Immer mehr Arbeitgeber erlauben Hunde im Büro, da diese aktuellen Studien zufolge einen positiven Einfluss sowohl auf das Arbeitsklima als auch auf die Gesundheit und Produktivität der Mitarbeitenden haben. Ein genauer Blick auf diese Entwicklung zeigt jedoch zwei Seiten einer Medaille – Hunde können den Arbeitsalltag im Büro ungemein bereichern, allerdings muss der neue Kollege auf vier Pfoten natürlich auch gut ins Team integriert werden können, um Probleme am Arbeitsplatz zu vermeiden.
Im Folgenden sollen die Vor- und Nachteile erläutert werden, die es mit sich bringt, wenn (D)eine Fellnase auf vier Pfoten zur Bürogemeinschaft dazustößt. Die Lektüre soll Dir auch eine Entscheidungshilfe bieten, ob Dein Hund das Zeug zum Bürohund hat oder er sich zu Hause wohler und geborgener fühlt! Wie Du Deinen Hund zu einem Bürohund machst, erfährst Du übrigens
hier.
Hund im Büro – Vorteile
Viele Studien untermauern inzwischen den positiven Einfluss, den ein Hund im Büro für Dich, Deine Kollegen und sogar Deinen Arbeitgeber haben kann – natürlich stellt sich aus der Perspektive Deines Lieblings auch die Frage, was er davon hat, Dich zu Deiner Arbeit begleiten zu dürfen. Diese Frage lässt sich schnell und einfach beantworten: Deine Fellnase kann so mehr Zeit mit Dir verbringen und muss dementsprechend weniger Zeit allein zu Hause auf Dich warten – das ist für euch beide sicherlich ein Zugewinn an Lebensqualität. Doch Dein Fellfreund kann noch viel mehr und davon profitieren alle Zwei- und Vierbeiner im Büro!
Bürohund-Kuscheln für die Gesundheit
Für Menschen ohne Haustier vielleicht zuerst kaum zu glauben, aber so ein Hund ist ein echter Gesundheitsexperte und weiß genau, was Mensch guttut. Für Dich ist hingegen vollkommen klar, dass ausgiebiges Kuscheln mit Deiner Fellnase glücklich machen und trösten kann – aber woran genau liegt das? Eine medizinische Perspektive bietet hier eine Antwort: Bei der Interaktion mit Deinem Fellfreund wird das sogenannte Kuschel-Hormon Oxytocin ausgeschüttet, dieses wirkt blutdrucksenkend und hilft, das Stresshormon Cortisol abzubauen. So kann die Gefahr eines Burn-Outs verringert und das Schlaganfall-Risiko gemindert werden. Ein Hund bei der Arbeit kann sich also positiv auf die Gesundheit der gesamten Bürobelegschaft auswirken. Zudem sorgen Spaziergänge mit dem Vierbeiner während der Arbeitszeit für zusätzliche Bewegung, was gerade bei Tätigkeiten im Sitzen gesundheitsfördernd sein kann.
Kuscheln für die Gesundheit, mit einem Hund funktioniert das!
Bürohund als Motivator – Work-Life-Balance im Gleichgewicht
Auch die Argumentation, dass Hunde im Büro Mitarbeiter ablenken oder sogar von der Arbeit abhalten, hat sich bisher nicht bestätigen lassen – das Gegenteil scheint sogar der Fall zu sein. Studien haben gezeigt, dass Hunde im Büro zu einem Anstieg der Produktivität führen können, da die Kollegen sich motivierter fühlen. Darüber hinaus haben Mitarbeiterbefragungen gezeigt, dass sich weniger Stress aufbaut, wenn ein Hund im Büro ist – die Mitarbeiter gaben an, dass sich ihre persönliche Work-Life-Balance so optimiert habe. Es zeigt sich also, dass ein Kollege auf vier Pfoten das Potential hat, für ein angenehmes Arbeitsklima zu sorgen, und das persönliche Wohlbefinden aller Kollegen sogar steigern kann – Arbeit und Leben liegen somit auch im Büro im Gleichgewicht.
