Dekorativ, vielseitig, anspruchslos und pflegeleicht - das Zwergspeerblatt ist eine der beliebtesten Aquarienpflanzen. Wir verraten Dir, wie Du das kleinblättrige Speerblatt am effektivsten einsetzt und dauerhaft viel Freude daran hast.
Herkunft
Das Zwergspeerblatt, wissenschaftlich Anubias barteri var. nana ist eine kleinwüchsige Varietät des Breitblättrigen Speerblatts A. barteri. Diese Variante kommt nur lokal in Kamerun vor, wird aber seit vielen Jahren für das Aquarium gezüchtet.
Aussehen und Verwendung
Wer im Frühjahr im Wald unterwegs ist, hat bestimmt schon einmal die markanten Blätter und auffälligen Blüten des Gefleckten Aronstabs gesehen. Spätestens die im Sommer von weitem sichtbaren Fruchtstände mit leuchtend roten Beeren sind unverwechselbar. Die Gattung der Speerblätter Anubias verrät optisch ihre Zugehörigkeit zur Familie der Aronstabgewächse, lebt allerdings als Sumpf- und Wasserpflanzen in Zentral- bis Westafrika. Aus einem waagrecht wachsenden Wurzelstock (Rhizom) erscheinen die einzelnen Blattstiele von etwa fünf bis acht Zentimeter Länge, auf denen jeweils ein kräftig grünes eiförmiges Blatt mit leicht gewellter Oberfläche sitzt. Die Blätter erreichen beim Zwergspeerblatt meist nicht mehr als 4 – 5 cm Länge. Da das Zwergspeerblatt besonders zu Beginn der Kultur im Aquarium ein langsames Wachstum zeigt, eignet es sich zur Begrünung des Vordergrundes, wobei darauf geachtet werden sollte, dass zwar die langen Wurzeln im Kies verankert sind, aber das Rhizom knapp über der Kiesschicht liegen sollte, da die Pflanze sonst zur Fäulnis neigen kann. A. barteri var. nana kann aber genauso gut im Mittelgrund als Aufsitzerpflanze auf Steine oder Holzwurzeln gepflanzt werden. Zunächst wird das Zwergspeerblatt mit Angelschnur oder Pflanzenkleber an der gewünschten Position fixiert, krallt sich aber mit der Zeit mit seinen Wurzeln am Stein oder Holz fest und benötigt dann keinen weiteren Halt. Schließlich eignet sich das Speerblatt auch zur Bepflanzung einer Strukturrückwand und kann dann sogar sehr oberflächennah wachsen. Egal, an welchem Standort: Bei zu starkem Lichteinfall neigt das Zwergspeerblatt dazu, zu veralgen (insbesondere Pinsel- oder Bartalgen setzen sich gerne an den Blatträndern fest). Da Anubias-Arten meist eher schattige Zonen bevorzugen, kann durch Schwimmpflanzen oder Vallisnerien für eine Abschattung gesorgt werden, ohne das Speerblatt im Wachstum zu beeinträchtigen.
Pflege
Speerblätter sind sehr genügsame Aquarienpflanzen, die mit fast allen üblichen Wasserwerten gut zurechtkommen. Sie bevorzugen wie erwähnt mäßige Beleuchtung und wachsen selbst ohne zusätzliche Düngung in vielen Fällen zufriedenstellend. Eine leichte Dünger- und CO2-Gabe resultiert aber dennoch in prächtigerem Wuchs. Ältere, größere Pflanzenstöcke verzweigen sich stark und können beachtliche Ausmaße annehmen. Leider werden diese häufig durch sich festsetzende Algenbüschel mit der Zeit unansehnlich. Amanogarnelen oder Netzpinselalgenfresser können hier gute Dienste leisten, um die Blätter sauber zu halten, ohne die Pflanze zu beschädigen. Einzelne gelbe oder veralgte Blätter können auch durch Abzwicken entfernt werden. Steht eine größere Rückschneideaktion an, weil das Zwergspeerblatt nicht mehr Deiner gewünschten Optik entspricht, so ist allerdings Vorsicht geboten: Wie auch der Aronstab enthält die Gattung Anubias Calciumoxalat-Kristalle in ihren Rhizomen, welche bei Verletzungen freigesetzt werden und möglicherweise im Aquarium zu Vergiftungen bis hin zu Verlusten bei Wirbellosen wie Garnelen führen können. Große Stöcke des Zwergspeerblatts sollten daher zum Rückschnitt aus dem Aquarium genommen werden und nach dem Beschneiden mehrere Tage in einem Eimer oder einer Wanne gewässert werden, bis mit dem beginnenden Verheilen der Schnittstellen die Pflanze gefahrlos ins Aquarium zurückgesetzt werden kann. Abgetrennte Rhizomstücke mit mindestens zwei „Augen“ (Knoten am Wurzelstock, aus denen die Blätter treiben) können übrigens zur Vermehrung des Zwergspeerblatts verwendet werden.
