Leishmaniose beim Hund
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Der Sommerurlaub steht an; es geht wie jedes Jahr nach Griechenland. Doch diesmal ist ein neues Familienmitglied mit von der Partie: die einjährige Mischlingshündin Laika. Das bedeutet: einen Koffer mehr packen. Kuschelbett, Spielzeug, Erste-Hilfe-Apotheke, Futter und vieles mehr wird verstaut. Zuletzt noch das Spot-on als Zeckenschutz auftragen, dann ist alles erledigt. Fehlt noch was? Kommt darauf an, welche Plagegeister das gewählte Spot-on abdeckt, denn leider gibt es in südlicheren Gefilden einige Insekten, die in Deutschland (noch) nicht endemisch sind, die aber sehr gefährlich für unsere Vierbeiner sein können. Einer dieser Plagegeister ist die Sandmücke, die eine gefährliche Infektionskrankheit übertragen kann: die Leishmaniose. Daher sollten Hunde, die auf südliche Urlaubsreisen mitgenommen werden, umfassend geschützt werden. Auch Tiere, die zum Beispiel aus dem sog. „Auslandstierschutz“ adoptiert werden, sollten auf Leishmaniose getestet werden.

Was ist Leishmaniose und wie wird sie übertragen?

Leishmaniose ist eine bisher unheilbare Infektionskrankheit, die von verschiedenen Stämmen eines parasitären Einzellers, den sog. Leishmanien, ausgelöst wird. Der häufigste Erregerstamm ist Leishmania infantum, es können aber auch andere Stämme vorkommen. Übertragen werden diese Erreger überwiegend von Sandmücken der Gattung Phlebotomus, die insbesondere in südlichen Gefilden weitverbreitet sind, aber infolge der Klimaerwärmung vereinzelt auch schon in Deutschland anzutreffen sind. Somit gehört die Leishmaniose zu den sog. „Mittelmeerkrankheiten“. Mit diesem Begriff werden Erkrankungen bezeichnet, die vor allem im südlichen Europa endemisch sind. Die Sandmücken sind insbesondere in den Abend- und Nachtstunden unterwegs, etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang bis eine Stunde vor Sonnenaufgang, werden jedoch auch von Licht in Häusern angezogen. Durch einen Stich (Blutmahlzeit) nehmen die Sandmücken den Erreger von infizierten Tieren auf. Dieser entwickelt sich in der Mücke von der sog. unbeweglichen Form in die bewegliche Form, die schließlich in die Speicheldrüsen gelangt und bei der nächsten Blutmahlzeit an einen neuen Wirt übertragen wird. Im Organismus des Hundes befällt und schädigt der Erreger unter anderem die Immunzellen und verteilt sich schließlich über das Blut im ganzen Körper. Neben diesem Übertragungsweg ist auch eine vertikale Transmission (Übertragung des Erregers von der Mutterhündin auf die Welpen) sowie eine Übertragung von Hund zu Hund möglich, etwa durch den Deckakt, eine Beißerei oder eine Bluttransfusion (LeishVet, 2018).

Wichtig: Bisher trat die Leishmaniose hauptsächlich im südlichen Ausland auf, wo die klimatischen Bedingungen den Sandmücken ideale Lebensbedingungen bieten. Doch aufgrund des Klimawandels dringen die Sandmückenstämme immer weiter in den Norden vor. Tatsächlich scheinen die lästigen Plagegeister auch in Deutschland und Österreich weiter verbreitet zu sein, als lange angenommen. So ließen sich u.a. in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz entsprechende Populationen nachweisen.  

