsten Saugwelse der Welt und wird inzwischen als eigene Gattung unter dem Namen Macrotocinclus affinis oder auch Golden Otocinclus geführt.
Der Otocinclus cf. affinis – auf Deutsch Ohrgitterharnischwels – zählt zu den beliebtesten Zierfischen und stammt ursprünglich aus Südamerika, wo sich sein Habitat in schnell fließenden Bergbächen sowie Regenwaldflüssen befindet. Die im wahrsten Sinne des Wortes putzigen Zwergsaugwelse sind nicht nur interessante, sondern auch äußerst nützliche Bewohner für Dein Aquarium, da sie Dir helfen, die Scheiben sauber und algenfrei zu halten. Sie sind bereits in kleinen Becken gut unterzubringen, sehr friedlich und hübsch anzusehen. Da sie gerne in der abendlichen Dämmerung aktiv werden, bieten sie Dir nach Deinem Feierabend eine gute Alternative zum Fernsehprogramm. Ist Dein Aquarium z. B. durch Schwimmpflanzen teilweise abgedunkelt, können sie allerdings auch tagsüber aktiv werden. Aufgrund ihrer recht einfachen Haltung und Pflege eignen sich die kleinen Welse auch für Einsteiger in das schöne Hobby der Aquaristik. Als Schwarmfisch wünscht sich der Otocinclus affinis Gesellschaft: Du kannst ihn mit einer Vielzahl im Handel verfügbarer Schwarmfische wie Barben und Salmlern vergesellschaften, aber auch Lebendgebärende wie Guppy und Platy sind passende Mitbewohner.
Herkunft
Der Otocinclus cf. affinis bzw. der Ohrgitterharnischwels, der oft auch nur Ohrgitterwels oder kurz Oto genannt wird, stammt ursprünglich aus Südamerika. Die kleinen Saugwelse sind dort in allen Ländern zu finden, die den Gebirgszug der Anden in Richtung Westen entwässern. Sie leben sowohl in schnell fließenden Gebirgsbächen als auch in den Regenwaldflüssen des Tieflandes und gelten dort als ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Die Gewässer, die den Otocinclus beheimaten, sind an den Rändern zumindest zum Teil dicht bewachsen und oft liegen dort herabgefallene Äste oder sogar ganze umgestürzte Bäume im Wasser.
Die kleinen Welse werden circa vier Zentimeter groß, typischerweise sind sie oben dunkel und unten hell gefärbt, über die Körpermitte verläuft ein kräftiger Längsstreifen.
Die kleinen Saugwelse weisen eine deutliche Zeichnung auf.
Ihr unterständiges Saugmaul zeugt von ihrer Profession als Scheibenreiniger. Der Name Otocinclus setzt sich aus dem griechischem Wort ous für Ohr und dem mittellateinischen cinctus als Bezeichnung des ritterlichen Harnischs zusammen – die Zusammensetzung referiert dabei auf die Schuppenplatte im Bereich des Kopfes, die ein Muster in Form eines Gitters zeigt.
Verhalten
Ganz nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ weiß der Ohrgitterharnischwels gute Gesellschaft zu schätzen und zieht am liebsten mit ein paar Kumpels durchs Aquarium – die Gemeinschaft gibt dem kleinen Kerl dabei die notwendige Sicherheit!
Der Otocinclus affinis ist ein immer hungriger Algenfresser, sodass Du ihn dabei beobachten kannst, wie er Blätter oder Dekoration abweidet und dabei zugleich die Scheiben Deines Aquariums effektiv sauber bzw. algenfrei hält. Ohrgitterharnischwelse sind zuweilen recht scheue Gesellen, sodass sie sich gerne und oft in Bodennähe oder ihren bevorzugten Verstecken aufhalten. Im Schutz der Nacht hingegen tummeln sie sich dann in allen Bereichen Deines Aquariums. Sie sind gegenüber den anderen Mitbewohnern des Biotop- oder Gesellschaftsaquariums absolut friedlich eingestellt und können sogar mit Jungfischen und auch (Baby-)Garnelen völlig unproblematisch vergesellschaftet werden. Einige Halter berichten allerdings, dass sie die kleinen Welse dabei beobachtet haben, dass sie sich gelegentlich an Skalaren oder Diskusfischen anheften und dort deren Schleimhaut annagen, was bei den Buntbarschen zu Unwohlsein führen kann.
