Ich schaue auf die Uhr, es ist 7:30 Uhr – Zeit für die erste Gassi-Runde des Tages mit unserem Hund Freki. Ich lege ihm das Geschirr an und los geht es! Gemächlich verlassen wir den Vorgarten und schlendern die noch menschenleere Straße entlang. Zwei Häuser weiter erwartet uns lautstarkes Gebell. Die dort wohnhafte und vielleicht ein wenig eitle Riesenschnauzer-Dame des Hauses macht uns auf die Grenzen ihres Revieres aufmerksam und warnt uns, wenig damenhaft, diese bloß nicht zu verletzen. Weiter geht es – am Ende der Straße treffen wir auf Tiberius, einen imposanten schokoladenbraunen Labrador, der im Vorgarten argwöhnisch sein Lieblingsspielzeug bewacht, das er auf keinen Fall mit Freki teilen möchte. Wir biegen nach rechts ab und erklimmen die breite Steintreppe. Hinter dem Gartenzaun des letzten Hauses vor den Weinbergen begrüßt uns schwanzwedelnd Trixie, die kleine Beagle-Dame, und Freki nimmt deren Freundlichkeit wohlwollend entgegen. Als Nächstes begegnen wir einer Freundin unserer Nachbarn, die mit ihrem Jack Russel Terrier unterwegs ist. Der Kleine ist quasi als Erbstück in die Familie gekommen und erfreut sich trotz seines inzwischen vermutlich biblischen Alters bester Gesundheit. Die beiden Hunde begrüßen sich kurz, bevor alle weiter ihrer Wege ziehen. Heute erwartet uns noch ein besonderes Highlight, denn kurz bevor uns unsere Runde zurück nach Hause führt, treffen wir auf Elly – eine wunderschöne blonde Retriever-Dame: Elly und Freki scheinen ein wenig verliebt zu sein. Während die beiden miteinander spielen, tauschen Ellys Herrchen und ich kurz Neuigkeiten aus. Ellys entzündeten Ohren geht es zum Glück schon wieder viel besser, allerdings müsste sie ein wenig abnehmen. Wir verabschieden uns und ziehen weiter. Doch bevor wir heimatliche Gefilde erreichen, rast Katinka auf uns zu, eine kleine, neugierige und ziemlich temperamentvolle Cocker Spaniel-Dame, sobald sie Freki sieht, gibt es kein Halten mehr. Also muss noch eine Runde getobt werden, bevor es endlich wieder nach Hause geht.
Zu Hause angekommen, entspannt Freki sich nach dem Frühstück erst einmal auf dem Sofa in meinem Arbeitszimmer und träumt vermutlich von den Erlebnissen unserer morgendlichen Gassi-Runde. Nicht zum ersten Mal betrachte ich unseren Vierbeiner ein wenig versonnen. Freki ist nämlich kein Rassehund wie Trixie, Elly, Tiberius, Katinka oder die eitle Riesenschnauzer-Dame von gegenüber, sondern ein Mischling, dessen Leben als Straßenhund in Rumänien begann.
Geliebter Mischling: Freki - ein Überraschungspaket auf vier Pfoten, das wir nicht mehr missen möchten!
Bevor Freki bei uns einziehen durfte, wurde in unserer WG lange und durchaus kontrovers diskutiert, ob der neue vierbeinige Mitbewohner von einem Züchter kommen solle oder aus dem Tierheim bzw. von einer Tierschutzorganisation – sprich, ob der Neue ein Rassehund sein müsse oder nicht auch ein Mischling sein dürfe. Letztlich haben wir uns auch aus dem Bauch heraus für die zweite Option entschieden und das Überraschungspaket Mischling gewählt. Damit sind wir übrigens bei Weitem nicht die Einzigen, denn im Jahr 2022 haben sich laut einer Auswertung von Tasso e. V. mit Abstand die meisten Menschen für einen Mischling entschieden.
Das Überraschungspaket Mischling überzeugt nach wie vor die meisten Hundefreunde!