Die Inkubationszeit, also die Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, liegt meist bei wenigen Monaten bis mehrere Jahre. In Einzelfällen können bis zu sieben Jahre vergehen, ehe sich die Leishmaniose bemerkbar macht. Allerdings erkranken nicht alle infizierten Hunde an einer klinischen Leishmaniose, das bedeutet, sie tragen die Erreger zwar in sich, entwickeln aber keine Symptome. Andere dagegen erkranken innerhalb kürzester Zeit lebensbedrohlich. Daher ist es so wichtig, eine Übertragung zu vermeiden und eine Ansteckung schnell zu erkennen. In manchen Regionen des südlichen Europas sind bis zu 80 % der Hunde mit Leishmanien infiziert, ohne dass alle von ihnen Symptome zeigen. Dies deutet darauf hin, dass Hunde, die dort geboren wurden, bereits stärkere Abwehrkräfte aufweisen als Hunde, die sich im Urlaub infizieren. Auch Menschen können erkranken, wenn sie von infizierten Sandmücken gestochen werden. Eine direkte Übertragung vom Hund auf den Menschen ist bisher in Deutschland noch nicht nachgewiesen worden.

Formen und Symptome der Leishmaniose

Unterschieden werden drei Formen der Leishmaniose: die Hautleishmaniose (kutane Form), die Schleimhautleishmaniose (mukokutane Form) und die innere Leishmaniose (viszerale Form). Wie die Namen bereits andeuten, können die parasitären Einzeller also die Haut, die Schleimhäute und/oder innere Organe befallen. Und genau das macht die Krankheit so tückisch, da die Symptome sehr unterschiedlich sein können und insbesondere bei der inneren Form häufig lange nicht bemerkt werden.

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Leishmaniose ist tückisch: Nicht selten zeigt sie sich in Form zunächst unauffälliger Hautveränderungen wie schlecht verheilender Wunden. 

Symptome einer Leishmaniose

An Leishmaniose erkrankte Hunde zeigen je nach individueller Immunantwort sehr unterschiedliche Symptome, die sich nicht immer eindeutig zuordnen lassen und auch bei anderen Krankheiten vorkommen können.

Klinische, also äußerlich sichtbare, Symptome können sein:

  • Hautveränderungen: schuppige oder krustige Haut, nicht verheilende Wunden, Haarausfall (insbesondere um die Augen – sog. „Brillenbildung“ (Periorbitale Alopezie) – und an der Nase), Einreißen der Ohrränder
  • Starkes Krallenwachstum oder Krallenbettentzündungen
  • Nasenbluten
  • Neurologische Störungen
  • Geschwollene/vergrößerte Lymphknoten
  • Appetitlosigkeit oder -steigerung
  • Apathie, Trägheit, Lahmheit
  • Durchfall, Gewichtsverlust, Erbrechen
  • Gelenkprobleme, Lahmheit
  • Schubweise auftretendes Fieber
  • Blut in Urin oder Kot
  • Bindehautentzündung
  • Blutarmut (blasse Schleimhäute)
  • Vermehrtes Trinken (infolge einer Niereninsuffizienz)

Diese Symptome können, müssen aber nicht auftreten. Insbesondere bei der inneren Form der Leishmaniose können Organe wie Leber und Niere massiv geschädigt werden, ohne dass man lange Zeit etwas davon mitbekommt. Beim Ultraschall kann sich eine Vergrößerung von Milz oder Leber zeigen. Nicht wenige Hunde zeigen keine der genannten Symptome, haben jedoch trotzdem eine lebensbedrohliche Infektion, die jederzeit ausbrechen kann.

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Die sog. Brillenbildung (Periorbitale Alopezie) ist ein typisches Symptom der Leishmaniose, muss jedoch nicht auftreten. 

Nicht selten wird eine Leishmaniose erst erkannt, wenn im Blutbild Auffälligkeiten auftreten. Hier sind folgende Parameter entscheidend:

Hämatologie:

  • Anämie
  • Leukozytose oder Leukopenie (erhöhte oder verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozyten))
  • Thrombozytopathie (Funktionsstörung der Thrombozyten (Blutplättchen))
  • Thrombozytopenie (Mangel an Thrombozyten)

Biochemisches Serumprofil einschl. Eiweißelektrophorese (EEP):

  • Hyperproteinämie (Erhöhung des Gesamteiweiß)
  • Hyperglobulinämie (Erhöhung der Globuline)
  • Hypoalbuminämie (verminderter Gehalt an Albumin)
  • Erniedrigter Albumin-Globulin-Quotient

Auch ein erhöhter Eiweiß-Kreatinin-Quotient (UPC) im Urin oder eine Proteinurie, also die übermäßige Ausscheidung von Eiweißen über den Urin, kann ein Indikator für eine beeinträchtigte Nierenfunktion sein, die sich neben anderen Ursachen auch auf eine Leishmaniose zurückführen lässt. Diese Parameter sind insbesondere bei der Überwachung einer bekannten Leishmaniose-Infektion ausschlaggebend und sollten engmaschig kontrolliert werden. 

