Steckbrief Berner Sennenhund
Es gibt vieles, das man über Berner Sennenhunde erzählen oder besonders hervorheben könnte, etwa ihre freundliche und sanfte Natur, ihre hohe Intelligenz und schnelle Auffassungsgabe, ihre innige Zuneigung zu Menschen, besonders Kindern, ihre Liebe für Schnee, ihre Verspieltheit und so manches mehr. Die vielseitigen Vierbeiner stammen ursprünglich aus der Schweizer Alpenregion und werden mit bis zu 70 cm und 55 kg recht groß und schwer. Ursprünglich als reine Arbeitshunde gehalten, entwickelten sie sich im Laufe der Jahrzehnte zu beliebten Familien- und Begleithunden, die sehr enge Bindungen zu ihren Menschen eingehen und diesen loyal und unerschütterlich zur Seite stehen. Im Allgemeinen erweisen sich Berner Sennenhunde im Zusammenleben als unkompliziert, gutmütig, aufmerksam und leicht erziehbar. Ihre Anforderungen in Bezug auf Bewegung und Beschäftigung sollten jedoch nicht unterschätzt werden – sie brauchen ausgiebige Spaziergänge, mentale Herausforderungen und sehr viel Platz, um sich wohlzufühlen. Auch in Sachen Gesundheit gibt es leider einiges zu beachten, denn Berner Sennenhunde sind anfällig für einige (Erb-)Krankheiten und haben mit nur 7 ½ Jahren eine deutlich geringere durchschnittliche Lebenserwartung als viele andere Hunde. In unserem Steckbrief haben wir die wichtigsten Infos und Fakten zum Berner Sennenhund für Dich zusammengetragen.
Herkunft & Geschichte
Wie sein Name bereits vermuten lässt, stammt der Berner Sennenhund aus dem im Westen der Schweiz gelegenen Kanton Bern. Seine Geschichte ist eng mit dem Örtchen Dürrbach verbunden, in dem die dreifarbigen Hunde gehalten und gezüchtet wurden – daher auch die frühere Bezeichnung „Dürrbächler“, die bisweilen auch heute noch zu hören ist. Bereits viele Jahrhunderte, bevor 1907 der erste Rassestandard für den Berner Sennenhund von der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft veröffentlicht wurde und somit ein wichtiger Meilenstein für die offizielle Anerkennung der Rasse erreicht war, lebten die Vorfahren des „Berner“ in der Schweizer Alpenregion. Die allgemein als „Sennenhunde“ bezeichneten Vierbeiner (von „Senn“ für „Alpenhirte“) erledigten vielfältige Aufgaben für die dort ansässigen Bauern und Hirten wie das Hüten von Vieh, das Bewachen von Hof und Alm oder das Ziehen von landwirtschaftlichem Gerät. Sie wurden jedoch nicht nur für ihre physische Stärke und Ausdauer geschätzt, sondern auch für ihre freundliche und sanfte Natur und dürften so sicherlich auch für willkommene Gesellschaft in der Einsamkeit der Berge gesorgt haben. Die in der Gegend verbreiteten Bauernhunde zeigten durchaus eine gewisse Varianz in ihrem äußeren Erscheinungsbild und hatten zum Beispiel unterschiedliche Fellfarben – gemeinsam war ihnen jedoch der breite Kopf und der stämmige Körperbau. Erst später wurden bestimmte Merkmale gezielt selektiert und es entstanden die heute bekannten vier Schweizer Sennenhund-Rassen Appenzeller, Entlebucher, Berner und Großer Schweizer Sennenhund.
Die ursprüngliche Aufgabe von Berner Sennenhunden und seinen Vorfahren war die Unterstützung von Bauern und Hirten, unter anderem beim Hüten von Vieh.
