
„Der arme Hamster“, denkst Du Dir und beobachtest Dein Fellknäuel dabei, wie es alleine seine Runden im dreht, alleine Vorräte ins Haus schafft, alleine Gänge buddelt und alleine schläft. Wäre es nicht schön, wenn er, wie andere Nagetiere auch, einen Partner hätte, mit dem er all das teilen könnte? Wäre Dein Hamster dazu in der Lage, würde er entsetzt die Augen aufreißen und antworten: Ein Artgenosse? Für immer? In MEINEM Zuhause? Bloß nicht! Anders als die meisten anderen Nagetiere, die unbedingt dauerhafte Sozialpartner brauchen, sind Hamster in der Regel Einzelgänger, die nicht im Traum auf die Idee kommen würden, ihr schönes Gehege und ihr leckeres Futter mit jemand anderem zu teilen! Auch bei Hamstern gilt, wie allgemein in der Tierhaltung: Man sollte sich immer anschauen, wie die entsprechenden Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum leben. Das Ziel sollte es sein, so viele ihrer natürlichen Bedürfnisse zu erfüllen wie möglich. Dies ist vor allem auch bei der Frage nach einer potenziellen Vergesellschaftung sehr wichtig, denn je nach Tierart können ansonsten Vereinsamung oder dauerhafte blutige Auseinandersetzungen bis hin zum Tod eines Tieres die Folge sein.
Mittelhamster sind strikte Einzelgänger
Für die Heimtierhaltung spielt nur eine Mittelhamsterart eine Rolle – der Syrische Goldhamster und seine langhaarige Zuchtform, der Teddyhamster. Der Syrische Goldhamster kommt natürlicherweise im Grenzgebiet von Syrien und der Türkei vor und bewohnt dort hauptsächlich die Hochebene von Aleppo, welche historisch eine karge Steppenlandschaft darstellt, während heute viele Flächen landwirtschaftlich genutzt werden. An diese veränderten Bedingungen hat sich das Verhalten des Goldhamsters allerdings noch nicht angepasst: Er benimmt sich weiterhin so, als wäre Nahrung fast das ganze Jahr knapp und Schutz in der Steppe Mangelware. Jeder Artgenosse stellt daher einen Konkurrenten um das eigene Futter und den eigenen Bau dar – und muss entsprechend rabiat vertrieben werden. Männchen untereinander neiden sich auch den Zugang zum Weibchen und tolerieren sich daher in keinem Fall. Lediglich ein paarungsbereites Weibchen ist im Revier des Männchens kurzzeitig willkommen und umgekehrt. Aber bereits nach erfolgreicher Paarung endet das Sozialbedürfnis des Hamsters wieder und der Partner wird verjagt.
Mittelhamster wie Gold- und Teddyhamster fühlen sich nur alleine wohl und dulden keine Artgenossen in ihrem Revier.
Wichtig: Gold- und Teddyhamster sind nach der Geschlechtsreife strikte Einzelgänger. Bei Züchtern bzw. im Zoofachhandel in Gruppen gehaltene Tiere sind noch nicht geschlechtsreif und daher noch miteinander verträglich. Dies ändert sich jedoch schnell mit zunehmendem Alter und der nahenden Geschlechtsreife!
Daher sollten Goldhamster auch in der Heimtierhaltung unbedingt alleine und nicht in Gruppen gehalten werden. Sie verteidigen ihr Revier vehement und hartnäckig, andere Tiere werden nicht geduldet. Bei zwei in einem Gehege gehaltenen Gold- oder anderen Mittelhamstern bedeutet dies, dass einer von beiden das Nachsehen haben wird. Der ranghöhere und stärkere Hamster wird versuchen, ihn zu vertreiben, auch mit Bissen. Da der unterlegene nicht weit fliehen kann, enden diese Auseinandersetzungen fast immer tödlich, wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird. Dies lässt sich nur vermeiden, wenn Gold- und Teddyhamster konsequent alleine gehalten werden. Dein Hamster wird einen Artgenossen nicht vermissen, ganz im Gegenteil: Selbst Hamster, die im selben Raum in unterschiedlichen Gehegen gehalten werden, erzeugen bei den Tieren Stress, weil sie sich riechen und hören können. Daher gilt: Mittelhamster wie Gold- und Teddyhamster dürfen unter keinen Umständen mit Artgenossen (und selbstverständlich auch nicht mit anderen Hamster- oder Tierarten) in einem Gehege gehalten werden.