Warum Mischlinge ganz liebenswerte Fellnasen sein können, die ihren Artgenossen vom Züchter in Gesundheit, Optik, Charme und Liebenswürdigkeit in nichts nachstehen müssen, verraten wir Dir in unserem Artikel.
Rassehund – Hybridhund – Mischling
Nach Schätzungen leben in Deutschland ungefähr 10 Millionen Hunde, was bedeutet, dass sich theoretisch knapp jeder achte Einwohner der Bundesrepublik ein Zuhause mit einem bellenden Vierbeiner teilt. Rund 13 % aller Österreicher bevorzugen ebenfalls das Zusammenleben mit einem Schlappohr, denn in unserem Nachbarland wohnen derzeit knapp 650.000 Hunde.
Zu den beliebtesten Vierbeinern zählen dabei u. a. der Labrador Retriever, der
Deutsche Schäferhund und der
Golden Retriever und, wenn man es etwas kleiner mag, der
Jack Russel Terrier oder der Chihuahua. Des Deutschen liebster Hund ist jedoch schon seit einigen Jahren der Mischling.
Klein, aber oho: Jack Russel Terrier gehören mit zu den beliebtesten Hunderassen in Deutschland!
Doch was genau ist eigentlich ein Mischling und was unterscheidet ihn von einem Rassehund? Und wie sieht es mit Hybridhunden aus – zählen sie zu den Rassehunden oder sind sie auch Mischlinge? Ein kurzer definitorischer Überblick soll die Begrifflichkeiten klären und ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Rassehunde
Die Geschichte der modernen Zucht von Rassehunden beginnt ungefähr in der Mitte des 19. Jahrhunderts in den zu dieser Zeit höchstentwickelten Industrieländern. Aufgrund der damals modernen Erkenntnisse über die Vererbung war es nun möglich bzw. viel einfacher, Hunde systematisch zu züchten, aus denen sich durch ähnliche bzw. identische Merkmale z. B. hinsichtlich der Fellfarbe oder der Größe einheitliche Rassen entwickelten. Zuchtfortschritte wurden in sogenannten Zuchtbüchern und Ahnentafeln protokolliert und so nach und nach Rassestandards definiert, die einen jeweils spezifischen Phänotyp, also ein idealtypisches Aussehen, festlegen. Nur Nachkommen, die diesem Phänotyp entsprachen, durften für die weitere Zucht verwendet werden, sodass nach und nach eine phänotypische Stabilität entstand und die Gene vieler Merkmale reinerbig vorlagen. Neben dem Fokus auf ein spezielles, rassetypisches Aussehen lag das Hauptaugenmerk der modernen Zucht dabei auf einem bestimmten Verwendungszweck: Es wurden z. B. Hunde gezüchtet, die sich besonders gut als Wachhunde eigneten, oder Hunde, die über gute Hüte-Qualitäten verfügten. Auch heute noch gibt es viele Rassen, die bevorzugt als Jagd- oder Gebrauchshunde gezüchtet werden – so z. B. Lawinensuchhunde oder Suchtmittelspürhunde.
Im Laufe der Zeit können sich die Rassestandards hinsichtlich des Erscheinungsbildes und des Verwendungszweckes verändern.
Hybridhunde
Hybridhunde sind Hunde, deren Eltern zwei unterschiedlichen Rassen angehören. Die Elterntiere werden dabei planvoll miteinander verpaart, um so die jeweils rassespezifisch positiven Eigenschaften von beiden Seiten in dem gemeinsamen Nachwuchs zu maximieren. Hybridhunde werden aufgrund dieses hinter dem Zuchtziel stehenden Leitgedankens zuweilen auch als Designerhunde bezeichnet. Die Nachkommen von Hybridhunden selbst zeigen jedoch eine hohe phänotypische Varianz, sodass eine Weiterzucht oft nicht erfolgt.
