Um gesund und fit zu bleiben, brauchen Kaninchen vor allem vier Dinge: viel Bewegung, Artgenossen, Schutz und gesundes Futter. Ob diese Grundbedürfnisse in der Innen- oder Außenhaltung erfüllt werden, ist zunächst einmal egal. Auch im Winter können gesunde Kaninchen draußen gehalten werden. Tatsächlich vertragen sie kalte Temperaturen sogar wesentlich besser als Hitze im Sommer. Haben die Kaninchen im Außengehege einen sicheren und geschützten Stall, den sie jederzeit aufsuchen und verlassen können, ein großes und spannendes Freigehege und ihre Kaninchen-Kumpels, haben sie alles, was sie brauchen. Trotzdem solltest Du im Winter einige Anpassungen vornehmen, um Deine Langohren sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen.
Können alle Kaninchen draußen überwintern?
Kaninchen, die ganzjährig draußen gehalten werden, fangen instinktiv im Herbst damit an, sich einen Winterspeck anzufuttern, um Reserven und eine schützende „Fettschicht“ zur Verfügung zu haben, und entwickeln ein plüschiges Winterfell. So sind sie erstmal gut gewappnet für die Winter in unseren Breitengraden. Ist Dein Kaninchen gesund, fit und wohlgenährt, wird es den Winter problemlos überstehen. Ist es allerdings geschwächt, etwa aufgrund einer Krankheit oder weil es schon älter ist, sollte von der Außenhaltung im Winter abgesehen werden. Dasselbe gilt für trächtige Tiere. Es versteht sich von selbst, dass Kaninchen auch draußen niemals alleine, sondern mindestens zu zweit gehalten werden müssen. Noch wohler fühlen sie sich in größeren Gruppen.
Kaninchen sollten nicht alleine gehalten werden, das gilt auch für den Winter. Hier können sie sich gegenseitig Wärme spenden und sich zusammen im Schnee vergnügen.
Einige Kaninchenrassen können etwas schlechter mit Kälte umgehen als andere. Dazu gehören langhaarige Rassen wie Löwenkopf- und Rex-Kaninchen. Ihre Fellstruktur führt dazu, dass sie Wärme schlechter speichern können. Außerdem haben sie keine dichte Deckhaarschicht, um Regen und Schnee abzuhalten. Diese Kaninchen benötigen daher unbedingt ein überdachtes Gehege zur Überwinterung, das sie möglichst auch an den Seiten vor eindringender Nässe schützt. Der Freilauf muss nicht überdacht sein: Natürlich dürfen diese Rassen ebenfalls nach Herzenslust im Schnee toben, müssen sich jedoch jederzeit in das überdachte Gehege zurückziehen können. Außerdem solltest Du darauf achten, dass ihr Fell nicht so lang ist, dass es den Boden berührt.
Löwenköpfchen und andere langhaarige Kaninchen können Wärme aufgrund ihrer Fellstruktur schlechter speichern und brauchen daher unbedingt ein überdachtes Gehege.
Was muss ich bei der Außenhaltung von Kaninchen im Winter beachten?
Langsame Gewöhnung
Kaninchen, die ganzjährig draußen gehalten werden, entwickeln, wenn es kälter wird, ein Winterfell, das sie in der kalten Jahreszeit schützt. Hier muss also keine irgendwie geartete Gewöhnung stattfinden. Anders ist dies bei Kaninchen, die zuvor in einem beheizten Raum gelebt haben. Sie im Winter einfach nach draußen zu setzen, würde je nach Temperatur ihren Tod bedeuten. Daher solltest Du Dir bereits im Sommer überlegen, ob die Tiere den Winter drinnen oder draußen verbringen sollen. Entscheidest Du Dich für die Außenhaltung, sollten Deine Kaninchen schon im Sommer in das Außengehege umziehen, sodass sie genug Zeit haben, um sich allmählich an die kälter werdenden Temperaturen zu gewöhnen.
Wichtig: Setze Deine Kaninchen niemals bei kalten Temperaturen einfach von einem auf den anderen Tag nach draußen. Dies kann tödlich für sie enden, da sie der Kälte nichts entgegenzusetzen haben. Eine langsame Gewöhnung ist ganz wichtig!