Wie wird Leishmaniose diagnostiziert?

Selbstverständlich muss nicht bei jedem Hund mit Erbrechen oder Durchfall gleich von einer Leishmaniose ausgegangen werden. Auch dann nicht, wenn der Hund aus dem Auslandstierschutz kommt. Die meisten Hunde sind gesund und werden vor ihrer Ausreise von der jeweiligen Tierschutzorganisation auf Leishmaniose und andere sog. „Mittelmeerkrankheiten“ wie Ehrlichiose, Babesiose oder Anaplasmose getestet. Gleichwohl ist es immer gut, auch eine Leishmaniose im Hinterkopf zu haben, wenn man mit dem Hund im südlichen Ausland im Urlaub war oder einen Tierschutzhund hat und dieser auf einmal auffällige Symptome zeigt. Außerdem konnten, wie geschrieben, entsprechende Sandmücken-Populationen auch in Deutschland und Österreich nachgewiesen werden, wodurch zukünftig vermehrt die Gefahr bestehen wird, dass sich Hunde auch hierzulande eine Leishmaniose einfangen können.

Zur Diagnose einer Leishmaniose wird zunächst Blut abgenommen und der Antikörper-Titer bestimmt. Ist dieser positiv, bedeutet das, dass der Hund bereits mit den Erregern in Kontakt kam und eine entsprechende Immunantwort darauf gebildet hat. Zur weiteren Bestätigung kann ein PCR-Test durchgeführt werden.

Wurde ein Hund positiv auf eine Leishmaniose-Infektion getestet, bedeutet dies jedoch nicht, dass er auch – im klinischen Sinne, also symptomatisch – schwerkrank ist. Viele Hunde können die Erreger gut in Schach halten und haben eine normale Lebenserwartung. Wichtig ist, dass bei Leishmaniose-positiven Hunden etwa alle 3 bis 6 Monate ein großes Blutbild inkl. Organwerten gemacht wird, um seinen Gesundheitszustand im Blick zu haben und bei einem sog. „Schub“, also einem Ausbrechen der Krankheit, entsprechende Medikamente geben zu können.

Wichtig: Hunde, die aus dem südlichen Europa stammen, sollten vorsorglich ein halbes Jahr nach Ankunft in Deutschland auf Leishmaniose und andere „Mittelmeerkrankheiten“ wie Ehrlichiose, Babesiose, Anaplasmose und Herzwürmer (Dirofilaria immitis) getestet werden, um einen möglichen Befall rechtzeitig zu erkennen.

Mein Hund hat Leishmaniose – was nun?

Wird bei einem Hund die Diagnose „Leishmaniose“ gestellt ist, ist man verständlicherweise erst einmal geschockt und verunsichert. Ohne Zweifel ist Leishmaniose eine sehr ernstzunehmende Erkrankung, die nicht heilbar ist und unbehandelt zum Tod führen kann. Gleichwohl zeigt sich der Verlauf oft unterschiedlich. Während die einen Hunde in kurzer Zeit lebensbedrohlich erkranken, können andere die Leishmanien lange Zeit in Schach halten. Wichtig ist, den Gesundheitszustand des Hundes streng im Blick zu haben und regelmäßige Laboruntersuchungen zu veranlassen, um schnell handeln zu können. Auch eine spezielle Diät-Nahrung kann erforderlich sein, insbesondere, wenn der Vierbeiner Allopurinol zur Behandlung bekommt. Eine Heilung ist bisher nicht möglich, allerdings können zahlreiche Maßnahmen ergriffen werden, um die Erkrankung unter Kontrolle zu halten.