Hybridhunde erfreuen sich zunehmend einer hohen Popularität. Einige von ihnen gelten in Abhängigkeit von den jeweiligen Elterntieren manchmal als sogenannte hypoallergene Hunde, die sich auch gut für Allergiker eignen können, da sie kaum oder gar nicht haaren. Diese Annahme lässt sich bisher allerdings nicht wissenschaftlich bestätigen – insbesondere, da nicht nur die Haare von Hunden, sondern z. B. auch der Speichel Allergien auslösen kann.
Hier erfährst Du mehr zum Thema Hunde & Allergien.
Zu den bekanntesten Hybridhunden gehören u. a. der Labradoodle und der Goldendoodle – eine Mischung aus Pudel und Labrador bzw. Pudel und Golden Retriever. Auch der Cockapoo zählt zu den beliebten Hybridhunden und mag insbesondere bei den jüngeren Zweibeinern über eine große Fangemeinde verfügen, denn schließlich zählt Syke als kleine Cockapoo-Dame zu den berühmtesten Vertretern der schlappohrigen Kreuzung zwischen Cocker Spaniel und Pudel.
Mit ihren wilden Schlappohren zählen auch die Cockapoos zu den immer beliebter werdenden Hybridhunden.
Mischlinge
Als Mischlinge bezeichnet man Hunde, deren Eltern unterschiedlichen oder gar keiner spezifischen Rasse angehören und die das Ergebnis einer unkontrollierten bzw. ungeplanten Paarung sind. Vielleicht ein wenig abwertend, werden Mischlinge zuweilen auch als Promenadenmischungen bezeichnet. Diese Wortschöpfung geht auf das französische Wort promenade zurück, das so viel wie Spaziergang oder Ausflug bedeutet. Führten im 18. oder 19. Jahrhundert die Dienstmädchen mehr oder weniger betuchter Familien deren Hunde zu einer promenade aus, kam es vor, dass man sich untereinander traf und verplauderte. Die Hunde, derweil unbeobachtet, kamen sich ein wenig näher und vertrieben sich das Plauderstündchen der Dienstmädchen mit anderen Dingen, dessen Ergebnis sich einige Monate später in Form von Nachwuchs präsentierte – diese Promenadenmischungen entsprachen optisch dabei vielleicht nicht immer den Erwartungen von Herrchen und Frauchen, erwiesen sich aber zumeist als äußerst individuell und nicht weniger liebenswert.
Mischlinge sind das Ergebnis einer ungeplanten bzw. spontanen Verpartnerung, bei der die Elterntiere zumeist selbst keiner spezifischen Rasse angehören – sie sind hinsichtlich ihres Aussehens mehr oder weniger große Individualisten.
Rassehunde und Hybridhunde werden immer mit einem bestimmten Ziel hinsichtlich der äußeren Erscheinung und bestimmter Verhaltensweisen gezüchtet – ein Schäferhund genau wie ein Chihuahua oder ein Schnoodle sollen im Ergebnis einem im Vorhinein durch bestimmte (Rasse-)Standards festgelegten Idealtypus entsprechen oder diesem zumindest möglichst nahekommen. Mischlinge hingegen sind das Ergebnis ungeplanter Verpartnerungen – sie sind sowohl hinsichtlich ihres Äußeren als auch ihrer Charaktereigenschaften absolute Individualisten bzw. kleine oder große Überraschungspakete, die den Betrachter stets zum Rätseln auffordern, welche genetischen Geheimnisse sie in sich tragen. Sicherlich gibt es Gentests, mit deren Hilfe man diese Geheimnisse lüften kann, manchmal reicht aber schon das Rätselraten an sich. So kombiniert z. B. Freki unterschiedliche Wesenszüge und äußere Merkmale, die schon zahlreiche Gassi-Bekanntschaften zu teils sehr gewagten Thesen veranlasst haben, sodass wir sicher sind, dass sich in Freki nur die besten Eigenschaften eines Terriers, eines Schnauzers, eines
Huskys, eines nicht näher definierten Jagdhundes und eines nicht genauer zu verifizierenden Schäferhundes vereinigen. Naja – wir sind eigentlich nur davon überzeugt, dass sich irgendwo in seiner Ahnenreihe ein wasserscheues Faultier verbirgt, wir stellen alle anderen Vermutungen aber durchaus offen zur Diskussion!
