Fahrradfahren mit Hund
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Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen, die Vögel zwitschern und die ersten Blumen strecken ihre zarten Blüten in den Himmel. Plötzlich klopft es an Deiner Tür: Dort stehen Deine guten, aber leider schnell vergessenen Vorsätze aus der letzten Silvesternacht. Sie wollten sich nur kurz erkundigen, wie erfolgreich Dein Projekt „Badehosen- bzw. Bikini-Figur“ verläuft. Du fühlst Dich ertappt und eigentlich hast Du gerade auch wirklich gar keine Zeit wegen eines absolut wichtigen Meetings. Du vertröstest den Besuch möglichst eloquent und charmant und ihr vereinbart gemeinsam einen Termin für ein baldiges erneutes Treffen.

Was nun? Eine sportliche Aktivität könnte helfen! Du und Dein Hund schaut euch gegenseitig tief in die Augen: Wie wäre es vielleicht mit Fahrradfahren? Das könnte doch sowohl Dir als auch Deiner Fellnase ganz guttun und Spaß machen!

Doch bevor ihr euch gemeinsam auf den Drahtesel schwingt, gilt es, Einiges zu beachten. Wie ein gemeinsamer Fahrradausflug mit Deiner Fellnase funktionieren und dabei auch jede Menge Spaß machen kann, erfährst Du in diesem Artikel, in dem wir Dir alle wichtigen Informationen geben, die Du und Dein Vierbeiner für einen gemeinsamen Fahrradausflug brauchen!

Fahrradfahren mit Hund – die Straßenverkehrsordnung

Bevor ihr euer Projekt angeht, solltet ihr erst einmal genau die rechtliche Lage abklären, denn es gibt große regionale Unterschiede hinsichtlich der Regelungen über das Fahrradfahren mit Hund. In Österreich ist es nämlich z. B. grundsätzlich verboten, den Hund an der Leine am Fahrrad mitzuführen. In der Rechtsvorschrift zur Verkehrsordnung heißt es in § 99 Absatz 3 f: „wer Tiere während der Fahrt an einer Leine hält oder an Fahrzeuge hängt, um sie mitlaufen zu lassen“, begeht eine Verwaltungsübertretung „und ist mit einer Geldstrafe von bis zu 726 €, im Falle ihrer Uneinbringlichkeit mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Wochen, zu bestrafen“. In Österreich ist es zudem auch verboten, Deine Fellnase an einem speziellen Fahrradhalter, einem sogenannten Dogrunner oder Sprinter, mitzuführen.

In Deutschland regelt § 28 Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung, in welchen Fällen es erlaubt ist, einen Hund als Begleitung am Fahrrad mitzuführen: „Haus- und Stalltiere, die den Verkehr gefährden können, sind von der Straße fernzuhalten. Sie sind dort nur zugelassen, wenn sie von geeigneten Personen begleitet sind, die ausreichend auf sie einwirken können. Es ist verboten, Tiere von Kraftfahrzeugen aus zu führen. Von Fahrrädern aus dürfen nur Hunde geführt werden.“

Das heißt also, dass es in Deutschland grundsätzlich erlaubt ist, mit einem Hund Fahrrad zu fahren, solange keine Gefährdung für den Straßenverkehr besteht. Eine Leinenpflicht besteht dabei nicht, allerdings gibt es natürlich zahlreiche kommunale Sonderregelungen zu einer z. B. zeitlich begrenzten oder räumlich festgelegten Leinenpflicht, die auch gelten, wenn Du Deinen Hund am Fahrrad führst.

Ob mit oder ohne Leine, bevor ihr euch gemeinsam auf die Straße wagt, müsst ihr ordentlich trainieren, damit ihr immer sicher unterwegs seid.

