Steckbrief Zebrabärbling

Der bereits 1905 erstmals nach Deutschland eingeführte Zebrabärbling gehört heute quasi zum Stammpersonal der Aquaristik. Er ist selbst in dicht bepflanzten Aquarien nicht zu übersehen, denn wenn er sich wohlfühlt, ist er ständig auf Achse und bringt so jede Menge Bewegung in Deine Unterwasserwelt. Wer die Faszination eines Aquariums in vollen Zügen genießen möchte, der muss wissen, dass Zebrabärblinge ihre natürlichen Verhaltensweisen nur in einer größeren Gruppe von zumindest acht bis zehn Exemplaren an den Tag legen. Denn auch in freier Wildbahn leben die kleinen Schwarmfische in großen Familienverbänden, um sich so gut vor Feinden schützen zu können.
Zebrabärblinge werden maximal 6 cm lang, wobei die fülligeren Weibchen oft ein wenig größer sind als die schlankeren Männchen. Auch ist die Färbung der Weibchen weniger intensiv als die ihrer männlichen Gefährten. Seinen Namen verdankt der kleine Schwarmfisch seinen vier auf den Flanken verlaufenden breiten dunkelblau bis schwärzlich schimmernden Längsbinden, die sich vom Kopf bis in die Schwanzflossenbasis erstrecken. In Abhängigkeit zu den jeweiligen Lichtverhältnissen können diese Längsbinden auch silbrig oder golden schillern – auch die Kiemendeckel zeigen dieses Farbmuster. Die Rückenflosse mit einem gelben Saum ist dabei zumeist dunkel gefärbt. Die After- und Schwanzflosse zeigen sich gelb mit dunklen Streifen, alle anderen Flossen sind transparent.

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Abhängig von der Beleuchtung schimmern Zebrabärblinge in den unterschiedlichsten farblichen Nuancen.

Alle wissenswerten Informationen rund um den Zebrabärbling, dessen Herkunft, Verhalten, Ernährung und Fortpflanzung sowie Tipps zu seiner fischgerechten Unterbringung und Pflege verrät Dir unser Steckbrief. Dort findest Du auch Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Herkunft

Der wissenschaftliche Name des Zebrabärblings lautet Danio rerio bzw. synonym Brachydanio rerio. Der kleine Süßwasserfisch zählt zur Gattung der Danio und zur Familie der Karpfenartigen (Danionidae). Im Englischen wird er oft Zebra danio oder einfach nur Zebrafish genannt, sodass man manchmal auch die Bezeichnung Zebrafisch hört.
Die ursprünglichen Habitate des Zebrabärblings liegen in Asien, wo man ihn z. B. im Stromgebiet des Ganges in Pakistan, Nordindien, Süd-Nepal oder auch in Bangladesch findet. Seine bevorzugten Lebensräume bilden langsam fließende oder stehende Gewässer wie z. B. kleinere Bäche, Kanäle, Gräben, Teiche oder Reisfelder. Die heute im Handel erhältlichen Zebrabärblinge sind in aller Regel Nachzuchten, die sich im Laufe der Generationen perfekt an das Leben in einem passend für sie eingerichteten Aquarium gewöhnt haben. Die kleinen Schwarmfische erweisen sich in ihrer Haltung als eher pflegeleicht, sodass sie sich auch gut als Einsteiger-Fisch für Anfänger eignen können.

Verhalten

Zebrabärblinge sind Schwarmfische, die in ihren ursprünglichen Habitaten in großen Familienverbänden leben, um sich so vor Gefahren schützen zu können. Zebrabärblinge sind schwimmfreudige und aktive Fische, die ein dynamisches Gruppenverhalten an den Tag legen und ständig in Bewegung sind. Daher benötigen sie in Deiner Unterwasserwelt in jedem Fall ausreichend Platz und die Gesellschaft möglichst vieler Artgenossen.

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In freier Wildbahn leben Zebrabärblinge in großen Familienverbänden. Auch in Deine Unterwasserwelt sollte daher eine größere Gruppe einziehen.