Bei den folgenden Hinweisen und Empfehlungen orientieren wir uns an dem Leitfaden der LeishVet, einer Gruppe von Veterinärwissenschaftlern, die sich intensiv mit der Leishmaniose auseinandergesetzt haben (LeishVet, 2018).  

Wie mit der Krankheit umzugehen ist, hängt in erster Linie von dem Gesundheitszustand des Hundes ab.

Zu differenzieren ist zwischen:

  • Subklinisch infizierten Hunden: Hunde, bei denen eine Infektion nachgewiesen wurde (z. B. positiver Antikörper-Titer), aber keine Symptome und keine pathologischen Befunde bei Laboruntersuchungen (großes Blutbild, biochemisches Profil und Urinuntersuchung) aufweisen. Bei diesen Hunden ist die Prognose bei engmaschiger Überwachung relativ gut.
  • Hunde mit klinischer Leishmaniose, die typische Symptome und/oder pathologische Befunde in o. g. Laboruntersuchungen zeigen. Je nach Schweregrad ist die Prognose als mittel bis schlecht einzustufen.

Während die erste Gruppe in der Regel genau mittels regelmäßiger Laboruntersuchungen alle 3 bis 6 Monate überwacht, aber nicht medikamentös behandelt wird, ist bei der zweiten Gruppe eine sofortige medikamentöse Behandlung erforderlich.

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Nicht bei allen Hunden ist die Leishmaniose äußerlich so sichtbar wie bei diesem Galgo. Auch Hunde ohne klinische Symptome müssen engmaschig überwacht werden. Bild mit freundlicher Genehmigung von Tierschutz Spanien e. V. 

Subklinisch infizierte Hunde

Bei dieser Gruppe von Hunden wurde zum Beispiel im Rahmen eines sog. „Mittelmeerprofils“ ein positiver Leishmaniose-Titer festgestellt. Der Titer allein ist gemäß der LeishVet keine Indikation für eine medikamentöse Behandlung. Er besagt letztlich „nur“, dass ein Hund bereits mit den Erregern in Kontakt gekommen ist und eine entsprechende Immunantwort zeigt. Es kann jedoch jederzeit zu einem Ausbrechen der Krankheit kommen, etwa wenn das Immunsystem durch andere Gründe geschwächt wird. Da die Anzeichen einer Leishmaniose sehr unspezifisch sind und eine Infektion auch ohne äußerlich sichtbare Anzeichen verlaufen kann, ist es dringend notwendig, bei diesen Hunden etwa alle 3 bis 6 Monate eine umfangreiche Laboruntersuchung zu veranlassen (großes Blutbild, biochemisches Profil, Urinuntersuchung). Nur so kann man einen Leishmaniose-Schub rechtzeitig bemerken und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Domperidon (Leishguard®) ist ein Medikament, das vereinfacht gesagt die Immunabwehr von Leishmaniose-positiven Hunden stärken und damit klinische Symptome vermeiden soll. Es dient also der Prophylaxe eines Leishmaniose-Schubs. Besprich mit Deinem Tierarzt, ob die Gabe von Leishguard bei Deinem Hund sinnvoll sein könnte.

Wichtig: Subklinisch infizierte Hunde zeigen zwar keine klinischen Symptome, sind aber trotzdem krank. Leishmaniose ist nicht heilbar, es kann jederzeit zu einem Schub kommen. Daher müssen diese Hunde ein Leben lang engmaschig mittels Laboruntersuchungen überwacht werden, um bei einem Ausbrechen der Krankheit schnell handeln zu können.

Hunde mit klinischer Leishmaniose

Hunde mit klinischer Leishmaniose haben eine bestätigte Leishmaniose-Infektion und zeigen entsprechende Symptome und/oder pathologische Befunde in den Laboruntersuchungen. Je nach Schweregrad besteht hier akute Lebensgefahr. Eine sofortige medikamentöse Therapie ist einzuleiten. Außerdem sind in kurzen Abständen Laboruntersuchungen (großes Blutbild, biochemisches Profil, Urinuntersuchung, siehe Punkt „Symptome einer Leishmaniose“) vorzunehmen, um den Verlauf zu überwachen.

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Sobald sich äußere Symptome zeigen, ist eine medikamentöse Behandlung unerlässlich. 