Welcher Hund soll einziehen?
Das Wichtigste zuerst: Entscheidest Du Dich, Dein Leben mit einem Vierbeiner der Sorte Hund teilen zu wollen, ist jede Entscheidung, die Du triffst, richtig – egal, ob ein Hund vom Züchter oder ein Mischling bei Dir einziehen darf. Wichtig ist nur, dass der neue Mitbewohner in die WG passt und alle Zwei- und Vierbeiner sich wohlfühlen.
Solange die Chemie in der Mensch-Hunde-WG stimmt, ist jede Fellnase die richtige Wahl!
Hund vom Züchter: Rassehund oder Hybridhund
Bei einer Fellnase von einem Züchter solltest Du im Interesse der Gesundheit Deines zukünftigen Mitbewohners allerdings immer Wert darauf legen, dass dieser aus einer verantwortungsvollen Zucht stammt, in der das Tierwohl großgeschrieben wird und nicht der Profit im Vordergrund steht. Das erkennst Du u. a. daran, dass Dein Züchter Dir alle wichtigen Papiere, wie z. B. einen Stammbaum, vorlegen kann, aus denen auch hervorgeht, dass die Elterntiere gesund und frei von eventuell häufig auftretenden rassespezifischen Erkrankungen sind. Zudem wird ein Züchter immer (!) einen angemessenen Preis für seine Tiere verlangen, sodass Du z. B. für einen
Dalmatiner oft bis zu 1.800 € wirst bezahlen müssen – falls Dein Herz für einen
Cocker Spaniel schlägt, wirst Du hier für einen Welpen zumindest 1.000 € investieren müssen. Lockt ein Anbieter mit sehr viel niedrigeren Preisen, solltest Du in jedem Fall stutzig werden!
Gerade bei Modehunden, die plötzlich sehr gefragt sind, kann es nämlich vorkommen, dass die Nachfrage so schnell und stark steigt, dass seriöse Züchter diese nicht befriedigen können. Dies ruft dann die sogenannten Vermehrer auf den Plan, die Hunde unter nicht tiergerechten Bedingungen züchten und oft mit viel zu jungen, kranken, mangelversorgten und schlecht sozialisierten Welpen handeln und so Tierleid erzeugen und vermehren. Im Sinne des Tierwohls solltest Du dementsprechend immer darauf achten, dass Dein zukünftiger Mitbewohner einer seriösen Zucht entstammt.
Warum ein Mischling?
Im Gegensatz zu einem Rassehund können Mischlinge mitunter richtige Überraschungspakete sein, und das betrifft nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihren Charakter. Entscheidest Du Dich für z. B. einen Parson Russel Terrier, weißt Du von Beginn an, dass Du Dein Leben von nun an mit einem kleinen, quirligen, daueraktiven und sehr anhänglichen sowie verschmusten Vierbeiner teilen wirst, der viel Aktivität und Aufmerksamkeit einfordert und beschäftigt werden möchte. Du kannst Dich vorher genau über Deinen zukünftigen Mitbewohner informieren und alles über dessen Bedürfnisse erfahren.
Zieht ein Mischlingswelpe bei Dir ein, weißt Du unter Umständen vielleicht nicht einmal, wie groß Dein Hund sein wird, sobald er ausgewachsen ist, weil er eine Mischung sehr unterschiedlicher Elterntiere sein kann und man nicht vorhersagen kann, ob Mutter oder Vater sich in Sachen Größe durchsetzen wird.
Mischlingswelpen sind richtige Überraschungspakete, bei denen man oft nicht einmal weiß, wir groß sie eines Tages werden.
