Schweinefleisch in Hunde- und Katzenfutter
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Gerüchte und Halbwahrheiten in Bezug auf Schweinefleisch in Hunde- und Katzenfutter oder in Leckerli und Snacks halten sich hartnäckig. Viele Hunde- und Katzenhalter sind daher verunsichert und wissen nicht, ob sie ihren Lieblingen Schweinefleisch füttern dürfen oder nicht. Daher wollen wir uns in diesem Artikel mit der Frage beschäftigen, ob unsere Vierbeiner Schweinefleisch fressen dürfen und wenn ja in welcher Form. 

Rohes und verarbeitetes Schweinefleisch - ein wichtiger Unterschied

Gleich vorweg – rohes Schweinefleisch sollte tatsächlich niemals an Hunde und Katzen verfüttert werden.

Das Fleisch von (Wild-)Schweinen kann das Aujeszky-Virus in sich tragen. Dieses Virus kann für Hunde und Katzen tödlich sein. Es verursacht die Erkrankung „Pseudotollwut“, die leider nicht durch Medikamente geheilt werden kann. Durch den Tierarzt können lediglich die Symptome behandelt werden. Leider versterben die meisten erkrankten Tiere. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich, daher wird Schweinefleisch auch nicht standardmäßig auf den Erreger untersucht.

Zusatzinfo: Während das Aujeszky-Virus in Wildschweinen durchaus hin und wieder nachzuweisen ist, gilt das Fleisch von Mastschweinen aus Deutschland bei reiner Stallhaltung als Aujeszky-frei. Einige Hundehalter und gelegentlich auch Katzenbesitzer verfüttern daher rohes Fleisch von Mastschweinen. Davon raten wir allerdings trotz angeblicher Virus-Freiheit dringend ab. Dies ist auch der Grund, warum (die meisten) BARF-Shops kein tiefgekühltes Schweinefleisch im Sortiment haben.

Sobald das Fleisch jedoch verarbeitet ist (also z. B. gekocht und in Form von Nass- oder Trockenfutter verarbeitet, geräuchert als Schinkenknochen oder getrocknet und wärmebehandelt als Naturkausnack), ist das Aujeszky-Virus, falls es im Fleisch überhaupt vorhanden war, abgetötet und nicht mehr gefährlich. Eine Gefahr geht nur von rohem (Wild-)Schweinefleisch aus!

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Verarbeitetes Schweinefleisch ist ungefährlich für unsere Vierbeiner. 

Fettgehalt von Schweinefleisch

Ein weiteres Argument, das häufig gegen das Verfüttern von Schweinefleisch verwendet wird, ist der angeblich so hohe Fettgehalt. Doch hier sollte man genauer hinschauen! Bei Nass- oder Trockenfutter ist der Rohfettgehalt der Produkte, die Schwein beinhalten, ähnlich dem anderer Produkte mit anderen tierischen Proteinquellen wie z. B. Thunfisch, aber auch Hühnchen.
Getrocknete Schweineohren haben zwar einen deutlich höheren Fettgehalt als z. B. getrocknete Lammohren, enthalten aber sogar etwas weniger Fett als getrocknete Putenflügel. 

Schweinefleisch für Futtermittelallergiker

Aufgrund seines schlechten Rufes war Schweinfleisch viele Jahre in vielen Hunde- und Katzenfuttersorten nicht enthalten. Wenn Dein Hund oder Deine Katze noch nie (Wild-)Schweinefleisch gefressen hat und Du bei Deinem Tier aufgrund einer Futtermittelallergie eine Ausschlussdiät durchführen musst, so ist (Wild-)Schweinefleisch eine hervorragend geeignete alternative Eiweißquelle und zudem auch noch leicht verdaulich.

Fazit

Rohes Schweinfleisch, ob von Wild- oder Hausschweinen, sollte tatsächlich nicht an Hunde und Katzen verfüttert werden, um die - wenn auch kleine - Gefahr des  Aujeszky-Virus auszuschließen. Wird das Fleisch jedoch gekocht, getrocknet, wärmebehandelt oder geräuchert, gibt es keinen Grund, auf diese sehr hochwertige und gesunde Eiweißquelle zu verzichten. 

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