Wie auch Panzer- und Antennenwelse verfügen die Otocinclus über die Besonderheit der „Darmatmung“. Die sog. Darmatmer unter den Fischen können nicht nur den im Wasser gelösten Sauerstoff durch ihre Kiemen aufnehmen, sondern sie sind ebenfalls in der Lage, Sauerstoff über an der Wasseroberfläche geschluckte Luft über den stark durchbluteten Darm in die Blutbahn abzugeben. Eine clevere Möglichkeit der Natur, Fische auch in sauerstoffarmen Gewässern überleben zu lassen. Hin und wieder wirst Du also beobachten können, dass Deine Ohrgitterharnischwelse zur Oberfläche schwimmen, um dort nach Luft zu schnappen. Solltest Du dieses Verhalten allerdings unüblich oft sehen, so ist dies ein Warnhinweis, dass der Sauerstoffgehalt Deines Aquarienwassers zu gering sein könnte.
Fischgerechte Unterbringung und Pflege
Wie bereits erwähnt legt ein Ohrgitterharnischwels viel Wert auf Gesellschaft – in freier Wildbahn leben die geselligen kleinen Kerle in großen Schwärmen mit mehreren hundert oder sogar tausend Artgenossen, in Deinem Aquarium sollten sie daher in einer Gruppe gehalten werden, die zumindest aus sechs Tieren besteht – ansonsten sind sie nicht nur einsam, sondern man sieht sie auch kaum.
Die kleinen Welse sind allerdings sehr anfällig gegenüber Stress, der beim Transport und bei der Eingewöhnung in das neue Zuhause entstehen kann – Stress kann bei einem Otocinclus dazu führen, dass er das Fressen einstellt. Legt der Stress sich nicht, kann es sogar vorkommen, dass die kleinen Kerle verhungern. Um dies zu verhindern, gibt es einige Ratschläge zu beherzigen, die die Eingewöhnung möglichst stressfrei gestalten.
Deine Ohrgitterharnischwelse legen zwar Wert auf Gesellschaft, zu voll sollte es im Aquarium jedoch auch nicht werden, um Futtermangel zu vermeiden sowie sicherzustellen, dass ihnen ausreichend Platz zur Verfügung steht.
Um Deine Ohrgitterharnischwelse so unterzubringen, dass sie sich wohlfühlen, solltest Du ihnen daher ein Aquarium mit einer Mindestkantenlänge von 80 cm bieten. Dieses ist gut zu bepflanzen und sollte bereits lange „eingefahren“ sein, bevor die ersten Otos einziehen, ein Zeitraum von drei bis vier Monaten hat sich hier als angemessener Zeitraum erwiesen. Da die Saugwelse sehr viel passenden Algenwuchs brauchen, ist es nicht empfehlenswert, die kleinen Racker in ein neu gestartetes Aquarium als Algenprophylaxe einzusetzen. Das Aquarium sollte nicht ganz algenfrei sein, da diese rund um die Uhr zur Verfügung stehende natürliche Nahrung für das Gedeihen Deiner Welse fast unersetzlich ist.
Dein Otocinclus cf. affinis ist im Übrigen kein reiner Algen-, sondern ein sog. Limnivor – also ein bakterieller Aufwuchsfresser. Die Bezeichnung „Aufwuchs“, die vor allem im Zusammenhang mit ostafrikanischen Buntbarschen aus dem Malawi- und Tanganjikasee bekannt ist, meint die in den Algenbelägen lebenden tierischen und pflanzlichen Kleinstlebewesen, die von den Fischen zusammen mit den Algen gefressen werden. Deshalb sind Otos eben keine echten Vegetarier, sondern eher Allesfresser, die dementsprechend auch tierische Anteile in ihrer Nahrung brauchen.
Ohrgitterharnischwelse haben gemessen an ihrer geringen Größe einen sehr hohen Futterbedarf, deshalb solltest Du die kleinen Vielfraße mehrmals täglich füttern. Als Zufütterung eignen sich Gurke, Paprika oder Nori-Algenblätter, da Otocinclus sich aber zuweilen als wählerische Gourmets zeigen, gibt es leider keine Garantie, dass die zusätzlichen Snacks genommen werden – ein Versuch ist es dennoch wert.
