
Blasenentzündungen kommen bei Katzen leider sehr häufig vor und sind eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit. Je nach Ursache kommen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten in Betracht. Eine schnelle Therapie ist wichtig, um der Katze die Schmerzen zu nehmen, daher sollten Katzenbesitzer in der Lage sein, die Symptome einer Blasenentzündung schnell zu erkennen. Wir haben das Wichtigste für Dich zusammengefasst.
Wie entsteht eine Blasenentzündung bei Katzen?
Bei einer Blasenentzündung (Zystitis) sind fast immer Bakterien im Spiel, die sich in den Harnwegen oder der Blase ansammeln. Allerdings wird ein Unterschied dahingehend gemacht, ob die Bakterien der auslösende Faktor sind – in diesem Fall spricht man von einer infektiösen Ursache – oder ob sie sich als Folge einer Reizung der Schleimhaut, zum Beispiel durch Blasensteine oder Polypen, ansiedeln. In diesem Fall liegt eine nichtinfektiöse Ursache vor. Darüber hinaus ist die sogenannte feline idiopythische Zystitis (FIC) leider nicht selten. Bei dieser erfolgt eine Entzündung ohne Bakterienbeteiligung und ohne sofort sichtbare Ursachen.
Anders als beim Menschen sind primäre Harnwegsinfekte mit infektiöser Ursache bei Katzen relativ selten. Da die Harnröhre von Kätzinnen kürzer ist als jene von Katern und somit Keime schneller zur Harnblase aufsteigen können, sind weibliche Tiere meist häufiger betroffen als männliche.
Bei Katzen weitaus verbreiteter sind sekundäre Harnwegsinfektionen, die dadurch entstehen, dass die Schleimhäute in der Blase oder den ableitenden Harnwegen durch andere Ursachen geschädigt sind und somit ihre Schutzfunktion einbüßen. Bakterien haben dann leichtes Spiel und können sich ungehindert vermehren. In diesen Fällen befinden sich meist Kristalle oder Steine im Harnapparat, die mit ihren scharfkantigen Ecken die Schleimhäute reizen und schädigen. Diese lassen sich bezüglich ihrer Zusammensetzung unterscheiden. Sie bestehen aus bestimmten Salzen, die sich im Urin auskristallisieren, was in der Regel dann erfolgt, wenn sie in zu hoher Konzentration vorhanden sind. Die bei Katzen am häufigsten vorkommenden Harnsteine sind Struvitsteine und Kalziumoxalatsteine. Erreichen diese eine gewisse Größe, können sie nicht mehr einfach so ausgeschieden werden, sondern verbleiben in der Blase oder den ableitenden Harnwegen und reizen die Schleimhäute. Dadurch können sich Bakterien leicht ansiedeln und es entstehen Entzündungen.
Struvitsteine kommen bei Katzen sehr häufig vor und sind eine Hauptursache für Blasenentzündungen.
Wodurch wird eine Blasenentzündung bei Katzen begünstigt?
Es gibt einige Faktoren, die die Entstehung von Blasensteinen und/oder Harnwegsinfektionen begünstigen können. Dazu gehören:
- (Zu) wenig Flüssigkeitsaufnahme
- Zu mineralstoffreiches Futter
- Zu saurer oder zu basischer pH-Wert
- Wenig Bewegung und/oder Übergewicht
- Stress
- Andere (Grund-)Erkrankungen wie Diabetes mellitus
- Höheres Lebensalter
- Fehlbildungen des Harntrakts
- Tumoren/Polypen
Was sind die Symptome einer Blasenentzündung bei Katzen?
Eine Blasenentzündung verursacht unterschiedliche Symptome, die stark, aber auch sehr leicht ausgeprägt sein können. Zudem gibt es leider auch Blasenentzündungen, die symptomlos verlaufen und daher nicht oder erst sehr spät entdeckt werden.
Die Hauptsymptome sind:
- Veränderungen des Harnabsatzes: Deine Katze sucht zum Beispiel deutlich häufiger als sonst die Toilette auf, sie setzt nur kleine Urinmengen ab, manchmal sogar nur tröpfchenweise, obwohl sie stark presst.
- Schmerzen beim Urinieren: Deine Katze zeigt Schmerzen beim Urinieren, zum Beispiel miaut sie, krümmt den Rücken oder verhält sich anderweitig ungewöhnlich.
- Plötzliche Unsauberkeit: Deine Katze macht zum Beispiel neben die Toilette, ins Körbchen oder auf den Boden. Auch kann es vorkommen, dass sie beim Laufen oder Schlafen Urin verliert.
- Unangenehmer Geruch/Blut/Farbveränderung: Der Urin kann unangenehm riechen, in der Farbe verändert sein oder auch Blutbeimengungen enthalten.
- Häufiges Putzen: Deine Katze putzt sich insbesondere nach dem Toilettengang ausgiebig an der Genitalregion.
