Seine auffällige und farbenfrohe Zeichnung macht den Königs-Feenbarsch (Gamma loreto) zu einem beliebten Zierfisch für Meerwasser-Aquarien. Aufgrund seiner eher geringen Körpergröße von maximal 10 cm eignet er sich dabei auch schon für kleinere Becken mit einem Volumen zwischen 200 und 300 Litern. Mit einem Paar Königs-Feenbarschen zieht ein Hauch von Exotik in extravagant Violett bis feurig Rot in Deine Unterwasserwelt ein!
Der Vorderkörper des schmucken Fisches ist violett bis lila gefärbt, und zur Schwanzflosse hin verläuft der Farbton schuppenweise ins Gelbe. Diese markante schuppenweise Färbung ist zudem das deutlichste Merkmal, den Gramma loreto von dem Gramma brasiliensis zu unterscheiden – beide Fische sehen sich zwar sehr ähnlich, aber der brasilianische Feenbarsch weist einen fließenden Farbverlauf auf – und während der Gramma loreto überall im Karibischen Meer beheimatet ist, ist der Gramma brasiliensis nur endemisch an der Küste Brasiliens verbreitet.
Über die Augen des Königs-Feenbarsches verlaufen schwarze Streifen und die Rückenflosse ziert ein schwarzer Punkt als Erkennungsmerkmal – ausgewachsen beträgt die Größe des Fisches circa 8 – 10 cm, im Aquarium kann der Gramma loreto bei guter Pflege mit einer Lebenserwartung von bis zu 5 Jahren rechnen.
Leicht zu verwechseln, aber die markante schuppenweise Färbung hilft, den Gramma loreto vom Gramma brasiliensis zu unterscheiden.
Im Sinne des Arten- und Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit solltest Du darauf achten, dass die Königs-Feenbarsche, die in Deine Unterwasserwelt einziehen, aus Nachzuchten stammen, um die Bestände in ihren ursprünglichen Habitaten zu schützen. Nachzuchten sind zudem in aller Regel robuster und besser an das Leben im heimischen Aquarium angepasst.
In unserem Steckbrief haben wir Dir alle wissenswerten Informationen zu Herkunft, Verhalten, fischgerechter Unterbringung, Pflege, Ernährung und Fortpflanzung des Königs-Feenbarsches zusammengefasst und geben Dir Antworten auf häufig gestellte Fragen.
Herkunft
Der Königs-Feenbarsch zählt zur Ordnung der Barschartigen (Perciformes) und ist Mitglied der Familie der Feenbarsche (Grammatidae). Er trägt in der Gattung Gramma den Artennamen Gramma loreto. Der attraktiv gefärbte Fisch ist im Atlantik im Karibischen Meer zu finden, das vor allem aus den karibischen Inseln vor Mittelamerika besteht. Dort kommt er in Riffnähe in bis zu 40 m Meerestiefe vor. Er hält sich in Pärchen oder Gruppen in der Nähe von Spalten und Höhlen auf.
Verhalten
Der Gramma loreto schwimmt in der Natur entweder in kleinen Gruppen oder in Paaren in der Nähe von Riffen. Er hält sich stets unweit von Höhlen und Unterschlüpfen auf, dort besetzt er ein Revier und zieht sich bei drohender Gefahr schnell zurück. Der Königs-Feenbarsch lebt sehr substratorientiert und schwimmt meist mit dem Bauch zur nächsten Oberfläche gewandt, dies kann durchaus zu Rückenschwimmen oder Kopfunter-Stellung führen.
Der Gramma loreto hält sich gern in der Nähe von Höhlen oder anderen Unterschlüpfen auf, um sich bei Gefahr schnell verstecken zu können.
Der Gramma loreto ist ein durchaus friedlicher Fisch, nur sein Revier und insbesondere seine (Laich-)Höhle verteidigt er vehement gegen andere Fische. Aufdringlichen fremden Fischen droht er mit aufgerissenem Maul, bei größeren Eindringlingen zieht er sich hingegen eher zurück und geht lieber in die Defensive, statt den Angriff zu wagen. Für die Haltung in einem kleinen Aquarium oder sogar einem Nanobecken ist der Königs-Feenbarsch ungeeignet, da sein Revierverhalten zu massivem Stress für ihn selbst und seine Mitbewohner führen kann. In der Natur wurde der Königs-Feenbarsch auch dabei beobachtet, wie er größere Fische „putzt“, d. h. sie von Hautparasiten befreit, allerdings zeigt er dieses Verhalten im Aquarium in der Regel nicht.
