Eine unumstößliche Tatsache direkt vorweg, denn eine Sache ist vollkommen klar: Egal, ob Pfote, Flügel oder Flosse, egal, ob vier, sechs oder acht Beine, egal, ob zu Lande, zu Wasser oder irgendwas dazwischen, egal, ob flauschig oder nicht – wir alle lieben unsere tierischen Mitbewohner und fühlen uns ihnen tierisch verbunden! Eine gemeinsame Kuschel-Runde auf dem Sofa mit Hund oder Katze entspannt den Zweibeiner genauso, wie es ihn fasziniert, sich in die einzigartige Welt hinter der Scheibe eines Aquariums oder Terrariums zu versenken und seinen Gedanken nachzuhängen.
Wir umsorgen, pflegen und hegen unsere tierischen Gefährten und tun manchmal auch echt merkwürdige Dinge, damit es ihnen richtig und rundum gutgeht. Dabei steht Kölle Zoo Dir und Tier jederzeit mit Rat und Tat zur Seite, denn unsere Kolleginnen und Kollegen in unseren
Erlebnismärkten vor Ort helfen Dir gern bei all Deinen Fragen weiter – schau doch einfach mal vorbei!
Aber haben wir uns schon einmal gefragt, was Hund, Katze und Co treiben, wenn wir einmal (kurz) nicht zu Hause sind? Wenn wir z. B. bei der Arbeit sind, dem Friseur einen Besuch abstatten, im Fitness-Studio an der Umsetzung unserer guten Vorsätze für das neue Jahr arbeiten oder uns auf dem Stuhl des Zahnarztes gerade der kalte Schweiß ausbricht.
Hast Du Dir schon einmal überlegt, womit Deine tierischen Mitbewohner sich ihre Zeit während Deiner Abwesenheit vertreiben?
Ein neugieriger und gewiss nicht ganz ernsthafter Blick hinter die Kulissen soll dieses Geheimnis lüften und uns zeigen, dass auch unsere tierischen Mitbewohner darum bestrebt sind, dass wir einander tierisch verbunden sind und bleiben.
Ein Blick hinter die Kulissen
Der Herrliche Hund liegt auf der Couch und lässt sich durch die Scheibe des Wohnzimmerfensters die winterliche Sonne auf den Pelz scheinen – die Sonnenstrahlen brechen sich an seinen grauen Fellspitzen und tauchen ihn in einen Lichtkranz, sodass der Herrliche Hund noch ein wenig erhabener erscheint, als er sowieso schon ist. Genüsslich räkelt sich die majestätische Erscheinung auf dem Sofa – plötzlich ertönt ein amüsiertes, wie immer leicht spöttisches und in den Ohren des Herrlichen Hundes leicht misstönendes Keckern und Frau Katze betritt die Szene.
„Die schon wieder!“, denkt seine Majestät und fragt sich, womit Frau Katze ihn diesmal aus seiner himmlischen Ruhe reißen wird. Damit jedoch nicht genug, zu dem inzwischen schon etwas nervtötenden Keckern gesellt sich nun aus dem Gehege der Rennmäuse auch noch das immer so furchtbar hektisch klingende Fiepen von Herrn Schumann. „Jetzt fehlt nur noch der dicke Schwarze, der immer so verpeilt aus der Wäsche guckt“, grübelt der Herrliche Hund, und als könnte er die Zukunft voraussagen, schwingt die Tür zum Wohnzimmer auf und der natürlich idealgewichtige pechschwarze Schwarze Kater betritt mit imposantem Schnurren die Bühne und schaut tatsächlich ein wenig verpeilt in die Runde. Der Herrliche Hund rollt die Augen und denkt, dass es nun aber wirklich nicht mehr schlimmer kommen kann, als aus dem Garten ein freudiges Pfotengetrappel ertönt – elanvoll springt Ignorantia Euphoria, die temperamentvolle und tatsächlich immer gut gelaunte Mischlingsdame aus Ungarn durch die Terrassentür ins Wohnzimmer und beginnt, ihren nahezu unwiderstehlichen Charme zu versprühen, der alle betört – alle außer Frau Katze, die sich genervt auf das hohe Bücherregal zurückzieht, um nicht unter einer der trommelnden Pfoten zerquetscht zu werden. Aber als wäre das alles nicht genug, ziehen nun auch noch die fröhlich zwitschernden
Unzertrennlichen herbei, die ihre Voliere für einen Freiflug in das Wohnzimmer verlassen haben und sich nun turtelnd und in sicherem Abstand zu Frau Katze auf der Deckenlampe niederlassen. Zum krönenden Abschluss beginnt es nun auch noch zu glucksen und zu blubbern, als sich die gesamte Gesellschaft der Aquarien in trauter Mehrsamkeit vor der Scheibe ihrer Unterwasserwelten versammelt. Auch in die Terrarien kommt langsam Leben – hier huschen acht Beine näher ans Glas, während sich dort von der Seite ein paar imposante feuerrote Scheren der
Vampirkrabben ins Bild schieben. Nur die alte Sophia, die schon etwas in die Jahre gekommene
Griechische Landschildkröten-Dame, ist nirgendwo zu sehen, sie döst friedlich in ihrem Winterquartier, in dem sich in diesem Moment auch der Herrliche Hund sehr viel wohler fühlen würde als auf der bequemen Couch in dem bis gerade noch sehr friedlichen Wohnzimmer.

