Steckbrief Moderlieschen
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Das Moderlieschen (Leucaspius delineatus) ist ein einheimischer kleiner Süßwasserfisch, der in Schwärmen oberflächennah in kleineren, langsam fließenden oder stehenden Gewässern lebt und sich aufgrund seiner zierlichen Gestalt und geringen Körpergröße hervorragend als Bewohner für kleinere Gartenteiche eignet.
Um die Herkunft des Namens Moderlieschen ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden, deren Wahrheitsgehalt mehr oder weniger exakt bestimmt werden kann. Auszuschließen ist vermutlich die These, es bestehe ein Zusammenhang zum umgangssprachlich verwendeten niederdeutschen Wort Modder, das so viel wie Schlamm oder Morast bedeutet und einen Verweis auf den bevorzugten Lebensraum des kleinen Fisches geben solle. Wahrscheinlicher ist die Vermutung, dass es sich bei dem Wort Moderlieschen um eine entstellte Form des halbniederdeutschen Mutterloseken handelt, womit auf den speziellen Umstand angespielt wird, dass das Moderlieschen zuweilen ohne Mutter, also mutterlos, aufwachsen muss. Der Laich des kleinen Süßwasserfisches ist nämlich so klebrig, dass er manchmal an den Beinen von Wasservögeln haften bleibt und dann von einem Gewässer zu einem anderen transportiert wird. So kann es dann passieren, dass sich z. B. in einem Teich zwar Jungfische, aber keine erwachsenen Exemplare des Moderlieschens finden und die kleinen Fische dann mutterlos (und natürlich auch vaterlos) groß werden müssen.
Wer diese Diskussion umgehen möchte, kann natürlich auch gerne einen der alternativen Namen des Moderlieschens verwenden, zu diesen zählen z. B. Schneiderkarpfen, Zwerglaube, Modke, Malinchen, Mudchen, Sonnenfischchen oder Witting, sodass die Auswahl in jedem Fall groß genug ist.
Auffälligstes Merkmal des Moderlieschens sind seine im Vergleich zum langgestreckten, schlanken und seitlich abgeflachten Körper sehr großen Augen. Das Moderlieschen wird circa 9 cm groß, sein Körper schimmert bräunlich-grün bis silbrig-weiß und entlang der Flanke verläuft ein manchmal nur schwach ausgeprägter blass-blauer Längsstreifen.
Einige Moderlieschen präsentieren sich in den schönsten Blautönen und setzen auffällige optische Impulse in Deinem Gartenteich.
Herkunft
Das Moderlieschen ist in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas heimisch. So findet man den kleinen Schwarmfisch u. a. vom Einzugsgebiet des Rheins bis hin zum Kaspischen Meer und in der Wolga. Moderlieschen bevorzugen eher kleine, langsam fließende oder stehende Gewässer, wie z. B. Überschwemmungstümpel, Teiche, Baggerseen oder Wassergräben. Dort leben sie in geselligen Schwärmen oberflächennah in einer Tiefe von maximal einem Meter und ziehen sich gerne in dicht bewucherte Uferregionen zurück.
Verhalten
Moderlieschen sind gesellige kleine Fische, die in freier Natur in Schwärmen leben und daher auch immer in einer Gruppe von zumindest acht Artgenossen in Deinen Teich oder Dein Aquarium einziehen sollten. Da das Moderlieschen oberflächennah lebt, lassen sich die quirligen silbrig-glänzenden Schwärme auch gut vom Ufer Deines Gartenteiches aus beobachten. Die Laichzeit der Moderlieschen beginnt im April und endet im Juni, wenn die Wassertemperaturen über 18 °C steigen.
Moderlieschen sind keine Einzelgänger und wünschen sich daher auch in Deinem Gartenteich die Gesellschaft von Artgenossen.
Moderlieschen gelten zwar als sehr anpassungsfähig, zeigen sich allerdings empfindlich gegenüber Stress und Wärme und benötigen einen hohen Sauerstoffgehalt.
Fischgerechte Unterbringung und Pflege
Als recht kleiner Fisch kann das Moderlieschen auch in einem kleineren Teich mit einem Volumen ab 2.000 Liter oder sogar in einem Kaltwasser-Aquarium ab einer Kantenlänge von 100 cm ein geeignetes Zuhause finden. Im Fall einer Haltung im Aquarium solltest Du Deine Moderlieschen in einem möglichst kühlen Raum überwintern, um so die Jahreszeiten zu simulieren und den Stoffwechsel Deiner Fische zu schonen.
Das Wasser sollte einen pH-Wert von 7 – 8 und eine Gesamthärte von 12 – 18 °dGH aufweisen, die Wassertemperatur sollte zwischen 10 ° und 20 °C liegen, da Moderlieschen sehr wärmeempfindlich sind und höhere Temperaturen ab 25 °C nicht vertragen.
Dürfen Deine Moderlieschen einen Gartenteich ihr Eigen nennen, sollte dieser über eine Tiefe von zumindest 80 – 100 cm verfügen, um ein Durchfrieren in der kalten Jahreszeit zu verhindern. Ist diese Bedingung erfüllt, können Deine Moderlieschen auch problemlos in Deinem Teich überwintern.
Hinsichtlich der Einrichtung Deines Biotops solltest Du einen dichten Pflanzenbewuchs einplanen, da Deine kleinen Moderlieschen sich gern verstecken und bei Sonnenschein und warmen Temperaturen bevorzugt ein schattiges Plätzchen aufsuchen. Als besonders geeignet erweisen sich dabei z. B. Hornkraut, Wasserpest, Seerosen und weitere Schwimmpflanzen. Trotz der üppigen Bepflanzung sollte Deinen Moderlieschen natürlich noch ausreichend freier Raum zum Schwimmen zur Verfügung stehen, da sie als bewegungsfreudig und aktiv gelten.