Fahrradfahren mit Hund – Vorüberlegungen

Bevor ihr euch an die Umsetzung eures Projektes begebt, müsst ihr eine grundsätzliche Entscheidung treffen, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Dein Hund Dich auf einem Fahrradausflug begleiten kann: Entweder er läuft selbst neben dem Fahrrad her, er reist als Passagier im Körbchen bzw. Anhänger mit oder er begleitet Dich sicher verpackt in einem Rucksack. Dabei ist es natürlich auch denkbar, beide Arten der Fortbewegung zu kombinieren. Um diese Entscheidung treffen zu können, brauchst Du einen Überblick darüber, welche Voraussetzungen Deine Fellnase erfüllen muss, um der sportlichen Herausforderung gewachsen zu sein. Denn grundsätzlich sollte Dich nur ein ausgewachsener und gesunder Hund neben dem Fahrrad begleiten. Das Pensum und die Intensität der Aktivität sollten dabei immer auf das individuelle Fitness-Level und die körperlichen Voraussetzungen Deiner Fellnase angepasst sein.

Außerdem gibt es Hunde, die grundsätzlich nicht neben einem Fahrrad laufen sollten bzw. können und daher besser im Körbchen oder Anhänger mitgenommen werden sollten:

  • Für Vierbeiner mit Gelenk- oder Herzkreislauf-Erkrankungen ist ein Ausflug mit dem Fahrrad aus gesundheitlichen Gründen definitiv niemals geeignet.
  • Auch Dein Welpe oder Dein Junghund sollte nicht neben Deinem Fahrrad herlaufen, wenn Du unterwegs bist, da seine Gelenke zu stark belastet werden würden, was in der Folge zu dauerhaften Einschränkungen führen kann. Dein Hund sollte daher ausgewachsen sein, bevor er Dich neben Deinem Fahrrad begleitet, das heißt, er sollte zwischen 15 und 18 Monaten alt sein. Du kannst ihn aber schon vorher mit einigen einfachen Übungen langsam an das Fahrradfahren gewöhnen (s. u.).
  • Lange Fahrrad-Touren sind auch für Senior-Hunde und sehr große Hunderassen keine gute Freizeitbeschäftigung, da die Gelenke schwer in Mitleidenschaft gezogen werden. Hat Dein Vierbeiner Dich bereits jahrelang auf Deinen Touren begleitet, darf er natürlich auch im fortgeschrittenen Alter weiterhin mitkommen, allerdings solltest Du die Länge der Ausflüge altersgerecht reduzieren und häufiger Pausen einlegen.
  • Bei (sehr) kleinen Hunderassen stellt sich häufig die Frage, inwiefern sie aufgrund ihres Körperbaus als Fahrrad-Begleitung geeignet sind. Zudem ist die Gefahr eines Hitzschlages bei kleinen Fellnasen sehr groß.
  • Einige Hunderassen sind generell nicht als Fahrrad-Begleitung geeignet – so z. B. Englische und Französische Bulldoggen. Auch Hunderassen, die zu Atemschwierigkeiten neigen, sollten keinen Radsport betreiben.
  • Bringt Deine Fellnase ein paar Pfund zu viel auf die Waage, sollte sie unbedingt abnehmen, bevor ihr zu eurer ersten Fahrradtour aufbrecht, denn bei übergewichtigen Hunden besteht nicht nur ein erhöhtes Risiko für einen Kreislaufkollaps oder Herzversagen, sondern auch die Gefahr einer Überbeanspruchung der Gelenke und daraus resultierenden dauerhaften Beeinträchtigungen im Bewegungsapparat.
  • Auch für sehr ängstliche Vierbeiner ist Fahrradfahren nicht immer das passende Hobby, da sie unter enormen Stress geraten können. Erschrecken sie sich dann, kann sich daraus z. B. im Straßenverkehr auch ein Sicherheitsrisiko ergeben.
  • Hunde mit einem ausgeprägten Jagdtrieb oder einer Leinenaggression sind häufig keine zuverlässigen Fahrrad-Begleiter. Wittert Deine Fellnase eine interessante Fährte und setzt plötzlich zum Sprint an oder sie wirft sich unvermutet mit voller Kraft in die Leine, bringt sie Dich auf jedem Fall aus dem Gleichgewicht und provoziert so vielleicht einen (schlimmen) Sturz.

