Steckbrief Boston Terrier
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Fröhlich, unternehmungslustig, anhänglich und sensibel – das (und noch viel mehr) ist der Boston Terrier, liebevoll auch „Bostie“ genannt. Der hübsche Vierbeiner ist ein toller Begleithund, der sich in ganz verschiedenen Lebenssituationen zurechtfinden kann, solange er die nötige Aufmerksamkeit und Fürsorge erhält. Er bindet sich eng an seine Menschen, verpasst ungern eine gemeinsame Aktivität, hat jedoch auch gegen einen gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa nichts einzuwenden. 

In unserem Steckbrief erfährst Du alles Wichtige über den aus der gleichnamigen US-Stadt stammenden Boston Terrier. Außerdem findest Du die Antworten auf häufig gestellte Fragen. So kannst Du hoffentlich eine Entscheidung treffen, ob ihr zueinander passt und ob von nun an ein Bostie Dein Leben bereichern darf. 

Herkunft und Geschichte 

Der Name „Boston Terrier“ verrät bereits viel über die Herkunft und Geschichte des beliebten Vierbeiners und weist die im Nordosten der USA gelegene Stadt als dessen Ursprungsort aus. Seine Vorfahren stammen allerdings aus Europa: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verpaarte ein ambitionierter englischer Züchter eine Englische Bulldogge mit einem English White Terrier, einer heute ausgestorbenen Rasse. Ein Rüde des Wurfs fand sein neues Zuhause jenseits des Atlantiks in der Stadt Boston, Massachusetts, USA, genauer bei einem Herrn namens Robert C. Hooper, der seinem Gefährten den Namen „Hoopers Judge“ gab. Hoopers Judge gilt als der Urvater aller heutigen Boston Terrier. Durch Inzucht und die Einkreuzung weiterer Rassen, unter anderem der Französischen Bulldogge, wurde die Rasse fortwährend weiterentwickelt und verfeinert, um bestimmte äußere, aber auch Wesensmerkmale zu fördern. Im Jahr 1893 wurde der Boston Terrier vom US-amerikanischen Kennel Club offiziell anerkannt. In den USA gehörte der Boston Terrier seit jeher zu den beliebtesten Hunderassen überhaupt – er ist sogar der Nationalhund des Landes –, während er im Rest der Welt lange Zeit eine Ausnahmeerscheinung war. Dies hat sich jedoch mittlerweile geändert, sodass auch hierzulande die Boston-Terrier-Fangemeinde immer größer wird. 

Aussehen 

Körperbau, Größe und Gewicht

Im FCI-Rassestandard wird der Boston Terrier als „kurzhaariger Hund von ausgewogener Gesamterscheinung mit kurzem Kopf, kompaktem Gebäude und kurzer Rute“ beschrieben, der den „Eindruck von Entschlossenheit, Kraft und Aktivität mit viel Eleganz“ vermittelt. Seine Haltung ist „leicht und anmutig“. Dabei werden drei Gewichtsklassen unterschieden: 

  • Gewichtsklasse 1: unter 6,8 kg 
  • Gewichtsklasse 2: 6,8 bis unter 9 kg 
  • Gewichtsklasse 3: 9 bis max. 11,3 kg 

Die Schulterhöhe wird im Rassestandard nicht festgelegt, variiert jedoch in Abhängigkeit vom Gewicht zwischen 25 und 40 cm. 

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Boston Terrier haben kurzes Fell und werden bis zu 40 cm groß. 

Typische Erkennungsmerkmale des Boston Terriers sind sein beinahe quadratischer Kopf, die markanten Fledermausohren, die ausdrucksstarken Kulleraugen und die kurze Schnauze. Der Rassestandard legt großen Wert auf die harmonische Ausgewogenheit der Proportionen. 

Fell und Farben 

Das Fell des Boston Terriers ist kurz, glatt und glänzend. Es hat keine Unterwolle, was die Pflege relativ unkompliziert macht, aber auch dazu führt, dass der Vierbeiner bei nasskaltem Wetter schnell friert. 
In Bezug auf die Farben variiert das Fell – zugelassen sind die Farben Schwarz, Brindle (gestromt) und Seal (schwarz mit rötlichem Schimmer). Die im Rassestandard vorgesehenen weißen Abzeichen sind ausgewogen auf dem Körper verteilt. 

