Steckbrief Zwergkaninchen
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Als „Zwergkaninchen“ wird alltagssprachlich und innerhalb der Kaninchenzucht eine Gruppe von Kaninchenrassen zusammengefasst, die sich durch die Gemeinsamkeit auszeichnen, relativ klein und leicht zu bleiben. Zu diesen gehören unter anderem Farbenzwerge, Fuchszwerge, Hermelin- und Jamorakaninchen, Löwenköpfchen und Zwergwidder. Sie sind jedoch nicht näher mit dem tatsächlich als eigenständige Art existierenden südamerikanischen Zwergkaninchen (Brachylagus idahoensis) verwandt – wenngleich sie diesem optisch durchaus ähneln –, sondern stammen vom europäischen Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) ab. Im Laufe der Domestikation haben züchterische Eingriffe zu immer weiteren Ausdifferenzierungen und unterschiedlichen Phänotypen, also äußeren Erscheinungsbildern, geführt. Manche dieser Zwergkaninchenrassen und deren Mischlinge haben kurzes Fell, andere langes, einige haben Steh-, andere Hängeohren. Auch bezüglich ihrer Fellfarbe können sie sich stark voneinander unterscheiden. So ist zum Beispiel das Hermelinkaninchen komplett weiß, während Farbenzwerge in einer breiten Vielfalt an Weiß-, Braun-, Grau- und Schwarztönen vorkommen und sowohl ein- als auch mehrfarbig sein können. In unserem Steckbrief haben wir alles Wichtige zur Haltung und Pflege von Zwergkaninchen für Dich zusammengefasst! 

Herkunft & Lebensweise

Zwergkaninchen stammen vom Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) ab, das die einzige Art der Gattung Allweltliche Kaninchen (Oryctolagus) darstellt, die wiederum zur großen Familie der Hasen (Leporidae) gehört. Wildkaninchen sind heute in ganz Europa mit Ausnahme von Mittel- und Nordskandinavien sowie Island anzutreffen. Auch in anderen Erdteilen haben sie sich verbreitet.

(Wild-)Kaninchen sind sehr gesellige Tiere mit einem ausgeprägten Sozialverhalten. Sie leben in sozialen Verbänden bzw. Gruppen unterschiedlicher Größe, die streng hierarchisch organisiert sind, wobei immer ein Männchen die anderen Männchen und ein Weibchen die anderen Weibchen dominiert. Kaninchen legen große und weitverzweigte, bis zu 3 Meter tiefe und 45 Meter lange Baue an, in die sie sich zurückziehen, um zu schlafen, Schutz zu finden oder eng aneinandergeschmiegt zu kuscheln. 

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Wildkaninchen leben in sozialen Verbänden und legen tiefe unterirdische Baue an. 

Wildkaninchen sind vornehmlich dämmerungsaktiv, jedoch insbesondere in urbanen Gebieten auch tagsüber anzutreffen. Manchmal hat man das Glück, sie frühmorgens dabei zu beobachten, wie sie ein Sonnenbad nehmen. Sie verbringen viel Zeit mit der Nahrungssuche, dem Ausbau ihrer unterirdischen Höhlen, aber auch mit sozialen Aktivitäten wie gegenseitiger Fellpflege, ausgelassenem Spielen oder Kuscheln („Kontaktliegen“). Kaninchen sind Pflanzenfresser und ernähren sich von einer Vielzahl an Gräsern, Kräutern, Blättern und anderen Pflanzenteilen. 

Untereinander kommunizieren und interagieren Kaninchen auf vielfältige Weisen – etwa durch Laute, Körperhaltungen, Bewegungen und Berührungen, aber auch durch Duftmarkierungen. Die Bedeutung dieser Signale kann sich dabei je nach Kontext unterscheiden, auch wenn sie für uns Menschen teilweise identisch aussehen oder klingen: Das schnelle, kräftige Klopfen mit den Hinterläufen auf den Boden beispielsweise, das sog. Trommeln, dient in erster Linie dazu, Artgenossen vor einer Gefahr zu warnen und damit die Gruppe zu schützen, kann aber auch Ausdruck der Dominanz oder Aggression einem Konkurrenten gegenüber sein. Einander freundlich gesinnte Kaninchen stupsen sich gegenseitig sanft an, um ihre Zuneigung zu zeigen. Ein etwas anders ausgeführtes Anstoßen bzw. Anrempeln kann jedoch auch den Beginn einer Streiterei um die Rangordnung markieren. Hat ein Kaninchen Angst oder möchte seine Unterwürfigkeit zeigen, so wird es die Ohren zurücklegen und den Kopf senken. Langes Starren kann von Artgenossen als aggressiv aufgefasst werden, ein kurzer Blick dagegen als freundlich. Man kann durchaus lernen, seine Kaninchen zu „lesen“ und dadurch besser zu verstehen, doch dazu sind etwas Geduld und viel Beobachtung erforderlich! Doch es lohnt sich, denn ein besseres Verständnis der Fellnasen führt dazu, dass ihre Bedürfnisse besser erkannt werden und das Zusammenleben harmonischer verläuft. 