Dazu kommt, dass man bei einem Mischling aus einer Tierschutzorganisation oder dem Tierheim zumeist nichts über die Eltern der Fellnase weiß und daher oft vollkommen unbekannt ist, wohin die Reise letztlich gehen wird. Das gilt natürlich nicht nur für das Aussehen Deiner Fellnase, sondern in gleichem Maße für deren Charakter. Während man bei einem Labrador, einem Dackel oder auch einem Australian Shepherd gewisse Wesenszüge relativ verlässlich voraussagen kann, ist das bei einem Mischling, der eben eine spontane Kreuzung aus verschiedenen, manchmal auch sehr unterschiedlichen Rassen ist, eher schwierig. So ist Freki eigentlich ein äußerst ausgeglichener, wenn nicht sogar fauler Hund, zu dessen ausgeprägtesten Charakterzügen ein gewisser Grad der Trägheit zählt – passiert ein Reh unseren morgendlichen Gassiweg, lässt ihn dies vollkommen kalt. Wittert er jedoch eine Maus am Wegesrand, erklimmt ein Eichhörnchen den nächsten Baum oder sitzt eine Katze auf der Wiese, kennt der Terrier in ihm kein Halten mehr und ein tief verankerter Jagdtrieb bricht sich Bahn. Im heimischen Wohnzimmer hingegen ordnet er sich der uneingeschränkten Herrschaft unserer Katze problemlos unter und toleriert auch den Kater als mehr oder weniger gleichberechtigten Mitbewohner.
Abschließend kann man vielleicht sagen, dass Mischlinge liebenswerte Individualisten sind, die den Zweibeiner sowohl in Sachen Aussehen als auch Verhalten immer wieder überraschen können.
Sind Mischlinge gesünder als Hunde vom Züchter?
Häufig hört man, dass Mischlinge gesünder und robuster sind als Rassehunde und in einem weitaus geringeren Maße dazu neigen, unter genetischen Erbkrankheiten zu leiden. Diese Aussage ist allerdings viel zu pauschal und lässt sich so daher nicht bestätigen.
Genau wie ein Hund vom Züchter muss ein Mischling zudem natürlich auch zum Impfen und zum regelmäßigen Check-up zum Tierarzt, worüber Du Dir natürlich von Anfang an bewusst sein solltest!
Tatsache ist, dass bei einigen Rassehunden bestimmte Dispositionen zu genetisch bedingten Erberkrankungen vorliegen. Das liegt darin begründet, dass innerhalb der Zucht oft nur Tiere ein und derselben Rasse in gerader Linie miteinander verpaart wurden, um einen möglichst idealtypischen Phänotypus zu erreichen. So wurden aber auch mutierte Gene, die eben zu genetisch bedingten Krankheiten führen, weitervererbt. Dazu kommt, dass einige rassetypische äußere Merkmale, auf die bei der Zucht viel Wert gelegt wurde, das Auftreten gesundheitlicher Probleme und weiterführender Krankheiten begünstigen können. In der Folge treten bei einigen Rassen spezifische und zum Teil genetisch bedingte Erkrankungen tendenziell häufiger auf als bei anderen Rassen bzw. Mischlingen. So neigen z. B.
Dackel aufgrund ihrer kurzen Beine und der langen Körperform statistisch häufiger zur Entwicklung einer spezifischen Art des
Bandscheibenvorfalls, der sogar nach ihnen benannten Dackellähme, und ein
Deutscher Schäferhund hat tendenziell ein höheres Risiko, an Hüftdysplasie oder
Schäferhundkeratitis zu erkranken. Seriöse Züchter und Zuchtvereine bemühen sich natürlich darum, die Weitergabe genetisch bedingter Krankheiten möglichst einzudämmen, indem sie erkrankte Tiere von der Zucht ausschließen. Zudem erfreuen sich die meisten Rassehunde und Hybridhunde ihr Leben lang bester Gesundheit, da die beschriebenen Erkrankungen auftreten können, aber keineswegs müssen!
Egal, ob Rasse- oder Hybridhund oder Mischling: Alle Hunde müssen regelmäßig zum Tierarzt und alle Hunde können (leider) irgendwann in ihrem Leben einmal krank werden!