Charakter und Wesen 

Der Boston Terrier ist bekannt für sein lebhaftes und charmantes Wesen, das ihn zu einem hervorragenden Begleiter und Familienmitglied macht. Er liebt es, viel Zeit mit seinen Menschen zu verbringen, Abenteuer zu erleben und aktiv am Alltag teilzunehmen. Aufgrund seiner fröhlichen Natur wird der Vierbeiner oftmals als „Clown“ unter den Hunden beschrieben und bringt garantiert jede Menge Lebensfreude in die eigenen vier Wände. Wenngleich der Boston Terrier stets für gemeinsame Aktivitäten zu haben ist und dabei sehr viel Energie und Tatendrang an den Tag legt, ist er durchaus auch mal mit weniger zufrieden. 

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Boston Terrier sind aktive, fröhliche und mutige Hunde, die es lieben, mit ihren Menschen unterwegs zu sein und Abenteuer zu erleben. 

Trotz ihrer geringen Größe besitzen Boston Terrier ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und lassen sich nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen. Um ihre Familie zu beschützen, legen sie durchaus ein gewisses Maß an Wachsamkeit an den Tag – als aggressiv erweisen sie sich dabei nicht, geben allerdings durch Bellen Bescheid, wenn sich ihrer Meinung nach etwas Ungewöhnliches abspielt. 

Boston Terrier sind darüber hinaus für ihre erstaunliche Sensibilität und Feinfühligkeit bekannt und gehen enge Bindungen mit ihren Menschen ein. Da sie ausgesprochen sozial und gesellig sind, bleiben sie ungern allein und brauchen engen Anschluss an ihr menschliches Rudel. 

Aufgrund ihrer hohen Intelligenz und schnellen Auffassungsgabe sind Boston Terrier recht leicht zu erziehen und zu trainieren, sodass sie sich auch für Anfänger in der Hundehaltung eignen können. Der Besuch einer Hundeschule ist insbesondere bei wenig Vorerfahrung in jedem Fall anzuraten, um das Einmaleins der Hundeerziehung zu erlernen und Fehler von Beginn an zu vermeiden. 

Passt ein Boston Terrier zu mir? Wie muss er gehalten werden? 

Auslauf 

Trotz seiner geringen Größe ist der Boston Terrier ein kleines Powerpaket mit viel Energie und großem Bewegungsdrang. Er benötigt zwar keine kilometerlangen Märsche, um ausgelastet zu sein, möchte aber doch jeden Tag mit seinen Menschen aktiv sein, die Gegend erkunden, Hundefreunde treffen, spielen und rennen. Spaziergänge in abwechslungsreichen Umgebungen, gemeinsame Spielzeiten im Park oder auch die Teilnahme an Hundesportarten (z. B. Agility oder Dog Dancing) – der Boston Terrier ist für allerlei Aktivitäten zu haben und zeigt dabei, was in ihm steckt. Nicht umsonst wird er auch als „big dog in a small package“ bezeichnet – sinngemäß übersetzt könnte man vielleicht sagen: „klein, aber oho“. 

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Boston Terrier sind sehr bewegungsfreudig und verspielt. 

Neben der körperlichen Bewegung sollte auch die mentale Auslastung nicht zu kurz kommen, denn Boston Terrier sind ausgesprochen intelligent und lernfreudig. Um keine Langeweile aufkommen zu lassen und die Fellnasen entsprechend ihren Bedürfnissen auszulasten, eignen sich zum Beispiel Tricktraining, interaktive Spielzeuge oder Schnüffelspiele. Diese fördern die Problemlösefähigkeit und die Konzentration und tragen außerdem dazu bei, die Bindung zwischen Hund und Mensch zu stärken. 

Ernährung 

Wie bei allen Hunden ist auch beim Boston Terrier eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung von zentraler Bedeutung für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Ob Du Dich für Trockenfutter, Nassfutter, BARF oder eine andere Fütterungsvariante entscheidest, bleibt Dir und den geschmacklichen Vorlieben Deiner Fellnase überlassen. Auf welche Aspekte Du jedoch unbedingt achten solltest, haben wir in unserem Artikel "Welches Hundefutter ist das beste?" für Dich zusammengefasst. 

Da Boston Terrier zu Übergewicht neigen können und dieses erhebliche negative Folgen für die Gesundheit haben kann, ist es wichtig, die Futtermenge sorgsam im Blick zu haben. Darüber hinaus leiden nicht wenige Bosties unter einer Futtermittelunverträglichkeit, weshalb entsprechende Symptome (z. B. Durchfall, weicher Kot, mattes Fell, Bauchschmerzen, Juckreiz, Ohrenentzündungen) tierärztlich abgeklärt werden müssen. 

Pflege 

Das kurze Fell des Boston Terriers ist äußerst pflegeleicht. Da er keine Unterwolle besitzt, ist es völlig ausreichend, ihn hin und wieder mit einem Pflegehandschuh zu bürsten, um lose Haare zu entfernen und die Hautgesundheit zu fördern. Bürsten mit harten Metallborsten sollten nicht verwendet werden, da das kurze Fell des Bosties der darunterliegenden Haut kaum Schutz bietet. 

