Mensch und Tier - Ein Leben lang

Morgens früh …
Wenn Du mit einem Haustier zusammenlebst, wird Dir an der Schilderung des folgenden Szenarios sicherlich einiges bekannt vorkommen: Es ist frühmorgens und noch reichlich Zeit, bevor das Klingeln Deines Weckers Dich in Deinen Alltag katapultieren wird. Gemütlich drehst Du Dich noch einmal um und kuschelst Dich tiefer in die Decke: Plötzlich beginnt es vor der Tür zu randalieren – es hört sich an, als würde eine Herde steinzeitlicher Mammuts Tango tanzen. Dabei ist dies nur ein erster dezenter Hinweis Deiner beiden kleinen Samtpfoten, dass die morgendliche Fütterung in exakt drei Minuten ansteht! Zu den randalierenden Katzen gesellt sich rasch der hungrige Hund, der natürlich auch gern etwas zum Frühstück hätte. Damit sein Wunsch in der Geräuschkulisse der immer lauter werdenden Katzen nicht gänzlich untergeht, beginnt er möglichst heftig, an Deiner Tür zu kratzen, damit Du ihn keinesfalls überhörst. Das ruft die an sich nachtaktiven Nager im Gehege nebenan auf den Plan, die sich in ihrer Schlummerphase gestört fühlen und durch aufgeregtes Rascheln ihren Unmut kundtun, um Hund und Katzen zur Ruhe zu ermahnen. Spätestens jetzt greifen die Wellensittiche in das Geschehen ein und begrüßen den neuen Tag mit einer vielstimmig vorgetragenen Neuinterpretation der Ode an die Freude. Die Schallwellen erreichen innerhalb von Sekunden das Aquarium, bringen Deine Neons in Wallungen und animieren diese zu einem kleinen plätschernden Wasserballett. Durch das geöffnete Fenster dringt ein aufgeregtes Wiehern Deiner Reitbeteiligung, die sich freut, dass auch heute Dein ganzes Glück der Welt auf dem Rücken eines Pferdes liegen wird!
Du möchtest aber gerade jetzt eigentlich nur noch einen einzigen winzigen Moment schlafen. Entnervt stülpst Du Dir das Kissen über die Ohren und kriechst unter die Decke. Draußen wird es plötzlich ruhig – verdächtig ruhig. Resigniert und nun doch ein bisschen besorgt stehst Du auf und öffnest die Tür. Vor der Tür liegt ein Zettel, auf dem steht: Wir sind im Urlaub!
Nach einem kurzen Moment der Fassungslosigkeit wirst Du ein wenig wütend und denkst Dir: „Sollen sie doch – die werden ja schon sehen, wie weit sie ohne mich kommen werden. Ich genieße jetzt meine Ruhe!“ Das tust Du dann auch – Du genießt den ganzen Tag lang Deine wohlverdiente und sehr langweilige Ruhe.
Ein Leben ohne Haustiere – Phase I
Die nächsten Tage genießt Du Deine Ruhe so sehr, dass Du dreimal hintereinander verschläfst. Dein Chef ist äußerst übel gelaunt und erteilt Dir eine Abmahnung – denn der Familienhamster ist unbekannt verzogen und die kleine Tochter weint seitdem ununterbrochen. Unter den Kollegen ist die Stimmung schlecht, der Bürohund bildet sich im Rahmen einer Frankreich-Reise weiter – seit heute Morgen muss stattdessen der Azubi auf der Kuscheldecke sitzen und sich streicheln lassen. Nach der Arbeit gehst Du nach Hause – dort ist es immer noch sehr still. Nach einer Woche bemerkst du, dass Deine Hose ein wenig zwickt, entnervt stellst Du den Gürtel ein Loch weiter. Die verwaiste Hundeleine an der Garderobe starrt Dich währenddessen vorwurfsvoll an. Es wird Zeit für Bewegung! Motiviert schwingst Du Dich in Ermangelung anderer Möglichkeiten auf den Drahtesel und trittst ordentlich in die Pedale, um Dich auf andere Gedanken zu bringen. Bereits beim zweiten Anstieg reißt die Kette und setzt Deinem Ausflug so ein jähes Ende. Du begutachtest den Schaden und beginnst fluchend zu schieben. Nach einigen Minuten machst Du eine kurze Pause, um durchzuatmen, und Du hörst: nichts! Kein Zwitschern, kein Flattern in den Bäumen, kein aufgeregtes Schnattern und Du fragst Dich, ob das gesamte Vogelvolk sich wohl gerade mit Willi Wellensittich in der Südsee vergnügt. In Deinen Ohren rauscht das Blut und ein wenig beschämt machst Du Dich auf den Weg nach Hause.