Zur Behandlung einer aktiven Leishmaniose stehen je nach Schweregrad der Erkrankung unterschiedliche Medikamente zur Verfügung:

  • Allopurinol: Dies ist meist das erste Mittel der Wahl, wenn Hunde Symptome einer Leishmaniose zeigen. Allopurinol ist ein sog. „leishmanistates“ Medikament. Grob gesagt blockiert es die Synthese von Purinen, von denen sich die Leishmanien ernähren. Den Erregern wird also die Nahrung entzogen und sie können sich nicht weiter vermehren. Eine häufige „Nebenwirkung“ von Allopurinol ist die Bildung von Xanthinsteinen im Harntrakt (Torres et al., 2016). weshalb es wichtig ist, während der Behandlung auf eine purinarme Ernährung zu achten. Purine sind vor allem in Innereien und Haut zu finden.
  • Milteforan (Miltefosin®) ist ein leishmanizides Medikament, das meist in Verbindung mit Allopurinol bei stärkeren Symptomen gegeben wird.  
  • Meglumin-Antimonat (Glucantime®) ist ebenfalls ein leishmanizides Arzneimittel, das alle 24 Stunden subkutan verabreicht, also gespritzt werden muss. Es wird ebenfalls in Kombination mit Allopurinol empfohlen.

Wichtig: Die Wirksamkeit leishmanizider Arzneimittel nimmt mit wiederholtem Gebrauch ab, weshalb deren Einsatz gut durchdacht sein sollte. Suche Dir unbedingt einen Tierarzt, der sich gut mit sog. Mittelmeerkrankheiten auskennt.  

Je nach Schwere der Symptome und in Abhängigkeit von den Organwerten werden diese Mittel einzeln oder auch in Kombination gegeben. Nicht selten ist eine lebenslange Behandlung erforderlich. Besonders häufig sind bei schweren Verläufen die Nieren betroffen. Ein Nierenversagen ist die häufigste Todesursache von Leishmaniose-infizierten Hunden. Liegen bereits Veränderungen der Niere oder gar eine Niereneffizienz vor, ist eine spezielle Diätnahrung erforderlich. Lasse Dich hierzu von Deinem Tierarzt beraten!

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Vermehrtes Trinken (Polydipsie)  kann ein erster Hinweis auf eine eingeschränkte Nierenfunktion sein. 

Wichtig: Regelmäßige Blutuntersuchungen sind sowohl für klinisch kranke Hunde als auch für Hunde, die „nur“ einen positiven Titer zeigen, von zentraler Bedeutung, da es nur so möglich ist, einen Ausbruch der Krankheit verlässlich zu bemerken, bevor Nieren und andere Organe unwiderruflich geschädigt sind. Denn nicht alle Hunde zeigen die typische „Brillenbildung“ oder andere sichtbare Symptome. Bis man merkt, dass etwas nicht stimmt, kann es schon zu spät sein.

Mit Bedacht impfen & Immunsystem stärken

So wichtig Impfungen ohne Zweifel sind: Sie können für Leishmaniose-positive Hunde zum Problem werden, nämlich dann, wenn sie ihr Immunsystem schwächen und somit die Leishmanien leichtes Spiel haben. Es gilt abzuwägen, welche Impfungen notwendig sind und auf welche vielleicht verzichtet werden kann. Dies kann zur Gratwanderung werden. Die LeishVet empfiehlt, auf die Impfung von Hunden mit einer klinischen Leishmaniose, also mit Symptomen und/oder veränderten Laborbefunden, zu verzichten. Besprich diese Fragen mit einem Tierarzt, der sich mit sog. „Mittelmeerkrankheiten“ gut auskennt. Möglich ist es auch, vor Impfungen den Titer zu bestimmen, um zu überprüfen, ob womöglich noch ein ausreichender Schutz vorhanden ist und das Impfintervall somit ausgedehnt werden kann.

