Der schwarze Panther wird oftmals als Symbol von Kraft, Mut und Stärke, aber auch innerer Ruhe und Gelassenheit gesehen – in der ägyptischen Mythologie wurde ihm sogar der Status eines göttlichen und heiligen Tieres zugesprochen und immer haftet ihm dabei natürlich ebenso die Aura des Gefährlichen und Geheimnisvollen an. Auch in der Literatur findet dieses Faszinosum immer wieder Niederschlag – so z. B. in der Figur des Baghira, der gemeinsam mit seinem Freund Balu dem Menschenkind Mowgli hilft, seinen Weg aus dem Dschungel zurück in sein Dorf zu finden.
Kein Wunder also, dass bei der Zucht der Bombay Katze die Idee bzw. der Wunsch im Vordergrund stand, eine Katze nach Vorbild des schwarzen Panthers zu schaffen, welche die imposante Erscheinung der Großkatze mit den charmanten Charaktereigenschaften einer Hauskatze vereint – das Ergebnis kann sich sehr wohl sehen lassen, denn die Bombay Katze besticht nicht nur durch ihr Aussehen, sondern auch durch ihr bezauberndes Wesen, das sie zu einem treuen Begleiter des Menschen macht.
In unserem Steckbrief findest Du alle Fakten rund um Herkunft, Geschichte, Aussehen, Farbe, Wesen, Haltung, Pflege und Gesundheit der Bombay Katze und zusätzlich einige Antworten auf häufig gestellte Fragen.
Herkunft und Geschichte
Die Suche nach den Ursprüngen der Bombay Katze führt in die Vereinigten Staaten nach Louisville in Kentucky in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Dort hatte es sich eine ehrgeizige Züchterin zum Ziel gesetzt, eine Katzenrasse mit dem Aussehen eines schwarzen Panthers und dem Wesen einer
Burma Katze sowie der Konstitution einer
American Shorthair zu züchten. Ein ganzes Jahrzehnt dauerte es, bis sich der gewünschte Erfolg einstellte und das Ergebnis auf vier Pfoten von der Cat Fanciers Association (CFA) als eigenständige Rasse anerkannt wurde. Die Fédération Internationale Féline (FIFe) hingegen entschied sich erst 2023 dazu, die Bombay Katze vorläufig als eigenständige Rasse zu akzeptieren. Inzwischen gibt es unterschiedliche Zuchtlinien, die jedoch alle gemein haben, dass die Bombay Katze rein äußerlich einem schwarzen Panther im Miniatur-Format entspricht und über ein äußerst soziales und menschenbezogenes Wesen verfügt. Heute ist die Bombay Katze eine der seltensten Rassekatzen, das macht es nicht nur schwierig, einen seriösen Züchter zu finden, sondern führt auch dazu, dass sie in ihrem Bestand quasi als bedroht einzustufen ist.
Der Name Bombay Katze geht nicht äußerst verwunderlich auf die Stadt Bombay – das heutige Mumbai – zurück, und zwar auf die von dort beschriebenen Sichtungen schwarzer Panther. Möchte man heute in Indien schwarze Panther beobachten, sollte man sich allerdings nicht auf den direkten Weg nach Mumbai machen, bessere Chancen, die majestätische Großkatze zu bestaunen, ergeben sich in den Nationalparks Tadoba im Bundesstaat Maharashtra und Nagarhole im Süden Indiens. Für jeden, dem dieser Weg zu weit ist, mag es eine Überlegung wert sein, einer sicherlich ebenso faszinierenden Bombay Katze einen Platz auf dem heimischen Sofa zu gewähren.
Aussehen und Farbe
Der Rassestandard der CFA beschreibt die Bombay Katze als muskulöse Samtpfote mit einem robusten Körperbau, der weder allzu kompakt noch besonders langgliedrig wirkt und damit sozusagen die goldene Mitte bildet. Allerdings fühlen die kleinen Exoten sich häufig schwerer an, als sie auf den ersten Blick wirken. Der Kopf der Bombay Katze ist abgerundet mit einer kurzen und breiten, aber durchaus gut entwickelten Nase. Die mittelgroßen Ohren stehen weit auseinander, genauso wie die auffallend runden Augen, deren Farbe von einem leuchtenden Gold bis zu einem tiefen Kupfer reichen kann, sodass sie zuweilen wie zwei kleine Kupfermünzen wirken können. Viele europäische Zuchtlinien weichen von diesem Standard insofern ab, als ihre Bombay Katzen eine etwas größere und stämmigere Figur zeigen und über eine längere Nase verfügen.