Die Aufwuchsfresser verbringen viel Zeit mit der Nahrungsaufnahme.
Die Einrichtung Deines Aquariums sollte sich am natürlichen Habitat Deiner Pfleglinge orientieren. Daher benötigen Deine Otocinclus u. a. Holzanteile. Du wirst beobachten, dass die kleinen Harnischwelse gerne daran knabbern und so neben den darauf wachsenden Belägen mit den Holzraspeln ihren Bedarf an Ballaststoffen decken. Eine Auswahl geeigneter Hölzer für Dein Aquarium findest Du in Deinem Kölle Zoo Erlebnismarkt in Deutschland oder Österreich. Dichte Bepflanzung, dekorative Hölzer mit Versteckmöglichkeiten und zumindest teilweise abgedunkelte Bereiche gestalten das schöne Gesamtbild für ein echtes Ohrgitterwels-Paradies, in dem sich auch andere Fische und Wirbellose wohlfühlen.
Der Säuregrad des Wassers, also der pH-Wert, sollte im leicht sauren bis leicht alkalischen Bereich bei 6,0 – 7,8 liegen. Bei der Wasserhärte ist der Bereich weich bis mittelhart anzustreben, also Gesamthärte 3 bis 18 ° GH und Karbonathärte 2 bis 12 ° KH.
Bitte verwende bei den regelmäßigen Wasserwechseln (alle 2 Wochen 30 %) ein Wasseraufbereitungsmittel. Otocinclus sind empfindlich gegenüber Kupfer und erhöhten Nitratwerten im Wasser. Benutze daher bei der Pflanzendüngung entsprechende Produkte, die auch für Garnelenaquarien geeignet sind, da diese noch anfälliger bzgl. Kupfer im Wasser sind.
Sind die Ohrgitterwelse geschwächt, so fallen sie leicht bakteriellen Infektionen zum Opfer, die sich in aufgedunsenen Bäuchen oder roten Flecken äußern können. Durch gute Wasserpflege kannst Du die Keimdichte reduzieren und derartigen Infektionen vorbeugen. Achte besonders in der Eingewöhnung und bei sonstigem Stress auch darauf, ob die Welse weiße Pünktchen auf Haut und Flossen entwickeln oder die Flossen klemmen, die kleinen Fische ruckartig schwimmen oder sich an Gegenständen im Aquarium scheuern. Dies alles sind Anzeichen für die Weißpünktchenkrankheit, die unerkannt und unbehandelt das Todesurteil für die kleinen Fischchen bedeuten würde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein gut eingefahrenes Aquarium mit etwas Algen, viel Struktur und ein wenig Deko sowie ein ausgewogener Besatz zu den Grundbedingungen der erfolgreichen Haltung der kleinen Saugwelse gehören.
Ernährung
Wie bereits erwähnt, steht und fällt die erfolgreiche Pflege Deiner schönen Minisaugwelse mit der richtigen und vor allem ausreichenden Ernährung. Natürliche Algenbeläge bilden sich in einem biologisch aktiven Aquarium schnell von selbst. Wenn Du zusätzlich noch die eine oder andere Scheibe Deines Aquariums nicht von Algen befreist, finden Deine Otos zu jeder Zeit Dauerfutter, welches das Wasser nicht belastet und perfekt auf den Nahrungsbedarf der Saugwelse abgestimmt ist.
Beginnen Deine Otos allerdings, an den jungen Trieben Deiner Aquarienpflanzen zu knabbern, ist dies ein Warnsignal für eine eintretende Futtermittelknappheit und Du solltest nun am besten mit ganzen oder geteilten Futtertabletten zufüttern. Auch wenn nicht alle Ohrgitterharnischwelse solche Tabletten als Futterangebot akzeptieren, solltest Du auf jeden Fall einen Versuch wagen. Optimal ist dafür die Aktivitätszeit Deiner Otocinclus sowie ihr bevorzugter Aufenthaltsort. Lass die Tablette also einfach dort ins Wasser fallen, wo sich der Schwarm am liebsten tummelt. In Sachen Futterverteidigung gelten Ohrgitterharnischwelse nämlich als eher zurückhaltend, sodass sich ansonsten andere Aquarienbewohner an der gereichten Tablette gütlich tun könnten.
