Der Boraras naevus bzw. Erdbeer-Zwergbärbling oder auch Petch Noi-Zwergbärbling zählt als gerade einmal 2 cm langer Süßwasserfisch zu den kleinsten Aquarienfischen überhaupt. Seine geringe Körpergröße hindert den Zwerg jedoch nicht daran, Deine Unterwasserwelt durch sein farbenfrohes Auftreten zu einer echten Augenweide zu machen.
Der ursprünglich in Thailand beheimatete Boraras naevus stammt aus der Gattung der Boraras und gehört zur Familie der Bärblinge (Danioidae) und zur Ordnung der Cypriniformes – also der Karpfenartigen. Die Gattung der Boraras besteht aus lediglich sechs Arten, zu deren gemeinsamen Kennzeichen neben der geringen Körpergröße von maximal 2,5 cm auch das Fehlen einer Seitenlinie zählt. Sein Körper ist langgestreckt und seitlich abgeflacht, sein Maul leicht oberständig. Zu einem besonderen Hingucker in Deiner Unterwasserwelt wird der zwergenhafte Bärbling aber natürlich durch seine extravagante und farbenprächtige Optik. Der Boraras naevus weist eine schimmernde silbrig-orange bis silbrig-rötliche Grundfärbung auf, die bei den Männchen im Brustbereich während der Paarungszeit einen türkisen Ton annehmen kann. Charakteristisch für den Zwergbärbling ist ein schwarzer Fleck auf der Körpermitte, der bei den Herren weitaus größer ausfällt als bei den Damen und außen durch einen intensiv orange bis rot gefärbten Ring umgeben wird. Zwei weitere dieser Flecken finden sich am Stiel der Schwanzflosse und am Ansatz der Afterflosse. Die Flossen selbst schimmern im Kontrast dazu transparent. Ausgewachsene Weibchen sind ein wenig größer und rundlicher als die Männchen, die wiederum häufig eine intensivere Färbung zeigen als ihr weibliches Gegenstück.
Der kleine Erdbeer-Zwergbärbling zeigt sich in Deiner Unterwasserwelt als farbenfroher aktiver Fisch!
Herkunft
Die ursprünglichen Habitate der Zwergbärblinge liegen in Asien. Dort finden sie in sumpfigen Gebieten in Sumatra, Borneo, Malaysia, Kambodscha und Thailand die für sie passenden Lebensbedingungen vor und tummeln sich bevorzugt in kleinen Gräben, Tümpeln oder Teichen, aber auch auf bewässerten Reisfeldern. Der Boraras naevus ist dabei hauptsächlich in Thailand anzutreffen.
Verhalten
Der Boraras naevus ist ein friedliebender, lebhafter und geselliger Schwarmfisch, der viel Wert auf den Kontakt mit Artgenossen legt, mit denen er gerne die ein oder andere Runde durch Deine Unterwasserwelt ziehen und die Umgebung erkunden möchte. Dafür sollte ihm in Deinem Aquarium natürlich ausreichend Platz zur Verfügung stehen. Wird es ihm zu viel, zieht der Erdbeer-Zwergbärbling sich auch gerne einmal zurück und versteckt sich zwischen den Pflanzen in Deinem Becken. Boraras naevus sind Freilaicher, sie betreiben keine Brutpflege, sondern gelten vielmehr als Laichräuber. Sollen sich Deine Zwergbärblinge dennoch vermehren, benötigst Du also ein spezielles Aufzuchtbecken, da die Aufzucht im Aquarium sich als äußerst schwierig erweist.
Fischgerechte Pflege und Unterbringung
Als Schwarmfisch sollte der Boraras naevus niemals allein, sondern immer in einer Gruppe von zumindest 10 bis 12 Artgenossen gehalten werden. Für einen Trupp dieser Größe reicht schon ein Aquarium ab einer Kantenlänge von 60 cm bzw. einem Volumen von 54 Litern – in einem Gesellschaftsbecken bzw. bei einem größeren Schwarm sollte die Dimension Deines Aquariums natürlich dem Besatz entsprechend angepasst sein. Denn auch wenn der kleine Bärbling über eine eher zwergenhafte Gestalt verfügt, gilt er doch als aktiver Schwimmer, der ausreichend Platz benötigt, um seinem Bewegungsdrang nachgehen zu können.