Wenn Du diese Symptome bei Deiner Katze bemerkst, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen. Sinnvoll ist es, zum Termin eine möglichst frische Urinprobe (idealerweise Morgenurin) mitzubringen.
Tipp zum Aufsammeln des Urins: Es gibt spezielle Katzenstreu, die aus Kunststoffkugeln besteht, die den Urin nicht aufsaugen. Fülle diese in die Katzentoilette und ziehe nach dem Toilettengang den Urin mit einer Pipette oder Spritze auf. Achte darauf, auch Urin zu erwischen, der sich am Boden befindet. Kristalle und Steine sind schwerer als der übrige Urin und setzen sich daher schnell ab. Der Urin sollte möglichst frisch sein und maximal zwei Stunden vor dem Tierarztbesuch im Kühlschrank gelagert werden.
Was macht der Tierarzt bei einer Blasenentzündung?
Der Tierarzt wird Dich zunächst genau zum Verhalten Deiner Katze befragen. Hast Du eine möglichst frische Urinprobe mitgebracht, wird er deren Untersuchung in einem Labor veranlassen. Wichtige Parameter sind unter anderem der pH-Wert, das spezifische Gewicht und das Vorhandensein von Kristallen. In einigen Fällen kann es notwendig sein, eine sterile Probe direkt aus der Blase zu entnehmen. Bei Verdacht auf Blasensteine oder einen Tumor können weiterführende Untersuchungen wie ein Ultraschall oder eine Röntgenuntersuchung sinnvoll sein. Ein Blutbild kann Aufschluss über Nierenerkrankungen geben. In vielen Fällen sind diese weiterführenden Untersuchungen jedoch nicht notwendig und die Urinprobe ist ausreichend, um die Ursache festzustellen und eine Behandlung einzuleiten.
Ist eine Blasenentzündung für Katzen gefährlich?
Ob eine Blasenentzündung gefährlich ist, hängt von ihrer Ursache ab. Ein lebensbedrohlicher Notfall liegt dann vor, wenn Steine die ableitenden Harnwege blockieren, wodurch die Katze nicht mehr in der Lage ist, Urin abzusetzen. Dies führt zu einem Rückstau des Urins und somit zu einer Schädigung der Nieren. Nur ein Tierarzt kann entscheiden, ob es sich „nur“ um eine Blasenentzündung handelt oder ob eine Verstopfung der Harnleiter und somit ein Notfall vorliegt.
Neben diesem Notfall können unbehandelte Blasenentzündungen auch dazu führen, dass die Bakterien bis in die Niere vordringen und diese schädigen. Daher sollte eine Blasenentzündung immer tierärztlich abgeklärt werden.
Wie wird eine Blasenentzündung bei der Katze behandelt?
Die Behandlung hängt davon ab, was die Ursache der Blasenentzündung ist. In den recht seltenen Fällen, in denen ausschließlich eine infektiöse Blasenentzündung vorliegt, ohne dass sich Kristalle, Grieß oder Steine in den Harnwegen befinden, erfolgt eine Behandlung mit Antibiotika. Oftmals wird diese kombiniert mit der Verabreichung von Schmerzmitteln und/oder krampflösenden Medikamenten, um der Katze Linderung zu verschaffen. Normalerweise tritt innerhalb weniger Tage eine Besserung ein. Nach Absetzen des Antibiotikums ist es sinnvoll, den Urin erneut labortechnisch untersuchen zu lassen.
In dem Fall, dass Kristalle und/oder Steine die Ursache sind, muss neben der Antibiotikagabe, um die Bakterien in Schach zu halten, auch die Ursache behoben werden. Je nach Zusammensetzung und Größe der Steine kommen hierfür unterschiedliche Behandlungsmethoden in Betracht.
Handelt es sich um Struvit-Kristalle oder kleine Struvit-Steine, wird zunächst meist versucht, diese mittels einer Ernährungsumstellung aufzulösen. Hierzu gibt es spezielle Diätfuttermittel mit einem niedrigen Mineralstoffgehalt, insbesondere wenig Magnesium und Phosphor, und harnansäuernden Zusatzstoffen wie DL-Methionin. Durch diese spezielle Nahrung soll erreicht werden, dass sich die Steine auflösen und mit dem Urin ausgeschieden werden. Insbesondere bei immer wieder auftretenden Problemen kann eine lebenslange Diätfütterung notwendig sein.
Kalziumoxalatsteine lassen sich leider nicht durch eine Futterumstellung auflösen. Hier ist meist eine Operation notwendig, um die vorhandenen Steine zu entfernen. Anschließend kannst Du dann mit einem speziellen Diätfutter der Neubildung von Steinen entgegenwirken.