Neben dem schwarzen Fell gelten die gold- bis kupferfarbenen Augen der Bombay Katze als prägnantes Erkennungszeichen.
Das Fell der Bombay Katze ist tiefschwarz, glatt, dicht und eng anliegend und wirkt wie Lackleder, sodass man meint, man könne in seinem Glanz sein eigenes Spiegelbild erkennen. Schwarz ist auch die einzig zugelassene Farbe.
Wesen und Haltung
In den meisten Bombay Katzen steckt auch immer ein kleiner Schelm, sodass die Samtpfoten häufig als eine perfekte Mischung aus Katze und Clown beschrieben werden, die zudem Verhaltensweisen an den Tag legen können, die man eher von einem Hund erwarten würde. So lieben einige Bombay Katzen es, ihren menschlichen Partner bei einem kleinen Spaziergang zu begleiten, und lassen sich oft besser an eine Leine gewöhnen als viele andere Katzen. Zudem erweisen sich Bombay Katzen oft als äußerst intelligent, durchaus erfinderisch und kreativ. Verschlossene Türen oder Schubladen stellen meist nur temporäre Hindernisse dar und schnell gelingt es den gescheiten Samtpfoten, die hinter oder in ihnen beherbergten Geheimnisse zu lüften. Ist keine ausreichende Versorgung mit Katzenspielzeug gewährleistet, muss halt die Deko oder vielleicht ein leerer Schuhkarton herhalten, damit dem Spieltrieb des kleinen Schelms auf vier Pfoten Genüge geleistet wird.
Halb Katze, halb Clown und ein bisschen Hund – so lässt sich das Wesen vieler Bombay Katzen beschreiben.
Bombays gelten zudem als äußerst anpassungsfähig und zeigen sich weder hyperaktiv noch phlegmatisch als ideales Familienmitglied – Besuch ist für sie kein Thema, können die kleinen Samtpfoten sich doch sicher sein, dass dieser nur gekommen ist, um sie in all ihrer Schönheit und exaltierten Attitude zu bewundern. Auch das Zusammenleben mit weiteren Mitbewohnern auf vier Pfoten oder Kindern stellt für die meisten Bombay Katzen eine Bereicherung dar und erfüllt ihren Wunsch nach Unterhaltung und Dazugehörigkeit – und dazugehören möchten die kleinen Panther in jedem Fall. Zudem sind sie sehr liebesbedürftig, menschenbezogen und verschmust, ihre Zuneigung zeigen die kleinen Samtpfoten Dir zumeist recht deutlich, indem sie Dich mit dem Kopf anstoßen, sich in Deinen Schoß schmiegen oder nachts zu Dir unter die Decke kriechen.
Trotz ihres Wunsches nach sinnvoller Beschäftigung und ungeteilter Aufmerksamkeit sind Bombay Katzen keine Sportskanonen, die ständig in Bewegung sein müssen, sodass sie sich auch als Wohnungskatzen wohlfühlen können, wobei sich das eine oder andere Exemplar sicherlich auch über einen kleinen, gesicherten Freigang oder einen gemeinsamen Spaziergang freuen würde.
Sicherlich gibt es für die neugierigen Samtpfoten auch jenseits des Fensters viel zu entdecken.
Pflege und Ernährung
Hinsichtlich der Fellpflege erweist sich Deine Bombay Katze in aller Regel als unkompliziert – ihr kurzes und dichtes Haar zeigt sich robust, sodass es mit wenig Aufwand schön und glänzend gehalten werden kann – in den meisten Fällen reicht es aus, Deinen kleinen Stubentiger zwei- bis dreimal in der Woche zu bürsten. Darüber hinaus haaren Bombays nur mäßig, sodass sich auch Dein Staubsauger über den tierischen Mitbewohner freuen wird.
In Sachen Ernährung stellt Dein Mini-Panther keine rassespezifischen Ansprüche und zeigt sich als kleiner Fleischfresser mit einem hochwertigen Futter mit einem möglichst hohen Fleischanteil von zumindest 85 % zufrieden. Gelegentlich entwickeln Bombay Katzen einen leichte Tendenz zur Entwicklung von Übergewicht, gerade dann, wenn sie körperlich nicht ausreichend ausgelastet sind. Um dem entgegenzuwirken, solltest Du für ausreichend Bewegung sorgen und das Gewicht Deines Stubentigers regelmäßig kontrollieren. Zu unseren Tipps, wie Du ein hochwertiges Katzenfutter erkennen kannst und wie Du Übergewicht wirksam vorbeugen kannst, geht es
hier und
hier entlang.