Als kulinarische Abwechslung kannst Du Deinen Otocinclus hin
und wieder überbrühte Gurken- und Paprikastücke anbieten.
Ohrgitterharnischwelse raspeln auch gerne an
frischem Gemüse.
Natürlich fressen die Kleinen auch Futterreste, doch dies ist eher ein Zeichen, dass zu viel Futter in das Aquarium gelangt ist, sodass ein Nährstoffüberschuss vorliegt, der im schlimmsten Fall zu einer Algen- oder Schneckenplage führen kann. Eine Langzeitfutterquelle stellen Seemandelbaumblätter dar, die Du getrocknet kaufen kannst und die Deinem Unterwasserbiotop nicht nur ein sehr natürliches Aussehen verleihen, sondern auch mit dem nach kurzer Zeit auf der Blattoberfläche wachsenden Biofilm eine hervorragende Weidefläche für Deine Ohrgitterwelse bieten.
Tipp: Im Kölle Zoo Erlebnismarkt in Deiner Umgebung findest Du Futterklammern, mit denen Du sowohl Seemandelbaumblätter als auch überbrühtes Gemüse befestigen kannst. So kannst Du auch leicht kontrollieren, ob das Futter angenommen wird und wann eine Nachfütterung notwendig ist.
Fortpflanzung und Zucht
Selbst erfahrene Wels-Halter sagen, dass die beabsichtigte Zucht eher schwierig ist und von sehr vielen äußeren Faktoren abhängig (z. B. natürliche Laichzeit, Wettereinflüsse). Gleichzeitig kann es in einem Aquarium, das wie oben beschrieben gestaltet und gepflegt wird, dennoch zu Zufallsnachzuchten kommen.
Möchtest Du dennoch gezielt einen Zuchtversuch unternehmen, heißt es, sich zuerst einmal in Geduld zu üben und ein wenig Zeit in eine gute Vorbereitung zu investieren. Für Deinen Zuchtversuch benötigst Du in jedem Fall ein Extra-Aquarium, das bereits über einen längeren Zeitraum eingefahren sein sollte. Das zusätzliche Becken sollte ein Volumen von zumindest 54 Litern aufweisen und gut bepflanzt und mit vielen Versteckmöglichkeiten dekoriert werden. Eine kontrollierte zeitweise Beschattung, z. B. durch einen Rollladen, bietet eine gute Möglichkeit, das Algenwachstum anzuregen, um dem zu erwartenden Nachwuchs so eine gute Futterquelle zu bieten. Neben einem pH-Wert im leicht sauren Bereich und einer regelmäßigen Wasserpflege ist vor allem dieses immer verfügbare Futter notwendig, um die Fische so zu konditionieren, dass die Weibchen Laich ansetzen und sich Deine Zuchttiere wohlfühlen.
Gut genährte Exemplare sind eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Zucht.
Die Erfahrungsberichte unterschiedlicher Züchter berichten von verschiedenen Konstellationen der Eltern-Fische: Manche separieren einzelne Paare, andere wiederum setzen 2 bis 3 Männchen mit einem Weibchen zur Zucht an. Um die Verwirrung komplett zu machen, berichten andere erfahrene Züchter von Zuchtgruppen, in denen ein Männchen mit mehreren Weibchen verpaart wurde. Es führen offensichtlich auch bei der Oto-Zucht viele Wege nach Rom.
Eine trächtige Otocinclus-Dame erkennst Du übrigens an einem größeren Bauchumfang und oft auch an der Größe, denn Männchen sind in der Regel schlanker und bleiben etwas kleiner. Bis zur ersten richtigen Laichabgabe „übt“ das Paar oder die Gruppe mit ein paar Scheinpaarungen. In dieser Phase wirst Du eine große Schwimmaktivität Deiner Ohrgitterwelse beobachten können, dabei folgen die Männchen den Weibchen durch das gesamte Becken. Während das Weibchen an einer Stelle putzt, ist ein Männchen in Höhe der Afterflosse. Manche Züchter beschreiben, dass es auch vorkommt, dass die Männchen direkt auf Höhe der Afterflosse am Weibchen raspeln. Dieses Verhalten dient möglicherweise der Stimulation des Weibchens. Das Weibchen dreht sich an der geputzten Stelle auf Höhe der jetzt sichtbaren Legeröhre zum Männchen. Dieses krümmt sich um den Kopf des Weibchens in die sogenannte „T-Stellung“, die man sonst im Übrigen auch von Panzerwelsen kennt. In dieser Position werden 2 – 6 Eier abgelegt. Diese sind klebrig und heften so am Laichsubstrat. Dieses können Steine, Blätter oder auch die Scheiben Deines Aquariums sein. Abhängig von der Größe des Weibchens werden zwischen 20 und 200 Eiern, über viele Paarungen verteilt, im Aquarium gelegt. Die Elterntiere fressen den Laich zwar nicht, dennoch ist es ratsam, die Zuchttiere nach dem Ablaichen aus dem Becken zu nehmen und in das ursprüngliche Aquarium zu setzen.
