In 8 Schritten zum eigenen Aquarium
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In 8 Schritten zum eigenen Aquarium

Ein Aquarium einzurichten ist alles andere als ein "Hexenwerk" und auch für Anfänger geeignet. Dennoch gilt es einiges zu beachten: Schritt für Schritt musst Du eine Unterwasserwelt aufbauen, in der alles zusammen funktioniert - Fische, Pflanzen, Wasser und Licht. Wir zeigen Dir, wie Du in Deinem Aquarium einen artgerechten Lebensraum mit Fischen, Pflanzen, Wasser und Dekoration aufbaust.
Bei der Auswahl eines Aquariums sollten Anfänger eher zu einem größeren Aquarium greifen. Dadurch vermeidest Du einen der häufigsten Einstiegsfehler, nämlich ein Aquarium mit zu vielen Fischen zu besetzen. Wir empfehlen ein Aquarium mit einem Fassungsvermögen von 112 l (Maße 80 x 35 x 40 cm).

1. Schritt: Auswahl eines geeigneten Standortes und Austellen des Aquariums

Zunächst musst Du einen Standort für das Aquarium finden, der das Gewicht des gefüllten Beckens tragen kann und frei von Erschütterungen ist. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da das Aquarium ansonsten schnell veralgt. Stelle das saubere, mit klarem Wasser gereinigte Aquarium waagrecht auf eine Schaumstoffunterlage, die Unebenheiten und Erschütterungen ausgleicht.

2. Schritt: Einfüllen des Bodengrunds

Der am besten geeignete Bodengrund ist mehrmals gewaschener Quarzkies mit einer Körnung von 2 - 6 mm, der den Pflanzen Halt gibt. Um die Pflanzen mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen, mische 2/3 des Kieses mit Boden-Nährsubstrat und verteile dieses Gemisch nach hinten ansteigend auf dem Aquarium-Boden. Danach den restlichen Kies gleichmäßig darüber verteilen.

3. Schritt: Wasser

Leitungswasser ist noch kein Aquariumwasser! Es enthält Chlor sowie Schwermetalle und ist daher für den Fischbesatz schädlich. Um ein Aufwirbeln des im Becken befindlichen Bodengrundes zu vermeiden, solltest Du zunächst eine Lage Zeitungspapier darüberlegen. In die Mitte des Beckens stellst Du einen Teller oder eine Schale, auf den Du den Wasserstrahl richten kannst. Befülle ca. 1/3 des Aquariums mittels einer Gießkanne mit handwarmem Leitungswasser und lasse das Wasser vorsichtig in das Becken laufen. Wenn das Aquarium halb voll ist, kannst Du Zeitungspapier und Teller entfernen. Zum Schluss Wasseraufbereitungsmittel nach Vorschrift des Herstellers hinzufügen.

4. Schritt: Dekoration und Pflanzen

Steine, Wurzeln und Terrassen sind zum einen schöne Dekorationsmaterialien, sie dienen den Fischen vor allem aber auch als Versteck und Rückzugsmöglichkeit. Pflanzen spenden wichtigen Sauerstoff und verwerten Abfallprodukte wie Futterreste und Kot. Die Pflanzen sollten auf die Ansprüche des Fischbesatzes abgestimmt sein. Pflanze hohe Gewächse hinten ein, mittlere in die Mitte, kleine Pflanzen besetzen den vorderen Raum des Aquariums. Achte dabei darauf, dass noch ausreichend Platz für die technischen Geräte vorhanden ist. Für optische Tiefe und wirkungsvolle Stimmung sorgt eine passende Rückwandfolie.
Nach dem Einsetzen der Dekoration und Pflanzen kannst Du das restliche Leitungswasser mit Wasseraufbereitungsmitteln in das Aquarium füllen.

5. Schritt: Installation des technischen Zubehörs

Ohne Technik funktioniert kein Aquarium! Bringe in einer der hinteren Ecken des Aquariums einen Filter an, der die ständige Reinigung des Wassers sichert. Ein Heizstab in der anderen Ecke reguliert die Temperatur des Wassers. Die erforderliche Temperatur ist je nach Fischart unterschiedlich. Zur Kontrolle solltest Du an der vorderen Scheibe ein Thermometer anbringen. Eine CO2-Anlage liefert wichtiges Kohlendioxid und sorgt so für ein gesundes und prachtvolles Wachstum der Pflanzen im Aquarium.

6. Schritt: Beleuchtung

Die Beleuchtung ist wichtig, um das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen im Aquarium zu erhalten. Haushaltsbirnen eignen sich hierfür nicht! Die meisten Aquarianer greifen zu praktischen Leuchtstoffröhren, die in einer Abdeckhaube eingebaut sind. Die Beleuchtungszeit sollte täglich ca. 10 bis 12 Stunden betragen und muss den Anforderungen des Lebensraumes im Aquarium entsprechen.
Nach Anbringen der Beleuchtung kannst Du auch die restlichen technischen Geräte im Aquarium einschalten und deren Funktion kontrollieren. Wichtig: Schalte bei allen Arbeiten im Aquarium vorher die Stromquellen aus!

7. Schritt: Ruhephase

Bevor Du das neu eingerichtete Aquarium mit Fischen besetzt, muss je nach Größe des Aquariums eine Ruhephase eingelegt werden. Bei kleinen Becken liegt diese bei 8 Tagen, bei größeren Becken bei ca. 14 bis 30 Tagen.
In dieser Zeit muss sich das Leitungswasser durch biologische und chemische Prozesse, die mittels Wasseraufbereiter, Filterbakterien, Kohlendioxid, Licht und Heizung ausgelöst werden, in fisch- und pflanzenverträgliches Aquarienwasser umwandeln.

8. Schritt: Fischbesatz

Durch verschiedene Wasserprobeanalysen kannst Du nach Ablauf der Ruhephase überprüfen, ob das Aquarienwasser jetzt für die Zierfische geeignet und ungefährlich ist. Erst wenn kein Nitrit mehr im Wasser enthalten ist und auch pH-Wert und Härte des Wassers stimmen, kannst Du das Aquarium mit den Fischen besetzen.
Um die Fische vorsichtig an die Temperatur des neuen Aquarienwassers zu gewöhnen, füge nach und nach dem Wasser im Transportbeutel etwas Wasser aus dem Aquarium hinzu. Dieser Prozess dauert etwa eine halbe Stunde. Verschiedene Mittel, die dem Wasser im Transportbeutel beigefügt werden können, helfen außerdem den Stress der Fische zu reduzieren.
Wenn die Temperatur des Wassers im Transportbeutel angeglichen wurde, kannst Du die Fische vorsichtig mit einem Fangnetz herausholen und behutsam in das Aquarium einsetzen. Wichtig: Aus Hygienemaßnahmen sollte kein Transportwasser in das Aquarium fließen.
Nun kann die Pflege der neuen Unterwasserlandschaft beginnen! Damit Einsteiger viel Spaß mit dem lustigen Treiben ihrer Aquarien-Pfleglinge haben, empfehlen wir weiterführende Informationsquellen wie Videos, DVDs oder Bücher über die Aquaristik.

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