Nach der Etablierung des ersten Rassestandards Anfang des 20. Jahrhunderts, insbesondere jedoch nach dem Ersten Weltkrieg, gewann der Berner Sennenhund als eigenständige Rasse rasant an Beliebtheit – nicht nur in der Schweiz, sondern auch in anderen europäischen Ländern und in den USA. Auf internationalen Hundeausstellungen und Zuchtschauen konnten sich Interessierte von der einzigartigen Kombination aus physischen Merkmalen wie Ausdauer und Stärke einerseits und dem liebenswerten, fröhlichen Charakter des Berners andererseits überzeugen. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte wurde der Berner Sennenhund zum beliebten Familienmitglied und immer seltener als reiner Arbeitshund gehalten. Die veränderten Zuchtziele und die Vielzahl an „Vermehrern“, die durch die Beliebtheit des Berners auf den Plan gerufen wurden und die Gesundheit ihrer Welpen zugunsten finanzieller Gewinne vernachlässigten, hatten für die Rasse jedoch keine positiven Folgen. Es traten vermehrt Erbkrankheiten auf und die eigentlich so kräftigen und ausdauernden Vierbeiner verloren an Vitalität. Den Bemühungen seriöser und verantwortungsvoller Züchter ist es zu verdanken, dass sich zunehmend der begrüßenswerte Trend abzeichnet, zu dieser ursprünglichen Gesundheit und Robustheit zurückzukehren und hierzu z. B. eine strenge Selektion der Elterntiere nach gesundheitlichen Kriterien und umfassende Gesundheitstests und Untersuchungen vorzunehmen. Dennoch wird der Großteil der Berner Sennenhunde nur halb so alt wie die meisten anderen Hunde. Die Auswahl eines seriösen Züchters ist somit für die Gesundheit Deines Berners, aber auch für die weitere Entwicklung der Rasse von besonderer Bedeutung.
Aussehen
Körperbau, Größe & Gewicht
Der Berner Sennenhund ist ein kraftvoller, muskulöser Hund mit einer gut proportionierten Statur, einem mittelbreiten Kopf und einer starken, mittellangen Schnauze. Seine Augen sind groß und dunkel, seine Ohren mittelgroß, hängend und leicht abgerundet. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 64 bis 70 cm, während Hündinnen in der Regel etwas kleiner sind und zwischen 58 und 66 cm groß werden. Das Gewicht variiert je nach Geschlecht und Größe, wobei Rüden durchschnittlich 50 bis 55 kg wiegen können, während Hündinnen typischerweise zwischen 40 und 45 kg auf die Waage bringen.
Fell & Farben
Das Fell des Berner Sennenhundes ist sein markantestes Merkmal und trägt maßgeblich zu seinem charakteristischen Erscheinungsbild bei. Es handelt sich um doppellagiges Fell, das aus einer dichten, wasserabweisenden Außenschicht und einer weichen, isolierenden Unterwolle besteht. Die äußere Schicht des Fells ist lang und glatt, besitzt eine gewisse Welligkeit und sorgt für eine majestätische Fellsilhouette. Die Unterwolle ist weich und dick, was zusätzlich zur Isolation beiträgt. Diese Fellstruktur schützt den Vierbeiner vor unterschiedlichen Witterungsbedingungen, sei es Kälte, Regen oder Schnee, und macht ihn zu einem idealen Begleiter für das alpine Klima, aus dem er stammt. Hitze verträgt der Berner dagegen nicht sehr gut.
Das Fell des Berner Sennenhundes ist dreifarbig: Der Grundton ist ein tiefes, glänzendes Schwarz, das über den gesamten Körper verläuft. An spezifischen Stellen des Körpers, typischerweise an den Beinen, über den Augen, an der Schnauze und an der Brust, finden sich orangerote Abzeichen. Darüber hinaus zieren den Hundekörper weiße Markierungen an Brust, Kopf und Pfoten. Diese Kombination aus dem schwarzen Grundton, den orangeroten Abzeichen und dem weißen Kontrast schafft eine unverwechselbare und ästhetisch ansprechende Fellzeichnung.
Berner Sennenhunde sind dreifarbig, wobei Schwarz als Grundton dominiert und von orangeroten und weißen Abzeichen geschmückt wird.
Charakterzüge & Wesen
Der Berner Sennenhund hat viele Charaktereigenschaften und Wesenszüge, die ihn zu einem wundervollen Begleiter machen. Im Allgemeinen erweist er sich als gutmütiger, geduldiger und tiefenentspannter Gefährte, der sich kaum je aus der Ruhe bringen lässt. Er bezaubert durch seine sanfte und liebevolle Natur, die sich in seinem Umgang mit Menschen, insbesondere Kindern, widerspiegelt. Absolute Treue, Loyalität und Hingabe prägen seine Beziehung zu seiner Familie, die er am liebsten immer und überallhin begleiten möchte und auf die er stets ein wachsames Auge hat. Aggressives Verhalten – auch gegenüber Fremden – ist der Schweizer Fellnase dabei jedoch fremd, denn dazu ist sie viel zu sanftmütig und freundlich.