Je nach Wassertemperatur schlüpfen die kleinen Welsbabys nach ca. 46 bis 52 Stunden. In den ersten Tagen nach dem Schlupf ernähren sie sich von ihrem Dottersack. Sobald dieser aufgebraucht ist, wirst Du beobachten können, dass die Kleinen von dem gleichen Aufwuchsfutter fressen wie die erwachsenen Tiere.
Über einen 4/6 mm Luftschlauch kannst Du zusätzlich flüssiges Planktonlebendfutter aus dem Kühlschrank zufüttern. Die Mitarbeiter in unseren Kölle Zoo Erlebnismärkten und Deutschland und Österreich beraten Dich gerne. Es ist empfehlenswert, genau auf den tatsächlichen Futterbedarf der Ohrgitter-Kindergartenkinder zu achten. Sie brauchen regelmäßig frisches Futter. Das nicht gefressene solltest Du ungefähr eine halbe Stunde nach der Fütterung mit einem dünnen Schlauch vorsichtig absaugen und mit aufbereitetem und temperiertem Frischwasser das Aufzuchtaquarium wieder auffüllen. Bitte wechsle mindestens einmal pro Woche 20 % des Beckeninhalts gegen aufbereitetes und temperiertes Frischwasser. Sobald die kleinen Ohrgitterwelse ungefähr 1,5 cm groß sind, kannst Du sie in das Aquarium der Alttiere setzen.
Fragen und Antworten zum Otocinclus affinis
1. Sind Ohrgitterharnischwelse empfindlich?
Ohrgitterharnischwelse sind sehr empfindlich gegenüber Stress. Folgende Faktoren belasten Deine Otos daher sehr: Fangstress, Orts- und Wasseränderungen und neue Futtersorten, die sie nicht kennen. Aus diesem Grund sind Ohrgitterwelse nicht für frisch eingefahrene Aquarien zu empfehlen. Sie brauchen ausreichend Algenbeläge. Kieselalgen, Braun- und Grünalgen im Aquarium helfen, Deine neuen Pfleglinge gut willkommen zu heißen und eine Basis für die Futterumgewöhnung zu schaffen. Wichtig ist auch zu wissen, dass Otocinclus, wie auch Wirbellose, sehr empfindlich gegenüber Kupfer und Schwermetallen im Wasser sind. Bitte prüfe diese Werte regelmäßig oder lass Dein Aquarienwasser in Deinem Kölle Zoo Markt testen und von den Fachleuten vor Ort beurteilen. Deine neuen Aquarienbewohner benötigen im Übrigen viel Zeit bei der Eingewöhnung an Deine Wasserverhältnisse. Das langsame „Zutropfen“ des Beckenwassers über einen dünnen und gedrosselten Aquarienschlauch hilft Dir dabei. In der Regel sind Ohrgitterharnischwelse nach 14 Tagen in Deinem Aquarium gut eingewöhnt.
2. Mit welchen anderen Mitbewohnern können Otocinclus affinis vergesellschaftet werden?
Mögliche Tiere, die Du mit Deinen Otocinclus vergesellschaften kannst, sind friedliche Fische, die die zarten Ohrgitterharnischwelse nicht fressen oder jagen. Barben, Bärblinge und unterschiedliche Salmler sind Arten, die eine völlig unproblematische Gesellschaft darstellen. Auch Garnelen und Schnecken sind in Oto-Aquarien sicher. Ja, sogar Garnelenbabys werden nicht behelligt. Da Ohrgitterwelse sehr viel Nahrung benötigen, solltest Du vorsichtig mit Amanogarnelen oder anderen algenfressenden Mitbewohnern sein, da die kleinen Saugwelse sonst Hunger leiden könnten. Eine ausreichende Futterversorgung ist das A und O für eine erfolgreiche Pflege.
