Seidiges weißes Fell, dunkle Knopfaugen und ein fröhliches, lebhaftes und anhängliches Wesen – das ist der Malteser, eine der ältesten Hunderassen der Welt. Die hübschen Vierbeiner blicken auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück und sollen den Menschen bereits im alten Ägypten begleitet haben. Der Malteser gehört mit einer Schulterhöhe von ca. 20 bis 25 cm und einem Gewicht von 3 – 4 kg zu den kleinen Hunderassen. Dennoch ist er natürlich ein „richtiger Hund“, dessen Bedürfnis nach Bewegung und Beschäftigung erfüllt werden muss. Ist dies der Fall, erweist sich die Fellnase als äußerst unkompliziert und kann in verschiedenen Lebensumfeldern glücklich werden. In unserem Steckbrief haben wir alles Wissenswerte zum Malteser für Dich zusammengefasst.
Herkunft und Geschichte
Der Malteser gilt als eine der ältesten Hunderassen der Welt und begleitet den Menschen bereits seit vielen Jahrhunderten als treuer Gefährte. Um seine Herkunft ranken sich zahlreiche Theorien und Anekdoten – so sollen etwa kleine Hundestatuen, die im Grabmal des 1213 vor Christus verstorbenen ägyptischen Pharaos Ramses II. gefunden wurden, dem heutigen Malteser so ähnlich sehen, dass das antike Ägypten als ursprüngliche Heimat des Vierbeiners vermutet wird. Von dort aus könnten sich die Vorfahren des kleinen weißen Hundes durch Handelsaktivitäten phönizischer Kaufleute im gesamten Mittelmeerraum verbreitet haben, insbesondere in den Hafenstädten, wo sie als talentierte Ratten- und Mäusefänger einen wichtigen Dienst in den Lagern leisteten. So lässt sich vermutlich auch sein Name erklären, denn das semitische Wort „Malat“ bedeutet übersetzt „Hafen“.
Als gesichert gilt zumindest, dass kleine, weiße, dem Malteser ähnliche Hunde bereits im antiken Griechenland und im Römischen Reich verbreitet waren. Ein Hinweis darauf ist unter anderem bei Aristoteles zu finden, der von einem kleinen „melitäischen Hund“ („canes malitenses“) zu berichten weiß.
Spätestens ab der Renaissance, also zu Beginn des 15. Jahrhunderts, avancierten die Vorfahren des heutigen Maltesers zum beliebten Gesellschaftshund, insbesondere in adeligen Kreisen. Vor allem waren sie treue Begleiter aristokratischer Hofdamen und sogar von Königinnen – so sollen unter anderem Queen Victoria und Marie Antoinette im Besitz eines Maltesers gewesen sein.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Zucht des Maltesers zunehmend verfeinert, vereinheitlicht und professionalisiert, bis die Rasse schließlich im Jahr 1955 offiziell von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannt wurde. Heute gehört der Malteser zu den beliebtesten Begleithunden und erfreut sich weltweit großer Beliebtheit.
Aussehen
Körperbau, Größe und Gewicht
Der Malteser ist ein kleiner Vierbeiner mit kompaktem Körperbau und erreicht ein Gewicht von 3 bis 4 kg bei einer Schulterhöhe von 21 bis 25 cm (Rüde) bzw. 20 bis 23 cm (Hündin). Laut Rassestandard übertrifft die Rumpflänge die Widerristhöhe um etwa ein Drittel.
Besonders markant sind seine lebhaften, ausdrucksstarken und recht großen Augen. Die Ohren sind nahezu dreieckig, werden hängend getragen und liegen an den Schädelseiten an. Sein Schwanz ist dick an der Wurzel und dünn an der Spitze und wird in einem großen Bogen getragen.
Fell und Farben
Das Fell des Maltesers ist lang, dicht, glänzend und von seidiger Textur. Es fällt schwer herab, ist glatt und zeigt keine Locken oder Kräuselungen. Während das Fell des Maltesers bei Ausstellungen oftmals bis zum Boden reicht, zeigen sich die Vierbeiner im Alltag häufig mit gekürztem Fell, was seine Pflege erheblich erleichtert.
In Hunde-Ausstellungen sind Malteser meist mit langem Fell und sorgsam frisiert zu sehen, während sich die Vierbeiner im Alltag oft mit praktischem Kurzhaarschnitt präsentieren.
Der Malteser hat keine Unterwolle – er macht daher keinen typischen Fellwechsel durch und verliert nur wenige Haare, neigt jedoch bei kalten Temperaturen zum Frieren.
Was die Farbe betrifft, so ist laut Rassestandard ausschließlich Reinweiß erlaubt – eine leichte Elfenbeintönung ist zulässig, aber nicht erwünscht.