Regelmäßige Tierarztbesuche sind für das dauerhafte Wohnbefinden Deiner Katze natürlich obligatorisch, um eventuell auftretende gesundheitliche Probleme möglichst früh erkennen und behandeln zu können. Zusätzlich solltest Du natürlich immer ein Auge darauf haben, dass alle Impfungen aktuell sind. Um auf Erkrankungen unterschiedlichster Art so früh wie möglich aufmerksam zu werden, solltest Du die Augen, Ohren, Zähne und Krallen Deiner Samtpfote regelmäßig kontrollieren, sodass Du Auffälligkeiten schnell bemerkst und dann umgehend eine ärztliche Konsultation in Anspruch nehmen kannst.
Typische Erkrankungen
Bombay Katzen gelten als äußerst robuste Katzenrasse, bei der kaum Anzeichen für rassespezifische Erkrankungen bestehen. Selten kann, wie bei anderen Katzenrassen jedoch auch, eine Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) auftreten. Bei einer HCM kann sich das Herz durch eine Verdickung des Herzmuskels nicht mehr ausreichend zusammenziehen, sodass weniger Blut als üblich in die Gefäße gepumpt wird. In der Folge kommt es zu einem Rückstau von Blut im Lungenkreislauf und Lungenproblemen, die zu Wasseransammlung und Atemnot führen. Im Endstadium können sich dann Blutgerinnsel bilden, die zum Tod der Katze führen können, wenn sie nicht innerhalb kürzester Zeit medikamentös aufgelöst werden. Letztlich führen Lungenveränderungen und Luftnot zum Tod des Tieres. HCM ist nicht heilbar, kann aber, wenn sie frühzeitig diagnostiziert wird, gut behandelt werden, wofür regelmäßige Tierarztbesuche natürlich unerlässlich sind – insbesondere, da sich erste Symptome wie z. B. Hecheln nach kurzer Anstrengung, Abgeschlagenheit oder Atemnot erst im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit zeigen. Verantwortungsvolle Züchter schließen betroffene Tiere durch Gentests von der Zucht aus, um das Risiko einer Erkrankung zu minimieren.
Generell gelten Bombay Katzen jedoch als wenig krankheitsanfällig und zeichnen sich oft durch eine ausgesprochen hohe Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren aus.
Bombay Katzen gelten als äußerst robust und erfreuen sich oft eines langen Lebens.
Fragen und Antworten zur Bombay Katze
1. Wie viel kostet eine Bombay Katze?
Überlegst Du Dir ernsthaft, zukünftig einer Bombay Katze ein neues Zuhause in Deinen heimischen vier Wänden zu bieten, ist es wichtig, bei Deiner Suche auf einen seriösen Züchter zu achten. Denn nur dieser stellt die Gesundheit und das Wohlergehen seiner Tiere in den Fokus seiner Arbeit und wird darauf achten, dass Dein Kitten einen guten Start ins Leben erhält und bereits geimpft und gechippt bei Dir einziehen wird. Diese Fürsorge schlägt sich natürlich auch im Preis nieder, sodass Du für Deine kleine Bombay Katze mit einer Summe von 500 – 1.300 € rechnen musst. Bei einem (deutlich) günstigeren Preis solltest Du in jedem Fall misstrauisch werden, da dieser in der Regel auf eine nicht tiergerechte Züchtung schließen lässt.
2. Sind Bombay Katzen immer schwarz?
Das pechschwarze Fell ist nicht nur das charakteristische Erkennungsmerkmal der Bombay Katze, sondern es ist auch eindeutig durch den Rassestandard definiert, sodass eine reinrassige Bombay Katze immer schwarz ist.
3. Sind Bombay Katzen anhänglich?
Diese Frage lässt sich mit einem eindeutigen Ja beantworten – Bombay Katzen gelten im Allgemeinen als äußerst anhänglich, sehr menschenbezogen und fordern die Aufmerksamkeit und Zuneigung ihres Lieblingsmenschen mitunter durchaus vehement ein. So mag es Exemplare geben, die auf Deinen Schoß springen, sobald Du es Dir mit einem Buch auf dem Sofa bequem gemacht hast, und Dir zeigen, dass eine gemeinsame Kuscheleinheit gerade sehr viel wichtiger und spannender ist als die geplante Lektüre.
4. Wie miaut eine Bombay Katze?
Die geselligen Katzenschönheiten sind nicht nur sehr anhänglich, sie zeigen sich in aller Regel auch durchaus gesprächig, wobei ihr Lautrepertoire von dem vieler anderer Samtpfoten abweicht. Sie kommunizieren nicht durch das typische Miauen, sondern vielmehr durch eine Art melodisches Trällern.