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Aquarium im Sommer kühlen
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Zwei orangefarbene Platyfische schwimmen im Aquarium
Extrem heiße Tage, Hitzewellen und tropische Nächte werden in den letzten Jahren auch in unseren Breitengraden zunehmend häufiger. Gerade in den Innenstädten dicht besiedelter Wohngegenden, in Dachgeschosswohnungen oder Häusern mit großen Fensterflächen kann es im Sommer brütend heiß werden. Mensch und Tier leiden unter den extremen Temperaturen und wünschen sich dann einfach nur ein schattiges Plätzchen oder einen kleinen Windhauch zur Abkühlung.
Doch was machen eigentlich die Bewohner in einem Aquarium, wenn die Temperaturen steigen und es ihnen zu heiß wird? Ihre Ausweichmöglichkeiten sind schließlich relativ begrenzt! Hier musst Du aktiv werden, um Deine Unterwasserlandschaft und deren Bewohner rechtzeitig und angemessen vor der Gefahr einer Überhitzung zu schützen!

Welche Mittel und Wege Dir zur Verfügung stehen, um Dein Aquarium im Sommer rechtzeitig und angemessen zu kühlen, haben wir Dir in unserem Artikel zusammengefasst.

Gefahren durch Überhitzung

Die größte Gefahr, die besteht, wenn sich die Temperatur in Deinem Aquarium schnell und signifikant erhöht, ist ein Sauerstoffmangel. Denn je wärmer das Wasser wird, umso weniger Sauerstoff kann gebunden werden und umso knapper wird dieses für Deine Fische lebenswichtige Element. Sinkt der Sauerstoffgehalt in Deinem Aquarium, merkst Du das z. B. daran, dass Deine Fische sich in höhere Wasserschichten bzw. sogar an die Oberfläche begeben, denn dort befindet sich aufgrund der Oberflächenbewegung noch mehr Sauerstoff als in den tieferen Wasserschichten.

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Steigt die Wassertemperatur in Deinem Aquarium, sinkt zugleich der Sauerstoffgehalt – achte bei höheren Temperaturen, darauf, ob Deine Fische sich in höhere Wasserschichten begeben!

Welches die ideale Temperatur für Dein Aquarium ist, lässt sich natürlich nicht pauschal festlegen und ist z. B. von der Größe und dem Besatz abhängig. Daher solltest Du vor Beginn des Sommers wissen, welche maximale Temperatur in Deinem Becken herrschen darf, damit Du dann rechtzeitig aktiv werden und Maßnahmen ergreifen kannst, die Temperatur im Notfall zu senken. Kurzfristig halten die meisten, allerdings nicht alle, Süßwasser-Aquarienbewohner auch Temperaturen von knapp über 30 °C aus, dennoch solltest Du nicht zu lange warten und lieber schnell handeln. Außerdem gilt es zu bedenken, dass die Temperatur innerhalb des Beckens höher sein kann als im umgebenden Raum und zudem schneller ansteigt – z. B. durch die Wärme, die von der Beleuchtung abgegeben wird, wenn Du noch nicht auf LEDs umgerüstet hast, oder durch die Stauwärme unter der geschlossenen Abdeckung.

Kontrolle der Wassertemperatur

Um die Temperatur in Deinem Aquarium bei großer Hitze senken zu können, stehen Dir unterschiedliche Methoden zur Verfügung, deren Einsatz jedoch stets individuell abgewogen werden sollte, da ein zu schnelles bzw. starkes Sinken der Temperatur Deinen Aquarienbewohnern schaden kann. Um dies zu verhindern, ist eine regelmäßige Kontrolle der Temperatur sinnvoll. Diese sollte im Übrigen nicht nur im Sommer, sondern am besten ganzjährig erfolgen, um z. B. sichergehen zu können, dass Deine Aquarienheizung richtig funktioniert.

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Eine regelmäßige Kontrolle der Wassertemperatur in Deinem Aquarium sollte nicht nur im Sommer obligatorisch sein.

Ab wann konkreter Handlungsbedarf besteht, hängt wie gesagt von den jeweils individuellen Bedingungen Deiner eigenen Unterwasserlandschaft ab. Generell solltest Du allerdings nicht zu lange warten, um Deiner Unterwasserwelt eine längere Hitze-Belastungsprobe zu ersparen. Als ungefährer Richtwert wird für die meisten tropischen Zierfische häufig eine Temperatur von 28 °C angesetzt – Skalare mögen es natürlich auch gerne ein wenig wärmer.