Fischgerechte Unterbringung und Pflege
Eine fischgerechte Haltung des Königs-Feenbarschs wird in einem Meerwasserbecken ab 200 l empfohlen. Die Wassertemperatur sollte zwischen 24 – 28 °C liegen. Auch ist auf genügend Höhlen und Unterschlüpfe im Riffaufbau zu achten, da die Feenbarsche sehr objektbezogen leben und sich schnell in Verstecke zurückziehen wollen. Dieser eher kleine, ruhige Fisch bevorzugt mäßige Strömung. In einem Becken um 200 l sollte man nur ein Pärchen pflegen. In ein deutlich größeres Becken kann eine Gruppe mit einer geraden Anzahl an Königs-Feenbarschen eingesetzt werden. So wird bei Pärchenbildungen dem Ausschluss eines einzelnen Tieres vorgebeugt. Achte bei der Auswahl Deiner zukünftigen Aquarienbewohner darauf, eher kleine Exemplare zu kaufen – dann kann sich je nach Aquariengröße und damit möglicher Anzahl an Revieren entweder ein dominantes Männchen mit Weibchenharem oder mehrere Paare mit eigenen Revieren herauskristallisieren.
Denn als Besonderheit ist zu beachten, dass der Gramma loreto, wie viele Barschverwandte, sein Geschlecht wechseln kann. Dies nennt man im Tierreich sequentiellen Hermaphroditismus. Das heißt im Falle des Königs-Feenbarsches, dass sich beim Zusammensetzen zweier Tiere das größere und dominantere Tier mit hoher Wahrscheinlichkeit als Männchen ausbilden wird.
Anderen Fischen gegenüber verhält sich der Königs-Feenbarsch friedlich. Neuankömmlingen, die seinem Versteck zu nahe kommen, tritt er lediglich mit Drohgebärden entgegen, ohne es auf eine direkte Konfrontation anzulegen. Die Vergesellschaftung sollte nicht mit zu hektischen oder aggressiveren Fischen vorgenommen werden. Denn dann tendiert der friedliche Geselle dazu, sich dauerhaft zu verstecken.
Seine eigene Höhle, die ihm niemand streitig macht, trägt sehr zum Wohlbefinden des Königs-Feenbarsches bei.
Ganz besonders sollte man bedenken, dass der Königs-Feenbarsch, zumindest nach Neuankunft im Becken, die Tendenz haben kann, aus dem Becken zu springen. Daher ist auf eine sichere Abdeckung zu achten.
Ernährung
Der Königs-Feenbarsch ernährt sich bevorzugt von tierischen Proteinen. Das heißt, er kann mit Frost- und Lebendfutter gefüttert werden – so gelten z. B. Artemia, Lobstereier, Mysis, Krill und Zooplankton als gern gesehene Posten auf dem Speiseplan. Er lässt sich aber auch sehr gut an Trockenfutter in Form von Granulat und Flocken gewöhnen.
Eine naturnahe Ernährung, die darin besteht, ihm Lebendfutter anzubieten, ist zu bevorzugen, denn dann kannst Du in Deinem Aquarium zudem das spannende Jagdverhalten Deiner Königs-Feenbarsche beobachten und bietest Deinen kleinen Raubfischen zudem eine ihren natürlichen Bedürfnissen angemessene Beschäftigung. Sehr gern schnappen Königs-Feenbarsche sich ihr Futter aus dem Freiwasser und versuchen dabei auch, sich vergleichsweise große Brocken einzuverleiben; liegt das Futter erst einmal am Boden des Aquariums oder in der Dekoration, so ist es für den Königs-Feenbarsch jedoch weniger interessant. Es wird auch berichtet, dass der Gramma loreto sich gelegentlich an Algen und abgestorbenen Korallenresten versucht; lebende Korallen und andere sessile Wirbellose lässt er allerdings normalerweise in Ruhe und darf somit als „riffsicher“ bezeichnet werden.