Nach zwei Wochen sitzt Du auf dem Sofa und naschst Vital-Kräcker für das Zwergkaninchen, während Du Dir Tier-Dokus im Fernsehen anschaust – eine sentimentale Träne kullert langsam Deine Wange herab. Du gehst in die Küche, um den Vorrat an Hunde-Leckerchen zu begutachten, und findest auf dem Tisch das Kündigungsschreiben Deines Staubsaugers: Aufgrund mehrwöchiger chronischer Unterbeschäftigung ist er nun auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung – wegen des plötzlichen Ausbleibens von Katzenhaaren gerne auch ein Haushalt mit krümelnden Kindern! Resigniert sackst Du auf den Stuhl und lauschst der emsig arbeitenden Pumpe des längst ausgetrockneten Katzenbrunnens. In der dritten Woche sitzt Du mit starrem Blick vor dem Aquarium, streichelst mechanisch das Kissen auf Deinem Schoß und glotzt ein wenig stumpfsinnig in die leere Wasserwelt. Nach vier Wochen stehst Du mehrere Stunden täglich am Fenster und hoffst sehnlich auf die Rückkehr der Urlauber – auch viele Deiner Nachbarn versammeln sich dort und schauen hoffnungsvoll nach draußen, eure bangen Blicke treffen sich dabei von Zeit zu Zeit. Du schaust ständig in Deinen Briefkasten in froher Erwartung, zumindest einen kleinen postalischen Urlaubsgruß zu erhalten, aber Du wirst enttäuscht. In der fünften Woche, Du sitzt vor der Katzentoilette und baust gerade Sandburgen aus Streu, trifft Dich so plötzlich wie ein Blitzschlag endlich die Erkenntnis: So geht das nicht weiter! Du musst etwas tun!
Ein Leben ohne Haustiere – Phase II
Voller Tatendrang gehst Du in die Offensive! Du klopfst an die Fenster Deiner Nachbarn, schnell kommt ihr ins Gespräch und innerhalb kürzester Zeit formiert sich eine mächtige Selbsthilfegruppe, die nur ein Ziel vor Augen hat: die Rückkehr der Haustiere! In euren bald täglich stattfindenden Treffen debattiert ihr ausführlich über die Wichtigkeit aller Haustiere in eurem Leben und deren individuelle Bedeutung für euch. Ihr sammelt Ideen, ihr erstellt Listen, ihr schreibt Briefe und appelliert öffentlich an eure Fellnasen, gefiederten Freunde und Aquarienbewohner, endlich zu euch zurückzukommen. Ihr schreibt, wie sehr ihr es genießt, dass sie euch Trost spenden, wenn es euch schlecht geht. Ihr erklärt, wie wichtig sie als Freunde, Wegbegleiter und Familienmitglieder sind. In blumigen Worten fasst ihr zusammen, wie schön es ist, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, wenn ihr mit eurem Hund unterwegs seid. Ihr vergesst auch nicht, zu erwähnen, wie wundervoll es ist, wenn ihr nach einem hektischen Tag gestresst nach Hause kommt, mit einem freudigen Schwanzwedeln, einem anschmiegsamen Schnurren oder einem melodischen Ständchen begrüßt zu werden. Euer Aufruf endet mit einer ausführlichen Darlegung, wie wichtig eure Haustiere für euch und euer Leben sind! Ihr startet eine großangelegte Unterschriftensammlung und schickt euren Appell in die ganze Welt.