Im Gegenzug bedeutet dies alles auch nicht, dass ein Mischling automatisch und immer gesünder sein muss als ein Hund vom Züchter. Es stimmt schon, dass Mischlinge über einen größeren Genpool verfügen als die meisten Rassehunde und das Risiko von genetisch bedingten Erkrankungen damit statistisch gesehen geringer ist. Es ist aber dennoch vorhanden – ist der Vater Deines Mischlings ein Dackel und weist Deine Fellnase einen ähnlichen Körperbau auf, kann er genauso an Dackellähme erkranken wie ein reinrassiger Dackel – beide können sich aber auch ihr Leben lang bester Gesundheit erfreuen. Denn auch für Mischlinge gilt, dass sie in der Regel so gesund und robust sind, wie ihre Elterntiere es gewesen sind. Oft ist über diese allerdings nur wenig oder gar nichts bekannt. Die meisten Mischlinge sind damit also auch aus genetischer Perspektive betrachtet wahre Wundertüten. Unser Hund Freki z. B. ist ein an sich gesunder Vierbeiner, allerdings stellte sich kurz nach seinem Einzug bei uns heraus, dass er unter einigen Futtermittelunverträglichkeiten leidet. Herauszufinden, welches Futter er gut verträgt und welches ihm im wahrsten Sinne des Wortes Bauchschmerzen bereitet, hat viel Zeit, Geduld und mehr als einen Besuch beim Tierarzt, inklusive der damit verbundenen Kosten, erfordert. Inzwischen haben wir herausgefunden, dass Freki ein ausgesprochener Fisch-Fan ist – nach einer entsprechenden Futterumstellung ist er wieder fit und fidel und freut sich über jedes Leckerchen. Seitdem war er nur noch zum Impfen beim Tierarzt.
Die meisten Hunde – egal ob Rassehund, Hybridhund oder Mischling – sind gesund, damit sie auch gesund bleiben, ist eine tiergerechte Haltung wichtig. Und hier kommst natürlich Du ins Spiel! Damit Deine Fellnase ein möglichst langes, gesundes, ausgeglichenes, fröhliches und zufriedenes Leben führen kann, braucht sie neben viel Liebe und Zuneigung eine
ausgewogene Ernährung und ein ansprechendes Bewegungsprogramm!
Ein angepasstes Bewegungsprogramm und eine ausgewogene Ernährung tut allen Hunden gut!
Fazit: Geliebter Mischling
Natürlich sind alle bellenden Vierbeiner ganz liebenswerte Individualisten, aber mit einem Mischling holst Du Dir auch ein absolutes Unikat ins Haus! Eine Wundertüte, die viele Überraschungen für Dich bereithält!
Der Mischling – eine sympathische Wundertüte voller Überraschungen!
Zudem kommt bei einem Mischling oft noch ein ganz anderer Aspekt hinzu, den es sorgfältig abzuwägen gilt und der uns bei der Frage, welche Fellnase bei uns einziehen darf, entscheidend beeinflusst hat. Frekis ursprüngliche Heimat ist Rumänien, dort hat er sein Leben als Straßenhund begonnen und fast hätte es dort in einer Tötungsstation geendet, obwohl er noch keine zwei Jahre alt und gesund war. Durch den Einsatz einer Tierschutzorganisation konnte Freki der Tötungsstation entkommen und bei uns ein neues Leben beginnen. Frekis Fall ist leider kein Einzelschicksal – so oder ähnlich ergeht es vielen Mischlingen, die, von niemandem gewollt, auf der Straße leben, und nicht immer gibt es ein Happy End.
Hast Du Dich also entschieden, einen Mischling in Dein Zuhause und in Dein Herz zu lassen, sollte Dein Weg Dich in das nächste Tierheim oder zu einer regionalen Tierschutzorganisation führen, denn dort warten viele verzweifelte Fellnasen auf eine zweite Chance!