Bürohund als Rudelführer
Hunde sind Rudeltiere, die stark mit den Menschen in ihrer Umgebung interagieren, wenn diese das zulassen. Dies kann viele Vorteile für die Kommunikationsstrukturen in Deinem Arbeitsumfeld haben: Durch Deine Fellnase interagieren und kommunizieren die Kollegen stärker und besser miteinander, was im Ergebnis zu einer effektiveren Kommunikationskultur am Arbeitsplatz führen kann. Sogar sonst eher introvertierte oder schweigsame Kollegen nutzen diese Möglichkeit und ergreifen häufiger das Wort. Du siehst, Deine Fellnase ist ein echter Alleskönner und ein Zugewinn für die Bürogemeinschaft.
Bürohund als Manager: Arbeitsklima und Unternehmensbindung
Dein Hund als Garant für Stabilität und Jobsicherheit? So viel Verantwortung möchte Deine Fellnase dann vielleicht doch nicht übernehmen, allerdings hat sich gezeigt, dass Mitarbeiter, die ihren Hund mit ins Büro nehmen dürfen, seltener den Wunsch verspüren, ihren Arbeitsplatz zu wechseln. Sie fühlen sich stärker mit dem Unternehmen verbunden. Die daraus resultierende schwächere Personalfluktuation führt dann auch zu einem besseren Arbeitsklima. Ein Bürohund ist also aus vielen Perspektiven ein guter Mitarbeiter und sollte sich bei Gelegenheit vielleicht einmal nach einer Gehaltserhöhung erkundigen.
Ein Hund im Büro kann einen durchaus positiven Einfluss auf die Arbeitsatmosphäre und die Motivation der Mitarbeitenden haben.
Hund im Büro – Nachteile
So schön es sein kann, seinen Vierbeiner auch bei der Arbeit um sich zu haben, können sich hier natürlich auch Probleme ergeben, die zu Stress und Konflikten mit Kollegen oder dem Chef führen können. Um dies zu vermeiden, ist es besser, alle Eventualitäten vorweg abzuwägen, bevor Du Deine Fellnase zum Bürohund machst.
Allergien bei Kollegen
Auch wenn Dein Vorgesetzter Dir die Erlaubnis erteilt hat, Deinen Vierbeiner mit ins Büro zu nehmen, solltest Du vorher unbedingt und ganz offen mit Deinen Kollegen über Dein Vorhaben diskutieren. Hier können sich berechtigte Hindernisse ergeben, die es erschweren oder vielleicht sogar unmöglich machen, Deine Fellnase mit ins Büro zu nehmen. Zu diesen Hindernissen können zum Beispiel Allergien bei Kollegen zählen. Hier gilt es, im offenen Gespräch alle Möglichkeiten auszuloten und die folgenden Fragen zu beantworten: Wie stark ist die Allergie Deines Kollegen ausgeprägt? Inwiefern verfügt der Arbeitsplatz über eine allergikerfreundliche Ausstattung – zum Beispiel Laminat oder Parkett statt Teppich? Reagiert Dein Kollege grundsätzlich allergisch? Viele Allergiker haben Tiere sehr gern und sind häufig sehr erfinderisch trotz Problemen, einen pelzigen Vierbeiner in ihr Leben zu lassen. Dennoch steht hier die Gesundheit Deines Kollegen natürlich im Vordergrund – egal wie groß die Sehnsucht nach einem Bürohund auf allen Seiten auch sein mag.
Leidet ein Kollege oder eine Kollegin unter einer Allergie, ist das ein Ausschlusskriterium dafür, Deinen Hund mit ins Büro zu nehmen.
Kollegen haben Angst
Dein Hund hat sicherlich ein sonniges Gemüt und ist die Sanftheit in Person! Dennoch kann es sein, dass ein Kollege in Deinem Büro Angst vor Hunden hat. Dies ist häufig ein schwerwiegender Hinderungsgrund, einen Vierbeiner mitzubringen. Wenn Du Dir sicher bist, dass Dein Hund lieb genug ist, Deinen Kollegen vom Gegenteil zu überzeugen, könnt ihr euch vielleicht zuvor einmal auf neutralem Territorium treffen und eine Eingewöhnungszeit vereinbaren? Auch könnt ihr darüber sprechen, inwiefern ein größtmöglicher Abstand zu Deinem Tier hilfreich sein könnte. Am Ende solltest Du die Entscheidung Deines Kollegen aber auf jeden Fall respektieren, um Konflikte zu vermeiden.