Geschütztes Gehege
In der Natur ziehen sich die Kaninchen bei Kälte in ihre unterirdischen Baue zurück. Um den Winter gut zu überstehen, benötigen Deine Fellnasen ein möglichst geschütztes Gehege. Dieses sollte aus zwei Teilen bestehen: einem frostfreien Schutzraum, zum Beispiel einem kleinen Stall, und einem Bereich, in dem sie sich frei bewegen können. Je nach Größe des Stalls kannst Du darin entweder zusätzlich mehrere Häuschen aufstellen oder der Stall selbst dient als Schlafplatz und Rückzugsort. Hier können die Kaninchen gemeinsam kuscheln und sich gegenseitig wärmen. Durch die Körperwärme erreicht der Stall ebenfalls eine angenehme Temperatur.
Ein gut geschützter, warmer und trockener Stall bzw. Schutzraum, in den sich die Kaninchen jederzeit zurückziehen können, ist für die Überwinterung besonders wichtig.
Der Stall sollte groß genug sein, um darin zu schlafen, zu fressen und sich ein wenig zu bewegen, aber trotzdem so klein, dass er die Körperwärme gut speichert. Er muss unbedingt trocken sein und vor Regen, Schnee und Zugluft geschützt werden. Trotzdem muss eine ausreichende Luftzirkulation vorhanden sein. Achte darauf, dass Deine Tiere jederzeit genug Stroh und Heu zur Verfügung haben, um es sich kuschelig zu machen. Eine dicke Lage saugfähige Einstreu hält zusätzlich von unten warm. Du solltest täglich prüfen, dass die Einstreu nicht nass geworden ist, und verunreinigte oder feuchte Streu durch neues Material ersetzen. Sinnvoll ist es, die Temperatur in der Schutzhütte mit einem Thermometer zu überwachen. Sie sollte nicht unter 0 Grad fallen. In sehr kalten Nächten kann eine untergelegte Wärmeplatte oder eine Wärmelampe hilfreich sein. Achte jedoch unbedingt darauf, dass je nach gewählter Methode keine Brandgefahr besteht und die Kaninchen selbst entscheiden können, ob sie die Wärmequelle aufsuchen wollen oder nicht.
Zusätzlich benötigen Deine Kaninchen einen geschützten Bereich von mindestens 6 Quadratmetern für zwei bis fünf Tiere. An den Seiten kannst Du beispielsweise große Sperrholzplatten oder Planen anbringen, um Nässe und Wind abzuwehren. Zu diesem Bereich sollten die Tiere jederzeit Zugang haben, um sich durch Bewegung und Aktivität zu wärmen. Er muss so gestaltet sein, dass die Tiere nicht ausbrechen können. Umgekehrt sollten Katzen, Füchse, Marder & Co. auf keinen Fall eindringen können. Es gibt auch „fertige“ Kaninchenställe mit einem integrierten kleinen Freilauf. Versuche, diesen Bereich so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, um Deinen Tieren Beschäftigung zu bieten. Empfehlenswert sind Tonröhren, eine Buddelkiste, Äste, Baumstämme, Steine, kleine Sträucher usw. Der Boden sollte möglichst trocken sein. Als Untergrund kannst Du beispielsweise Buchenholzspäne, Kies und Stroh verwenden
Wichtig: Die Tiere dürfen niemals im Stall eingesperrt werden, dieser wirkt sonst wie eine Kühltruhe. Sie müssen jederzeit Zugang zu einem Außenbereich haben, um sich durch Bewegung aufzuwärmen und den Kreislauf anzuregen.
Freilauf
Insbesondere im Winter brauchen Kaninchen ausreichend Platz, um sich ihren Bedürfnissen entsprechend zu bewegen und sich dadurch aufzuwärmen und den Kreislauf in Schwung zu bringen. Zusätzlich zu ihrem geschützten Gehege solltest Du ihnen daher regelmäßig die Möglichkeit bieten, sich im eingezäunten Garten oder einem entsprechenden Freilauf so richtig auszutoben. Bewegung wärmt und hält fit und gesund!
Auch im Winter brauchen Deine Tiere viel Freilauf, um sich durch Bewegung aufzuwärmen und den Kreislauf in Schwung zu bringen!