3. Wie sieht ein perfektes Aquarium für Otocinclus affinis aus?
Ein nicht gänzlich blitzblank geputztes Aquarium, das dicht bepflanzt und mit Hölzern dekoriert ist, bietet beste Voraussetzungen für ein echtes Otocinclus-Paradies. Die Temperatur sollte zwischen 23 und 26 °C liegen. Der Säuregrad des Wassers ist optimal im leicht sauren bis leicht alkalischen Bereich, also bei einem pH-Wert von 6,0 – 7,8. Die Gesamthärte sollte bestenfalls unter 10 °dH sein. Der höchste Wert sollte 18 °dH nicht überschreiten. Bei der Karbonathärte gilt ähnliches, doch sollte diese nicht niedriger als 3 ° KH sein, um einem Säuresturz vorzubeugen. Eine dichte Bepflanzung bietet den algenfressenden Fischen neben Versteckmöglichkeiten vor allem auch viele Oberflächen zum Abweiden. Die Pflanzen dunkeln das Aquarium ferner etwas ab, sodass Ruhezonen am Boden entstehen. Je nach Aquariengröße solltest Du mindestens sechs Ohrgitterharnischwelse halten, da diese sich nur in einer Gruppe richtig wohlfühlen. So werden sie ihre natürliche Scheu mit der Zeit ablegen und können sogar zutraulich werden.
4. Wie groß und alt werden Ohrgitterwelse?
Otocinclus werden je nach Art bis zu 5 cm lang. Bei guter Pflege des Aquariums durch regelmäßige Wasserwechsel und vor allem das richtige Futter, das „immer“ zur Verfügung steht, werden Ohrgitterharnischwelse maximal 7 Jahre alt. Im Durchschnitt berichten Halter von 3 – 5 Jahren Lebensdauer.
5. Welche Otocinclus-Arten gibt es?
Unter dem Namen Otocinclus affinis werden unterschiedliche Otocinclus zusammengefasst, die in Aussehen, Verhalten und Haltungsansprüchen sehr ähnlich sind. Die derzeit regelmäßig im Handel vorhandenen Arten sind: Otocinclus hoppei, Otocinclus macrospilus, Otocinclus batmani und Otocinclus vittatus.
6. Was fressen Otocinclus affinis?
Wenn Otocinclus fit und gesund sind, siehst Du sie in einem bepflanzten, leicht abgedunkelten Aquarium eigentlich dauernd an irgendwelchen Oberflächen knabbern. Sie ernähren sich von Algenbelägen und den darin lebenden Mikroorganismen, die man „Aufwuchs“ nennt. Somit sind sie keine echten Vegetarier, sondern eher Allesfresser. Sie können nur bedingt „auf Vorrat“ fressen, deshalb ist es notwendig, dass das passende Futter immer verfügbar ist.
7. Wie viele Otocinclus solltest Du halten?
Ohrgitterharnischwelse kommen in der Natur in Schwärmen vor. Hunderte, ja manchmal Tausende Otocinclus sind gemeinsam in den Habitaten unterwegs. Dieses Schwarmverhalten schützt vor Fressfeinden. Oft sind sie zusammen mit Panzerwelsen unterwegs. Deren erster Brustflossenstachel ist giftig, was sie als Beute unattraktiv und eher gefährlich für mögliche Räuber macht. Um das natürliche Verhalten von Otocinclus erleben zu können, empfehlen sich Gruppen ab sechs Tieren, je nach Beckengröße auch gerne mehr.
8. Für wen eignen sich Otocinclus affinis?
Sie sind ein bereichernder Besatz auch für ein kleines Aquarium, das bereits seit mehreren Monaten in Betrieb ist und gut bepflanzt ist. Grundkenntnisse des schönen Hobbys Aquaristik sollten vorhanden sein, im Besonderen in Bezug auf die ausreichende Versorgung mit dem richtigen Futter, dann hast Du viel Freude an der quirligen kleinen Putzkolonne.