Wer wagt es nur, den Herrlichen Hund beim Sonnenbaden auf dem Sofa zu stören?
„Was für ein Volksauflauf!“, entsetzt sich der Herrliche Hund innerlich und gerät nun doch ein wenig in Sorge, was zu dieser unwillkommenen Störung seines winterlichen Sonnenbades auf dem Sofa führt. Hier scheint mächtig Ärger im Anmarsch zu sein, und wie immer vermutet er zu Recht Frau Katze als Drahtzieherin dieser unliebsamen Aktion, denn diese erhebt, nachdem endlich Ruhe eingekehrt ist, als Erste das Wort.
Frau Katze fordert Wahlen
Frau Katze richtet sich zu ihrer ganzen, nicht gerade sonderlich imposanten Größe auf, reckt die Schnurrbarthaare und spitzt die Öhrchen, dann erfüllt ihre melodische Stimme mit Nachdruck den gesamten Raum: „Liebe tierische Mitgeschöpfe, es ist mal wieder an der Zeit!“ Dem Herrlichen Hund gefriert das Blut in den Adern! Wie konnte er das nur vergessen? Erst kommen die Raketen mit ihrem Lärm, Gestank und Feuer, die die gesamte tierische Hausgemeinschaft Jahr um Jahr in Angst und Schrecken versetzen, und wenige Tage danach werden alle unter dem gemeinsam geteilten Dach verrückt und fordern dann, dass es nun aber an der Zeit sei, das Tier des neuen Jahres zu küren. Was für ein entsetzlicher Brauch, den der Herrliche Hund nur allzu gerne Jahr um Jahr aus seinem Gedächtnis tilgt, um sich nicht zwölf ganze Monate an das unsägliche Geschwätz seiner Mitbewohner erinnern und darüber ärgern zu müssen.
Denn eines ist doch ganz klar und eigentlich jedem bewusst: Das Tier des Jahres ist natürlich, und zwar immer Jahr um Jahr, der Herrliche Hund! Wer denn auch sonst? Denn immerhin ist er schon immer der beste und treueste Freund des Menschen gewesen und darauf kommt es bei dieser Wahl ja schließlich an, das Tier zu finden, das dem Zweibeiner am tierischsten verbunden ist.
Wie immer ist natürlich Frau Katze die Drahtzieherin der tierischen Aufregung im vormals gemütlichen Wohnzimmer!
Der Herrliche Hund seufzt und kommt schweren Herzens seiner Aufgabe als Präsident des natürlich demokratisch gewählten Tierrates nach und eröffnet die Wahl zum Tier des Jahres mit einer kurzen Rede, bevor er das Wort nach und nach an jedes der anderen Tiere weitergibt.