Fragen und Antworten zum Zwergspeerblatt:
1. Was ist beim Einpflanzen zu beachten?
Das Rhizom sollte niemals ganz mit Kies oder Sand bedeckt sein, um ein Faulen des Wurzelstocks zu verhindern. Das Einkürzen längerer Wurzeln vor dem Einpflanzen, wie es bei vielen Aquarienpflanzen empfohlen wird, ist beim Zwergspeerblatt nicht nötig, da die Wurzeln sehr robust sind und nicht leicht abknicken.
2. Für welche Fischarten eignet sich das Zwergspeerblatt besonders gut?
Da die Blätter und Rhizome des Zwergspeerblatts zu den härtesten unter allen Aquarienpflanzen zählen und wohl aufgrund ihres Calciumoxalat-Gehaltes für die meisten Fische nicht schmackhaft sind, kann die Pflanze auch gut in Aquarien mit allesfressenden Fischen oder Algenfressern gepflegt werden. Lebendgebärende oder Barben, die gerne einmal an feinfiedrigen Stängelpflanzen zupfen, lassen Anubias in der Regel unbehelligt. Ein Antennenwels lutscht zwar den Algenbelag von den Blättern des Zwergspeerblatts, wird aber normalerweise das Blatt dabei nicht beschädigen. Selbst die Tendenz vieler Buntbarsche, das Aquarium nach Ihren Vorstellungen zu gestalten und die Bepflanzung herauszureißen, verzeiht das Zwergspeerblatt – es wächst sogar freischwimmend weiter und eignet sich daher auch für relativ sterile (Auf-)Zuchtbecken. Es gibt allerdings Ausnahmen: Spezialisierte Pflanzenfresser wie große Saugwelse (z.B. Wabenschilderwels) oder Scheibensalmler können eine große Anubias-Pflanze innerhalb weniger Tage restlos vertilgen.
3. Gibt es Besonderheiten?
Das Zwergspeerblatt wächst nicht nur im Aquarium, es kann auch halbaquatisch in einem Paludarium oder sogar Feuchtterrarium zum Einsatz kommen. Die robusten Blätter wachsen bei hoher Luftfeuchtigkeit auch oberhalb des Wassers weiter. Um die Pflanze zum Blühen zu bringen, muss sie allerdings nicht emers gehalten werden: Häufig bildet sich bei älteren Pflanzstöcken auch im Aquarium der Blütenstängel mit dem markanten weißen Blütenstand eines Aronstabgewächses aus.
Es gibt neben der häufig angebotenen kleinblättrigen Anubias barteri var. nana auch eine Reihe exklusiver und relativ neuer Züchtungen: Die Variante „Petite“ zeichnet sich durch besonders winzige Blätter aus und erreicht eine Wuchshöhe von maximal 5 – 6 cm.
Anubias barteri var. nana "Petite" besitzt winzige Blätter, die einen reizvollen Kontrast zur normalen Variante bilden.
Auch Varianten mit abweichenden Blattfärbungen sind beliebt, da sich mit ihnen aufregende Akzente im Aquarium gestalten lassen. Neben dem Goldenen Zwergspeerblatt mit hellgrün-gelblichen Blättern gibt es eine „Snow White“ genannte Form mit reinweißen Blättern sowie die Variante „Pinto“ mit weiß-grün gescheckten Blättern.
Gescheckte Blätter machen Anubias barteri var. nana "Pinto" zu einem besonderen Blickfang im Aquarium.
Diese Pflanzen sind mit Ausnahme der „Petite“ deutlich anspruchsvoller als die Stammform und benötigen optimale Bedingungen für ihr dauerhaftes Wachstum.
4. Für wen eignet sich das Zwergspeerblatt?
Das Zwergspeerblatt ist eine universell verwendbare Aquarienpflanze, die vom Low-Maintenance Becken für Pflegefaule bis zum perfekten Aquascape Akzente setzen kann. Du findest sie in Deinem Kölle Zoo Markt in dekorativer Größe als Topfpflanze oder als perfekt vorkonditionierte In-vitro-Kultur.
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