Ihre hohe Intelligenz und schnelle Auffassungsgabe und ihr Wunsch, alles richtig zu machen, führen dazu, dass Berner Sennenhunde verhältnismäßig leicht erziehbar sind und neue Kommandos und Tricks schnell erlernen. Mitunter können sie jedoch durchaus eine Neigung zur Sturheit an den Tag legen, insbesondere dann, wenn sich ihnen die Sinnhaftigkeit eines Kommandos nicht erschließt. Von klein auf sollte daher an einer soliden Grunderziehung gearbeitet werden, die mit positiver Verstärkung (Lob, Belohnung) meist problemlos gelingt.
Berner Sennenhunde lieben es, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und draußen zu sein, denn dies entspricht ihrer Natur. Ausgiebige Spaziergänge mit der Möglichkeit, frei zu laufen und die Gegend zu erkunden, sollten daher täglich auf dem Plan stehen. Das Laufen ohne Leine ist nach Eintrainieren des Rückrufs meist kein Problem, denn Berner Sennenhunde neigen weder zum Jagen noch zum Streunen. Aufgrund ihrer Herkunft haben sie eine besondere Vorliebe für Schnee und fühlen sich bei Kälte deutlich wohler als bei Wärme. Hitze vertragen sie sehr schlecht, weshalb sie im Sommer ausreichend Möglichkeiten zum Rückzug und zur Abkühlung vorfinden sollten.
Die meisten Berner lieben Schnee und fühlen sich bei kalten Temperaturen pudelwohl!
Insgesamt sind das Wesen und der Charakter des Berner Sennenhundes von Freundlichkeit, Loyalität, Intelligenz und einem ausgeglichenen Temperament geprägt. Berner sind nicht nur hervorragende Arbeitshunde, sondern auch liebevolle Familienmitglieder, die viel Freude und Zuneigung in das Leben ihrer Besitzer bringen. Die Kombination aus diesen Eigenschaften macht sie zu einer der beliebtesten Hunderassen weltweit.
Passt ein Berner Sennenhund zu mir? Wie muss er gehalten werden?
Auslauf
Berner Sennenhunde sind große, kräftige Hunde, die aufgrund ihrer Herkunft als Arbeitstiere wesentlich mehr Auslauf und Beschäftigung benötigen, als viele Menschen annehmen. Als ursprüngliche Hüte- und Zughunde sind sie an ein aktives Leben im Freien gewöhnt, weshalb tägliche Bewegung für ihre körperliche und geistige Gesundheit unverzichtbar ist. Idealerweise sollten sie mindestens 60 bis 90 Minuten täglich körperlich aktiv sein, um sicherzustellen, dass sie ihre Energie sinnvoll nutzen können. Lange Spaziergänge und spannende Wanderungen durch Wald und Wiesen sowie das Spielen im Garten oder im Park sind ideale Möglichkeiten, um ihren Bewegungsdrang zu stillen und sie gleichzeitig mental zu stimulieren. Der ideale Lebensraum für einen Berner Sennenhund ist ein Haus mit Garten oder sogar ein Hof, in einer kleinen Stadtwohnung ist er dagegen nicht gut aufgehoben, insbesondere, wenn es dort Treppen zu steigen gibt, was aufgrund des hohen Gewichts und der Neigung zu Gelenkerkrankungen vermieden werden sollte.
Aufgrund seiner Vergangenheit als Hofhund weiß es der Berner sehr zu schätzen, wenn er zuhause genug Platz hat, um sich auch eigenständig ein wenig bewegen zu können, zum Beispiel in einem eingezäunten Garten.