Eine Besonderheit stellen die Falten an Augen und Nase dar, die regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden sollten, um die Ansammlung von Schmutz sowie Entzündungen zu vermeiden. Hierzu eignen sich weiche Kosmetiktücher. Hin und wieder ist die Verwendung einer rückfettenden Creme zu empfehlen, um die Haut geschmeidig zu halten. 

Auch der Zahngesundheit sollte ein besonderes Augenmerk zukommen, da Bosties zu Zahnproblemen neigen – empfehlenswert ist regelmäßiges Zähneputzen mit einer Hundezahnbürste und -paste. Darüber hinaus sollten die Ohren von Zeit zu Zeit kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden, um Infektionen vorzubeugen. Weitere Infos zum Thema Hundepflege findest Du hier

Typische Erkrankungen 

Grundsätzlich sind Boston Terrier sehr widerstandsfähige und robuste Hunde. Es gibt allerdings einige Erkrankungen, die gehäuft vorkommen können, zu diesen zählen u. a. eine lockere Kniescheibe (Patellaluxation), Atemprobleme infolge der Kurzköpfigkeit (Brachycephales Syndrom) sowie Analbeutelentzündungen. 

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Im Vergleich zu anderen Hunden haben Boston Terrier eine kurze Schnauze und einen rundlichen Kopf, was durchaus mit gesundheitlichen Problemen verbunden sein kann. 

Auch die folgenden Erkrankungen treten beim Boston Terrier relativ gesehen häufiger auf: 

Zahnbeläge und Zahnstein: Aufgrund ihrer verkürzten Schnauze stehen die Zähne beim Boston Terrier relativ eng beieinander, wodurch die Entstehung von Zahnbelägen und Zahnstein begünstigt wird. Dies kann sich zu einem ernsthaften gesundheitlichen Problem entwickeln, weshalb das Thema Zahnpflege beim Boston Terrier besonders relevant ist. Es ist empfehlenswert, bereits im Welpenalter spielerisch mit der Zahnpflege zu beginnen und dem Vierbeiner regelmäßig die Zähne zu putzen und Kauartikel zur Zahnreinigung anzubieten. 

Futtermittelunverträglichkeiten: Intoleranzen gegenüber bestimmten Nahrungsbestandteilen sind beim Boston Terrier relativ häufig. Diese machen sich z. B. durch Kratzen, schuppiges Fell, Durchfall, Blähungen oder Ohrenentzündungen bemerkbar. 

Hornhautverletzungen und -geschwüre: Wegen ihrer großen Augen sind Bosties anfällig für Hornhautprobleme. Anzeichen wie Tränenfluss oder Zukneifen des Auges sollten daher stets Anlass für einen Tierarztbesuch sein. 

Häufig gestellte Fragen zum Boston Terrier

Ist ein Boston Terrier ein Familienhund? 

Absolut! Boston Terrier wurden und werden als Begleithunde gezüchtet. Sie brauchen die enge Anbindung an ihre Familie, um sich wohlzufühlen. Besonders auffällig ist die Begeisterung des Boston Terriers für Kinder. Mit ihnen hat er die Freude an Spiel und Action gemeinsam. Gleichwohl musst Du als Erwachsener natürlich dafür Sorge tragen, dass die Kinder entsprechend umsichtig mit ihm umgehen. Mehr zum Thema Kinder und Hunde findest Du hier.

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Boston Terrier binden sich eng an ihre Familie und bleiben ungern allein. 

Ist der Boston Terrier ein guter Anfängerhund?

Ein Boston Terrier kann sich durchaus auch für Anfänger in der Hundehaltung eignen, denn die Hunde gelten als gut erziehbar und lernwillig. Der Besuch einer Hundeschule ist insbesondere für Neulinge empfehlenswert, um typische „Anfängerfehler“ zu vermeiden und das Einmaleins der Hundeerziehung zu erlernen. 

Wie viel kostet ein Boston Terrier? 

Die Kosten für einen Boston-Terrier-Welpen bei einem seriösen Züchter liegen zwischen 1000 und 2000 Euro. Das ist zwar ein stolzer Preis, allerdings solltest Du bereit sein, diesen zu investieren, denn (deutlich) günstigere Angebote lassen häufig auf eine nicht tiergerechte Zucht schließen. Bei einem seriösen Züchter kannst Du dagegen sicher sein, dass er auf die Gesundheit seiner Schützlinge besonderen Wert legt und sich auch um eine frühzeitige Sozialisation kümmert.

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