Der Boraras naevus schätzt die Gesellschaft und sollte daher immer in einer Gruppe von zumindest 10 – 12 Artgenossen gehalten werden.
Ein Schwarzwasser-Aquarium bietet Deinen Erdbeer-Zwergbärblingen Voraussetzungen, die denen ihrer ursprünglichen Habitate am nächsten kommen, da es die Bedingungen der tropischen Gewässer mit ihrem häufig salzarmen und weichen Wasser möglichst naturgetreu simuliert. Dein Becken sollte dementsprechend über eine Torffilterung verfügen. Da Deine Erdbeer-Zwergbärblinge ein leicht saures bis neutrales Milieu bevorzugen, sollte der pH-Wert zwischen 6 und 7 liegen. Eine Wassertemperatur zwischen 24 und 28 °C sollte ebenfalls gegeben sein. Der Torffilter sowie die Zugabe von z. B. Mandelbaumblättern tragen übrigens nicht nur zu einer Senkung des pH-Wertes bei, sondern färben auch das Wasser dunkler, sodass Deine Erdbeer-Zwergbärblinge farblich noch besser zur Geltung kommen.
Neben ausreichend freiem Platz zum Schwimmen benötigen Deine kleinen Bärblinge aber auch genügend Möglichkeiten, sich verstecken zu können. Deine Unterwasserwelt sollte daher auch über eine dichte und feingliedrige Bepflanzung an den Rändern verfügen. Da Deine Boraras naevus es gerne etwas dunkler bevorzugen, solltest Du auf einen dezenten Bodengrund achten und Schwimmpflanzen einsetzen, die die Beleuchtung Deines Aquariums ein wenig beschatten.
Als friedliche und gesellige kleine Fische lassen sich Deine Erdbeer-Zwergbärblinge auch mit anderen friedliebenden und nicht allzu großen Fischarten vergesellschaften – gerne mit anderen Bärblingen, wobei Du natürlich darauf achten solltest, dass die Mitbewohner dieselben Ansprüche an ihre Haltung stellen und sich in einem Schwarzwasser-Aquarium entsprechend wohlfühlen. Auch Zwerggarnelen dürfen in ein gemeinsames Becken mit Deinen Boraras einziehen. Da die Erdbeer-Zwergbärblinge sehr klein sind und dementsprechend auch nur über ein winziges Maul verfügen, stellen sie selbst für Junggarnelen keinerlei Gefahr dar.
Ernährung
In freier Wildbahn ernähren die kleinen Boraras sich von Zooplankton, in Deinem Aquarium erweisen sie sich als Allesfresser, die aufgrund ihrer speziellen Anatomie jedoch spezifische Anforderungen an ihre Ernährung stellen. Aufgrund des sehr kleinen Mauls solltest Du Deinen Erdbeer-Zwergbärblingen nur sehr fein geriebenes Flocken- oder Granulatfutter zur Verfügung stellen. Auch bei Frost- oder Lebendfutter solltest Du auf eine entsprechend angepasste Größe achten, damit Deine kleinen Zwergbärblinge satt werden – hier lassen sich z. B. Artemia-Nauplien oder Rädertierchen empfehlen.