Im Zweifelsfall solltest Du Dich bei Deinem Tierarzt erkundigen, inwiefern Radsport eine angemessene und gesunde Freizeitgestaltung für Deine Fellnase darstellt. Ein gründlicher medizinischer Check-up sollte sowieso am Beginn eures Projektes stehen, damit Du Dir sicher sein kannst, dass Dein Hund fit genug für die geplante sportliche Herausforderung ist.

Fahrradfahren mit Hund: die richtige Ausrüstung

Egal, ob Deine Fellnase neben Dir herläuft, gemütlich im Körbchen mitfährt oder Dich in einem Anhänger begleitet, musst Du auch an Deine eigene Sicherheit denken: Dein Fahrrad sollte daher in jedem Fall verkehrssicher sein und Du solltest natürlich immer einen gut sitzenden Helm tragen. Seid ihr in der Dämmerung unterwegs, sind Warnwesten für Dich und Deinen Hund oder ein leuchtendes Halsband eine gute Möglichkeit, im Interesse der Sicherheit eure Sichtbarkeit zu erhöhen – gerade dann, wenn ihr im Straßenverkehr unterwegs seid!

Für den Fall der Fälle solltest Du auch immer ein Erste-Hilfe-Set für Deinen Hund im Gepäck haben. Befürchtest Du, dass Dein Hund sich vielleicht erschrecken und losreißen könnte, kann ein GPS-Tracker hilfreich sein, um Deine entlaufene Fellnase schnell wiederfinden zu können

Dein Hund läuft neben dem Fahrrad

Soll Dein Hund neben Deinem Fahrrad an der Leine mitlaufen, ist von der Verwendung eines Halsbandes definitiv abzuraten, da hier eine große Verletzungsgefahr für Deinen Hund besteht. Soll der Vierbeiner dennoch an der Leine mitgeführt werden, dann sollte er ein gutsitzendes Brustgeschirr tragen, sodass sowohl die Halswirbelsäule sowie die Halsmuskulatur als auch der Kehlkopf geschont werden. Außerdem kannst Du Deine Fellnase mit einem Geschirr gerade im Straßenverkehr besser festhalten. Hunde wie z. B. Huskys, die rassebedingt zum Ziehen gezüchtet wurden, sollten ein Zuggeschirr tragen.

Als Sicherung für Deine Fellnase ist ein Fahrradhalter (auch Sprinter oder Dogrunner) zu empfehlen. Dieser wird am Rahmen Deines Fahrrades befestigt und sorgt dafür, dass Dein Vierbeiner ausreichend Abstand zum Gefährt einhält, auch schnelle und ruckartige Bewegungen Deines Hundes werden in der Regel ausgeglichen, damit Du nicht so leicht aus dem Gleichgewicht gerätst! Ein weiterer Vorteil eines Fahrradhalters gegenüber einer gewöhnlichen Leine ist zudem, dass Deine Fellnase nicht dazu neigt, schräg zu laufen, sondern sich parallel zum Fahrrad bewegt, sodass eine zu einseitige Belastung der Gelenke ausgeschlossen wird.

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Ein Fahrradhalter bzw. Sprinter bietet beim Fahrradfahren mit Hund viele Vorteile.

Möchtest Du eine Leine benutzen, solltest Du diese auf jeden Fall in der Hand halten. Wickelst Du Dir die Leine fest ums Handgelenk oder befestigst sie sogar am Lenker, erhöht sich die Unfallgefahr immens, da Du keine Möglichkeit hast, die Leine schnell loszulassen bzw. zu lösen, wenn Dein Hund plötzlich und heftig an der Leine zieht, Du ruckartig bremsen musst oder sogar stürzt. Das gilt im Übrigen auch für eine Joggingleine, die Du an einem Gurt um Deine Hüfte befestigen kannst. So hast Du zwar freie Hände, kannst Deinen Vierbeiner in einer Gefahrensituation allerdings nicht schnell loslassen.