Die Antwort lässt erstaunlicherweise nicht lange auf sich warten, bereits kurze Zeit später erhaltet ihr einen Brief. Mit zittrigen und schweißnassen Händen öffnet ihr den Umschlag und lest, was die Tiere euch geschrieben haben. Es ist nur ein einziger Satz, aber manchmal braucht es auch nicht viele Wörter: „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast.“ (Antoine de Saint-Exupéry)
Das Tier als des Menschen bester Freund
Tiere waren schon immer die treuen Begleiter des Menschen – in dem Moment, in dem der Homo sapiens/Neandertaler sich auf seine zwei Beine erhob und den ersten klaren Gedanken fasste, war der Wolf vielleicht Zeuge dieses Geschehens und beschloss, fortan ein Auge auf dieses fragile Wesen zu haben. In der Chauvet-Höhle in Frankreich findet sich ein Pfotenabdruck, der von einem Hund stammen könnte – sein Alter wird auf circa 23.000 Jahre geschätzt. Im Alten Ägypten sorgten Katzen dafür, dass die Getreidespeicher frei von Mäusen blieben, und ein mittelalterlicher Ritter wäre ohne sein Pferd sehr wahrscheinlich ziemlich aufgeschmissen gewesen usw. usw.
Bereitwillig haben wir über viele Jahrtausende alle Arten von Tieren erst in unser Leben und schließlich auch in unser Zuhause gelassen – heute dürfen sie uns trösten, aufmuntern, beschäftigen, ablenken und uns Freude bereiten. Diese Beziehung darf allerdings keine Einbahnstraße sein. In dem Moment, in dem unsere Vorfahren den Wolf eingeladen haben, sich an ihrem Feuer zu wärmen, und ihm den Rest ihrer Mahlzeit zu fressen gaben, ist eine Partnerschaft entstanden, die sich durch Geben und Nehmen auszeichnet. Denn Freunde sind immer füreinander da, und zwar ein Leben lang.
Vielleicht hat Dein Hund morgens an der Tür gekratzt, weil er ein dringendes Bedürfnis hatte, weil Du die Gassirunde am Vorabend vergessen hast? Vielleicht wollten die beiden Samtpfoten ihm nur helfen, damit ihm kein Missgeschick passiert? Vielleicht hat der Nager sich beschwert, weil seine Wasserflasche leer war und die Wellensittiche wollten ihn mit ihrem Gesang unterstützen? Vielleicht haben die Neons gezappelt, weil ihnen das Wasser zu kalt war? Und vielleicht hat das Pferd gewiehert, weil es dringend frisches Heu braucht?
Bleib nicht liegen! Steh auf und sei Dir sicher, dass es Deinen tierischen Freunden gut geht. Du hast Verantwortung – jeden Tag aufs Neue! Ein Leben lang!
Die Rückkehr der Haustiere
Ihr schaut euch an, legt den Brief der Haustiere in den Umschlag zurück und wechselt ein paar verschämte Blicke. Einer nach dem anderen kehrt ihr nach Hause zurück – auf dem Weg dorthin besorgt der Erste noch schnell einen Leuchtring, damit der Hund auch in der Dämmerung gut gesehen wird, denn sicher ist sicher. Der Zweite vereinbart noch schnell einen Termin beim Arzt, um endlich die immer wieder vergessene Impfung der Katze durchführen zu lassen. Der Dritte denkt über ein größeres Nagerheim nach – ein Freilaufgehege dazu wäre sicherlich auch schön –, und der Vierte streicht zwei Termine aus seinem Kalender, damit auch das Pferd noch heute das ganze Glück der Welt finden kann. Und Du? Du kaufst einen neuen Staubsauger, und zwar einen, der extra leise ist, damit auch Deine beiden Samtpfoten ihn lieben werden und Dein Sofa in Zukunft mit noch viel mehr Freude vollhaaren können!
Als die Menschen zu Hause ankommen, werden sie von einem freudigen Schwanzwedeln, einem anschmiegsamen Schnurren und einem vielstimmigen Lied empfangen – Freude schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum.
Da unsere Haustiere nicht nachtragend sind, leben Mensch und Tier von nun an glücklich zusammen bis an das Ende ihrer Tage!
Ein Leben lang!
Nicht vergessen: „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast.“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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