Was brauchen Vögel im Herbst und Winter? Tipps für die kalte Jahreszeit
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Das Nahrungsangebot für unsere heimischen Wildvögel wird immer knapper. Insbesondere ohnehin seltene und scheuere Arten haben mittlerweile nicht nur im Winter, sondern ganzjährig das Problem, nicht mehr ausreichend Futter zu finden. Ursachen hierfür gibt es viele, sie alle haben gemeinsam, dass sie menschengemacht sind: Die konventionelle Landwirtschaft lässt Monokulturen entstehen, in denen Wildpflanzen keine Chance mehr haben und rigoros abgemäht werden. Gärten werden feinsäuberlich gehegt und gepflegt, vermeintliches „Unkraut“, das unzähligen Insekten und Vögeln als Nahrung dienen könnte, wird entfernt. Ganze Gärten werden mittels Beton oder Steinen komplett versiegelt. Man kann es leider nicht schönreden oder relativieren: Die natürliche Vielfalt nimmt ab. Für Wildvögel kann dies fatale Folgen haben, denn weniger Insekten und weniger heimische Pflanzen bedeuten für sie weniger Futter. 

Insbesondere im Herbst und Winter, wenn sie besonders viel Energie und somit Nahrung benötigen, um ihre hohe Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, kann dies schnell zum lebensbedrohlichen Problem werden. Die Fütterung von Wildvögeln in der kalten Jahreszeit bringt somit nicht nur Leben in den Garten oder auf den Balkon, sondern kann auch ganz aktiv dazu beitragen, dass es möglichst viele der Gartenbewohner über den Winter schaffen. Im Folgenden möchten wir für Dich zusammenfassen, worauf bei der Fütterung von Vögeln im Herbst und Winter zu achten ist und was Du sonst noch tun kannst, um Deine gefiederten Freunde in der kalten Jahreszeit zu unterstützen. 

Vögel füttern im Herbst und Winter: Worauf achten? 

Geschützter, sicherer Standort für Futterhaus oder -spender 

Zunächst einmal brauchst Du einen möglichst geschützten Standort, an dem Deine Gartenvögel ungestört und sicher vor Katzen, Raubvögeln und anderen Tieren fressen können. Ob Garten, Terrasse oder Balkon – der gewählte Platz sollte für die Vögel gut zu erreichen sein und möglichst zu drei Seiten freie Sicht bieten, sodass sie ihre Umgebung stets gut im Blick haben und bei Gefahr schnell wegfliegen können. Bäume und Hecken in unmittelbarer Nähe können als Versteck fungieren, sollten aber so weit entfernt sein, dass zum Beispiel Katzen nicht von dort aus zur Futterstelle gelangen können. Apropos Katzen: Auf diese üben Futterstellen natürlich eine magische Anziehungskraft aus, sodass dafür gesorgt werden muss, dass sie möglichst unerreichbar für den in diesem Fall nicht auf Kuscheln abzielenden Stubentiger sind. Freistehende Futterhäuser sollten daher eine Höhe von zumindest 1,5 Metern aufweisen und einen möglichst glatten Ständer haben, um ein Hinaufklettern zu erschweren. 

Beachte bei der Standortwahl auch, dass in der Nähe von Futterstellen befindliche Fenster schnell zur tödlichen Gefahr werden können, wenn die Vögel sie aufgrund von Spiegelungen nicht rechtzeitig bemerken und mit voller Geschwindigkeit dagegen fliegen. Aufkleber auf den Fensterscheiben machen diese für Vögel sichtbar, wodurch die Fensterflug-Gefahr reduziert werden kann. 

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Futterstellen sollten möglichst trocken und geschützt sein und den Vögeln Sicherheit während des Fressens bieten. 

Im Handel ist eine Vielzahl von Fütterungsvarianten erhältlich: von massiven Holzhäusern auf Ständern über Futterspender in unterschiedlichsten Ausführungen bis hin zu Halterungen für Meisenknödel oder Erdnussbutter bzw. -blocks. Neben einer sicheren Standortwahl ist bei all diesen Optionen wichtig, dass sie ausreichend Schutz vor Regen, Nässe und Schnee bieten, sodass das Futter möglichst lange trocken, sauber und genießbar bleibt.

Unter Hygiene-Gesichtspunkten sind Futterspender, die immer nur einen Teil des Futters freigeben, gegenüber Häuschen mit einer freien Fläche zu bevorzugen. Bei Letzteren können die Vögel auf dem Futter herumlaufen, wodurch dieses mit Kot beschmutzt wird. 