Fortpflanzung und Zucht
Erdbeer-Zwergbärblinge sind Freilaicher und betreiben keine Brutpflege, sondern stehen vielmehr in dem Ruf, Laichräuber zu sein. Eine Vermehrung der kleinen Bärblinge im Aquarium selbst gilt daher als schwierig. Möchtest Du Dich bei Deinen Erdbeer-Zwergbärblingen trotzdem über Nachwuchs freuen, kann ein spezielles Aufzuchtbecken mit weichem, saurem Wasser helfen. Da die Weibchen die Eier bevorzugt zwischen feingliedrigen Pflanzen ablegen, sollte auch Dein Aufzuchtbecken üppig bepflanzt sein, um die natürlichen Bedingungen bestmöglich zu simulieren. Der Wasserstand sollte bei circa 15 – 20 cm liegen und der Bodengrund sollte auch hier möglichst dezent und dunkel gehalten werden. Um die Laichbereitschaft zu erhöhen, solltest Du dem Becken nach und nach kaltes Wasser hinzufügen, um den Wasserstand langsam zu erhöhen – ansprechendes Lebendfutter kann die Laichbereitschaft zusätzlich erhöhen. Hat das Weibchen die Eier abgelegt und das Männchen diese befruchtet, solltest Du die Elterntiere aus dem Aufzuchtbecken nehmen.
Bei paarungsbereiten Männchen schimmert der Brustfleck oft in einem türkisen Farbton.
In Abhängigkeit zur Temperatur schlüpfen die Fischlarven nach 36 – 48 Stunden. Zuerst ernähren sie sich von ihrem Dottersack, ist dieser aufgezehrt, kannst Du Deinen Fisch-Nachwuchs mit Infusorien, feinem Staubfutter oder Artemia-Nauplien füttern.
Fragen und Antworten zum Boraras naevus
1. Wie viele Erdbeer-Zwergbärblinge sollte man halten?
Aufgrund seiner geringen Körpergröße von circa 2 bis 2,5 cm erfreut der Boraras naevus sich insbesondere als Bewohner von kleinen bzw. Nano-Aquarien äußerster Beliebtheit. In ein Becken ab 54 Litern Volumen bzw. einer Kantenlänge von 54 cm kann ein Schwarm von 10 – 12 Exemplaren dieser quirligen kleinen Fische bei Dir einziehen – ein deutlich größerer Schwarm von bis zu 40 Fischen macht natürlich deutlich mehr Eindruck und bringt mehr Spaß beim Beobachten, benötigt aber selbstverständlich auch ein entsprechend größer dimensioniertes Unterwasser-Domizil.
2. Wie alt werden Erdbeer-Zwergbärblinge?
Die abenteuerlustigen Zwerge warten bei guter Pflege und fischgerechter Haltung in Deinem Aquarium mit einer erstaunlich langen Lebenserwartung auf und können bis zu sieben Jahre alt werden. Damit Deine Zwergbärblinge sich rundum wohlfühlen, benötigen sie u. a. ein gut bepflanztes Aquarium mit ausreichend Platz zum Schwimmen.
3. Wie viele Erdbeer-Zwergbärblinge sollte man zusammen halten?
Zwergbärblinge sind gesellige Schwarmfische, die auf das Zusammenleben mit ihren Artgenossen angewiesen sind, daher sollten Erdbeer-Zwergbärblinge immer in einer Gruppe von zumindest 10 Tieren, gerne mehr, in Deine Unterwasserwelt einziehen. Ein Aquarium ab einer Kantenlänge von 60 cm bzw. einem Volumen von 54 Litern bietet dabei schon einem Schwarm von 12 Zwergbärblingen ausreichend Platz zum Wohlfühlen.
Erdbeer-Zwergbärblinge sollten immer in einem Schwarm von 10 – 12 Artgenossen in Dein Aquarium einziehen.
4. Welche Fische passen gut zu Erdbeer-Zwergbärblingen?
Deine kleinen und farbenfrohen Zwergbärblinge lassen sich gut mit anderen sehr kleinen und friedliebenden Fischen vergesellschaften – gerne mit anderen Bärblingen; zudem teilen sie sich ihre Unterwasserwelt auch mit Zwerggarnelen. Gut zu wissen ist, dass Deine Zwergbärblinge aufgrund ihres winzig anmutenden Mauls auch für Junggarnelen keine Gefahr darstellen, sodass deren Population sich sorglos entfalten kann.
5. Was fressen Erdbeer-Zwergbärblinge?
Neben fein geriebenem Flocken- oder Granulatfutter freut Dein Boraras naevus sich auch über kleines Frostfutter oder Lebendfutter wie Artemia-Nauplien, Rädertierchen oder Mikrowürmer.