Da Berner Sennenhunde sehr intelligent sind, benötigen sie auch geistige Herausforderungen, um Langeweile zu vermeiden. Fährtenarbeit, Zughundesport, Rettungshundearbeit oder auch eine Ausbildung zum Therapiehund sind ideal für die klugen und starken Vierbeiner. Interaktive Spielzeuge, die ihre Intelligenz herausfordern, können ebenfalls hilfreich sein, um sie geistig zu beschäftigen und zu unterhalten. Das Zusammensein und Spielen mit anderen Hunden können zusätzlich für Abwechslung und sozialen Kontakt sorgen. Insbesondere junge Berner Sennenhunde sind oft sehr energiegeladen und benötigen viel Bewegung, sollten jedoch nicht übermäßig belastet werden, um Gelenkschäden zu vermeiden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Berner Sennenhunde durchaus anspruchsvolle Begleiter sind, die sowohl körperliche als auch geistige Auslastung benötigen. Eine abwechslungsreiche Mischung aus Bewegung und Beschäftigung ist entscheidend, um sie glücklich, gesund und ausgeglichen zu halten. Ein aktiver Lebensstil, der regelmäßig in die täglichen Routinen integriert wird, ist nicht nur wichtig für das Wohlbefinden des Hundes, sondern stärkt auch die Bindung zwischen Mensch und Tier.
Ernährung
Die Ernährung von Berner Sennenhunden spielt eine entscheidende Rolle für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden, da sie eine große Rasse mit spezifischen Nährstoffbedürfnissen sind. Da sie körperlich aktiv sind und ihre Muskulatur gut entwickelt ist, benötigen sie eine hochwertige, ausgewogene Ernährung, die reich an Proteinen, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen ist. Hochwertiges Hundefutter, das auf die Größe, das Alter und das Aktivitätslevel des Hundes abgestimmt ist, sollte bevorzugt werden. Es ist ratsam, die Futtermenge rechtzeitig an das Aktivitätslevel des Hundes anzupassen, um Übergewicht und daraus resultierende gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Berner Sennenhunde neigen dazu, Gewicht zuzulegen, wenn sie nicht ausreichend bewegt werden. Eine regelmäßige Fütterungsroutine, bestehend aus zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag, hilft auch, den Stoffwechsel stabil zu halten. Die Umstellung auf eine andere Futtermarke oder -art sollte schrittweise erfolgen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
Pflege
Um das Fell in optimalem Zustand zu halten, sollte eine wöchentliche Fellpflege eingeplant werden. Mit einer Bürste für langhaarige Hunde kann das Fell gründlich gekämmt werden, um lose Haare und Schmutz zu entfernen. Dies reduziert nicht nur den Haarausfall im Haus, sondern fördert auch die Durchblutung der Haut und ein gesundes Fellwachstum. Während des Fellwechsels, der typischerweise im Frühling und Herbst stattfindet, kann es notwendig sein, die Pflegehäufigkeit zu erhöhen, da die Hunde in dieser Zeit besonders viele Haare verlieren.
Zusätzlich zur Fellpflege ist es wichtig, auch auf die Ohren, die Zähne und die Krallen zu achten. Die Ohren sollten regelmäßig auf Schmutz und Feuchtigkeit überprüft werden, da Berner Sennenhunde anfällig für Ohrentzündungen sind. Bei Bedarf können/sollten sie mit einem geeigneten Reinigungstuch oder einer speziellen Ohrenlösung sanft gereinigt werden. Die Zahnhygiene spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Pflegeprozess. Regelmäßiges Zähneputzen und das Bereitstellen von Zahnpflege-Kauartikeln können dazu beitragen, Zahnsteinbildung und Mundgeruch vorzubeugen. Die Krallen sollten regelmäßig gekürzt werden, um zu verhindern, dass sie zu lang werden und Beschwerden beim Laufen verursachen. Dies kann je nach Aktivitätslevel des Hundes unterschiedlich oft erforderlich sein, da gut genutzte Krallen durch das Laufen auf harten Oberflächen abgenutzt werden.