Der Herrliche Hund hält eine Rede
„Liebe tierische Mitgeschöpfe – ich begrüße Euch herzlich zur diesjährigen Wahl des Tiers des Jahres!“ Der Herrliche Hund stockt und denkt sich, dass er schon einmal bessere Formulierungen gefunden hat, dann seufzt er und fährt fort: „Ihr wisst ja inzwischen, wie es geht. Jeder, der sich bewirbt, meldet sich jetzt bei Frau Katze an. Jede Bewerberin und jeder Bewerber darf dann eine kurze Rede halten, in der sie oder er ihren oder seinen Anspruch auf den Titel begründet, und zuletzt stimmen wir in geheimer Wahl demokratisch ab. Der oder die Teilnehmende mit den meisten Stimmen ist dann berechtigt, den Titel ‚Tier des Jahres‘ für exakt zwölf Monate zu führen, bevor wir uns erneut zur Wahl treffen.“
Die Unzertrennlichen lauschen aufmerksam – sie werden wie immer gemeinsam als Team antreten!
Tosender Beifall erschüttert das Wohnzimmer und sofort bildet sich eine lange Schlange vor Frau Katze, die die Namen aller Teilnehmenden geschwind auf eine Liste notiert. In den Aquarien, in den Terrarien und bei den Kleinsäugern wird noch kontrovers diskutiert – man hat sich entschieden, jeweils einen Vertreter zu entsenden, um die Chancen, gewählt zu werden, zu erhöhen. Die Unzertrennlichen treten natürlich als Team an und Frau Katze gibt ihnen wie jedes Jahr augenrollend die Erlaubnis dazu, obwohl das Protokoll diese Ausnahme eigentlich nicht vorsieht. Dem Herrlichen Hund ist das ziemlich egal, mit einem Kopfnicken und einem leichten Heben der Pfote signalisiert er Frau Katze, dass er natürlich auch auf die Liste möchte und natürlich, wie jedes Jahr, zuletzt sprechen wird. Denn bekanntlich weiß ja jeder, dass das Beste immer zum Schluss kommt. Schließlich haben sich auch die Bewohner der Terrarien und der Aquarien sowie die Kleinsäuger geeinigt und es kann endlich losgehen.
Die Kandidaten stellen sich vor!
Nachdem Frau Katze die Liste zur Anmeldung geschlossen und die Abfolge der Redebeiträge festgelegt hat, ermahnt sie alle Kandidaten ein letztes Mal, sich kurz zu fassen und an die gemeinsam im demokratisch gewählten Rat beschlossene Etikette zu halten. Dann geht es endlich los und Frau Katze erteilt dem ersten Teilnehmer das Wort.
Tilda – die Vogelspinne
Ganz langsam krabbelt Tilda, die
Vogelspinne, auf den Wohnzimmertisch, der als Rednerpodest dient, ihre acht Beine bewegen sich in einem faszinierenden Einklang. Mit ihren ebenfalls acht Augen wirft sie einen langen Blick in die Runde der versammelten Tiere. Alle Anwesenden außer Frau Katze weichen unwillkürlich ein Stück zurück und die Unzertrennlichen kuscheln sich noch ein wenig enger zusammen, obwohl der Herrliche Hund ihnen garantiert schon hundert Mal erklärt hat, dass Vogelspinnen trotz ihres furchteinflößenden Namens keine Vögel fressen.
Mit ihren acht Augen schaut Tilda aufmerksam auf die versammelten Tiere.
„Liebe tierische Mitgeschöpfe!“ Tildas leicht scharrende, aber äußerst melodische und kraftvolle Stimme füllt den Raum. „Nicht wenige von Euch versetze ich in Angst und Schrecken – eine Fähigkeit, über die nur ich verfüge.“ Tilda wirft jedem Einzelnen einen verschwörerischen Blick zu und beginnt dann plötzlich zu lachen. „Eure Sorgen sind vollkommen unbegründet, ich bin eine durchaus liebenswerte und vollkommen friedfertige Mitbewohnerin, und wenn man mich streichelt, fühle ich mich zumindest genauso flauschig an wie der Herrliche Hund oder der dusselige Schwarze Kater. Nur im Gegensatz zu diesen beiden gehe ich niemandem auf die Nerven. Ich bleibe am liebsten in meiner Wohnhöhle in meinem wunderbar warmen und feuchten Terrarium und lasse mich den ganzen lieben langen Tag von unserem Zweibeiner beobachten, während ich meistens nichts tue. Das entspannt ihn und macht ihn glücklich! Und aus ebendiesem Grund ist es wohl gar keine Frage, dass ich das Tier des Jahres bin!“ Fast sieht es so aus, als würde Tilda sich vor dem Publikum verneigen, bevor sie sich energischen Schrittes zurück in ihr Terrarium begibt. Zurückhaltender Applaus ertönt. Frau Katze bedankt sich bei Tilda, dann erteilt sie dem nächsten Redner das Wort.