Fortpflanzung und Zucht
Durch die erstaunliche Fähigkeit des Geschlechtswandels hat der Königs-Feenbarsch eine evolutionär spannende Möglichkeit, seine Fortpflanzung quasi in einem doppelten Sinn zu sichern. Dabei lässt sich zudem ein äußerst interessantes Brutverhalten beobachten, wenn Dein Aquarium den kleinen Fischen ausreichend Material zum Nestbau wie z. B. Seegrasstücke, Algen, Muschel- sowie Korallenreste und kleine Steine zur Verfügung stellt. In diesem Fall trägt das Männchen diese nämlich zusammen und konstruiert anschließend in einer Höhle ein Nest, in dem später die Eier abgelegt werden. Für einen Zeitraum von bis über einen Monat findet nun fast täglich die Ablage von 20 bis 100 Eiern statt, die am Nestmaterial haften. Ob bzw. inwiefern danach tatsächliche Brutpflege stattfindet, ist noch nicht erschöpfend erforscht. Die Fische verschwinden jedoch unterschiedlich lange in der Höhle und können diese gegen andere Bewohner verteidigen. Nach ca. 5 bis 8 Tagen schlüpfen die Fischlarven dann meist in den Abendstunden. Sie können bei abgeschalteter Strömung durch einen Lichtkegel angelockt werden. Dadurch hat man nun die Möglichkeit, sie abzufischen und in einem separaten Becken mit feinstem Plankton als erster Nahrung aufzuziehen.
Bietet Dein Aquarium ausreichend Material zum Nestbau, kannst Du Dich vielleicht schon bald über Nachwuchs bei Deinen Königs-Feenbarschen freuen.
Fragen und Antworten zum Königs-Feenbarsch
1. Was ist bei der Eingewöhnung zu beachten?
Der Königs-Feenbarsch ist recht robust und wenig krankheitsanfällig. Er sollte aber in seinem zukünftigen Heim eine Riffstruktur mit reichhaltigen Versteckmöglichkeiten und vor allen Dingen einem freien Revier vorfinden. Königs-Feenbarsche sollten als Paar oder kleinere Gruppe mit einer gerade Anzahl an Tieren in Deine Unterwasserwelt einziehen, wobei beide bzw. alle Exemplare zeitgleich eingesetzt werden sollten, da eine spätere Vergesellschaftung mit Artgenossen zu Revierstreitigkeiten führen kann.
2. Mit welchen Arten kann der Königs-Feenbarsch vergesellschaftet werden?
Mit seinem grundsätzlich friedlichen Naturell eignet sich der Königs-Feenbarsch zur Vergesellschaftung mit einer Vielzahl anderer Meerwasserfische verschiedenster Größe, solange diese die folgenden Voraussetzungen erfüllen: Sie dürfen nicht auf den Gedanken kommen, den kleinen Barsch fressen zu wollen, wie dies z. B. bei Zwergfeuerfischen, Muränen oder Schnappern der Fall wäre. Auch aggressive Arten wie Demoisellen eignen sich nicht für ein Aquarium mit Königs-Feenbarschen. Gegen ähnlich gefärbte Fischarten wie den Nymphen-Zwergbarsch oder andere Fische mit violetter Färbung können die Königs-Feenbarsche selbst aggressiv werden, weil sie diese für Konkurrenten halten. Schließlich können auch Fische, die ihnen ihr Versteck streitig machen wollen, wie möglicherweise Schleimfische, in Konflikt mit den Feenbarschen geraten. Möchtest Du Deine Königs-Feenbarsche mit Arten vergesellschaften, mit denen sie auch in der Natur ihr Riff teilen, so bieten sich je nach Beckengröße der Flammen-Kardinalbarsch (Apogon maculatus), das Blaue Schwalbenschwänzchen (Chromis cyanea), Neongrundeln der Gattung Elacatinus oder auch der Blaue Doktorfisch (Acanthurus coeruleus) an.
3. Wie sollte das perfekte Aquarium für Königs-Feenbarsche eingerichtet sein?
Riffaufbauten mit vielen Spalten und Verstecken sagen dem Königs-Feenbarsch zu. Achte aber darauf, dass Dein Wohnzimmerriff im Verhältnis zum Gesamtwasservolumen des Aquariums steht – weder ein kleines Becken, das komplett mit Riffgestein befüllt ist (dann könnte das komplette Aquarium als Feenbarsch-Revier angesehen werden), noch ein großes Aquarium mit einem einsamen Lochstein wird Deine Grammas glücklich machen.
4. Für wen eignet sich der Königs-Feenbarsch?
Der Königs-Feenbarsch ist ein attraktiv gefärbter Blickfang im Meerwasseraquarium, der durch seine Friedfertigkeit und Standortbezogenheit bereits für mittelgroße Becken gut geeignet ist. Er ist durch sein interessantes Paarverhalten ein lohnender Besatz für das Meerwasseraquarium. Durch die problemlose Gewöhnung an vielfältiges Futter und einfache Vergesellschaftung ist der farbenfrohe, friedliche Barschverwandte auch für Anfänger in der Meerwasseraquaristik geeignet.