Eine Flexileine eignet sich zum Fahrradfahren übrigens nicht – Gleitet Dir die Leine aus der Hand und fällt mit einem lauten Poltern zu Boden, kann sich Dein Vierbeiner schnell erschrecken und sich auf und davon machen. Die dünne Schnur einer Flexileine birgt außerdem die Gefahr, sich schnell zu verheddern und der Ruck beim Feststellen der Leine kann einen plötzlichen starken Druck ausüben – in beiden Fällen steigt so die Gefahr eines Unfalls. Möchtest Du eine Leine statt eines Fahrradhalters verwenden, empfiehlt sich eine Leine mit einer Länge von zwei bis fünf Metern, die mit einem zusätzlichen Stoßdämpfer ausgestattet sein sollte.

Benutzt Du eine Leine, musst Dir allerdings bewusst sein, dass Du hier immer Gefahr läufst, diese unbeabsichtigt loszulassen.

Hat Deine Fellnase sich nach und nach an eure gemeinsamen Ausflüge gewöhnt und hört auf Deine Kommandos, kannst Du sie dort, wo keine Leinenpflicht besteht, natürlich auch ohne Leine neben Deinem Fahrrad herlaufen lassen.

Dein Hund begleitet Dich im Anhänger oder Körbchen

Für junge, kleine, schwache, kranke, ältere oder sehr große Hunde, die trotzdem nicht auf eine Spritztour mit dem Fahrrad verzichten wollen, kann ein Körbchen oder ein Anhänger eine gute Alternative sein, um Dich bei Deinem Ausflug zu begleiten.

Körbchen eignen sich natürlich nur für kleine Hunde bzw. Welpen bis zu einem Gewicht von circa fünf Kilogramm. Fahrradkörbe gibt es in den unterschiedlichsten Variationen – einige lassen sich am Lenker befestigen, sodass Du Deine Fellnase immer im Blick hast, andere können auf dem Gepäckträger montiert werden. Wichtig ist hierbei, dass Dein Vierbeiner ausreichend gesichert ist und während Deiner Fahrt nicht aus dem Korb fallen oder springen kann. Daher ist es sinnvoll, einen weitgehend geschlossenen Korb zu wählen, der Deiner Fellnase ausreichend Halt bietet, ihr dabei aber einen guten Ausblick auf die Umgebung ermöglicht.

Für größere Hunde besteht die Möglichkeit, Dich in einem Anhänger zu begleiten. Hier gilt es allerdings zu bedenken, dass nun auch verstärkt Deine eigene Kondition gefragt ist! Ein sehr großer Hund kann es mit Anhänger auf bis zu 100 kg Gewicht bringen, die Deine Muskelkraft dann in Bewegung setzen müssen. Auch in Sachen Geländegängigkeit kann die Fahrt zuweilen etwas holprig werden, sodass Du bei der Wahl eines Anhängers auf jeden Fall auf eine ausreichende Dämpfung achten solltest. Zudem sollte Dein Vierbeiner zusätzlich durch eine Kurzleine im Anhänger selbst gesichert sein.

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Auch wenn Deine Fellnase Dich bequem im Fahrradanhänger begleitet, sollte sie zusätzlich gesichert sein!

Zu Beginn kann es sein, dass nicht jede Fellnase mit der ungewohnten Art der Fortbewegung zurechtkommt, egal ob sie im Körbchen oder im Anhänger mit auf große Fahrt geht, Du solltest Deinen Hund daher langsam daran gewöhnen und zuerst nur kurze Strecken fahren und ausreichend Pausen einlegen. Bereits vor der ersten Ausfahrt kann es nützlich sein, Deinen Hund mit dem neuen Gefährt vertraut zu machen und seine Neugier zu wecken. Hier kann es helfen, den Anhänger oder das Körbchen in der Wohnung zu platzieren und der Fellnase die Möglichkeit zu geben, das Transportmittel ausgiebig zu beschnuppern und schon einmal einzusteigen.

