
Zwergkaninchen stammen, wie alle Kaninchenrassen, vom Europäischen Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) ab. Dank gezielter Zucht (seit 1000 n. Chr.) gibt es heutzutage in Deutschland ca. 90 anerkannte Kaninchenrassen, die sich in Größe, Farbe und Fellbeschaffenheit unterscheiden. Als Heimtiere eignen sich die kleinen Rassen und die Zwergkaninchen am besten. Größere Rassen brauchen deutlich mehr Platz. Ob man als Heimtier Widder-, Löwenkopf- oder Farbenzwergkaninchen auswählt, entscheidet auch der persönliche Geschmack.
Verhalten
Kaninchen sind sehr gesellige Tiere, die in der Natur in Kolonien leben und sich tagsüber in selbst gegrabene, unterirdische Bauten zurückziehen. Sie sind vorwiegend in der Dämmerung aktiv. Unsere als Haustiere gehaltenen Kaninchen sind zwar auch in der Dämmerung besonders munter, aber auch tagsüber aktiv. Kaninchen lieben Gesellschaft und sollten nie alleine gehalten werden. Am wohlsten fühlen sie sich zu zweit oder in einer Gruppe. Am besten klappt in der Regel die Vergesellschaftung von zwei kastrierten Männchen oder eines kastrierten Männchens mit einem Weibchen. In letzter Konsequenz bestimmt aber die Sympathie der Tiere füreinander die Verträglichkeit. Kaninchen unterhalten sich untereinander und mit dem Menschen fast ausschließlich über Körpersprache. Knurren und mit den Hinterpfoten klopfen sind typische Warn- und Drohsignale, lautes Schreien ist ein Zeichen für Panik oder große Schmerzen.
Tiergerechte Haltung
Neben dem gebotenen Sozialkontakt, entscheidet natürlich auch das Platzangebot darüber, wie wohl sich Deine Kaninchen fühlen. Je mehr Platz Du ihnen bieten kannst, umso besser. Du hast zwei Haltungsformen zur Auswahl, die Innen- und die Außenhaltung.
1) Innenhaltung
Bei der Innenhaltung gibt es folgende Möglichkeiten:
Käfighaltung mit täglichem Freilauf
Der Käfig sollte nach dem Informationsblatt gemäß § 21 Tierschutzgesetz mindestens die Maße 140 x 60 x 50 cm (Länge x Breite x Höhe) haben. Bei Käfighaltung ist darüber hinaus mehrstündiger, täglicher Freilauf z. B. in einem Kaninchenzimmer oder in einem Außengehege unerlässlich. Stelle den Käfig an einem ruhigen Ort auf und nicht in die Zugluft oder neben die Heizung.
Wichtig: Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) hat die Haltungsempfehlungen für eine dauerhafte Unterbringung von Kaninchen im September 2019 aktualisiert. Für zwei Tiere wird eine Grundfläche von mindestens 6 m² empfohlen. Für jedes weitere gehaltene Tier sollte die Fläche um mindestens 20 % vergrößert werden.
Laut den aktuellen Empfehlungen der TVT sollte zudem der zur Verfügung stehende Käfig für zwei Tiere mindestens die Maße 150 x 60 x 50 cm (Länge x Breite x Höhe) aufweisen und nur als Rückzugsort dienen. Den Tieren sollte jederzeit das selbstbestimmte Verlassen des Käfigs ermöglicht sein.
Kaninchenzimmer
Du kannst Deinen Kaninchen auch ein eigenes Zimmer zur Verfügung stellen. Hier solltest Du alle möglichen Gefahrenquellen (Stromkabel, Giftpflanzen, gekippte Fenster und Türen) vor dem Einzug Deiner Tiere beseitigen.
Freie Wohnungshaltung
Die freie Wohnungshaltung wird unter Kaninchenbesitzern immer beliebter, da das Platzangebot für die Tiere natürlich enorm ist und es großen Spaß macht, die Kaninchen bei ihrem natürlichen Verhalten zu beobachten – und dies wird bei viel Platz deutlich intensiver ausgelebt! Um Verunreinigungen brauchst Du Dir wenig Gedanken machen, denn viele Kaninchen werden stubenrein und nehmen Toilettenschalen an.