Charakter und Wesen
Malteser sind ausgesprochen fröhliche, lebhafte und gesellige Vierbeiner, die nichts mehr lieben, als Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Dabei sind sie für eine Vielzahl an Aktivitäten zu begeistern – ob ausgedehnte Spaziergänge, das Erlernen neuer Tricks, Suchspiele oder eine Runde Rennen mit den Hundekumpels im Park. Ist das Wetter mal schlecht, haben sie jedoch auch nichts dagegen einzuwenden, wenn es mal ruhiger zugeht und ihr einen gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa verbringt.
Malteser sind fröhliche, verspielte Vierbeiner, haben aber auch nichts dagegen, wenn es mal etwas ruhiger zugeht.
Aufgrund ihrer hohen Intelligenz und schnellen Auffassungsgabe sind Malteser recht leicht trainierbar, sodass sie sich auch für Anfänger in der Hundehaltung eignen können. Wie bei jedem Vierbeiner ist jedoch auch beim Malteser eine geduldige und konsequente Erziehung von klein auf wichtig, um ein harmonisches Miteinander zu fördern und unerwünschten Verhaltensweisen vorzubeugen. Der Besuch einer Hundeschule ist insbesondere für Neulinge zu empfehlen, um das Einmaleins der Hundeerziehung zu erlernen und typische „Anfängerfehler“ von Beginn an zu vermeiden.
Hier haben wir einige wichtige Grundkommandos für Dich zusammengefasst.
Sein sanftes und zärtliches Wesen macht den Malteser zu einem angenehmen und loyalen Begleiter sowohl für Einzelpersonen als auch für Familien mit Kindern, wobei es natürlich wichtig ist, dem Nachwuchs einen
respektvollen Umgang mit dem Fellfreund beizubringen. Aufgrund seiner kompakten Größe und seines unkomplizierten Wesens können Malteser auch in einer
Stadtwohnung glücklich sein, sofern für ausreichend Auslauf und Beschäftigung gesorgt wird.
Malteser sind anhängliche und hochsoziale Vierbeiner mit einem hohen Bedürfnis nach Gesellschaft und Nähe – längeres oder häufiges Alleinbleiben ist für sie ein Graus und sollte daher vermieden werden. Die freundlichen Vierbeiner gehen eine tiefe Bindung zu ihrem menschlichen Rudel ein und brauchen engen Familienanschluss.
Passt ein Malteser zu mir? Wie muss er gehalten werden?
Auslauf
Wie bei allen Hunden gilt auch für den Malteser, dass er entsprechend seinen
Bedürfnissen ausgelastet und beschäftigt werden muss, um seine Gesundheit und sein Wohlbefinden zu fördern und zu erhalten. Ausgiebige Spaziergänge mit der Möglichkeit, zu schnüffeln, zu entdecken und Hundefreunde zu treffen, sollten täglich auf dem Plan stehen, denn trotz seiner geringen Größe ist der Malteser ein „richtiger Hund“, der auch so behandelt werden will. Die kleinen Vierbeiner sind aktiv und bewegungsfreudig – viele von ihnen haben zum Beispiel auch große Freude an
Hundesportarten wie Agility oder Dog Dance, wobei es natürlich wichtig ist, den Schwierigkeitsgrad an ihre Größe anzupassen. Um die klugen Fellnasen auch mental auszulasten und zu beschäftigen, eignen sich zum Beispiel Intelligenzspielzeuge, Suchspiele,
Dummytraining oder das Einüben von Tricks. Hier können sie zeigen, was in ihnen steckt.
Malteser sind gerne mit ihren Menschen in der Natur unterwegs.
Malteser lassen sich für viele Aktivitäten begeistern, sind aber auch mal mit weniger zufrieden. Im Alltag erweisen sie sich als unkompliziert und anpassungsfähig und begleiten ihre Menschen auch problemlos zur Arbeit, zu einem Cafébesuch oder in den
Urlaub, sofern Hunde dort erlaubt sind. Das Wichtigste ist für sie, bei ihren Menschen zu sein und den Alltag mit ihnen zu teilen.
Ernährung
Eine ausgewogene, an die individuellen Bedürfnisse angepasste Ernährung mit hochwertigem Futter ist für einen Malteser ebenso wichtig wie für alle Hunde, um gesund und fit zu bleiben. Rassespezifische Besonderheiten sind dabei nicht zu berücksichtigen. In
diesem Artikel findest Du Infos dazu, wie Du das beste Futter für Deinen Schützling findest. Ob
Barf, Trocken- oder Nassfutter ist dabei weniger relevant als eine ausgewogene Zusammensetzung und gesunde Zutaten.