Dein Hund begleitet Dich im Rucksack

Ein Hunderucksack bietet beim Fahrradfahren insbesondere für Welpen und kleine bzw. nicht allzu schwere Hunde eine praktische Option. Sportrucksäcke für Hunde sind in der Regel nicht allzu teuer und haben den Vorteil, dass so nicht nur Du, sondern auch Dein Vierbeiner durch die Federung Deines Fahrrades vor Erschütterungen geschützt wird. Natürlich solltest Du darauf achten, dass der Rucksack über eine gute Luftzirkulation verfügt, damit Deine Fellnase nicht überhitzt. Er muss groß genug sein, dass Dein Hund bequem darin Platz nehmen kann, darf aber nicht zu viel Spiel ermöglichen, damit ihr unterwegs nicht aus dem Gleichgewicht geratet. Auch an Deine Bequemlichkeit solltest Du denken: Breite und gut gepolsterte Schultergurte sowie ein zusätzlicher Brustgurt erhöhen den Tragekomfort und die Sicherheit für Hund und Mensch. Achte darauf, dass der Schwerpunkt für einen festen Halt möglichst nah am Rücken liegt.

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Für Welpen, kleinere bzw. nicht allzu schwere Hunde kann ein Sportrucksack speziell für Hunde eine praktische Alternative fürs Fahrradfahren mit Fellnase bieten.

Begleitet Deine Fellnase Dich in einem Rucksack sind auch schnellere Fahrten auf unebenem Terrain bedingt möglich. Hier punktet der Rucksack eindeutig gegenüber einem Körbchen oder einem Anhänger.

Wichtig: Auch wenn Deine Fellnase in einem Hunderucksack besser vor Erschütterungen geschützt ist, sind wilde Downhill-Fahrten keine Option, da sie sowohl für Dich als auch für Deinen Passagier ein viel zu großes Risiko für Stürze und dementsprechend schwerwiegende Verletzungen bergen!

Die Rucksäcke sind in der Regel bis zu einem Hundegewicht von circa 16 kg ausgelegt, bedenke dabei allerdings, dass hier auch Deine Kondition gefragt ist! Soll Deine Fellnase Dich von nun an beim Fahrradfahren in einem Rucksack begleiten, solltest Du auch hier eine längere Phase der Eingewöhnung einplanen und Dich nicht direkt mit Deinem Passagier aufs Fahrrad schwingen. Sinnvoll ist es zu Beginn erst einmal ein paar kurze Spaziergänge zu unternehmen, um herauszufinden, ob Dein Vierbeiner Gefallen an dem neuen Transportmittel findet. Nur wenn Dein Hund sich in dem Rucksack wirklich wohlfühlt, solltet ihr eine erste kurze Spritztour auf dem Fahrrad wagen!

In unseren Kölle Zoo Erlebnismärkten findest Du vor Ort eine große Auswahl an Ausrüstung zum Fahrradfahren mit Hund. Unsere freundlichen und kompetenten Mitarbeiter beraten Dich und Deine Fellnase dort jederzeit gern!

Fahrradfahren mit Hund – wie gewöhne ich meinen Hund an das Fahrradfahren?

Um zu verhindern, dass Deine Fellnase direkt beim ersten Ausflug am Fahrrad hochspringt oder so sehr an der Leine zieht, dass ihr beide im Straßengraben landet, müsst ihr vorher ausreichend zusammen trainieren! Langsam Schritt für Schritt solltest Du Deinen Hund auf die neue Herausforderung vorbereiten, damit ihr eure Ausflüge dann in vollen Zügen genießen könnt. Eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen eures Vorhabens ist, dass Dein Vierbeiner gut an der Leine geht – diese Leinenführigkeit wird dann auf die neue Situation des Fahrradfahrens übertragen.

Wichtig: Der Hund sollte immer rechts von Dir laufen, damit er sich im Straßenverkehr immer an Deiner geschützten Seite befindet!

Schritt 1: Spaziergang mit Hund und Fahrrad

Zuerst solltet ihr einfach einen Spaziergang mit dem Fahrrad unternehmen, um Deiner Fellnase so einen möglichst unspektakulären und unaufgeregten Erstkontakt mit dem neuen Fortbewegungsmittel zu ermöglichen. Eventuell kann Dich ein Freund begleiten, der das Fahrrad schiebt, damit Du Deinen Vierbeiner und dessen Reaktionen genau beobachten kannst. Denn gerade ängstliche Hunde können unsicher reagieren und erhalten so die Möglichkeit, sich ganz langsam und mit ausreichend Abstand dem neuen Gefährt anzunähern.

