Es gibt kaum etwas Schöneres, als Hunde ausgelassen durch den Schnee toben zu sehen. Doch Eis, Frost und insbesondere Streusalz sowie Rollsplitt können den sonst recht widerstandsfähigen Hundepfoten stark zusetzen. Die Folge sind rissige, wunde und schmerzende Ballen. Durch die mechanische Beanspruchung und das Lecken und Knabbern des Hundes an seinen schmerzenden Pfoten kann es zu ernsthaften Entzündungen kommen, die eine tierärztliche Behandlung erforderlich machen. Daher ist es besser, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Neben dem Meiden von stark gestreuten Wegen und scharfkantigen Untergründen kannst Du mit einfachen Pflegemaßnahmen effektiv vorbeugen und Deinem Vierbeiner einen unbeschwerten Winter bescheren.
Wunde Pfoten durch Streusalz, Splitt und scharfkantiges Eis
Besonders Stadthunde (bzw. deren Besitzer) kennen das Problem von wunden, rissigen oder gar entzündeten Hundepfoten im Winter. Die häufigste Ursache dafür sind auf den Straßen ausgebrachtes Rollsplitt und Streusalz, um diese möglichst „ausrutschsicher“ zu machen, sowie scharfkantiges Eis. Diese führen bei unseren Vierbeinern zu einer starken mechanischen Reizung der Pfoten bzw. Ballen: Es pikst und zwickt bei jedem Schritt, und die kleinen Steinchen und/oder Kristalle kleben mitsamt einer dicken Schneeschicht an den empfindlichen Ballen oder setzen sich in den Zehenzwischenräumen ab.
Streusalz und Splitt auf den Straßen können Hundepfoten im Winter stark zusetzen!
Durch das Trocknen des Salzes wird den Ballen zudem Feuchtigkeit entzogen, wodurch sie rissig, spröde und rau werden. Lecken die Vierbeiner das Salz ab, kann es zudem zu Magen-Darm-Beschwerden und – je nach Größe des Hundes und Menge des aufgenommenen Salzes – sogar zu Vergiftungen kommen.
Es ist daher sinnvoll, die Pfoten nach jedem Spaziergang auf Verletzungen und Reste von Streusalz oder Splitt zu prüfen. Außerdem sollte insbesondere im Winter auf Symptome wie vermehrtes Ablecken der Pfoten, Rötungen, Humpeln oder die plötzliche Weigerung des Hundes, weiterzulaufen, geachtet werden.
Weigert sich Dein Vierbeiner plötzlich, weiterzulaufen, humpelt oder zeigt andere Anzeichen von Schmerzen, solltest Du aufmerksam werden und die Pfoten kontrollieren.
Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, ist es sinnvoll, in der kalten Jahreszeit stark gestreute Wege grundsätzlich zu meiden und die folgenden „Schutzmaßnahmen“ zu beachten:
Sanfte Reinigung nach dem Spaziergang
Während Hunde ihre Pfoten normalerweise selbst saubermachen, ist es im Winter sinnvoll, sie dabei zu unterstützen, denn das Auflecken von Streusalzresten ist nicht nur ungesund, sondern führt bei vielen Vierbeinern zu Magen-Darm-Beschwerden.
Wasche die Pfoten Deines Lieblings daher einfach nach jedem Spaziergang kurz unter lauwarmem Wasser ab, um Reste von Streusalz oder Splitt zu entfernen, und trockne sie anschließend mit einem weichen Handtuch oder Mikrofasertuch ab. Auch feuchte Pflegetücher für Hunde können sich hierzu als praktisch erweisen.
Wichtig: Vergiss nicht die Zwischenräume der Zehen – hier sammeln sich besonders gerne Reste, die dann piksen und schmerzen. Außerdem ist die Haut hier besonders empfindlich und hat der aggressiven Salzlauge nur wenig entgegenzusetzen.
Kurzes Abwaschen in lauwarmem Wasser entfernt Streusalz, Splitt und Eis von den Pfoten.
Fell in den Zehenzwischenräumen kürzen
Es ist grundsätzlich sinnvoll, bei langhaarigen Hunden das Fell in den Zehenzwischenräumen ganz vorsichtig (!) mit einer stumpfen Schere zu kürzen. So ist die Gefahr geringer, dass sich Eisklumpen oder Streusalz daran festsetzen und in der Folge zu Problemen führen.
Pflegebalsam für die Pfoten
Um die Pfoten Deines Vierbeiners „winterfest“ zu machen, kannst Du sie regelmäßig, am besten vor und nach dem Spaziergang, mit einem Pfoten-Pflegebalsam (z. B. auf Bienenwachsbasis) oder auch mit einem hochwertigen Öl wie Arganöl einreiben. So verstärkst Du die Widerstandsfähigkeit und Geschmeidigkeit und beugst trockener Haut und Rissen vor. Achte dabei auf die Unbedenklichkeit der Inhaltsstoffe, denn es wird kaum zu verhindern sein, dass Dein Liebling auch mal etwas davon ableckt. Vermeiden solltest Du insbesondere parfümierte Salben oder Cremes, da sie die Haut zusätzlich reizen. Achte auch hier darauf, die empfindlichen Zwischenräume nicht zu vergessen.
Wann sind Hundeschuhe sinnvoll?
Was Hundeschuhe betrifft, so gilt es, das Für und Wider gegeneinander abzuwägen. Bei Verletzungen an den Pfoten sind Hundeschuhe sinnvoll, um sie vor Schmutz und im Winter besonders vor Streusalz, Eis und Schotter zu schützen. Auch bei langen Märschen auf gestreuten Straßen können Schuhe eine geeignete Schutzmaßnahme darstellen, sofern sie gut sitzen und Dein Vierbeiner daran gewöhnt ist. Demgegenüber steht die Gefahr von Druckstellen oder sogar Entzündungen, wenn die Schuhe nicht richtig passen. Achte in jedem Fall darauf, dass die Schuhe atmungsaktiv sind, um die Ansammlung von Flüssigkeit durch die Schweißdrüsen an den Pfoten zu vermeiden.
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Kleinere Wunden an den Pfoten sollten verbunden und mit einem wasserdichten Pfotenschutz vor der Salzlauge, Splitt und anderen Fremdkörpern geschützt werden.
Fazit
Streusalz, Rollsplitt und scharfkantiges Eis ziehen die empfindlichen Pfotenballen unserer Vierbeiner im Winter in Mitleidenschaft und können zu Rissen und kleinen Wunden führen, die sich schnell zu ernsthaften Entzündungen auswachsen können. Zudem sind derlei Untergründe natürlich extrem unangenehm, wenn man darauf laufen muss. Daher sollten vereiste Wege sowie mit Streusalz oder Splitt bestreute Straßen möglichst komplett vermieden werden. Um rechtzeitig intervenieren zu können, sollten die Pfoten täglich auf Risse und kleine Verletzungen kontrolliert werden. Bei Bedarf kann ein Pflegebalsam sinnvoll sein, um die Haut geschmeidig zu halten. Das Abwaschen der Pfoten nach dem Spaziergang entfernt für den Vierbeiner ungesunde Salzreste, die sie ansonsten womöglich ablecken würden. Mit ein bisschen Übung werden Dir die genannten Pflegemaßnahmen bald in Fleisch und Blut übergehen. Wenn Du Deinen Hund dabei stets mit einem Leckerli belohnst, wird er sich die winterliche Pflegeroutine gerne gefallen lassen und die Aufmerksamkeit genießen. So perfekt vorbereitet stehen vielen gemeinsamen Stunden im Schnee nichts mehr im Weg!