Abwechslungsreiche Speisekarte

Als Grundfutter eignet sich ein hochwertiges Wildvogelfutter mit unterschiedlichen heimischen Sämereien und Körnern. Hier finden fast alle körnerfressenden Vogelarten etwas, das ihnen schmeckt und zu ihrem natürlichen Speiseplan passt. Sonnenblumenkerne fressen beispielsweise fast alle Vögel gerne. Diese können geschält oder mit Schale angeboten werden. Auch Erdnussbruch ist bei den Piepmätzen sehr beliebt. Mit einem solchen Futter lockst Du vor allem Körnerfresser wie Meisen, Finken und Spatzen an. 

Sogenannte Weichfresser wie Rotkehlchen, Amseln oder Wacholderdrosseln freuen sich über Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie. Da dieses Futter schneller verdirbt, müssen nicht gefressene Reste täglich entfernt werden. 

Fettfutter komplettiert den winterlichen Speiseplan – Meisenknödel gehören hier zu den Klassikern und sind in unterschiedlichen Varianten, teils gespickt mit Insekten, Saaten oder Beeren, erhältlich. Wichtig ist es hier vor allem, auf Knödel mit Netzen zu verzichten, da sich die Vögel darin verheddern und schwer verletzen können. Meisenknödelspender, in die Knödel ohne Netz eingefüllt werden können, sind hier die sichere und zu bevorzugende Variante. 

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Meisenknödel sollten aus Sicherheitsgründen stets ohne Netz angeboten werden. 

Tipp: Du möchtest selbst Meisenknödel herstellen? Hier haben wir einfache Rezepte für Dich zusammengestellt. 

Nicht geeignet für Vögel sind (gewürzte) Essensreste und Brot. Letzteres kann im Magen stark aufquellen und schadet den Vögeln. 

Werden Futterstellen eingerichtet, spricht sich dies unter den Vögeln schnell herum und sie werden sich fortan darauf verlassen und die Plätze regelmäßig anfliegen. Daher ist es wichtig, einmal eingerichtete Futterstellen auch wirklich vom Herbst über den Winter bis zum kommenden Frühjahr aufzufüllen und die Zufütterung somit konsequent beizubehalten, um keine Probleme für die Tiere zu schaffen, wenn sie sich urplötzlich nach neuen Nahrungsquellen umsehen müssen. Dies kann im Zweifelsfall den Tod für sie bedeuten. 

Auf Hygiene achten

Hygienische Bedingungen sind bei der Wildvogelfütterung von zentraler Bedeutung, um zu verhindern, dass sich die Vögel an Futterstellen mit womöglich kursierenden Krankheiten infizieren. Im Winter ist das zwar ein geringeres Problem als in der warmen Jahreszeit, trotzdem solltest Du auf hygienische Bedingungen achten. 

Nicht gefressene Reste sowie verschmutztes oder nasses Futter müssen täglich entfernt werden. Häuschen mit einer freien Futterfläche, auf der die Vögel umherlaufen können, müssen regelmäßig gründlich mit heißem Wasser gereinigt werden. 

Wasserstelle nicht vergessen

Eine Wasserstelle für Vögel sollte auch im Winter dauerhaft angeboten werden, um die Piepmätze mit frischem Trinkwasser zu versorgen – insbesondere, wenn es so kalt ist, dass Pfützen, Tümpel oder Bäche zugefroren sind. Auch hier gilt es, darauf zu achten, dass die Vogeltränke nicht von Katzen oder anderen Tieren erreicht werden kann und stets sauber ist, das Wasser also regelmäßig gewechselt wird. 

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Wasserstellen sind auch im Winter sehr beliebt und wichtig, um die Vögel mit frischem Trinkwasser zu versorgen. 

Tipp: Ein Tennis- oder Tischtennisball in der Vogeltränke sorgt durch seine Bewegungen im Wind dafür, dass das Wasser nicht so schnell gefriert! 

Naturbelassener Garten als idealer Lebensraum 

Kritiker der Vogelfütterung geben zu bedenken, dass davon insbesondere Arten profitieren, deren Populationen nicht gefährdet oder sogar zunehmend sind, wie Meisen und Rotkehlchen. Mit einigen Ausnahmen komme die Fütterung somit nicht denjenigen Vogelarten zugute, die diese Hilfe am nötigsten brauchen würden und im Mittelpunkt der Schutzmaßnahmen stehen müssten. Es sind somit weitreichende und umfassende Schutzmaßnahmen notwendig, um den Rückgang der Populationen gefährdeter Vogelarten zu stoppen. Im Zentrum des Artenschutzes sollten daher Maßnahmen stehen, die die Vielfalt von Kulturlandschaften dauerhaft effektiv fördern, um den Vögeln einen Lebensraum zu bieten, in dem sie selbst ausreichend Nahrung und Schutz finden können. 