Reagiert Dein Hund gelassen oder sogar ein wenig neugierig, kann Dein Begleiter auf das Fahrrad steigen und euch langsam begleiten. Funktioniert auch das gut, kannst Du nun das Fahrrad übernehmen und es links neben Dir herschieben, während Dein Hund rechts neben Dir herläuft. Bei diesem Schritt ist es nicht wichtig, ob Dein Vierbeiner mit oder ohne Leine läuft, solange er sicher rückrufbar ist oder verlässlich „bei Fuß“ neben Dir herläuft.

Diesen Schritt solltest Du so oft wiederholen, bis Deine Fellnase sich komplett an das Fahrrad gewöhnt hat – in der Regel reichen dafür wenige dieser Spaziergänge aus.

Zusätzlich kannst Du schon jetzt beginnen, die Kommandos „Stopp/Halt“ und „Weiter“ einzuführen, wenn Dein Hund diese noch nicht (sicher) beherrscht. Besonders für gemeinsame Fahrten im Straßenverkehr muss Deine Fellnase diese Kommandos schnell befolgen können, damit ihr euch jederzeit sicher bewegen könnt.

Möchtest Du für eure Touren einen Fahrradhalter verwenden, kannst Du Deine Fellnase bereits jetzt daran gewöhnen und sie am Halter laufen lassen, während Du das Fahrrad schiebst. So kann Deine Fellnase ein Gefühl für den zur Verfügung stehenden Bewegungsradius entwickeln.

Schritt 2: Fahren auf freier Fläche

Hast Du das Gefühl, dass Dein Vierbeiner nun bereit ist, könnt ihr eine erste vorsichtige Jungfernfahrt wagen! Diese sollte allerdings unbedingt auf einer freien und geschützten Fläche stattfinden – z. B. einem Parkplatz oder einem ruhigen Waldweg, da dort das Ablenkungspotenzial und das Risiko eines Unfalls möglichst gering sind.

Zu Beginn solltest Du nur kurze Wege zurücklegen, um Deinen Hund an die neue Art der Fortbewegung zu gewöhnen – so könnt ihr auch langsam euer gemeinsames Fitnesslevel eruieren. Dehnst Du die zurückgelegte Strecke weiter aus, solltest Du immer daran denken, ausreichend Pausen einzulegen, Deiner Fellnase bei jedem Stopp Wasser anzubieten und ihr Zeit zu geben, ihre Bedürfnisse zu verrichten.

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Gerade bei längeren Touren mit dem Fahrrad braucht Dein Vierbeiner ausreichend Pausen!

In dieser zweiten Trainingsphase solltest Du Deiner Fellnase nun auch die Kommandos „Links“ und „Rechts“ beibringen, indem Du Deine entsprechenden Richtungswechsel kommentierst und zusätzlich mit einem Handzeichen untermalst. So wird aus Deinem Vierbeiner nach und nach ein echter Fahrradprofi!

Schritt 3: Fahren im Straßenverkehr

Habt ihr die ein oder andere Tour durch den Wald, den Park oder eine andere ruhige Gegend erfolgreich und unfallfrei absolviert, könnt ihr euch nun langsam an die Herausforderungen des Straßenverkehrs annähern. Das ist natürlich kein Muss: Lebst Du allerdings in einer größeren Stadt und bist häufiger mit dem Fahrrad unterwegs, kann es aber durchaus sinnvoll oder vielleicht sogar notwendig sein, Deinen Vierbeiner an das Fahrradfahren in der Stadt zu gewöhnen. Auch hier gilt: In der Ruhe liegt die Kraft. Plane zuerst kurze Routen über wenig befahrene Straßen, bevor Du Dich mitsamt Deiner Fellnase in die Rush-Hour einer Großstadt wagst. Mit viel Geduld und Übung wird Dein Vierbeiner aber bestimmt auch diese Herausforderung meistern können!

Fahrradfahren mit Hund – Tipps und Tabus

Das richtige Wetter!