Kundenkontakt?
Wenn Du in Deinem Job Kontakt zu Kunden hast, gilt für diese das Gleiche wie für Deine Kollegen, sodass hier sowohl Vor- als auch Nachteile entstehen können. Ein möglicher Kundenkontakt gestaltet sich also als ein durchaus ambivalentes Kriterium, über das Du vor Deiner Entscheidung genau nachdenken solltest. Genau wie bei Deinen Kollegen kann es sein, dass Deine Kunden Angst vor Deiner Fellnase haben oder allergisch auf sie reagieren – vielleicht kann man dann den Ort des Kundenkontakts von Deinem eigentlichen Arbeitsplatz trennen? Es kann natürlich auch sein, dass Deine Kunden echte Hundeliebhaber sind und Deine Fellnase direkt zum erfolgreichen Kundenberater aufsteigt und vor Dir befördert wird!
Erziehung und Gesundheit
Hier bist Du als Experte gefragt, da Du Deine Fellnase am besten kennst. Du kannst Deinen Hund natürlich nur mit ins Büro bringen, wenn er gut sozialisiert ist und kein territoriales Verhalten an den Tag legt. Ständiges Anschlagen und lautes Bellen, sobald sich ein Kollege nähert, sind Ausschlusskriterien für den Job eines Bürohundes. Es gibt Arbeitgeber, die einen Hundeführerschein verlangen, der zeigt, dass Dein Hund eine Gehorsamsprüfung abgelegt hat. Erkundige Dich rechtzeitig, ob Du ein entsprechendes Dokument benötigst. Natürlich muss Dein Hund bei guter Gesundheit sein und darf keine Parasiten mit ins Büro bringen – hier hilft natürlich ein entsprechendes Attest des Tierarztes und ein aktueller Impfausweis als gültiger Nachweis.
Soll Dein Hund mit ins Büro kommen, muss er gut erzogen sein, um niemanden zu stören oder von der Arbeit abzuhalten.
Kollegen mögen keine Hunde!
Kaum zu glauben, aber es gibt Menschen, die einfach keine Hunde mögen. Hier liegt es an Dir, Deine Kollegen mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen vom Gegenteil zu überzeugen, ohne sie vor den Kopf zu stoßen! Lässt sich der Interessenskonflikt nicht lösen, werden aber die meisten Chefs "ein Machtwort sprechen" und gegebenenfalls das Mitbringen von Hunden an den Arbeitsplatz untersagen. In solchen Fällen solltest Du Dir eine Betreuung für Deinen Hund während der Arbeitszeit suchen. Welche Möglichkeiten es gibt, findest Du hier.
Fazit
Hunde im Büro können durchaus eine wertvolle und wundervolle Bereicherung des Arbeitsalltags sein, allerdings gilt es vorher, alle Bedingungen genau zu überdenken und dabei alle Perspektiven einzubeziehen: Fühlt Deine Fellnase sich im Büro wirklich wohl? Hast Du die Erlaubnis von Deinem Arbeitgeber, Deinen Vierbeiner mit zur Arbeit zu nehmen? Sind alle (!) Deine Kollegen einverstanden, den neuen Kollegen auf vier Pfoten in die Bürogemeinschaft zu integrieren? Hast Du ein gutes Gefühl, wenn Dein Hund Dich begleitet?
Kannst Du alle Fragen mit einem eindeutigen Ja beantworten, steht Deinem Liebling der Weg in Deine Arbeitswelt weit offen!
Falls Du Deinen Hund nicht mit ins Büro nehmen kannst oder darfst, erfährst Du
hier, wie sich Berufstätigkeit und Hund miteinander vereinbaren lassen.