Auch hier kannst Du einen effektiven Beitrag leisten, indem Du für einen möglichst naturnahen Garten sorgst: In einer Umgebung mit einer Vielzahl heimischer Bäume, Sträucher, Hecken und Stauden (z. B. Vogelbeere, Weißdorn, Wilder Wein, Schwarzer Holunder, Schlehe, Vogelkirsche, Kriech-, Hunds- und Essigrose, Wegwarte, Steinklee, Wilde Karde u.v.m.) finden Vögel bis in den Winter hinein natürliche Nahrungsquellen wie Sämereien und Beeren sowie Schutz- und Versteckmöglichkeiten. 

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In einem naturbelassenen Garten finden Vögel noch lange Futter in Form von Beeren oder Sämereien. 

Verblühte Pflanzen, Samenstände, heruntergefallene Früchte, Laub und Totholz sollten wenn möglich stehen/liegen gelassen und nicht weggeräumt werden. Hier tummeln sich viele Insekten, die wiederum den Vögeln als Nahrung dienen.

Für Schutz sorgen 

Wo schlafen eigentlich Vögel, wenn es so richtig regnet oder schneit? Normalerweise bleiben sie einfach in den Ästen oder in etwas geschützteren Gebüschen sitzen und trotzen der Witterung. Dabei plustern sie sich auf, wodurch eine isolierende Luftschicht entsteht, die effektiv vor Kälte schützt. 

Vor allem sog. Höhlenbrüter, zu denen zum Beispiel Rotkehlchen zählen, nutzen jedoch auch gerne Nistkästen, um sich vor Kälte, Regen und Schnee zu schützen und dort zu schlafen. Daher solltest Du die Kästen (idealerweise nach einer Reinigung gegen Ende des Sommers, wenn die letzten Jungvögel ausgeflogen sind) hängen lassen. Sie bieten nicht nur Vögeln, sondern auch anderen Tieren wie zum Beispiel Siebenschläfern eine sichere und geschützte Versteckmöglichkeit. Im Frühjahr sollten sie dann allerdings abgenommen und sorgsam gereinigt werden, bevor die Vögel zu nisten beginnen. Versichere Dich allerdings zuvor, dass sie nicht noch besetzt sind, etwa mit Siebenschläfern samt Jungtieren.

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Nistkästen sind eine beliebte Versteck- und Übernachtungsmöglichkeit für viele Vögel und andere Tiere. 

Fazit

Leider ist seit vielen Jahren eine Abnahme der Artenvielfalt zu beobachten. Wildvögel sind dabei mit dem Problem konfrontiert, keine geeigneten Lebensräume mehr zu finden, die ganzjährig ausreichend Nahrung und Versteckmöglichkeiten bieten. Insbesondere weniger Insekten und weniger heimische Pflanzen bedeuten für unsere gefiederten Freunde eine starke Reduzierung ihres natürlichen Nahrungsangebots. Im Winter kann dies zum lebensbedrohlichen Problem werden, denn Vögel benötigen sehr viel Energie, um ihre hohe Körpertemperatur aufrechtzuerhalten und somit die kalte Jahreszeit zu überstehen. Aus diesem Grund profitieren unsere Gartenvögel von einer sinnvollen und bedarfsgerechten Unterstützung durch den Menschen. Bei der Fütterung sollte auf hygienische Bedingungen und das richtige Nahrungsangebot für Körner- und Weichfresser geachtet werden, um die Vögel mit für sie geeigneter Nahrung zu versorgen. Wenn Du Dich entscheidest, die Vögel in Deiner Umgebung zu unterstützen, solltest Du dies den kompletten Winter über machen, denn sie verlassen sich auf die entdeckten Fütterungsstellen und geraten in große Schwierigkeiten, wenn diese plötzlich nicht mehr zur Verfügung stehen. Neben der Bereitstellung von geeignetem Futter hat auch die Gestaltung des eigenen Gartens großen Einfluss auf unsere gefiederten Freunde: Bleibt dieser möglichst sich selbst überlassen, was zum Beispiel bedeutet, Laubhaufen liegenzulassen und heimische Büsche und Sträucher nicht zurückzuschneiden, sondern samt Samenständen stehen zu lassen, finden Deine gefiederten Gartenbewohner nicht nur Futter in Form von Insekten und Beeren, sondern auch Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten, die Schutz vor eisigen Temperaturen bieten.

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