Die Witterungsbedingungen spielen eine enorm wichtige Rolle für die Planung eurer gemeinsamen Fahrradtouren, denn schon bei scheinbar geringen Temperaturen um die 20 Grad besteht für Deine Fellnase bei kontinuierlicher Belastung die Gefahr einer Überhitzung. Im schlimmsten Fall kommt es dann zu einem Kreislaufkollaps und einem anschließenden Herzversagen! Denn im Gegensatz zum Menschen kann ein Hund nicht schwitzen – Deine Fellnase kann ihre Körpertemperatur nur über Hecheln und über die Pfoten regulieren. Daher sind Fahrradausflüge in der (Mittags-)Hitze tabu. Solltest Du bemerken, dass Dein Hund während eures Ausfluges stark hechelt, müsst ihr sofort eine Pause einlegen, damit Dein Vierbeiner sich erholen und wieder zu Atem kommen kann.

Wichtig: Während eurer gemeinsamen Radtour müsst ihr viele Pausen einplanen, außerdem solltest Du immer ausreichend Wasser für Deinen Vierbeiner dabeihaben und ihm dieses bei jeder Pause anbieten.

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Denk daran, Deiner Fellnase bei jeder Pause Wasser anzubieten!

Auch die Streckenauswahl sollte dem Wetter angepasst sein – Asphalt heizt sich bei Sonneneinstrahlung sehr schnell auf, bei einer Lufttemperatur von lediglich 25 Grad kann die Oberfläche des Straßenbelags bereits eine Temperatur von bis zu 50 Grad erreichen. Für die empfindlichen Pfotenballen Deiner Fellnase besteht dann schnell die Gefahr von schmerzhaften Verbrennungen!

Wie schnell, wie lange und wie weit kann man mit Hund Fahrrad fahren?

Wie schnell, wie lange und wie weit Du Deinen Vierbeiner neben dem Fahrrad laufen lassen kannst, hängt natürlich von unterschiedlichen Faktoren ab: Der Fokus liegt dabei natürlich auf der Fitness Deines Hundes, wenn Du regelmäßig mit Deinem Hund Fahrrad fährst und die Strecke bzw. deren Anspruch kontinuierlich steigerst, wächst natürlich auch die Kondition Deines Tieres. Allerdings solltest Du darauf achten, dass Deine Fellnase immer im leichten Trab neben Dir herlaufen kann, sodass Du Deine Geschwindigkeit entsprechend anpassen solltest. Ein Windhund kann zwar bis zu 70 Kilometer in der Stunde laufen, allerdings immer nur über eine kurze Strecke. Gerade Hunde mit kurzen Beinen sollten nicht zu schnell und zu lange neben einem Fahrrad herlaufen müssen. Plane also immer ausreichend Pausen ein, in denen Du Deiner Fellnase Wasser anbietest, und lass Deiner Fellnase während der Fahrt genug Zeit, ihren Bedürfnissen nachzugehen. Die Frage, wie viele Kilometer ein Hund neben dem Fahrrad laufen kann bzw. sollte, lässt sich nicht pauschal beantworten, da hier viele z. B. rassespezifischen Faktoren eine Rolle spielen. Ein gesunder und gut trainierter Husky kann bis zu 50 km am Tag in flottem Tempo laufen, ein kleinerer Hund wird sich durchaus mit einer kürzeren Tour begnügen.

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Ein gesunder und gut trainierter Husky ist schnell und ausdauernd, da kann nicht jede Fellnase mithalten: Achte daher darauf, Deinen Vierbeiner nicht zu überfordern!

Wichtig: Reist Dein Hund nicht im Anhänger, Korb oder Rucksack, sondern läuft neben dir her, solltest Du unbedingt daran denken, dass zwischen der letzten Mahlzeit Deiner Fellnase und eurer Trainingseinheit circa zwei Stunden liegen, denn mit vollem Magen läuft es sich nicht gut und bei Hunden besteht zudem die Gefahr einer lebensgefährlichen Magendrehung!

Ist Fahrradfahren für Hunde schädlich?