Fischgerechte Unterbringung und Pflege

Hinsichtlich einer fischgerechten Unterbringung und Pflege erweisen sich Zebrabärblinge als relativ unkompliziert, sodass sie sich auch gut für Einsteiger eignen können, insofern ihnen eine ihren Bedürfnissen entsprechende Umgebung geboten wird.
In freier Wildbahn bevorzugen Zebrabärblinge langsam fließende und oft stark verkrautete Gewässer. Die perfekt eingerichtete Unterwasserlandschaft für Deine Zebrabärblinge sollte daher in jedem Fall über eine üppige Randbepflanzung mit feinfiedrigen Pflanzen wie z. B. Javamoos verfügen, aber dennoch ausreichend Schwimmraum für Deine bewegungsfreudigen Fische bieten. Die Temperatur in Deinem Becken sollte zwischen 22 und 28 °C liegen, die Gesamthärte bei 2 – 15 °dH und der pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5. Seemandelbaum-, Eichen- oder Buchenblätter können den pH-Wert in Deiner Unterwasserwelt senken und sich zudem förderlich auf das Wohlbefinden Deiner Fische auswirken.

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Eine ausreichende Bepflanzung gehört zu einer für Zebrabärblinge perfekt eingerichteten Unterwasserlandschaft.

Die geselligen Schwarmfische gelten als ausgesprochen lebhaft und aktiv, deswegen sind ausreichend Platz und die Gesellschaft möglichst vieler Artgenossen unerlässlich. Zebrabärblinge sollten daher nur in einem größeren Aquarium mit einer Kantenlänge von minimal 100 cm gehalten werden und dort in einer Gruppe von zumindest 8 – 10 Artgenossen einziehen. 
Wichtig zu wissen ist, dass Zebrabärblinge ganz ausgezeichnete Springer sind und sich in dieser Hinsicht als wahre Akrobaten erweisen können. Um zu verhindern, dass einer Deiner kleinen Schwarmfische es wagen sollte, die Umgebung außerhalb Deines Aquariums zu erkunden, solltest Du daher auf eine sichere Abdeckung achten.
Als friedlicher Fisch lässt sich der Zebrabärbling auch gut in einem Gesellschaftsbecken halten, als gern akzeptierte Mitbewohner erweisen sich z. B. Neongrüne Zwergbärblinge, Keilfleck- oder Sumatrabarben. Auch Schnecken, Kleinkrebse und Zwerggarnelen werden meist toleriert – allerdings kann Garnelennachwuchs zuweilen als Futter fehlinterpretiert werden.

Ernährung

Zebrabärblinge sind recht genügsame Allesfresser und hinsichtlich ihrer Ernährungswünsche wenig wählerisch. Sie bevorzugen zwar Lebendfutter wie z. B. Mückenlarven, Wasserflöhe oder Artemia, geben sich allerdings auch mit Frost- oder Trockenfutter zufrieden. Dennoch solltest Du bei der Wahl des Futters natürlich auf hochwertige Qualität achten und sichergehen, dass Deine Fische ausgewogen ernährt werden.

Fortpflanzung und Zucht

Zebrabärblinge sind Freilaicher, die keine Brutpflege betreiben. Die Zucht von Zebrabärblingen ist nicht ganz einfach, kann mit der richtigen Vorbereitung jedoch auch im heimischen Aquarium bzw. in einem separaten Aufzuchtbecken gelingen.
Wichtig ist, dass Du das spezielle Aufzuchtbecken mit einer großzügigen Moosschicht oder vielen feingliedrigen Pflanzen ausstattest, damit Dein Fischpärchen ausreichend Substrat vorfindet, an dem die befruchteten Eier angeheftet werden können. Ohne eine entsprechende Bepflanzung werden Deine Zebrabärblinge nämlich nicht ablaichen. Sonnenschein sowie mehrfache tägliche Fütterung mit hochwertigem Lebendfutter hingegen kann die Laichbereitschaft Deiner Fische erhöhen. Gibst Du alle paar Stunden ein wenig kaltes Wasser in das Becken oder führst Du einen Teilwasserwechsel von 50 – 60 % durch, simulierst Du so die Regenzeit und bringst Deine Fische zusätzlich in Stimmung.
Möchtest Du einen Zuchtversuch wagen, setzt Du zuerst das Weibchen in das Aufzuchtbecken, ein bis zwei Tage später solltest Du diesem abends ein bis zwei männliche Gefährten an die Seite stellen – am besten, wenn die Chancen gut stehen, dass am nächsten Tag die Sonne scheinen wird. Die Werbung und Paarung beginnt dann zum Sonnenaufgang in den frühen Morgenstunden. Das Männchen lockt seine Auserwählte dafür in das Dickicht der Pflanzen, die später als Substrat für die befruchteten Eier dienen werden. Ist das Männchen in seinem Werben erfolgreich, schmiegt sich das Pärchen eng aneinander oder das Männchen umschlingt sein Weibchen sogar. Dabei kommt es zur Abgabe der Eier und deren Befruchtung.
Danach solltest Du die Elterntiere möglichst schnell aus dem Aufzuchtbecken entfernen oder ein Laichrost einsetzen, da es sonst passieren kann, dass der Nachwuchs von den laichräuberischen Eltern verspeist wird. Die sehr kleinen Larven schlüpfen nach circa 24 – 36 Stunden und heften sich dann vorerst an Pflanzenteile oder die Scheibe des Beckens. Ist der Dottersack aufgezehrt, sollten die Larven dann mit Infusorien oder sehr feinem Tümpel- oder Staubfutter ernährt werden. Sobald die kleinen Fische nach weiteren 3 – 4 Tagen frei schwimmen, kannst Du sie dann mit Artemia-Nauplien füttern.