Typische Erkrankungen
Während zu Beginn der Berner-Sennenhund-Zucht insbesondere physische Merkmale wie Kraft und Ausdauer im Vordergrund standen, rückten durch die Beliebtheit der Rasse als Familienhund zunehmend andere Prioritäten wie optische Merkmale und soziale Eigenschaften in den Fokus. Darüber hinaus rief die hohe Nachfrage nach Berner-Sennenhund-Welpen auch eine Vielzahl an "Vermehrern" auf den Plan, die die Gesundheit ihrer Tiere zugunsten des schnellen Geldes vernachlässigten. Die veränderten Zuchtziele und die zweifelhafte Herkunft führten dazu, dass die Rasse zunehmend an Vitalität verlor. Es setzten sich vermehrt Erbkrankheiten durch, unter denen die Rasse noch heute zu leiden hat. Glücklicherweise zeigt sich hier jedoch seit geraumer Zeit eine Kehrtwende und seriöse Züchter unternehmen große Anstrengungen, um Langlebigkeit und Gesundheit wieder in den Mittelpunkt der Zucht zu rücken. Gleichwohl haben Berner Sennenhunde nach wie vor eine deutlich geringere Lebenserwartung als viele andere Vierbeiner. Nach aktuellen Studien liegt diese bei 7 ½ Jahren, viele Berner sterben jedoch bereits vor ihrem 5. Lebensjahr.
Wenngleich deutliche Verbesserungen zu verzeichnen sind, ist der Berner Sennenhund leider nach wie vor eine Rasse, die aufgrund ihrer Zuchtgeschichte und genetischen Veranlagungen anfällig für bestimmte gesundheitliche Probleme ist. Zu den typischen Erkrankungen, die bei Berner Sennenhunden häufig vorkommen, zählen folgende:
Hüftdysplasie (HD): eine schmerzhafte, nicht heilbare Erkrankung, die die Beweglichkeit des Hüftgelenks zunehmend einschränkt. Erste Symptome können sich darin äußern, dass Deine Fellnase einen unsicheren Gang zeigt, bei gemeinsamen Spaziergängen nicht mehr weit laufen mag oder sich häufiger ausruhen möchte. Auch ein hörbares Knirschen und Knacken im betroffenen Gelenk können ein Indiz für eine HD sein. Alle bisher gängigen Behandlungsmethoden zielen darauf ab, den Krankheitsverlauf zu verzögern und die Schmerzen zu lindern. Zusätzlich ist es wichtig, alle Bewegungen zu vermeiden bzw. zu minimieren, die den Verschleiß der Hüfte fördern, wie z. B. Treppensteigen oder das in den Kofferraum Hinein- und Herausspringen, und die Hüfte durch Muskelaufbau z. B. durch Physiotherapie zu entlasten.
Bei einer Ellenbogendysplasie (ED) ist die Beweglichkeit des Ellenbogengelenkes eingeschränkt, da Oberarmknochen, Elle und Speiche nicht passgenau ineinandergreifen. Auch eine ED ist nicht heilbar, kann aber medikamentös oder durch chirurgische Eingriffe behandelt werden, um eine weitgehende Schmerzfreiheit zu erreichen.
In einer seriösen Zucht kommen nur Elterntiere in Frage, die sowohl ED- als auch HD-frei sind. Lasse Dir daher in jedem Fall die Ergebnisse der entsprechenden Untersuchungen zeigen!
Tumore: Berner Sennenhunde sind leider auch anfällig für verschiedene Krebsarten, darunter Lymphome und Osteosarkome (Knochenkrebs). Frühe Symptome wie Gewichtsverlust, Appetitveränderungen oder Lethargie sollten dringend von einem Tierarzt untersucht werden.
Osteoarthritis: Im Alter leiden viele Berner Sennenhunde an Osteoarthritis, einer degenerativen Gelenkerkrankung, die zu Entzündungen, Schmerzen und Steifheit führt. Dies kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen, weshalb eine frühzeitige Diagnostik und Behandlung wichtig sind.
Augenkrankheiten: Berner Sennenhunde sind anfällig für verschiedene Augenkrankheiten, insbesondere für Katarakte, die zu Sehstörungen führen können. Eine regelmäßige augenärztliche Untersuchung ist ratsam, um frühzeitig Anzeichen von Erkrankungen zu erkennen.
Nierenerkrankungen: Auch die Nieren sind bei Berner Sennenhunden übermäßig häufig von Erkrankungen betroffen. Hier ist insbesondere die Glomerulonephritis zu nennen, eine Schädigung der Glomerula, der winzigen Filter der Nieren. Die Folge dieser entzündlichen Nierenerkrankung ist der erhöhte Verlust lebenswichtiger Eiweiße über den Urin, wodurch es zu einer Ansammlung von Flüssigkeit unter der Haut und in den Körperhöhlen kommen kann. Meist wird im Laufe der Zeit auch die restliche Niere geschädigt und es kommt zu einer Niereninsuffizienz.