Aussehen 

Wildkaninchen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 35 bis 45 cm und ein Gewicht von 1,3 bis 1,5 kg. Der Schwanz wird 4 bis 7 cm lang, die Ohren 6 bis 8 cm. Ihr Fell ist graubraun – im Nackenbereich oftmals ins Rostrote tendierend – und somit von ähnlicher Farbe wie ihr bevorzugter sandiger Lebensraum, wodurch sie ideal an ihre Umgebung angepasst und für Fressfeinde schlechter auszumachen sind. 

Von diesem ursprünglichen Aussehen unterscheiden sich die verschiedenen Zwergkaninchenrassen in unterschiedlichem Ausmaß. Während beispielsweise braune Farbenzwerge sehr an ihre wildlebenden Verwandten erinnern, kann dies von einem weiß-schwarz gescheckten Zwergwidder mit Hängeohren eher nicht konstatiert werden. Auch ein Löwenköpfchen unterscheidet sich aufgrund seines langen Fells und seiner namensgebenden „Löwenmähne“ doch sehr vom europäischen Wildkaninchen. Extreme Ausprägungen diverser Merkmale wie zum Beispiel ein zu geringes Gewicht, extreme Klein- und Rundköpfigkeit, überproportional lange Ohren, eine Verkürzung des Oberkiefers und viele weitere sind leider auch mit teils gravierenden gesundheitlichen Problemen und Risiken verbunden und können bei starker Ausprägung als sog. Qualzuchten kategorisiert werden. 

Tiergerechte Haltung von Kaninchen

Ein Paar oder eine Gruppe Kaninchen bei sich aufzunehmen, bringt garantiert jede Menge Leben und Freude in die vier Wände, geht aber natürlich auch mit großer Verantwortung für mehrere Jahre und einiger Arbeit bzw. einem nicht zu unterschätzenden Zeitaufwand einher. Darüber hinaus kann bereits die Grundausstattung (Gehege, Einrichtung etc.) für Kaninchen mit mehreren hundert Euro zu Buche schlagen, denn die aktiven und bewegungsfreudigen Fellnasen brauchen jede Menge Platz und somit ein entsprechend großes Gehege sowie die Möglichkeit zum Freilauf. Auch ihr Bedürfnis nach Abwechslung und Beschäftigung sowie nach Sicherheit und Schutz muss bei der Haltung berücksichtigt werden. Der folgende Überblick zeigt Dir, wie Du das perfekte Wohnumfeld für Deine Langohren schaffen kannst! 

Sozialer Anschluss 

Kaninchen sind keine Einzelgänger, sondern soziale Gruppentiere, die vereinsamen, wenn sie nicht von Artgenossen umgeben sind. Das Leben innerhalb einer Gruppe entspricht ihren natürlichen Bedürfnissen und Instinkten, denn in ihren Verhaltensweisen und Anforderungen unterscheiden sie sich nicht von ihren wildlebenden Verwandten. Aus diesem Grund dürfen Kaninchen nicht alleine gehalten werden, sondern immer mindestens zu zweit, besser noch (sofern genug Platz vorhanden ist!) in kleinen Gruppen, wie es ihrer natürlichen Lebensweise entspricht. Am besten klappen in der Regel die Vergesellschaftung und das Zusammenleben von einem kastrierten Männchen mit einem Weibchen. In letzter Konsequenz bestimmt aber immer die Sympathie der Tiere füreinander die Verträglichkeit untereinander. Warum Kaninchen nicht einzeln gehalten werden dürfen, haben wir hier für Dich zusammengefasst. 

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Kaninchen sind äußerst soziale und gesellige Tiere, die daher unbedingt Artgenossen brauchen, um sich wohlzufühlen. 