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Skalare bevorzugen wärmere Wassertemperaturen als viele andere tropische Zierfische.

Aquarium kühlen – Methoden

Bei der Absenkung der Temperatur in Deinem Aquarium hängt die Wahl der Methode natürlich auch immer vom gesetzten Ziel und der konkreten Situation ab. Steht z. B. eine längere Hitzeperiode an, bedarf es einer dauerhaften Lösung, herrscht im Becken hingegen bereits eine viel zu hohe Temperatur, muss eine schnelle, aber dennoch verträgliche Lösung her.

Die hier vorgestellten Tipps und Tricks bieten daher keine allgemeingültige Musterlösung, sondern verstehen sich als Werkzeugkasten, aus dem das jeweils passende Werkzeug individuell gewählt werden muss.

Tipp I: Sonneneinstrahlung vermeiden und Außentemperatur senken

In der heißen Jahreszeit kann es mitunter schon hilfreich sein, das Aquarium vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, um so die Wassertemperatur um einige Grade zu senken. Geschlossene Jalousien bzw. abgehängte Fenster können so einen wertvollen Beitrag leisten. Bei einem kleineren Aquarium oder einem Nano-Becken wäre es zudem eine Überlegung wert, den Standort den steigenden Temperaturen anzupassen und einen kühleren Raum zu suchen.

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Während einer Hitzeperiode kann es helfen, einen dunkleren und kühleren Standort für Dein Aquarium zu suchen oder zumindest direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern und die Fenster zu verschatten.

Auch das Senken der Umgebungstemperatur kann einen positiven Effekt auf die Wassertemperatur haben, hier können z. B. Ventilatoren oder transportable Klimageräte zum Einsatz kommen.

Tipp II: Aquarienabdeckung öffnen

Verfügt Dein Aquarium über eine Abdeckung, kann diese für die Dauer der Hitzeperiode abgenommen werden. Allerdings kann hier die Gefahr bestehen, dass einige Bewohner sich durch einen gewagten Sprung über den Rand des Beckens katapultieren – dies kann z. B. bei Hummelplatys passieren. Ein generelles Absenken der Wasseroberfläche kann dieses Risiko verringern, sollte aber gut überdacht werden. Denn ein besonders talentierter Springer könnte weiterhin entkommen und ein Absenken der Wasseroberfläche verringert natürlich auch das Gesamtvolumen und damit auch den Sauerstoffgehalt.

Tipp III: Beleuchtung reduzieren

Auch eine Reduktion der Beleuchtungszeiten bzw. deren Verschiebung in die Nacht kann unter Umständen die Senkung der Wassertemperatur unterstützen. Allerdings geben LEDs im Gegensatz zu älteren Leuchtmitteln kaum Hitze ab, sodass sich der positive Effekt hier oft in Grenzen hält. Ein Abschalten der Beleuchtung kann zudem die Photosynthese-Tätigkeit Deiner Aquarien-Pflanzen reduzieren, was zu einem gefährlichen Abfall des Sauerstoffgehaltes führen kann.

Tipp IV: Oberflächenbewegung verstärken

Eine stärkere Bewegung der Wasseroberfläche trägt durch Verdunstungskälte ebenfalls zu einem Sinken der Temperatur bei und kann zudem helfen, einer Unterversorgung mit Sauerstoff vorzubeugen. Für eine stärkere Oberflächenbewegung kann es z. B. hilfreich sein, den Filterauslass auf die Wasseroberfläche zu richten.

Tipp V: Kühlakkus, Eiswürfel und Teilwasserwechsel

Durchaus nicht unumstritten ist die Methode, Kälte direkt in das Wasser einzubringen. Dennoch kann der Einsatz von Eiswürfeln sowie Kühlakkus oder das Durchführen eines Teilwasserwechsels mit kälterem Wasser zu einem kurzfristigen Sinken der Temperatur innerhalb des Aquariums führen. Je größer das Becken ist, umso geringer ist hier jedoch der Effekt.
Insbesondere zwei Risiken ergeben sich bei dieser Methode für die Bewohner Deines Aquariums: Einerseits kann es innerhalb eines kurzen Zeitraums zu einem zu rasanten und starken Temperaturabfall kommen, sodass gesundheitliche Schäden nicht auszuschließen sind, so können z. B. Zwerggarnelen bereits auf eine Temperaturschwankung von zwei Grad mit einer Schockhäutung reagieren.

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Achte darauf, die Temperatur nicht zu schnell zu senken, denn gerade Garnelen können mit einer Schockhäutung reagieren!