Pflege
Das lange, seidige Haar des Maltesers wächst kontinuierlich nach und neigt daher zum Verfilzen, weshalb es möglichst täglich gekämmt bzw. gebürstet und sich bildende Knötchen sanft gelöst werden sollten. Einen typischen Fellwechsel macht der Malteser dagegen nicht durch – er verliert daher deutlich weniger Haare als die meisten anderen Vierbeiner. Wächst sein Fell über die Augen, ist es sinnvoll, es mit einer abgerundeten Schere oder von einem professionellen Hundefriseur kürzen zu lassen oder eine Haarklammer zu nutzen, um weiterhin freie Sicht zu gewährleisten und eine Reizung der Augen zu vermeiden.
Da der Malteser keine Unterwolle hat, wird er bei Regen schnell nass bis auf die Haut und friert. Daher sollte er bei nasskaltem Wetter und im Winter einen gut sitzenden, wärmenden (Regen-)Mantel tragen.
Hier findest Du eine Anleitung, wie Du die richtige Größe ermitteln kannst.
Im Winter bzw. bei kalten Temperaturen und Nässe sollten Malteser einen (Regen-)Mantel tragen, da sie aufgrund der fehlenden Unterwolle schnell frieren.
Wie bei allen Vierbeinern sollte auch den Ohren, den Krallen und Zähnen erhöhte Aufmerksamkeit zukommen, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden bzw. frühzeitig zu bemerken. Die Öhrchen sollten daher regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt, die
Krallen bei Überwachsen sorgsam gekürzt und die Zähne mit einer Zahnbürste und Zahnpasta für Hunde geputzt werden.
Hier findest Du mehr dazu.
Typische Erkrankungen
Generell ist der Malteser eine robuste Hunderasse mit einer Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren. Er zählt jedoch zu den sog. brachycephalen Rassen und kann daher von damit assoziierten gesundheitlichen Problemen betroffen sein.
Hier findest Du weiterführende Infos dazu. (Genetische) Erkrankungen, die beim Malteser häufiger vorkommen können, sind unter anderem Probleme mit den Kniescheiben (
Patellaluxation) sowie Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion). Wird das Fell an den Augen zu lang und reizt diese, können vermehrt
Bindehautentzündungen auftreten.
Regelmäßige Check-ups beim Tierarzt einschließlich Impfungen sind von zentraler Bedeutung für die Gesundheit des Vierbeiners.
Häufig gestellte Fragen zum Malteser
Für wen ist ein Malteser geeignet?
Malteser sind fröhliche, lebhafte und anhängliche Hunde, die sich eng an ihre Menschen binden und am liebsten überall dabei sind. Da sie äußerst ungern allein bleiben, fühlen sie sich in einem Umfeld am wohlsten, in dem dies eher die Ausnahme ist. Ob Einzelperson, Paar oder Familie, ob Stadtwohnung oder Haus mit Garten – der Malteser stellt hier keine spezifischen Ansprüche und passt ausgezeichnet in diverse Lebensumfelder, sofern sein Bedürfnis nach Bewegung, Beschäftigung und Gesellschaft erfüllt wird. Da er zudem als recht leicht erziehbar gilt, kann er sich auch für Menschen ohne Hunde-Erfahrung eignen, die bereit sind, sich das dafür notwendige Know-how, zum Beispiel in einer Hundeschule, anzueignen. Alles in allem ist der Malteser ein aktiver kleiner Vierbeiner, der sich im Alltag als äußerst unkompliziert erweist.
Kann ein Malteser gut allein bleiben?
Malteser sind anhängliche und gesellige Vierbeiner, die enge Bindungen zu ihren Menschen eingehen und diese am liebsten überallhin begleiten. Mit entsprechendem Training können sie natürlich auch mal eine Weile allein bleiben, allzu oft oder zu lang sollte das jedoch nicht vorkommen. Hunde sind hochsoziale Rudeltiere und brauchen entsprechenden Anschluss an ihre Familie – das gilt auch uns insbesondere für den Malteser.
Was kostet ein Malteser Hund?
Als Rassehund hat der Malteser natürlich seinen Preis, der in der Regel bei um die 1500 Euro liegt. Das ist zwar nicht wenig, allerdings solltest Du bereit sein, diese Summe zu investieren, um sicher zu sein, dass Dein Welpe aus einer seriösen Zucht stammt, in der die Gesundheit der Fellnasen im Mittelpunkt steht. Ein seriöser Züchter wählt ausschließlich gesunde Elterntiere, sorgt für eine gute Sozialisation und lässt die Welpen impfen und chippen, bevor sie in ihr neues Zuhause einziehen. Wird Dir ein Malteser-Welpe für einen (deutlich) günstigeren Preis angeboten, solltest Du in jedem Fall misstrauisch werden, denn dies lässt oft auf eine nicht tiergerechte Zucht schließen.