Haltungsmöglichkeiten: Innen- und Außenhaltung 

Neben dem wichtigen Sozialkontakt entscheidet vor allem das Platzangebot darüber, wie wohl sich Deine Kaninchen fühlen. Je mehr Platz Du ihnen bieten kannst, desto besser! Dabei stehen Dir grundsätzlich zwei Haltungsformen zur Auswahl – die Innen- und die Außenhaltung –, die wiederum unterschiedlich umgesetzt werden können. Bei allen Varianten gilt gemäß der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V. (TVT), dass für zwei Kaninchen dauerhaft mind. 6 Quadratmeter zur Verfügung stehen sollten. Für jedes weitere Tier muss diese Grundfläche um 20 %, also 1,2 Quadratmeter, vergrößert werden (TVT Merkblatt 157). Diesen Platz brauchen Deine Schützlinge, um ihre natürlichen Bedürfnisse nach Rennen, Hoppeln, Entdecken und generell nach Bewegung zu erfüllen. Um auch mal frei sprinten zu können, sollte eine Seitenlänge mind. 2,4 m betragen, sodass Deine Kaninchen drei aufeinanderfolgende Hoppelschritte ausführen können (einer davon umfasst im Durchschnitt 80 cm). Mehr Platz ist selbstverständlich immer wünschenswert und bietet nicht nur mehr Möglichkeiten der Gestaltung, sondern auch mehr Lebensqualität für Deine Fellnasen! 

Innenhaltung von Kaninchen

Bei der Innenhaltung gibt es folgende Möglichkeiten: 

Haltung in Gehege mit Freilauf 

Die TVT gibt für die Kombination von Freilauf und Gehege vor, dass Letzteres mindestens 150 x 60 x 50 cm (L x B x H) für zwei Tiere betragen muss und nur als Rückzugsort fungieren darf, also z. B. durch Abbau der Türe ein dauerhafter Zugang zum Freilauf gegeben sein muss. Insgesamt müssen Deinen Lieblingen also dauerhaft 6 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Der optimale Standort für das Kaninchengehege ist ruhig, vor direkter Sonneneinstrahlung und Zugluft geschützt und wird im Sommer nicht zu heiß. 

Kaninchenzimmer oder freie Wohnungshaltung

Die Einrichtung eines Kaninchenzimmers, also eines extra Raumes nur für die Fellnasen, sowie die freie Wohnungshaltung werden unter Kaninchenbesitzern immer beliebter. Das größere Platzangebot führt dazu, dass die Kaninchen ihre natürlichen Verhaltensweisen deutlich intensiver ausleben (können), was es besonders spannend macht, sie zu beobachten. Hier haben wir alles Wichtige zur freien Wohnungshaltung von Kaninchen für Dich zusammengefasst. 

Außenhaltung von Kaninchen

Ist ein entsprechender Witterungsschutz, insbesondere vor starker Sonneneinstrahlung sowie kalter Nässe, vorhanden und werden die Tiere langsam und behutsam an das Leben im Freien gewöhnt, können sie auch dauerhaft draußen gehalten werden, zum Beispiel im Garten, auf der Terrasse oder auch auf einem großen Balkon. Auch hier gelten das oben genannte Mindestmaß für Gehege und Freilauf (mind. 6 qm für zwei Tiere) sowie die Hinweise zur freien Fläche zum Sprinten und Rennen. Mindestens die Hälfte des Geheges sollte im Schatten liegen, um in der heißen Jahreszeit eine Überhitzung zu vermeiden – bei Tieren mit „roten Augen“ bzw. unpigmentierter Iris sollte aufgrund ihrer hohen Lichtempfindlichkeit sogar das gesamte Gehege schattig sein. 

Wichtig ist es darüber hinaus, das Gehege aus- und einbruchsicher zu machen: Weder sollten Deine Lieblinge ausreißen können (hier ist auch an einen Unterbuddelschutz zu denken, da die Langohren sehr schnell und tief graben können), noch sollten Raubtiere wie Füchse, Ratten, Marder, Waschbären oder Greifvögel Zugang zu Deinen Tieren haben. 