Der Schwarze Kater
Nervös trippelt der
Schwarze Kater auf das Rednerpult zu, mit einem beherzten, allerdings wenig elegantem Sprung landet er mit einem vernehmlichen Plumpsen mitten auf dem Wohnzimmertisch – einige Tiere weichen erschrocken zurück, einige lachen verschämt. Frau Katze seufzt und nimmt sich vor, nächstes Jahr selbst bei der Wahl mitzumachen, statt wie immer ihrem minderbegabten Bruder den Vortritt zu überlassen. Wenn sie nur nicht so furchtbares Lampenfieber hätte.
Entschlossen, aber dennoch ein wenig nervös, schreitet der Schwarze Kater Richtung Rednerpult.
„Liebe tierische Mitgeschöpfe!“ Die Stimme des Schwarzen Katers zittert leicht, er leckt sich zweimal hektisch über die linke Vorderpfote, streicht sich über das Ohr und reißt sich zusammen, dann erklingt sein angenehmer Bariton ohne jegliches Zittern: „Katzen und Kater sind seit jeher die treuesten Gefährten des Menschen und stehen diesen seit Jahrtausenden verlässlich mit Rat und Tat zur Seite!“ Der Herrliche Hund zuckt unwillkürlich zusammen, da hat der Schwarze Kater ihm doch schon wieder die Rede geklaut – mit dem wird er später noch ein Hühnchen zu rupfen haben. Der Kater spricht weiter: „Niemand von Euch kann so schön schnurren wie wir Katzen und Kater. Niemand von Euch schafft es, den Menschen zum Dosenöffner auf zwei Beinen zu instrumentalisieren und ihm dabei noch das Gefühl zu geben, wirklich gebraucht zu werden. Über Katzentoiletten möchte ich an dieser Stelle nicht sprechen, aber es ist vollkommen klar, dass wir das liebste Tier des Menschen sind und daher natürlich auch berechtigt sind, den Titel ‚Tier des Jahres‘ führen zu dürfen! Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.“ Vereinzeltes Klatschen ertönt, Frau Katze versucht vergeblich, eine La-Ola-Welle zu starten, scheitert aber kläglich, und der Herrliche Hund wirft dem Schwarzen Kater einen wirklich bösen Blick zu.
Schnell gibt Frau Katze das Wort an den nächsten Bewerber weiter.
Gunnar – der Guppy
Vorsichtig stellt Ignorantia Euphoria das extra für die Wahl zum Tier des Jahres angeschaffte und voll ausgestattete Transport-Aquarium auf den Wohnzimmertisch, damit Gunnar, der
Guppy, sich der Aufmerksamkeit aller Anwesenden sicher sein kann.
Gunnar, der Guppy, geht für die versammelte Gemeinschaft der Aquarien-Tiere in das Rennen um den Titel ‚Tier des Jahres‘.
Das kleine Aquarium verfügt über eine ganz ausgezeichnete Akustik, sodass die Stimme des Guppys im ganzen Zimmer zu hören ist, als dieser das Wort ergreift. „Liebe tierische Mitgeschöpfe! Die Argumente, die bis jetzt vorgebracht wurden, mögen natürlich durchaus ihre Berechtigung haben, dennoch sind sie im Endeffekt vollkommen irrelevant!“ Plötzlich wird es im Wohnzimmer ganz still, eisige Blicke aus unterschiedlichen Richtungen treffen den kleinen Guppy, bevor er fortfährt. „Denn ihr könnt Euch alle vollkommen sicher sein, dass natürlich wir, die Fische, die schönsten, edelsten und anmutigsten Tiere unter dem Dach des Zweibeiners sind und damit alleinig den legitimen Anspruch auf den hier zu vergebenen Titel haben!“ Die Stimme Gunnars wird noch lauter und dröhnt nun vernehmlich zwischen den Wänden des Wohnzimmers. „Ein Aquarium ist reine aus Wasser entstandene Ästhetik, die den Menschen jederzeit verzaubert, fasziniert und in den Bann zieht. Wir Fische sind damit die schönsten und edelsten Geschöpfe! Neben uns wirkt jedes landbewohnende Tier plump und unbeholfen. Nur wir sind wirklich tierisch mit dem Menschen verbunden.“ Die Stimmung in den Aquarien steht kurz vor dem Siedepunkt – tosender Applaus brandet auf, das die Fische umgebende Wasser beginnt zu brodeln – Fische, Garnelen, Krebse, Schnecken und selbst die Muscheln stimmen zu Fangesängen an und lassen Gunnar, den Guppy, glorreich hochleben.