Zum Schluss noch ein Aspekt, der für alle Hunde wichtig ist, für Leishmaniose-positive Hunde aber ganz besonders: Vermeide möglichst alles, was das Immunsystem schwächt, wie häufige Entwurmungen. Veranlasse stattdessen lieber regelmäßige Kotuntersuchungen und behandle Deinen Vierbeiner nur dann gegen Würmer, wenn er wirklich welche hat. Erlaubt ist dagegen alles, was das Immunsystem stärkt. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, viel frische Luft, ein stressfreier Alltag und viel Zuneigung und Liebe!

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Leishmaniose ist eine chronische Erkrankung. Betroffene Hunde sind ganz besonders auf Deine Fürsorge und Achtsamkeit angewiesen. 

Den Vierbeiner schützen

Möchtest Du Deinen Vierbeiner mit in den Urlaub im Süden nehmen, achte darauf, ihn umfassend gegen Leishmaniose zu schützen. Es gibt Spot-ons und Halsbänder, die auch gegen Leishmanien wirksam sind. Dabei handelt es sich um sog. langwirkende topische Insektizide. In Frage kommen Permethrin-haltige Spot-on-Präparate wie Advantix, die einige Tage vor Urlaubsantritt angebracht werden sollten. Bei längeren Auslandsaufenthalten sind sie gemäß Packungsbeilage regelmäßig zu erneuern. Halsbänder mit dem Wirkstoff Deltamethrin oder Flumethrin (bspw. Seresto oder Scalibor) können ebenfalls vor einem Sandmücken-Stich schützen. Sie sind meist mehrere Monate wirksam und sollten zur Sicherstellung ihrer Funktion mindestens ein bis zwei Wochen vor der Abfahrt angebracht werden.

Gemäß LeishVet stehen außerdem zwei Impfstoffe zur Verfügung, die allerdings eine Infektion nicht verhindern. Sie können lediglich das Fortschreiten der Erkrankung vermindern oder die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Symptomen reduzieren (LeishVet, 2018). Bei Hunden, die längere Zeit einem hohen Infektionsdruck ausgesetzt sind, etwa bei einem Umzug ins südliche Ausland, kann eine Kombination von Impfung und repellierenden Wirkstoffen (Spot-on, Halsband) sinnvoll sein (sog. „multimodaler Ansatz“).

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Achte bei der Wahl des richtigen Spot-ons oder Halsbandes unbedingt darauf, dass es auch gegen Sandmücken wirksam ist. 

Sinnvoll ist es außerdem, den Hund in der „Hauptflugzeit“ der Sandmücken im Haus zu lassen (ab der Dämmerung), auf Mückengitter mit einer Maschengröße von weniger als einem Millimeter vor den Fenstern zu achten und ein Moskitonetz über dem Schlafplatz anzubringen. Sandmücken fliegen übrigens nicht sehr hoch, daher sind höherer Stockwerke meist geschützter als ebenerdige Zimmer. Bei Hunden, die aus Spanien, Italien, Griechenland und anderen südlichen Ländern stammen, ist ein Test auf Leishmaniose etwa ein halbes Jahr nach ihrer Ankunft in Deutschland sinnvoll.

Fazit

Leishmaniose ist kein Todesurteil. Viele Hunde können mit entsprechenden Therapien und einer engmaschigen Überwachung ihres Gesundheitszustands ein normales Leben führen. Als Besitzer ist es wichtig, sich von dem vermeintlich fitten Eindruck des Hundes nicht täuschen zu lassen. Die Leishmaniose ist leider sehr tückisch und wenn man Symptome zweifelsfrei bemerkt, kann es für den Vierbeiner schon zu spät sein. Daher sind regelmäßige Laboruntersuchungen bei Leishmaniose-positiven Hunden das A und O. Um Hunde bei einer Urlaubsreise im Ausland zu schützen, muss ein Spot-on oder Halsband gewählt werden, das explizit auch gegen Sandmücken wirksam ist.

 

Literatur

LeishVet (2018): Leishmaniose bei Hunden und Katzen. Eine Kurzdarstellung für Tierärzte. 4. Edition. 

Torres, M.; Pastor, J.; Roura, X.; Tabar, M.D.; Espada, Y. (2016): Adverse urinary effects of allopurinol in dogs with leishmaniasis. J Small Anim Pract 57(6): 299-304.

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