Obligatorisch bei der Außenhaltung ist zudem ein isolierter Stall bzw. ein isoliertes Schutzhaus, in das sich Deine Fellnasen bei widrigen Witterungsbedingungen wie Kälte, Eis, Schnee und Regen zurückziehen und aufwärmen können. Zugleich brauchen sie jedoch auch genug freie Fläche zur Bewegung, um ihren Kreislauf in Schwung zu bringen. Hier findest Du weiterführende Informationen zur Außenhaltung generell sowie zu den wichtigen Aspekten der langsamen Gewöhnung an die veränderten Temperaturen, Fütterung im Winter usw. In unserem Artikel zur Balkonhaltung haben wir ebendiese und dabei zu berücksichtigende Aspekte für Dich zusammengefasst. 

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Unter bestimmten Voraussetzungen können Kaninchen auch auf dem Balkon oder der Terrasse gehalten werden. 

Bei entsprechender Einrichtung ist die Außenhaltung von Kaninchen sicherlich diejenige Variante, die ihren natürlichen Bedürfnissen am nächsten kommt. Allerdings kann sie auch mit Gefahren verbunden sein. Neben Raubtieren ist insbesondere die Ansteckungsgefahr mit Krankheitserregern zu nennen, die höher ist als bei der Innenhaltung. Bitte lasse Dich daher vorab von einem Tierarzt hinsichtlich der Vorbeugung beraten und stelle sicher, dass der Impfschutz für Deine Schützlinge immer aktuell ist. 

Einrichtung 

Egal, ob Du Dich für die Außen- oder Innenhaltung entscheidest, ist es wichtig, das Gehege gut zu strukturieren und alles bereitzustellen, was Deine Fellnasen benötigen, um sich sicher, geschützt und wohlzufühlen. Es sollte ihnen möglich sein, ihre natürlichen Bedürfnisse nach Hoppeln und Spielen, Erkunden und Entdecken sowie Rückzug und Schutz zu erfüllen. Folgende Einrichtungsgegenstände sind daher unerlässlich: 

  • Versteck- und Schlafmöglichkeiten: Pro Kaninchen sollte ein Schlafhäuschen zur Verfügung stehen. Eines der Häuschen sollte so groß sein, dass alle Fellnasen gemeinsam und mit ausgestreckten Gliedmaßen darin Platz finden. Weitere im Gehege verteilte Höhlen, Tunnel und Röhren sorgen für Struktur und Schutz. Achte darauf, dass alle Einrichtungsgegenstände über mehrere Ein- und Ausgänge verfügen, um Streit unter Deinen Tieren vorzubeugen. Wichtig: Bei der Außenhaltung ist ein isolierter Stall zum Schutz vor Kälte und widrigen Witterungsbedingungen unerlässlich. 
  • Möglichkeit zum Scharren und Buddeln: z. B. Buddelkiste mit Sand oder entsprechend abgetrennter Bereich 
  • Wasser- und Futternäpfe, Heuraufen 
  • Erhöhte Liegeflächen: z. B. Häuser mit flachen Dächern  
  • Bodengrund: z. B. staubarme und saugfähige Einstreu aus natürlichen Materialien wie Hanf oder Leinen in der Innenhaltung; Holz, Steinplatten, Rindenmulch etc. im Außengehege. 
  • Wurzeln, große Äste, Korkröhren etc. zur Strukturierung des Lebensraums 
  • Nagematerial zur Beschäftigung und zur Abnutzung der lebenslang nachwachsenden Zähne (z. B. für Kaninchen geeignete Äste samt Laub von ungespritzten Obstbäumen wie Apfel, Birne oder Kirsche; Haselnuss oder Weide) 
  • Beschäftigung in Form von (Intelligenz-)Spielzeug, Futterbäumen, Naturmaterialien, Erlebnisfutter etc. 

Tipp: Kaninchentoiletten werden von vielen Fellnasen gut angenommen und sorgen für bessere Hygiene und leichtere Reinigung. 