Andererseits besteht die Gefahr einer Verunreinigung des Wassers, wenn sich die Eiswürfel direkt im Aquarium auflösen oder Kühlflüssigkeit aus den Akkus tritt. Um eine Kontamination einigermaßen sicher ausschließen zu können, sollten Eiswürfel und Akkus festverpackt in einen neuen Gefrierbeutel für Lebensmittel ins Wasser gegeben werden.

Tipp VI: Aquarien- und Durchlaufkühler

Aquarien- und Durchlaufkühler bieten wohl die komfortabelste, allerdings auch eine eher kostenintensive Lösung, der Überhitzung eines Aquariums vorzubeugen bzw. die Temperatur in einem Aquarium zu senken.
Aquarienkühler gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen, die zum Teil auch über ein Thermometer und eine Temperatursteuerung verfügen, sodass sie sich beim Erreichen der gewünschten Temperatur automatisch abschalten. Sie machen sich das Prinzip der Verdunstungskälte zunutze: Ähnlich wie ein Ventilator richten sie ihren Luftstrom auf die Wasseroberfläche, sodass diese in Bewegung gerät. In der Folge wird die Verdunstung verstärkt und die Temperatur des Wassers gesenkt. Bei dem Einsatz von Aquarienkühlern musst Du allerdings beachten, dass der Wasserstand in Deinem Aquarium durch die Verdunstung schneller sinkt und es dann regelmäßig mit demineralisiertem bzw. destilliertem Wasser aufgefüllt werden sollte.
Bei einem Durchlaufkühler wird das Wasser durch ein eigenes Kühlaggregat gelenkt und auf die zuvor eingestellte Temperatur heruntergekühlt. Die Vorteile dabei sind, dass der Kühleffekt deutlich höher ist als bei allen anderen Methoden und die Wassertemperatur gleichmäßig gesenkt wird.

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Mit einigen einfachen Tipps bringst Du Deine Unterwasserwelt sicher durch die heiße Jahreszeit!

Die vorgestellten Tipps geben eine Auswahl an unterschiedlichen Möglichkeiten, welche Maßnahmen dazu beitragen können, der Überhitzung Deines Aquariums vorzubeugen oder die Temperatur des Wassers maßvoll zu senken. Für welche Lösung Du Dich entscheidest, ist natürlich von verschiedenen individuellen Faktoren abhängig.

Nicht vergessen: Sauerstoffversorgung!

Steigt die Wassertemperatur in Deiner Unterwasserwelt, sinkt zugleich der Sauerstoffgehalt. Um eine Gefährdung Deiner Aquarien-Bewohner ausschließen zu können, solltest Du bei hohen Temperaturen also auch immer einen Blick auf eine ausreichende bzw. zusätzliche Sauerstoffversorgung haben.
Hier helfen nicht nur Pflanzen, die durch Photosynthese Sauerstoff einbringen, sondern auch Oxydatoren, Sprudelsteine oder Sauerstofftabletten.
Während Sauerstofftabletten nur kurzfristig zum Einsatz kommen sollten, bieten Oxydatoren und Sprudelsteine eine gute Möglichkeit der längerfristigen Unterstützung, und zwar insbesondere dann, wenn eine verstärkte Oberflächenbewegung nicht oder nur bedingt realisierbar ist.

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Achte bei steigenden Temperaturen in Deinem Aquarium auf eine ausreichende oder gegebenenfalls zusätzliche Versorgung mit Sauerstoff!

Fazit

Steigen die Außentemperaturen, steigt auch die Temperatur in Deinem Aquarium, und dies mitunter sehr schnell und stark. Zeitgleich sinkt der Sauerstoffgehalt des Wassers. Eine länger anhaltende oder extreme Hitzeperiode bedingt also einen doppelten Handlungsbedarf, um Schaden von Deiner Unterwasserwelt abzuwenden. Denn nun gilt es, die Temperatur stabil zu halten bzw. zu senken und gegebenenfalls zusätzlichen Sauerstoff einzubringen.
Um dieses Ziel zu erreichen, steht Dir eine Auswahl an unterschiedlichen Möglichkeiten zur Verfügung, die allesamt überzeugende Vorteile bieten, deren Einsatz trotzdem sorgfältig abgewogen werden sollte, um Deine Unterwasserwelt bestmöglich zu schützen.
Letztlich entscheiden die individuellen Bedingungen und die konkrete Situation darüber, welche Methode den Bedürfnissen Deines Aquariums und dessen Bewohnern am ehesten entsprechen.
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