Die Stimmung in den Aquarien steigt – frenetisch feiern ihre Bewohner Gunnar, den Guppy!
Unruhe macht sich unter den anderen Zuhörern breit – insbesondere unter den Kleinsäugern. Da wird an den Gehegen gerappelt, lautstark gemeckert und gefiept. Vereinzelte Buh-Rufe werden laut. Frau Katze versucht vergeblich, mit einem Fauchen für Ruhe zu sorgen und sich Gehör zu verschaffen.
Mit einem agilen Satz auf das Rednerpult bringt sich der nächste Bewerber in Position. Frau Katze schaut resigniert auf ihre Liste, die wohl keinen Bestand mehr haben wird, knautscht den Zettel zu einer Papierkugel zusammen, die sie dem Schwarzen Kater wütend vor die Pfoten pfeffert.
Charlie – das Chinchilla
Kaum den Wohnzimmertisch erklommen, zögert Charlie, das
Chinchilla, keine Sekunde – mit einer beherzten Geste schiebt er Gunnars Transport-Aquarium in die Schublade des Tisches und schließt diese mit einem donnernden Knall – ein wenig Wasser schwappt auf die Tischplatte und Gunnars Interimsbehausung gerät bedenklich ins Wanken. Der Jubel in den Aquarien verstummt augenblicklich und die Wassertemperatur fällt um mehrere Grad.
Die Situation wird unübersichtlich, beherzt ergreift Charlie, das Chinchilla, das Wort!
Mit einer Stimme, die Glas schneiden könnte, ergreift Charlie das Wort: „Nieder mit den Fischen! Nur Pelzträger sind niedlich und dürfen zum Tier des Jahres gewählt werden! Ich fordere eine Änderung der Wahlordnung! Jetzt und sofort! Fische sind doof und stinken!“
Von der Eskalation zur Katharsis!
Nun bricht das Chaos aus! Der Schwarze Kater wirft die Papierkugel in eines der Aquarien und beginnt, mit der Pfote nach den dort verbliebenen Guppys zu angeln. Frau Katze versucht, ihren Bruder mit einem Pfotenhieb aufs Ohr zu stoppen. Die Unzertrennlichen greifen sich ein Herz und stürzen sich auf Frau Katze. Tilda huscht im Schatten durchs Wohnzimmer und fragt sich, ob es nun vielleicht doch einmal an der Zeit wäre, ihrem Namen zur Ehre zu gereichen und einen Vogel zu verspeisen. Die Vampirkrabben zünden Pyrotechnik, von der niemand weiß, wo sie plötzlich herkommt – Frau Katze ist gerade allerdings viel zu beschäftigt, um einen Platzverweis auszusprechen. Der Herrliche Hund versteckt sich unter dem Sofa, hält sich die Pfoten auf die Ohren und beginnt leise zu winseln. Charlie trommelt sich mit beiden Vorderpfoten innig auf die Brust und ruft wahrlich inbrünstig alle seit Generationen unterdrückten Kleinsäuger zur Revolution auf. Von der Pyrotechnik alarmiert, beginnt nun auch noch der Feuermelder zu heulen. Ignorantia Euphoria versucht, die aufgebrachte Kaninchen-Meute davon abzuhalten, eines der Aquarien umzustürzen, und steht dabei kurz vor der Kapitulation. Das Chaos ist perfekt!

Vergeblich versucht die bald total erschöpfte Ignorantia Euphoria, die Situation zu entschärfen!