Ernährung

Kaninchen sind reine Vegetarier und ernähren sich in der Natur von Gräsern, Kräutern, Blättern und anderen Pflanzenteilen. Als sog. Dauerfresser sind sie zur Gewährleistung einer gesunden Verdauung darauf angewiesen, über den ganzen Tag verteilt viele kleine Portionen zu sich zu nehmen – ein „Durchschnittskaninchen“ kommt somit auf bis zu 80 kleine Mahlzeiten täglich. Es ist somit unerlässlich, dass Deine Fellnasen dauerhaft Zugang zu ausreichend Grundfutter haben! Dazu gehört insbesondere ballaststoffreiches Raufutter wie Heu, das ihnen unbegrenzt zur Verfügung stehen und möglichst frisch und von hoher Qualität sein sollte (erkennbar z. B. an würzigem, frischem Geruch, intensiver Farbe und unterschiedlichen Gräsersorten). Darüber hinaus sollten Deinen Fellnasen täglich eine ausgewogene und abwechslungsreiche Mischung an Frischfutter (v. a. blättriges Gemüse) sowie belaubte Äste (z. B. ungespritzte Obstbäume wie Apfel oder Birne, Birke, Haselnuss u.v.m.) angeboten werden. Ein hochwertiges Alleinfuttermittel für Kaninchen kann die Nahrung komplettieren, ist aber oftmals sehr energiereich. Achte hier auf hohe Qualität und den Verzicht auf Zucker und Obst. Frisches Wasser sollten Deine Kaninchen natürlich immer zur freien Verfügung haben. 

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Grüne Wiese bzw. generell Frischfutter sollte einen großen Teil der Ernährung von Kaninchen ausmachen. 

Wichtig: Füttere Obst bitte nur in kleinen Mengen, denn es kann durch den Fruchtzucker leicht Durchfall verursachen. Generell haben Kaninchen eine sehr empfindliche Verdauung, weshalb Du sie ganz langsam und behutsam an neues Futter gewöhnen solltest, dies gilt z. B. auch für frisches Gras, das im Außengehege wächst. 

Möchtest Du für etwas Beschäftigung und naturnahe Futtersuche sorgen, so biete das Futter nicht nur im Napf an, sondern verteile es an verschiedenen Stellen im Gehege. Auch Futterbäume und Intelligenzspiele, bei denen Deine Kaninchen für ihr Futter „arbeiten“ müssen, kannst Du ausprobieren! Achte jedoch darauf, täglich nicht gefressene Frischfutterreste zu entsorgen! 

Zusatzinfo: Neben den runden Kotbällchen wird länglich geformter Weichkot abgesetzt, der sogenannte Blinddarmkot, der direkt vom After aufgenommen wird. Dieser enthält lebenswichtige Nährstoffe für die Kaninchen. Es ist also völlig normal und wichtig für eine gesunde Ernährung Deiner Tiere, wenn sie diesen Blinddarmkot fressen! 

Pflege & Gesundheit 

Zu den täglichen Aufgaben in der Kaninchenhaltung zählen die Säuberung des Geheges von Kot und Verschmutzungen, die Reinigung und Neubefüllung von Wassernäpfen, die Fütterung, der Austausch des alten Heus gegen frisches sowie die Entsorgung liegen gebliebener Frischfutterreste. Auch die Buddelkiste sollte gereinigt und neu befüllt werden, wenn sie verschmutzt ist. Für diese Aufgaben solltest Du mit etwa 30 Minuten täglich rechnen! 

Wie oft das Gehege samt Einrichtung gründlich gereinigt werden muss, hängt insbesondere von dessen Größe, der Anzahl der Tiere und ihren Verhaltensweisen ab. Viele Kaninchen lassen sich an die Nutzung einer Kaninchentoilette (ähnliche einem Katzenklo) gewöhnen, was den Reinigungsaufwand vermindert. Insbesondere bei Kaninchen in der freien Wohnungshaltung ist dies ein großer Vorteil und sollte in jedem Fall ausprobiert werden. Ganz grob sollten das Gehege und alle Einrichtungsgegenstände einmal wöchentlich wirklich gründlich gereinigt und die Einstreu komplett ausgetauscht werden. 

Neben einem aktuellen Impfschutz und einer schnellen tierärztlichen Behandlung bei Erkrankungen ist es für Deine Kaninchen sehr wichtig, dass Du sie gut im Blick behältst, um Auffälligkeiten möglichst schnell zu bemerken. Leider zeigen die Fellnasen naturgemäß erst sehr spät, wenn es ihnen nicht gut geht. Ein schneller täglicher und ein etwas ausgiebigerer wöchentlicher Gesundheitscheck sind daher wichtige Vorsorgemaßnahmen.