Moderlieschen bevorzugen üppig bepflanzte Teiche mit ausreichend Schatten und vielen Versteckmöglichkeiten.
Unabhängig davon, ob Deine Moderlieschen in Zukunft im Aquarium oder im Teich leben werden, wünschen sie sich natürlich ausreichend Gesellschaft, sodass direkt ein kleiner Schwarm von zumindest acht Tieren – gerne auch mehr – bei Dir einziehen sollte. Zudem benötigen Moderlieschen sauberes und klares Wasser mit einem hohen Sauerstoffgehalt, sodass Aquarium oder Teich gut gefiltert und belüftet sein sollten.
Darüber hinaus gelten Moderlieschen als sehr stressempfindlich, was sich besonders beim Transport der sensiblen Tiere zeigt. Du solltest daher darauf achten, Erschütterungen sowie Temperaturschwankungen während des Transports möglichst weitgehend zu vermeiden.
Ernährung
Moderlieschen sind Omnivoren und erweisen sich hinsichtlich ihrer Ernährungsvorlieben nicht nur als leicht zufriedenzustellende Esser, sondern auch als dem Menschen äußerst nützliche Teichbewohner, da sie mit Vorliebe lästige Stechmücken und deren Larven verzehren. Auf ihrem Beutezug wagen sie dabei auch schon einmal den ein oder anderen halsbrecherischen Sprung aus dem Wasser. Wohnen Deine Moderlieschen in einem Aquarium, sollte dieses daher in jedem Fall über eine Abdeckung verfügen. Im Gartenteich besteht die Gefahr, dass ein besonders mutiges oder einfach nur sehr hungriges bzw. verfressenes Exemplar auf einer Seerose bruchlandet.
Neben lästigen Stechmücken lassen sich Deine Moderlieschen auch Algen gut schmecken und begnügen sich ansonsten mit Flocken-, Frost- oder Lebendfutter.
Lange Zeit galt die Annahme, dass Moderlieschen problemlos zusammen mit Amphibien gehalten werden können, da sie weder deren Laich noch deren Larven fressen. Diese These ist zwar nicht endgültig widerlegt, wird inzwischen jedoch kritisch bewertet bzw. hinterfragt.
Achte darauf, dass auf Deinen Seerosen oder Schwimmpflanzen kein neugieriges Moderlieschen bruchlandet.
Fortpflanzung und Zucht
Moderlieschen sind brutpflegende Substratlaicher. Ihre Laichzeit erstreckt sich von April bis Juni. Geschlechtsreif werden die kleinen Fische bereits im Alter von einem Jahr. Das Weibchen entwickelt während der Laichzeit eine Legeröhre, mit deren Hilfe sie die Eier zu Bändern geordnet an Substraten nahe der Wasseroberfläche anheftet. Als Substrate dienen dabei z. B. Pflanzenstängel, Wasserpflanzen oder Wurzeln. Dabei kann es allerdings auch vorkommen, dass die klebrigen Laichbänder an den Beinen von Wasservögeln hängenbleiben und dann von diesen in andere Gewässer verbracht werden, wo sich dann neue Populationen von Moderlieschen entwickeln können.
In der Regel übernimmt nach der Befruchtung jedoch das Männchen die Brutpflege und umsorgt das Gelege. Es bewacht die Eier, um sie vor Fressfeinden zu beschützen, und fächelt dem Nachwuchs durch Bewegung seiner Flossen frischen Sauerstoff zu. Der Schlupf der Jungfische erfolgt dann in Abhängigkeit zur Wassertemperatur neun bis zwölf Tage nach der Befruchtung.
Moderlieschen gelten übrigens als recht vermehrungsfreudig und in kleineren Gewässern kann es in Abständen von einigen Jahren immer mal wieder zu einer plötzlichen Massenvermehrung der kleinen Fische kommen.
Fragen und Antworten zum Moderlieschen
1. Was fressen Moderlieschen im Teich?
Die kleinen Teichbewohner sind genügsame Allesfresser, die keine extravaganten Ansprüche an ihren Menüplan stellen. In aller Regel nehmen Moderlieschen sowohl Flocken- als auch Lebend- oder Frostfutter gut an – auch kleinere und weiche Pflanzenteile werden nicht verschmäht. Zudem erweisen sich Moderlieschen als praktische Helfer im Kampf gegen lästige Stechmücken und deren Larven, da sie diese fressen, sobald sie an der Wasseroberfläche Luft aufnehmen.
2. Wie groß kann ein Moderlieschen werden?
Moderlieschen zählen mit einer Körperlänge von bis zu 9 cm zu den kleinen Teichfischen. Auch ihre Gestalt ist eher zierlich: Moderlieschen sind schmal und seitlich abgeflacht – ihre Oberseite schimmert grün bis braun, die Seiten scheinen silbrig und der Bauch zeigt sich weiß.
3. Welche Fische passen zu Moderlieschen?
Moderlieschen gelten als ruhige und friedliche Fische, die sich in aller Regel auch gut vergesellschaften lassen – als Mitbewohner im Teich eignen sich z. B. Bitterlinge, Elritzen oder auch Goldfische.
4. Wie viele Moderlieschen sollte man halten?
Moderlieschen sind keine Einzelgänger und sollten in Deinem Teich daher immer in einer Gruppe von zumindest acht Artgenossen gehalten werden.
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