Die alte Sophia…
Wie aus dem Nichts donnert plötzlich eine wirklich laute Stimme durch den Raum, in der nicht nur sehr viel Lebenserfahrung, sondern auch jede Menge Weisheit mitschwingt: „Was ist denn hier los? Wie soll man bei dem Lärm denn bitte schlafen können?“ Von einer Sekunde zur anderen herrscht Stille und die Tiere im Wohnzimmer erstarren in ihrer Bewegung – alle Blicke richten sich auf die besonnene Stimme. In der Eingangstür steht die alte Sophia und schaut fragend und sehr missbilligend in die Runde. „Ich bin alt. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf. Was um Himmels willen treibt ihr hier? Seid ihr alle wahnsinnig geworden?“
Frau Katze gelingt es am schnellsten, ihre Fassung zurückzuerlangen. Sie spuckt einige Fetzen des Fells vom Schwarzen Kater aus ihrem Maul und versucht sich stotternd an einer Erklärung: „Wir wählen gerade das Tier des Jahres – so wie zu Beginn jedes neuen Jahres.“ Entschuldigend zuckt sie mit den Schultern. Die alte Sophia schaut skeptisch und fast schon ein wenig amüsiert: „Soso – und wer gewinnt? Wer von Euch kopflosen Banausen verdient sich diesen unsinnigen Titel in diesem Jahr?“ Plötzlich herrscht sehr betretenes Schweigen. Der Schwarze Kater zieht seine Pfote aus dem Wasser, die Kaninchen lassen von dem Aquarium ab, Charlie zieht sich ohne ein weiteres Wort zu seiner Gefährtin zurück ins heimische Gehege, die Unzertrennlichen steuern wieder die sichere Deckenlampe an, Ignorantia Euphoria versucht möglichst unauffällig, den gefangenen Guppy aus der Schublade zu ziehen. Tilda seufzt ob der entgangenen Mahlzeit, ist dann aber doch glücklich und zufrieden, als sie sich endlich wieder in ihren Wohnschlauch zurückziehen kann. Entschuldigende Blicke werden ausgetauscht und das ein oder andere geflüsterte „Verzeihung“ wird großherzig mit einem vorsichtigen Schlag von Flügel, Pfote oder Flosse akzeptiert. Schließlich traut selbst der Herrliche Hund sich unter dem Sofa hervor. Er schüttelt sich, sodass eine Fontäne aus Staub die neben ihm stehende Frau Katze einhüllt, die daraufhin kräftig niesen muss. Damit ist der Bann endgültig gebrochen – die alte Sophia bricht in ein tief dröhnendes, sehr lautes und genauso ansteckendes Lachen aus.
Nach kurzer Zeit ist sich die Wahlversammlung einig, und zwar einstimmig, dass das Tier des Jahres, und zwar dieses Jahres sowie aller noch kommenden Jahre, die alte Sophia ist: die kluge und sehr weise Schildkröte, die ihnen den Frieden zurückgebracht hat und ihnen gezeigt hat, dass alle Tiere schön und wichtig sind.
Ein mit Weisheit gesprochenes Machtwort der alten Sophia beendet den Streit der Tiere!
Die Moral von der Geschichte
Zuerst muss hier mit aller Deutlichkeit festgestellt werden, dass Fische weder doof sind noch stinken. Charlie hat sich in dieser Angelegenheit öffentlich und formvollendet bei Gunnar, dem Guppy, entschuldigt, der diese Entschuldigung aus freien Zügen und gern angenommen hat – der Beginn einer wundervollen Freundschaft?
Genau wie wir unsere tierischen Mitbewohner lieben und bereit sind, fast alles für sie zu tun, haben diese uns in ihr kleines oder großes Herz geschlossen – mehr noch: Unsere Haustiere sind auf uns angewiesen und vertrauen auf unsere Zuneigung und unseren Willen, gut für sie zu sorgen. Auch wenn nicht alle unserer tierischen Mitbewohner über den gleichen Grad an Weisheit und Lebenserfahrung verfügen wie die alte Sophia, so haben sie sich alle den Titel ‚Tier des Jahres‘ verdient, da sie uns tierisch verbunden sind!
Damit Du mit dem Herrlichen Hund, Tilda, Frau Katze, dem Schwarzen Kater, Charlie, Gunnar oder der alten Sophia eine tierisch gute Zeit verbringen kannst, stehen wir Euch jederzeit zur Verfügung und helfen Euch gern bei all Euren Fragen weiter. Kommt doch einfach mal vorbei und lernt unsere tierisch netten Kolleginnen und Kollegen in unseren
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