Am besten, Du gewöhnst Dir an, Deine Tiere z. B. im Rahmen der täglichen Fütterung kurz in Augenschein zu nehmen: Fressen alle problemlos und sind fit und agil? Setzen alle Tiere feste Köttel und etwas weicheren Blinddarmkot ab und haben keinen Durchfall? Sieht das Fell glänzend und gesund aus, ist dicht und frei von kahlen Stellen? Sind Augen, Ohren und Nase sauber und frei von Verklebungen? Insbesondere ist bei Kaninchen auch auf Aufgasungen zu achten (aufgeblähter Bauch), die auf Verdauungsbeschwerden hinweisen und sehr schnell lebensbedrohlich werden können. Generell gilt, dass bei Auffälligkeiten zeitnah ein Tierarzt hinzugezogen werden sollte, insbesondere bei Durchfall und/oder Futterverweigerung (bitte sofort zum Tierarzt, hier besteht schnell Lebensgefahr für die Tiere!), bei Zahnproblemen (regelmäßig die Zähne checken, ob sie sich gleichmäßig abnutzen und nicht zu lang sind), Gewichtsabnahme, Gleichgewichtsstörungen oder Koordinationsprobleme (sofort zum Tierarzt), Hautrötungen, kahle Stellen, Wunden, Juckreiz, struppiges Fell, Husten oder Niesen, tränende, verklebte Augen, geschwollene Lider, krustige Stellen an den Ohren, Nasenausfluss, verklebte Innenkanten der Vorderpfoten (deutet auf verklebte Nase hin, die mit den Pfoten abgewischt wird) und weitere Krankheitsanzeichen oder Schmerzen. 

Fragen & Antworten zu Zwergkaninchen

Wie alt werden Kaninchen? 

Bei guter Haltung und Pflege erreichen Zwergkaninchen ein Durchschnittsalter von fünf bis zehn Jahren.

Wie aufwändig ist der tägliche Pflegeaufwand für Kaninchen? 

Wie viel Zeit und Aufwand die tägliche Pflege von Kaninchen in Anspruch nimmt, hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab, etwa von der Größe des Geheges, der Anzahl der Tiere usw. Grob solltest Du mit etwa 30 Minuten täglich zur Grundreinigung des Geheges und für einen kurzen Gesundheitscheck einplanen. Hinzu kommt ein wöchentlicher Zusatzaufwand von 1 – 2 Stunden für die gründliche Reinigung des Kaninchenheims und ggf. einen etwas ausgiebigeren Gesundheitscheck. Beliebig viel Zeit kannst Du natürlich in die Beschäftigung Deiner Fellnasen investieren. Je mehr Zeit Du mit ihnen verbringst, desto vertrauensvoller werden sie sich Dir gegenüber verhalten. 

Wie sollte man mit Kaninchen umgehen? 

In Bezug auf den Umgang mit Deinen Fellnasen solltest Du immer im Hinterkopf haben, dass es Fluchttiere sind. Besonders wichtig ist es daher, ihnen stets langsam, behutsam und auf Augenhöhe (auf den Boden setzen!) zu begegnen. Dabei sollte es möglichst vermieden werden, das Kaninchen hochzuheben oder herumzutragen (außer aus wichtigen Krankheits- oder Pflegegründen), denn jegliches Festhalten ist für Deinen Liebling immer mit großem Stress und Angst, ohne die Möglichkeit, zu fliehen, verbunden. Um Kontakt aufzunehmen und Vertrauen aufzubauen, solltest Du viel Zeit mit Deinen Fellnasen verbringen. Setze Dich zu Beginn einfach ruhig in die Nähe und beschäftige Dich mit etwas anderem – Deine neugierigen Schützlinge werden sich bald daranmachen, Dich näher zu inspizieren. 

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Die Kontaktaufnahme mit Kaninchen sollte immer auf Augenhöhe stattfinden und den Fellnasen jederzeit die Möglichkeit gewähren, sich auch zurückzuziehen, wenn es ihnen zu viel wird. 

Sobald sie sich entspannt in Deiner Umgebung aufhalten, kannst Du versuchen, sie mit einem Leckerli zu belohnen, sodass sie merken, dass Du ihnen nur Gutes willst. Bald schon wirst Du merken, dass Deine Fellnasen sich immer näher heranwagen und immer weniger Scheu zeigen – damit ist der erste Schritt geschafft! Generell sollte der Kontakt immer von Deinen Tieren ausgehen und gewollt werden – jeglicher Zwang oder Grobheit wird zu großem Misstrauen und Angst bei Deinen Lieblingen führen, und das gilt es selbstverständlich zu vermeiden!

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