Wichtig: Gebe Deiner Katze nicht auf Verdacht ein x-beliebiges „Harnstein-Diätfutter“. Dies kann gesundheitliche Folgen haben: Während nämlich bei Struvitsteinen der pH-Wert gesenkt werden muss, entstehen Kalziumoxalatsteine bei einem zu niedrigen und somit saurem pH-Wert. Gibst Du also Deiner unter Kalziumoxalatsteinen leidenden Katze ein Diätfuttermittel, das für Struvitsteine konzipiert ist, kann dies fatal sein. Du musst also genau wissen, welche Steine vorliegen. Dies kann nur ein Tierarzt bestimmen.
Wie kann ich meiner Katze bei einer Blasenentzündung helfen?
Neben der Medikamentengabe und der Anpassung der Ernährung kannst Du Deine Katze unterstützen, indem Du dafür sorgst, dass sie viel trinkt. Ziel sollte es sein, dass sie möglichst oft Urin absetzt, um Keime und eventuell vorhandene Kristalle auszuscheiden. Ein warmes Plätzchen oder ein im Ofen aufgewärmtes Kirschkernkissen trägt ebenfalls zur Linderung bei.
Sowohl zur Prophylaxe als auch während der Erkrankung ist es wichtig, dass Katzen genug trinken.
Wichtig: Bitte experimentiere bei einer Blasenentzündung nicht eigenhändig mit Hausmitteln, sondern suche einen Tierarzt auf. In Absprache mit diesem können ergänzende alternative Methoden angewandt werden. Da sich eine Blasenentzündung jedoch durchaus auch zu einem Notfall entwickeln kann, ist eine tierärztliche Behandlung erforderlich!
Wie kann man einer Blasenentzündung bei Katzen vorbeugen?
Eine Blasenentzündung kann nicht immer verhindert werden. Allerdings kannst Du einige Maßnahmen ergreifen, um die Wahrscheinlichkeit zumindest ein wenig zu reduzieren:
- Genug trinken: Achte darauf, dass Deine Katze genug trinkt. So werden die Harnleiter „durchgespült“ und eventuell entstehende Kristalle können ausgeschieden werden. Daher sollte Deine Katze in jedem Fall (auch) Nassfutter erhalten und mittels eines Katzenbrunnens oder des Aufpeppens des Trinkwassers durch zum Beispiel einen Schuss Hühnerbrühe zum Trinken motiviert werden.
- Idealgewicht und Bewegung: Übergewicht kann Kristalle und somit Blasenentzündungen begünstigen. Achte daher auf eine schlanke Linie Deines Stubentigers. Normalgewicht ist auch für andere Krankheiten eine gute Prophylaxe. Sorge dafür, dass Deine Fellnase sich ausreichend bewegt und aktiv bleibt, auch im Alter.
- Kleinere Mahlzeiten: Füttere Deiner Katze lieber mehrmals am Tag kleinere Portionen statt einer großen Menge auf einmal. So kann die Gefahr reduziert werden, dass die im Urin gelösten Salze sich kristallisieren.
- Ausreichend Toiletten: Sind nicht genug Toiletten vorhanden, halten Katzen oftmals ein, was das regelmäßige „Durchspülen“ verhindert. Dies gilt insbesondere in Mehrkatzenhaushalten. Als Faustregel gilt: Eine Toilette pro Katze plus eine weitere. Bei zwei Katzen sind also drei Toiletten zu empfehlen.
- Saubere Toiletten: Katzen sind sehr reinliche Tiere. Ist die Katzentoilette Deiner Katze zu schmutzig, verkneift sie sich u. U. den Urinabsatz – dies kann Blasenprobleme begünstigen! Achte daher immer auf eine saubere Katzentoilette und wähle eine Streu, die Deine Katze gerne benutzt.
- Stress vermeiden: Da Stress als primäre Ursache der felinen idiopathischen Zystitis vermutet wird, ist es wichtig, diesen möglichst zu vermeiden. In Studien wurde herausgefunden, dass insbesondere Kater in Mehrkatzenhaushalten daran erkranken. Sorge dafür, dass Deine Tiere ausreichend Rückzugsmöglichkeiten haben, einen Kratzbaum, genug Toiletten sowie mehrere Futter- und Wasserschüsseln. Streit und Unruhe im Mehrkatzenhaushalt sollten vermieden werden.
Fazit
Eine Blasenentzündung ist äußerst unangenehm und schmerzhaft und erfordert in jedem Fall tiermedizinische Hilfe. Durch entsprechende Medikamente und Diätfuttermittel heilt die Entzündung in der Regel problemlos aus. Es kann sich jedoch auch ein lebensbedrohlicher Notfall entwickeln, wenn Harnsteine die ableitenden Harnwege blockieren. Daher sollte man niemals leichtfertig über Symptome einer Blasenentzündung hinwegsehen oder mit Hausmitteln experimentieren, sondern bei den ersten Anzeichen einen Tierarzt aufsuchen.
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