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Die frischgeschlüpften Larven heften sich zuerst an Pflanzen oder an den Aquarien-Scheiben fest.

Fragen und Antworten zum Zebrabärbling


1. Welche Fische vertragen sich mit Zebrabärblingen?

Da der Zebrabärbling als durchaus friedliebender Fisch gilt, lässt er sich in aller Regel auch gut mit anderen friedlichen Artgenossen vergesellschaften – so z. B. Neongrünen Zwergbärblingen, Keilfleckbarben oder Sumatrabarben. Auch das Zusammenleben mit Schnecken, Kleinkrebsen und Zwerggarnelen in einem Gesellschaftsbecken verläuft normalerweise ausgesprochen friedlich, wobei Garnelennachwuchs zwar nicht aktiv gejagt wird, sich allerdings durchaus zufällig in das Maul Deiner Zebrabärblinge verirren kann.

2. Wie lange leben Zebrabärblinge?

Wie alt werden Zebrabärblinge? Bei fischgerechter Haltung und guter Pflege können Zebrabärblinge bis zu sechs Jahre alt werden.

3. Welche Temperaturen brauchen Zebrabärblinge?

An wohlsten fühlt sich Dein kleiner Schwarm Zebrabärblinge bei einer Wassertemperatur zwischen 22 und 28 °C – niedrigere Temperaturen werden durchaus toleriert, allerdings kommt es dann nur eingeschränkt oder gar nicht zur Vermehrung. Zebrabärblinge bevorzugen einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5. Um diesen zu halten bzw. den pH-Wert in Deinem Becken zu senken, kann es hilfreich sein, einige Seemandelbaum-, Eichen- oder Buchenblätter zuzugeben, die sich zudem förderlich auf das Wohlbefinden Deiner Fische auswirken können.

4. Fressen Zebrabärblinge sich gegenseitig? Sind Zebrabärblinge aggressiv?

Zebrabärblinge sind aktive, aber friedliebende Fische, die sich nicht nur gut vergesellschaften lassen, sondern auch keine Aggression gegenüber ihren Artgenossen oder anderen Mitbewohnern in Deinem Aquarium an den Tag legen, solange all ihre Bedürfnisse angemessen erfüllt werden. Dazu zählt insbesondere die Gesellschaft von Gleichgesinnten, denn Zebrabärblinge leben in freier Wildbahn in großen Familienverbänden. Daher sollten Zebrabärblinge immer in einer Gruppe von zumindest acht bis zehn Tieren in Dein Unterwasser-Paradies einziehen. Denn werden sie z. B. nur als Paar gehalten, beginnt das deutlich schlankere Männchen, das etwas behäbigere Weibchen zu jagen, das führt nicht nur zu Stress in Deinem Aquarium, sondern kann auch damit enden, dass das gejagte Weibchen sich Verletzungen an den Flossen zuzieht. Auch wenn diese wieder verheilen und die Flossen schnell nachwachsen, sollte dies natürlich verhindert werden.

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