2) Außenhaltung
Kaninchen können mit entsprechendem Witterungsschutz auch im Freien gehalten werden. Gewöhne Deine Tiere am besten im späten Frühjahr, wenn es nachts nicht mehr kalt wird, an die Außenhaltung. Da Kaninchen sehr schnell und tief graben können, ist ein Unterbuddelschutz im Außengehege ganz wichtig. Darüber hinaus sollte das Gehege (auch nach oben) so gesichert sein, dass kein Raubtier zu den Kaninchen gelangen kann. Isolierte Schutzhäuschen sind unerlässlich und mindestens die Hälfte des Geheges sollte im Schatten liegen um Überhitzung zu vermeiden. Bei Tieren mit roten Augen sollte sogar das ganze Gehege dauerhaft im Schatten liegen, da diese Kaninchen oft sehr lichtempfindlich sind. Die Ansteckungsgefahr mit Krankheitserregern wie z. B. Myxomatose ist bei Außenhaltung höher als bei Innenhaltung. Bitte lasse Dich vorab von einem Tierarzt hinsichtlich der Vorbeugung beraten!
Wichtig: Sollten Deine Kaninchen Durchfall bekommen, nimm sie bitte aus dem Außengehege und stelle sie einem Tierarzt vor. Vor allem bei warmen Temperaturen können die Tiere sonst schnell austrocknen. Zu alledem werden Fliegen durch den Geruch angezogen, was auch eine Gefahr für Deine Kaninchen darstellen kann (Fliegenmadenfraß).
Tiergerechte Ernährung
Kaninchen sind Pflanzenfresser. Das Grundnahrungsmittel für sie ist Heu. Heu hält nicht nur Magen und Darm gesund, sondern schleift auch in Kombination mit Naturästen die nachwachsenden Zähne der Tiere ab. Zusätzlich zu Heu runden Kaninchentrockenfutter und Gemüse wie Salat, Gurke, Paprika und Karotten die ausgewogene Ernährung Deiner Kaninchen ab. Füttere Obst (z. B. Apfel) bitte nur in kleinen Mengen, denn es kann durch den Fruchtzucker leicht Durchfall verursachen. Kaninchen haben eine empfindliche Verdauung! Gewöhne Deine Tiere bitte ganz langsam an neues Futter, dies gilt z. B. auch für frisches Gras, welches im Außengehege wächst.
Zusatzinfo: Du hast beobachtet, wie Dein Kaninchen seinen eigenen Kot frisst? Das ist völlig normal und gehört zur gesunden Ernährung Deines Tieres dazu. Um seine pflanzliche Kost besser verwerten zu können, frisst das Kaninchen sein Futter zwei Mal.
Für wen eignen sich Zwergkaninchen?
Zwergkaninchen sind bei den meisten Kindern sehr beliebt und eignen sich unter Aufsicht und Verantwortung der Eltern schon ab dem Grundschulalter. Aber auch für Erwachsene, z. B. in Vollzeit berufstätige Menschen, die sich dennoch Haustiere wünschen, sind sie geeignet. Wichtig ist ein behutsames aneinander gewöhnen von Kaninchen und Mensch, denn Kaninchen sind, wie die meisten Pflanzenfresser, Fluchttiere und können sehr wehrhaft sein. Bei guter Haltung und Pflege erreichen Zwergkaninchen ein Durchschnittsalter von fünf bis zehn Jahren und sind während dieser Zeit anhängliche und verschmuste Gesellen. Der tägliche Pflegeaufwand (Fütterung, Reinigung der Toiletten-Ecken, Gesundheitskontrolle, eventuell Fellpflege) für zwei Zwergkaninchen beträgt 15 – 30 Minuten. Hinzu kommt ein wöchentlicher Zusatzaufwand von 1 – 2 Stunden für die gründliche Reinigung des Kaninchenheims. Beliebig viel Zeit kannst Du natürlich für die Beschäftigung mit Deinen Tieren aufwenden. Ob beobachten oder streicheln, Kaninchen machen sehr viel Freude. Gelehrig sind sie auch – das stellen sie z. B. beim Klicker-Training unter Beweis.
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