Wichtig: Auch wenn es im Winter vielleicht manchmal schwerfällt, sich aus dem gemütlich-warmen Haus in die eisige Kälte zu begeben: Vergiss Deine Kaninchen nicht! Sie brauchen bei Wind und Wetter Freilauf, sonst verkümmern sie in ihrem Außengehege. Für die Gesundheit ist ordentlich Bewegung sehr wichtig.
Futter und Wasser
Eine Anpassung des Futters ist im Winter besonders wichtig, um die Kaninchen fit durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Kaninchen fangen bereits im Herbst ganz instinktiv an, sich kleine Fettpölsterchen anzufressen, die sie im Winter schützen. Unterstütze sie dabei mit viel Frischfutter, unterschiedlichen (Fett-)Saaten oder leckeren Maiskolben. Im Winter sollten Deine Kaninchen besonders energie- und fettreiches Futter erhalten. Peppe ihre Rationen an Trockenfutter, Heu und Frischfutter beispielsweise mit Sonnenblumenkernen, Wurzelgemüse und Fettsaaten auf. Frischfutter sollte in kleineren Mengen, dafür jedoch öfters gegeben werden, um zu verhindern, dass es gefriert.
Die Wasserversorgung kann im Winter ein Problem darstellen, da es natürlich ab einer gewissen Temperatur gefriert. Auf keinen Fall sollten Nippeltränken gewählt werden. Hier können sich die Kaninchen schwer verletzen, wenn ihre Zunge an der Tränke festklebt. Um das Einfrieren des Wassers in Näpfen zu verhindern, gibt es mehrere Möglichkeiten: Du kannst die Näpfe regelmäßig austauschen oder sie zum Beispiel auf eine Steinplatte stellen, die Du zuvor im Ofen aufgewärmt hast. Um ein langsameres Gefrieren zu erreichen, kannst Du einen größeren Napf wählen und Tennisbälle oder Holzstückchen hineinlegen. Durch die Bewegungen gefriert das Wasser langsamer. Eine weitere Möglichkeit sind beheizbare Näpfe mit einer Stahlummantelung als Annage-Schutz, die es zum Beispiel für Hunde gibt, oder elektronische Tränkenwärmer für Hühner. Falls Du Deinen Kaninchen eine Wärmequelle wie eine Lampe oder Heizung zur Verfügung stellst, kannst Du die Näpfe in deren Nähe platzieren, um das Gefrieren zu verhindern. In jedem Fall solltest Du täglich prüfen, dass Deine Kaninchen zu trinken haben.
Täglicher Gesundheitscheck
Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, kostet es vielleicht etwas Überwindung, doch es ist sehr wichtig, dass Du täglich mehrmals nach Deinen Kaninchen schaust, um zu bemerken, wenn es einem von ihnen nicht gut geht. Sollte eines Deiner Tiere im Winter krank werden, ist es wichtig, es nicht einfach ins Haus umzuquartieren. Der große Temperaturunterschied ist alles andere als förderlich und kann zu einer abrupten Verschlechterung des Zustands führen. Stattdessen sollte Dein Kaninchen sich in einem kühlen, trockenen und zugluftfreien Raum erholen können.
Wichtig: Für den Fall, dass ein Kaninchen krank wird und das Außengehege verlassen muss, sollte mindestens ein Tier aus der Gruppe mit umziehen, sodass es nicht alleine ist. Eine Ausnahme sind lediglich stark ansteckende Krankheiten. Halte hierzu am besten Rücksprache mit Deinem Tierarzt. Wenn genug Platz vorhanden ist, ist es sogar sinnvoll, die ganze Gruppe umzuquartieren, da sich eine Wieder-Vergesellschaftung sonst schwierig gestalten kann. Außerdem fühlen sich Kaninchen am wohlsten, wenn sie ihre gewohnten Kumpels bei sich haben.
Fazit
Die Außenhaltung von Kaninchen stellt für gesunde und fitte Tiere kein Problem dar. Sie lieben es, im Schnee zu toben, und vertragen Kälte wesentlich besser als Hitze im Sommer. Um wohlbehalten durch die kalte Jahreszeit zu kommen, brauchen sie ihre Artgenossen, einen frostfreien Schutzraum, hochwertiges Futter und viel Auslauf, um sich zu wärmen und den Kreislauf anzuregen. Fange früh genug damit an, das Außengehege winterfest zu machen. Und dann heißt es: Genießen, wie die kleinen Fellnasen im Schnee umhertollen und sich ihres Lebens freuen.
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