Eine verantwortungsvolle Zucht und regelmäßige tierärztliche Kontrollen spielen eine entscheidende Rolle, um das Risiko für diese Erkrankungen zu minimieren und die Gesundheit des Berner Sennenhundes zu fördern. Die Aufklärung über potenzielle Gesundheitsprobleme kann dazu beitragen, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen und das Leben des Hundes zu verlängern.
Fragen & Antworten zum Berner Sennenhund
Ist ein Berner Sennenhund gut für Anfänger?
Aufgrund ihres freundlichen und sanftmütigen Wesens, ihrer Gelassenheit, Intelligenz und schnellen Auffassungsgabe sind Berner Sennenhunde tolle Begleiter, die schnell lernen und loyal an der Seite ihrer Menschen stehen. Diese Charaktereigenschaften und Wesensmerkmale machen Berner durchaus auch für Anfänger sehr gut geeignet und generell eher leicht erziehbar. Für Neulinge in der Hundehaltung ist der Besuch einer Hundeschule aber in jedem Fall lohnenswert, um etwas Unterstützung bei der Erziehung und Sozialisation zu haben und typische „Anfängerfehler“ zu vermeiden.
Ob Anfänger oder Profi – es sollte nicht unterschätzt werden, wie viel Auslauf und Beschäftigung Berner Sennenhunde benötigen. Es kann also je nach Lebenssituation durchaus eine Herausforderung darstellen, in jedem Fall aber einiges an Zeit in Anspruch nehmen, ihre Ansprüche zu erfüllen. Auch über potenzielle gesundheitliche Probleme und Einschränkungen, die bei dieser Hunderasse leider häufiger bzw. früher auftreten als bei anderen, sollte man sich im Klaren sein.
Berner Sennenhunde brauchen mehr Auslauf und Beschäftigung, als oftmals angenommen wird. Ob gemeinsame Wandertouren, ausgiebige Spaziergänge oder Spielen im Garten - gemeinsam mit ihren Menschen aktiv zu sein, ist für Berner sehr wichtig.
Wie lange kann man einen Berner Sennenhund allein lassen?
Hunde sind soziale Rudeltiere und bleiben daher generell sehr ungern allein – dies gilt auch, vielleicht sogar in besonderem Maße, für den Berner Sennenhund. Er ist ein sehr anhänglicher Gefährte, der eine enge Bindung zu seiner Familie aufbaut und es in jedem Fall vorzieht, immer und überall dabei zu sein. In vielen Situationen ist dies auch kein Problem, denn ein Berner Sennenhund ist zwar groß, erweist sich aber als ausgesprochen unkompliziert und kann daher problemlos mitgenommen werden, sofern er entsprechend gehorsam ist und die äußeren Umstände dies gestatten. Da Dich Dein Berner jedoch nicht überallhin wird begleiten können, solltest Du ihm beibringen, auch mal eine Weile allein bleiben zu können, möglichst jedoch nicht mehr als 4 – 6 Stunden am Stück und möglichst nicht zu oft.
Zusammengefasst ist es wichtig, die sozialen Bedürfnisse eines Berner Sennenhundes zu berücksichtigen und ihn nicht zu lange allein zu lassen. Ein liebevoller und verantwortungsbewusster Umgang mit seinen Bedürfnissen trägt dazu bei, dass er glücklich und gesund bleibt.
Für wen eignet sich ein Berner Sennenhund?
Das perfekte Zuhause für einen Berner Sennenhund sollte engen Familienanschluss, viele gemeinsame Aktivitäten und genug Platz bieten. Das Wunschzuhause wäre wohl ein Haus mit Garten oder sogar ein Hof mit viel Bewegungsfreiheit – aber natürlich immer in unmittelbarer Nähe zu seinen Menschen, denn die sind dem Berner am wichtigsten. Wer sich also einen loyalen, anhänglichen, gut erziehbaren, aufmerksamen und gutmütigen Gefährten wünscht und im Gegenzug bereit ist, viel Zeit und Liebe in seinen Schützling zu investieren und ihn körperlich und geistig auszulasten, für den könnte ein Berner Sennenhund die perfekte Wahl sein!