Wenn man das Projekt falsch angeht, kann Fahrradfahren für einen Hund durchaus schädlich sein! Generell solltest Du immer die folgenden Aspekte im Blick haben:

  • Die Größe und die Rasse Deines Hundes: Hier kann es auch hilfreich sein, den ursprünglichen Verwendungszweck Deiner Fellnase zu bedenken – so sind Jack Russell Terrier zwar nicht die schnellsten Hunde, sie sind aber u. a. für ausdauerndes Laufen gezüchtet worden. Ein Windhund dagegen ist ein eleganter und äußerst flinker Sprinter, aber kein Langstreckenläufer.
  • Das Alter Deines Hundes: Auch für Senior-Hunde gilt, dass sie besser nur noch kurze Strecken in angepasstem Tempo mitlaufen sollten, um dann im Korb oder Anhänger Platz nehmen zu dürfen. Ein Welpe oder Junghund sollte Dich generell nicht neben dem Fahrrad begleiten, da er vor eurer ersten Tour ausgewachsen sein sollte. Ansonsten drohen Verletzungen oder spätere Gelenkserkrankungen.
  • Die Fitness Deines Hundes: Du solltest Deinen Vierbeiner langsam an das Fahrradfahren gewöhnen und die Etappe durch die Pyrenäen könnt ihr euch ruhigen Gewissens für einen späteren Zeitpunkt aufheben. Auch das Tempo sollte immer der Kondition Deiner Fellnase und deren Beinlänge angepasst sein.

Zusätzlich solltest Du bedenken, dass Asphalt- und Schotterstraßen z. B. eine starke Belastung für die Gelenke Deines Hundes darstellen. Zudem bergen geschotterte Wege aufgrund von spitzen Steinchen oder Scherben oft ein höheres Verletzungsrisiko für die empfindlichen Pfotenballen Deines Vierbeiners. Seid ihr bei euren Touren häufig und/oder lange in unwegsamen Gelände unterwegs, können Hundeschuhe vielleicht eine sinnvolle Option in Sachen Pfotenschutz darstellen.

Wichtig: Unternimmst Du regelmäßig Fahrradtouren mit Deinem Hund, solltest Du immer ein erhöhtes Augenmerk auf seine Pfotenpflege legen.

Fazit

Gewöhnst Du Deinen Hund langsam daran, Dich auf Deinen Fahrrad-Ausflügen zu begleiten, kann Dir das nicht nur auf dem Weg zur Badehosen- bzw. Bikini-Figur helfen, sondern euch beiden auch jede Menge gemeinsamen Spaß bereiten! Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie ihr euch gemeinsam auf den Weg machen könnt, sodass sich sowohl sportliche oder gemütliche, junge oder ältere sowie kleinere oder größere Vierbeiner ein bisschen Fahrtwind um die Nase wehen lassen können!

Bevor Du Dich mit Deinem Vierbeiner auf bzw. neben Deinen Drahtesel schwingst, solltest Du Deine Fellnase allerdings gründlich von einem Tierarzt durchchecken lassen, um sicherzugehen, dass sie der sportlichen Herausforderung auch gewachsen ist. Ist Dein Hund eher ein gemütlicher Zeitgenosse und keine Sportskanone, bietet es sich vielleicht eher an, ihn kurze Strecken mitlaufen zu lassen und ihn zwischendurch in einem Körbchen oder einem Anhänger ausruhen zu lassen.

Natürlich kann es auch passieren, dass Deine Fellnase am Fahrradfahren einfach keinen Gefallen findet und sich gestresst fühlt, statt Spaß zu haben. In diesem Fall musst Du die Ablehnung Deiner Fellnase akzeptieren und Dir eine andere Fahrradbegleitung suchen. Allerdings gibt es ja noch eine Menge anderer Hobbys, die Du gemeinsam mit Deinem Vierbeiner ausprobieren kannst – vielleicht findet Deine Fellnase ja eher Gefallen daran, mit Dir joggen zu gehen?

 

Literatur

Rechtsvorschrift für Straßenverkehrsordnung in Österreich 1960, Stand 2022.

Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) für Deutschland, Stand 2021.

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