Aber Zwerghamster sind doch Gruppentiere, oder?
Bei Zwerghamstern wie Dsungaren, Roborowski oder Campbell hört und liest man immer wieder, dass eine Gruppenhaltung unter bestimmten Umständen möglich sei, da sie auch in der Natur häufig in Familienverbänden zusammenleben. Hier muss jedoch ein „Aber“ angebracht werden. Zwar ist es richtig, dass die Elterntiere oftmals – ja nach Art – zusammen bis zu zwei Würfe aufziehen und während dieser Zeit gemeinsam in einem Bau leben. Dies allerdings in der Regel nur so lange, bis die Jungen flügge sind und sich ein eigenes Revier suchen. Auch dieses Zusammenleben ist daher zeitlich begrenzt und nicht von Dauer. Außerdem können sie sich bei Streitereien in ihren riesigen Bauen jederzeit aus dem Weg gehen. In der Heimtierhaltung ist es kaum möglich, die erforderlichen Voraussetzungen für eine funktionierende Gruppenhaltung zu schaffen, daher raten wir davon ab.
Wichtig: Die Gefahr, dass es zu (tödlichen) Auseinandersetzungen und massivem Stress für die Tiere kommt, ist weitaus größer als die Wahrscheinlichkeit, dass sie glücklich und zufrieden in der Gruppe leben.
Wenn überhaupt ist eine Gruppenhaltung von Roborowski-, Campbell- und Dsungarischen Zwerghamstern nur unter folgenden Voraussetzungen möglich:
- Das Gehege ist ausreichend groß, das heißt, mindestens doppelt so groß wie für einen einzigen Hamster.
- Die Tiere sind entweder gleichgeschlechtliche Wurfgeschwister oder Mutter und Tochter und waren noch nie voneinander getrennt.
- Der Besitzer ist hamstererfahren und kann die Verhaltensweisen genau einschätzen und einen sich anbahnenden Streit so früh erkennen, dass es zu keinen (tödlichen) Verletzungen kommt, indem er die Tiere rechtzeitig trennt.
- Bei Bissen müssen die Tiere sofort getrennt werden. Dazu muss jederzeit ein Gehege als Ausweichmöglichkeit vorhanden sein.
- Im Gehege müssen mehrere Häuser und Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Ebenso muss es mehrere Futter- und Wassernäpfe geben.
- Die Hamster dürfen nie – auch nicht für kurze Zeit – getrennt werden. Dies gilt zum Beispiel für Tierarztbesuche, Auslauf, Reinigung des Geheges etc. In so einem Fall würde der gemeinsame „Gruppengeruch“ verloren gehen und anschließend der Mitbewohner nicht mehr als „Freund“ erkannt.
Ob man den Tieren mit der Gruppenhaltung einen Gefallen tut, ist jedoch mehr als fraglich. Sie können sich in der Heimtierhaltung nicht ausreichend aus dem Weg gehen, was meist mit großem Stress verbunden ist, da durch den Artgenossen permanent Gefahr droht. Daher raten wir davon ab und empfehlen, auch Zwerghamster einzeln zu halten. Von der Vergesellschaftung erwachsener, einander unbekannter Zwerghamster ist in jedem Fall abzusehen, denn dies funktioniert im Grunde nie.
Die Gruppenhaltung von Zwerghamstern ist ebenfalls nicht zu empfehlen!
Übrigens: Der Chinesische Streifenhamster zählt zwar ebenfalls zu den Zwerghamstern, er ist jedoch ebenso ein strikter Einzelgänger wie etwa Goldhamster. Hier sollte eine Gruppenhaltung in keinem Fall versucht werden.
Fazit
Gold-, Teddy- und andere sogenannte „Mittelhamster“ sind von Natur aus Einzelgänger, die nur zur Fortpflanzung Artgenossen treffen und diese außerhalb der Paarungszeit nicht akzeptieren. Daher solltest Du sie unbedingt alleine halten, um (tödliche) Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Zwerghamster wie der Dsungarische Zwerghamster, der Roborowski und der Campbell leben in der Natur häufig in Familienverbänden zusammen. In der Heimtierhaltung ist es nicht oder kaum möglich, die Voraussetzungen für eine funktionierende Gruppe zu schaffen, daher raten wir davon ab, Zwerghamster in der Gruppe zu halten. Auch sie fühlen sich alleine am wohlsten.
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